Adalbert Ludwig Balling - In Dankbarkeit und Freude

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Wer sich gerne erinnert, gibt zu verstehen, dass er anderen vieles schuldet; vor allem denen, mit denen er Freude und Freundschaft, aber auch Ängste und Leiden teilen durfte. Wer sich müht, Freude zu vermitteln und gleichzeitig darauf bedacht ist, das Gespür und den Sinn für das Wunderbare in der Welt zu bewahren; wer sich um die Erde sorgt, »um die Schönheit ihrer Wälder, um den Zauber ihrer Blumen, um die Vielfalt der Lebewesen« (Leonardo Boff) – der ahnt, was Martin Walser meinte, als er schrieb: »Schön wird die Welt durch den Glauben, nicht durch das Wissen …« – Was dem Autor vorschwebt: Niemanden zu beschämen, niemanden bloßzustellen. Vielmehr anhand von Erinnerungen zu danken. Nicht zuletzt aus Freude über gemeinsam Erlebtes. Dieser Band enthält und versteht Erinnerungen (Memoiren) als ein sich stets ergänzendes Dankeschön gegenüber denen, die uns Mut machten und die gut zu uns waren … »Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die offen und aufgeschlossen sind für Menschen – weltweit; die Sinn für Humor haben und Freude am Leben; die willens sind, auch aus Fehlern zu lernen – und dankbar sind für vieles in ihrem Leben, das nicht selbstverständlich war.« (Studiendirektor Reinhart Urban)

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Heute bin ich trotz allem sehr dankbar für diese schweren Nachkriegsjahre; auch sie haben zu meiner Entwicklung und Reifung beigetragen. Und alle, die damals daran mitwirkten und beteiligt waren, verdienen ein großes, wenn auch spätes Lob und Dankeschön. Wie hätten sie in jenen Jahren auch anders handeln sollen!? Auch sie waren Kinder ihrer Zeit . – Vielleicht später, in einem anderen Zusammenhang, mehr über diese harten Jahre und wie wir sie als Jugendliche einschätzten. Jetzt schnell wieder zurück ins Dorf, gegen Kriegsende und in den Jahren kurz danach.

Gaurettersheim war überfüllt, wie alle Dörfer und Kleinstädte der Umgebung, sofern sie nicht zerstört worden waren. Überfüllt mit Evakuierten aus dem Westen: Aus Pirmasens in der Pfalz, aus dem Ruhrgebiet oder anderen Zentren der Schwerindustrie. Meistens waren es Mütter mit Kindern. Verteilt wurden sie vom Bürgermeister an die einzelnen Bauernhäuser. Das fing schon 1943 auf 1944 an. Da hieß es allenthalben: Zusammenrücken, einander beistehen und aushelfen. Brummend, sich empörend, schimpfend oder nicht, man wurde dazu gezwungen. Am besten waren jene dran, die einfach Ja sagten zu den gegebenen Umständen – auf beiden Seiten: Die Einzuquartierenden sowie jene, die ihre Räume zur Verfügung stellen mussten.

Auf Untermieter war man ja nirgends eingerichtet. Herde (und Öfen) gab es in den Bauernhäusern allenfalls in der Küche im Parterre bzw. in der guten Stube nebenan. Also mussten Notlösungen gefunden werden. Bislang unbeheizte Räume bekamen ein provisorisches Öfchen oder einen kleinen Herd. Die Kaminrohre leitete man durchs Fenster ins Freie.

Ab März 1945 wimmelte es im Gau zusätzlich von ausgebombten Würzburgern. Zu uns ins Haus kamen schon einen Tag nach dem schrecklichen Angriff zwei Buben, 12 und 14 Jahre alt: Franz und Willi Gehrold. Sie hatten nur das bei sich, was sie am Leibe trugen, und am Hals eine Schnur und ein Schildchen mit unserer Adresse. Letztere hatte ihnen ihr Vater mitgegeben; der hatte 1939 unseren Papa an der Westfront kennengelernt. Viel verband sie nicht, aber das genügte Vater Gehrold, um zu wissen, dass seine zwei ältesten Söhne bei uns gut aufgehoben wären. Seine (zweite) Frau und ihre fünf kleinen Kinder waren von ihm in den Odenwald geschickt worden, in die Heimat seiner Frau. Das Gehroldsche Haus in Würzburg war völlig abgebrannt; die Familie hatte sich rechtzeitig in einen bombensicheren Luftschutzkeller retten können.

