Evelyn Kreißig - Meine Antwort auf Ihr Buch, Herr Sarrazin

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Spätestens seit die Autorin das Buch von Thilo Sarrazin gelesen hat, war es ihr ein großes Bedürfnis, öffentlich auf all das einzugehen, das ihr in Bezug auf Immigration und Ausländerrecht am Herzen liegt. Nicht die Zahlen und Fakten, die seit Sarrazin in der breiten Öffentlichkeit immer wieder durchgekaut werden, sondern allein dem Mensch, der nach Deutschland kam, um ein besseres Leben zu haben, gilt ihre Aufmerksamkeit. Aus eigenen Erfahrungen schafft sie es nun mit diesem Buch, ihrem Unmut auf Sarrazins Werk und seine, ihr völlig unverständliche Einstellung zum Thema Integration, freien Lauf zu lassen. Ein Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben sollte, bevor man urteilt.

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Die Odyssee der Flucht ging wochenlang weiter, bis der Zielort Deutschland erreicht wurde. Diese Angaben sind alle bei den entsprechenden Behörden schriftlich niedergelegt. Ich kenne Bara und lernte ihn als einen liebenswerten jungen Mann kennen, der in Deutschland nur eins will: ein besseres Leben als das in seinem Heimatland. Noch immer hat er nur den Aufenthaltsstatus einer Duldung. Das heißt, seine Abschiebung wurde vorübergehend ausgesetzt und er darf den Landkreis Mittelsachsen nicht ohne triftigen Grund verlassen. Damit besitzt der junge Mann aus Pakistan keinen rechtmäßigen Aufenthaltstitel, der u. a. keine Arbeitserlaubnis enthält. Mit dem Risiko einer Strafanzeige, die seine Abschiebung zur Folge haben kann, arbeitet er dennoch in der Firma seines Bruders.

Auch Bilal ist aus Pakistan, der sich in vier Jahren seines Aufenthalts in Deutschland schnell einen umfangreichen deutschen Wortschatz angeeignet hat. Er hat zwei Brüder und zwei Schwestern, sein Vater ist nach einem Arbeitsunfall gestorben. Im vorigen Jahr hat Bilal eine russische Spätaussiedlerin geheiratet, die zwei Kinder mit in die Ehe gebracht hat. Zu der Hochzeit mit ca. zehn Gästen war ich auch eingeladen und erlebte, wie man auch mit bescheidenen finanziellen Mitteln ein schönes Fest organisieren kann.

Russen

Einer meiner Lieblingsschriftsteller mit Migrationshintergrund ist Wladimir Kaminer, der 1990 in der damals noch bestehenden DDR „humanitäres Asyl“ bekam und kurzfristig die Staatsbürgerschaft der DDR und mit dem Beitritt dieser zur BRD automatisch die bundesdeutsche Staatsbürgerschaft erhielt.

In einer seiner Geschichten unter dem Titel „Von Tübingen nach Böblingen“ zitiert er einen Werbespruch für einen seiner Live-Auftritte mit dem Titel „Der Russe kommt.“ mit der Bemerkung, dass die Russen wohl immer noch Aversionen bei den Deutschen auslösen, und sich dabei selbst auf die Schippe nimmt.

Da auch ein Russe in meinem Deutschkurs lernt, um seine deutschen Sprachkenntnisse zu erweitern, bezog ich diese Geschichte in meinen Unterricht ein und verband sie mit einer Phonetikübung. Der russische Akzent von Kaminer lässt sich ja nun mal nicht verleugnen und dient als gutes Beispiel für bestimmte unüberwindbare Hürden im Erlernen der deutschen Sprache.

Die Aussage „Der Russe kommt!“ kann noch durch den Satz „Die Russen kommen!“ gesteigert werden, den eine Radiomoderatorin machte, als sie von den neuen Einreisebestimmungen für Russen in die Türkei berichtete. Der Inhalt der Nachricht war, dass sich die Türkei schon jetzt auf die vielen russischen Touristen im kommenden Sommer freut und in Antalya sogar ein neues Hotel mit der Architektur des Kremls gebaut wurde. Sie ergänzte diese Meldung noch mit der ihrer Meinung nach lustigen Äußerung: „Aber die Liegen am Strand bleiben in deutscher Hand.“

