Jan Eik - Am Tag, als Walter Ulbricht starb

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Am Tag, als Walter Ulbricht starb: краткое содержание, описание и аннотация

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Das junge Ost-Berliner Pärchen Carola Weigang und Hartmut Battin fühlt sich in der hermetisch abgeriegelten DDR wie in einem Käfig. Als einzigen Ausweg sehen die beiden die Flucht mit einem Faltboot von der Insel Rügen über die Ostsee. Über ein Jahr lang planen und trainieren sie für das lebensgefährliche Unternehmen. Im Juli 1973, zu den Weltfestspielen der Jugend, wollen sie die nächtliche Überfahrt wagen, denn dann wird ein großer Teil der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt der DDR seinen Dienst versehen. Doch die Stasi schöpft Verdacht, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt … Politische Machenschaften und die finstere Arbeit der Geheimdienste, rätselhafte Todesfälle und gewagte Fluchtunternehmen: Die Reihe Ost-West-Krimis bietet ihren Lesern spannende Kriminalfälle, die sich in jener Zeit ereigneten, da Deutschland noch in zwei Teile zerrissen war. Mit Am Tag, als Walter Ulbricht starb hat das bewährte Autorengespann Horst Bosetzky und Jan Eik einen packenden Fluchtroman geschrieben, der seinen Höhepunkt genau an jenem Tag erreicht, als der DDR-Staatsratsvorsitzende verstirbt.

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Im Gespräch war selbstverständlich nur vom Adlershofer Programm die Rede, wie es sich in Gegenwart eines Referenten der SED-Kreisleitung gehörte, der noch dazu ganz offensichtlich über einen gesamtwirtschaftlichen und globalpolitischen Überblick verfügte, um den ihn die restlichen Anwesenden nicht einmal zu beneiden schienen.

Onkel Ottfried beispielsweise hakte sich an den allzu optimistischen Prognosen des Hausherrn fest und registrierte erstaunt Carolas aufmunterndes Zunicken.

«Bei der Telefonversorgung sieht’s auch ausgesprochen beschissen aus», ergänzte sie Ottfrieds Einwände nüchtern. «Daran kann auch dein Honecker nichts ändern.»

«Ihr könnt immer nur kritisieren!», schnaubte der Vater. «Habt ihr mal überlegt, unter welchen Bedingungen wir anfangen mussten? Der Krieg … »

«… ist seit 27 Jahren zu Ende», unterbrach Carola den allzu vertrauten Sermon. «Irgendwann müssten doch mal normale Zeiten anbrechen.»

Dem Vater verschlug es offenbar die Sprache.

«Na, mit Honecker hat sich doch schon eine ganze Menge geändert», mischte sich Mutters Kollegin Hertha ein, ein Trumm von einem Weib, das der Bowle heftiger zusprach als alle anderen. «Nur der Krenz gefällt mir gar nicht. Aber Lamberz … » Sie verdrehte die Augen schwärmerisch. «Solche Leute hätte Ulbricht sich ranholen müssen. Er hat eben eine Menge falsch gemacht, wie man heute weiß.»

Natürlich wusste das jeder. Es auszusprechen galt dennoch als Sakrileg.

«Beim letzten Plenum hat Ulbricht ja auch viel gesprochen.» Carola kolportierte damit nur einen Witz, der im Amt umging.

Alle sahen sie ungläubig an. Jeder wusste, dass der entmachtete Erste Mann in keinem Plenum mehr sprechen würde.

«Doch, doch», beharrte Carola, «mit dem Pförtner. Er wollte unbedingt rein … »

In den Mienen der Zuhörer sah sie, dass manche lachen wollten, was der Genosse Vater zu verhindern wusste.

«Die Fehler des Genossen Ulbricht sind ein viel zu ernstes Thema, um darüber frivole Witze zu verbreiten!», wies er seine Tochter zurecht.

«Die meisten politischen Witze kommen aus dem ZK», konterte sie.