Meine Oma erzählte mir mehrmals eine Episode, die sie kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt hatte. Auch damals kamen die Russen nach Deutschland, aber aus einem anderen Grund. Nachdem Hitler den Krieg verloren hatte, wurde Ostdeutschland russische Besatzungszone und die Soldaten der Roten Armee waren in vielen Orten präsent. Die Begeisterung der Bevölkerung darüber hielt sich in Grenzen, oft überwog sogar die Angst vor Racheakten und Repressalien. Auch in die Wohnung meiner Großmutter kamen zwei Russen, nachdem sie ihre Pferde im gegenüberliegenden Grundstück angeleint hatten. Während sie sich mit Parfüm besprühten, rannte meine Oma aus der Wohnung ins zwei Kilometer entfernte Polizeirevier, um Hilfe zu holen. Als sie zurückkam, waren die russischen Soldaten jedoch schon wieder weg, doch das Erlebnis hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und sie erzählte es immer wieder. In der Schule bekamen wir später nichts von solchen oder ähnlichen Situationen zu hören. Im Vergleich zu diesem harmlosen Ereignis gab es jedoch auch andere Vorfälle zwischen Deutschen und Russen wie zum Beispiel Vergewaltigungen und Plünderungen. Einem Russen haben wir Deutschen allerdings auch die problemlose Wiedervereinigung zu verdanken. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die damalige Sowjetunion dies 1989 versucht hätte zu verhindern. Doch mit Gorbatschow hatte das Land einen Reformpolitiker, der die Zeichen der Zeit erkannte und den Slogan „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ populär machte. Die Euphorie über ein vereintes Deutschland wich bald bei so manchem Ostdeutschen, der bald seine Arbeit verlor, zugunsten des Realitätssinns. Auch die Westdeutschen mussten feststellen, dass die Wiedervereinigung nicht nur positive Auswirkungen auf ihr Leben hatte.Für mich sind Meinungs- und Reisefreiheit große Errungenschaften gegenüber dem Honecker-Staat, der eigene politische Ansichten unterdrückte und Reisen ins nichtsozialistische Ausland nur Privilegierten und später Rentnern erlaubte. Doch auch auf die Russen hatte die Entwicklung in Deutschland vor 20 Jahren positive Auswirkungen, indem Spätaussiedlern die Einreise nach Deutschland erleichtert wurde. Die russische Sprache war mit der Wende für viele Jahre „out“ und aus Russischlehrern wurden Englischlehrer. Doch die Motivation zum Erlernen der englischen Sprache hielt und hält sich bei den Schülern der Mittel- und Förderschulen in Grenzen. In meinen Unterrichtsstunden höre ich oft die Begründung: „Das brauche ich nicht im späteren Leben.“ Ich gebe zu, die Lehrpläne der Fächer sind vollgestopft mit Stoff, der oft wirklich nicht die Frage nach dem Sinn des zu erlernenden Inhalts beantworten lässt. Doch das Lernen einer Fremdsprache sehe ich als sehr wichtig an, gerade im heutigen Zeitalter der Globalisierung.

Sprachkenntnisse und Einbürgerungstest

Meine bisherigen Reisen haben sich nur auf europäische Länder beschränkt. Sie führten mich achtmal nach Kroatien, zweimal nach Slowenien und Spanien, einmal nach Italien, Dänemark, Polen, Ungarn, in die Schweiz, nach Luxemburg, nach Frankreich, nach Russland und viele Male nach Tschechien. In diesen Staaten kommt man so gut wie ohne Kenntnisse der Landessprache aus. Doch immer habe ich gemerkt, dass Englischkenntnisse von Vorteil sein können. Als ich zum Beispiel im Landesinneren von Kroatien einmal nach dem Weg fragte, verstand niemand deutsch, aber englisch schon eher. In einem Hotel in Frankreich kam ich nicht mal damit weiter, als ich einen „apple juice“ bestellen wollte, um einen Apfelsaft zu bekommen. Meine älteste Tochter, die damals in Frankreich arbeitete und später dazu kam, rettete die Situation durch Anwendung ihrer Französischkenntnisse, indem sie einen „jus de pomme“ verlangte. Auch wenn man die Landessprache eines Urlaubsortes nicht beherrscht, sehe ich es als freundliche Geste an, sich einige Worte wie „danke“, „bitte“ und Wendungen wie z. B. „Entschuldigen Sie bitte!“ und „Können Sie mir helfen?“ usw. anzueignen.

Fast am Ende der DDR-Ära bin ich 1989 mit einer Schulklasse als Auszeichnung nach Leningrad, dem heutigen Petersburg, geflogen. Ich erinnere mich, wie viel Bürokratie ich als Klassenleiterin überwinden musste, um diese Reise genehmigt zu bekommen. Das war der einzige Kontakt mit Russen, die damals noch Sowjetbürger hießen, bei dem ich meine mehr oder weniger guten Russischkenntnisse, die ich mir nach zehnjährigem Unterricht angeeignet hatte, anwenden konnte. Bis heute ist leider nicht mehr viel davon übriggeblieben, abgesehen von ein paar „Brocken“, die ich manchmal in Gespräche mit Jugendlichen aus dem russischen Sprachraum einflechte und meine Gesprächspartner aufgrund meiner andersartigen Aussprache zum Schmunzeln bringe. Dann wird mir bewusst, wie schwer es ist, eine andere Sprache zu lernen und dabei die Regeln der Aussprache und Grammatik zu beachten. Die Schwierigkeit des richtigen Schreibens kommt dazu, wenn die Buchstaben nicht dem lateinischen Alphabet entsprechen oder umgekehrt und die Schreibrichtung die entgegengesetzte, wie im Arabischen, ist. Von Timucin, der aus der Inneren Mongolei kommt, erfuhr ich, dass dort die klassische mongolische Schrift heute noch primär von oben nach unten verläuft. Wie einfach erscheint doch unsere deutsche Sprache, wenn man an die chinesische denkt, in der 3000 bis 4000 Schriftzeichen für den allgemeinen Bedarf notwendig sind.

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