In diesem Stil ging es weiter. Das grünstichige Geflacker des neuangeschafften Farbfernsehers beeinflusste das Gespräch nur für kurze Zeit. Vergeblich versuchte der Hausherr, die Vorzüge des französischen Farbsystems gegenüber dem westdeutschen herauszuarbeiten.

«Das haben die Freunde für uns entschieden», stellte Hertha lautstark fest, und niemand widersprach. An einer Moskauer Entscheidung war nicht zu rütteln.

Während Carola ihrer Mutter bei der Vorbereitung des Abendessens half, betrat der Vater die Küche, was selten vorkam. «Was ist los mit dir, Mädel? Musst du denn immer provozieren?», fragte er.

«Provozieren nennst du das, wenn ich von den Mängeln eurer Planwirtschaft spreche? Du kannst gerne mal in unser Amt kommen und die Eingaben der Bürger lesen und wahrheitsgemäß beantworten!»

«Man kann in einer zentral gelenkten Volkswirtschaft nicht alle Zweige gleichzeitig und gleichermaßen entwickeln», dozierte der Alte.

«Ach! Und warum können die das im Westen?»

Seine Miene erstarrte. «So etwas möchte ich nicht von dir hören. Der Klassenfeind … »

«Moment mal!» Carola legte ihm die flache Hand gegen die Schulter. «Weil du gerade vom Klassenfeind sprichst: Ich soll euch beide herzlich grüßen!»

«Von wem?», kam die befremdete Frage zurück.

«Von Rainer. Ich habe ihn neulich in Schmöckwitz getroffen.»

Ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Gewohnheit versuchte der Vater, den Dummen zu spielen. «Was für ein Rainer?»

Das war selbst der Mutter zu viel. «Von Erkenbrechers?», fragte sie ungläubig. «Darf der denn so einfach nach Schmöckwitz?»

«Du hast doch gehört: Unter eurem Honecker hat sich eine ganze Menge geändert.»

Den Vater plagten sofort andere Sorgen. «Du hast ihm hoffentlich keine Adresse oder Telefonnummer gegeben!»

Carola blieb ihm die Antwort schuldig. «Er hatte einen alten jüdischen Onkel aus Amerika dabei. Bist du mit dem eigentlich auch verwandt?»

Der Genosse Weigang schluckte. «Für einen echten Kommunisten existieren keine Rassen-, sondern nur Klassenschranken!», erklärte er schließlich. Eine Antwort war das auch nicht.

«Und ich dachte immer, das Judentum wäre eine Religion», entgegnete Carola.

VIER

Juni 1972

PAUL BARZOW musste dringend in die Kreishauptstadt. Zum Arzt, wie er behauptete, was dem 68-Jährigen jeder ohne weiteres glaubte. Er litt an fortgeschrittener Arthrose, rheumatischen Schüben, zu hohem Blutdruck, leichter Altersdiabetes, einer Fehlfunktion der Schilddrüse, einer harmlosen Form von Hautkrebs, Schlaflosigkeit und noch einem weiteren Dutzend von Beschwerden, um die er sich nicht kümmerte. Er fühlte sich eigentlich ganz gesund.

Die Ausrede mit dem Arztbesuch hatte sich jedoch bis jetzt stets als erfolgreich erwiesen. Irgendeine Urlauberfamilie fand sich immer, die den umgänglichen alten Mann im Auto mit nach Bergen nahm, was ihm den beschwerlichen Weg mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle und von dort mit dem häufig überfüllten Linienbus ersparte. Das Fahrgeld durfte er trotzdem abrechnen. So kam eins zum anderen, und sein Konto sah gar nicht mal schlecht aus – jedenfalls nicht so schlecht wie das Warenangebot im Landwarenhaus. Jetzt sollte es sogar ausländische Buntfernseher geben, aber natürlich nicht hier oben im hohen Norden. Mal sehen, was sich da machen ließ. Im Sommer kam er ja kaum zum Fernsehen, da saß er abends mit den Feriengästen vor dem Heim, das deren Betrieb ausgebaut hatte, und schwatzte ein bisschen. Zu trinken gab es reichlich, und verhungern ließen sie ihn auch nicht. Er war beinahe der einzige Einheimische weit und breit und gehörte quasi zur Folklore, wie mal einer festgestellt hatte.

Paul Barzow kannte das Wort nicht. Er lebte bescheiden in seinem Häuschen hinter dem Deich, kaum hundert Schritte von dem noblen Ferienheim entfernt und nur dreihundert von dem kleinen Campingplatz, auf dem sich jeden Sommer die gleichen Eingeweihten einfanden, denen es auf dem kargen Inselchen gefiel. Onkel Paul gehörte dazu, als wären sie alle eine Familie. Nur im Herbst, wenn der Nordwest in Böen über die flache Landschaft fegte, und in den langen Wintermonaten bis März oder April wurde es ein bisschen einsam, da kamen einem der wärmende Grog und vielleicht so ein Buntfernseher gerade recht. Wichtig war nur, dass man damit den richtigen Kanal in Farbe sehen konnte. Mit dem richtigen meinte Paul natürlich den falschen, aber darüber sprach er mit niemandem, obwohl er sonst ganz gerne redete. Die Urlauber hörten ihm zu, wenn er von früher erzählte, vom schweren Leben der Fischer und von der Lastenseglerei, die sein Vater noch betrieben hatte. Damals hatte es noch keinen Rügendamm und kaum Straßen auf der ganzen Insel gegeben. Und viel weniger Feriengäste. Hierher, auf das abgelegene Eiland im Bodden, war überhaupt kein Fremder gekommen.

Richtige Straßen gab es auf dem ersten Teil der Strecke noch immer nicht. Wozu auch? Für die paar Fahrzeuge genügten die längsverlegten Betonschwellen allemal, die sich rings um die Deiche zogen. Egal, ob man links- oder rechtsherum fuhr, man landete immer wieder in dem einzigen richtigen Dorf auf der Insel und musste über die einzige Brücke, um sie zu verlassen. Schon war man auf der nächsten Insel. Von Rügen runter, auf Ummanz ruff, sagten die Rügener. Viele Heimurlauber gaben zu, den Namen vorher nie gehört zu haben.

Paul kannte eine Menge Geschichten, und er erfuhr eine Menge. Manchmal waren die Urlauber hartnäckig und fragten ihn nach Dingen, über die er nicht gerne redete. Aber nach dem freigiebig ausgeschenkten sechsten oder achten Gläschen entschlüpfte ihm doch mal die eine oder andere Bemerkung über die eigene Vergangenheit, derer er sich insgeheim nicht einmal schämte. Gewisse Leute sahen das anders und hielten ihm den Dienst bei der Deutschen Kriegsmarine vor. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass er zu den Freiwilligen für die Zwei-Mann-U-Boot-Waffe Seehund gehört hatte, war ihm nichts anderes übriggeblieben, als den schuldbewussten Sünder zu spielen und auf ihre Vorschläge einzugehen. Gedroht hatten sie ihm nicht. Dennoch verstand er, dass einer mit seiner Vergangenheit nur unter bestimmten Bedingungen im sogenannten erweiterten Grenzgebiet wohnen durfte. Vermutlich schätzten sie seinen Widerwillen richtig ein, in seinem Alter das ererbte Haus und die Insel zu verlassen, auf der er bis auf die Marinejahre sein ganzes Leben verbracht hatte. Vor zehn Jahren war seine Frau gestorben, und kurz vorher war deren einziger Sohn verschwunden, mit dem er sich ohnehin nicht verstanden hatte. Der hatte bei den Mollies gedient, der Grenzbrigade in Matrosenkluft, die zum Gespött echter Fahrensleute, wie Paul einer war, nie aufs Wasser kam. Wohin der Junge gegangen war, erfuhr Paul nicht. Es war von Fahnenflucht die Rede. Damals hatten sie ihn zum ersten Mal mit nach Bergen genommen und einen ganzen Tag lang verhört. Und von da an …

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