Wenig später wurde uns über unseren Bürgermeister noch eine ganze Familie zugeteilt, ebenfalls ausgebombte Würzburger: Die Eltern und drei erwachsene Töchter. Sie erhielten zwei Zimmer im ersten Stock. Die Stapfs, so hießen sie, waren nette Leute. Der alte Herr war gelernter Schlosser; Leni, die älteste Tochter, war zwar verheiratet, aber ihr Mann befand sich in russischer Gefangenschaft. Daher schloss sie sich ihrer Familie an.

Insgesamt hatten wir unter unserem Dach neben den beiden Buben aus Würzburg, die mit uns Kindern lebten, noch Frau Folz mit ihrem Sohn Heinz aus Pirmasens und eben jetzt noch die fünfköpfige Familie Stapf. Dennoch ging alles schier lautlos über die Bühne. Man half einander, soweit möglich, und nahm Rücksicht aufeinander. Franz und Willi packten auf dem Hof und in der Landwirtschaft mit an, wie wir alle. Meister Stapf reparierte hier und dort etwas, auch in unserem eigenen Haushalt und auf dem Hof. Seine jüngste Tochter schenkte mir später eine alte Schreibmaschine (so schwer, dass ich, der gerade 12-jährige, sie kaum aufheben konnte) und brachte mir auch das Schreiben mit zehn Fingern bei.

So war es im ganzen Dorf: Niemand rief Halleluja, als die Evakuierten und Ausgebombten eintrafen und auf die Häuser verteilt wurden, aber man gewöhnte sich rasch aneinander. Und als später zahlreiche Flüchtlinge aus Schlesien und dem Sudetengau dazukamen, wurden auch diese an die einheimischen Familien verteilt, jetzt schon vom neuen, von den Amerikanern eingesetzten Bürgermeister.

Mit den Ost-Flüchtlingen kam neues Leben ins Dorf; auch die eine oder andere neue Idee. Es waren begabte Männer und Frauen unter ihnen. Was wir im Dorf nie zuvor erlebt hatten: Da wurden winters plötzlich Theaterstückchen aufgeführt, mitunter auch selbstverfasste Sketche, die sich auf das Dorfleben bezogen. Es wurde viel gesungen, gelacht und musiziert. Ich erinnere mich noch gut an einen Herrn Kindermann, der es meisterhaft verstand, das Mamatschi (schenk mir ein Pferdchen, ein Pferdchen wär das Paradies) so rührend vorzutragen, dass vielen Frauen die Tränen kamen.

Noch etwas war plötzlich ganz anders geworden: Mit den Fremden waren auch protestantische Christen ins Dorf gekommen, und die einst 100-prozentig katholische Gemeinde stellte allmählich fest, dass diese Andersgläubigen auch Menschen waren; Menschen wie wir – mit guten und weniger guten Seiten. Das war der Beginn eines allmählichen, wenn auch sehr zähen Umdenkens, hin zur einer ökumenischen Gesamthaltung.

Der Schwarzmarkt blühte allenthalben

»Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstvertrauens ...« – Dieses Wort von Marie von Ebner-Eschenbach könnte über unsere Mama gesprochen worden sein. Selbstbewusstsein als Verankerung in Gottes Liebe und Fürsorge; als Urvertrauen in seine Güte – unerschütterlich und ohne Vorbehalte. Vor allem in den schweren Jahren nach dem Krieg; zur Zeit der Flüchtlingsströme, der Hamsterer und Hausierer , der Heimatlosen und Notleidenden.

Viele von ihnen zogen fast täglich durch die Bauerndörfer: Einen alten schäbigen Rucksack auf dem Rücken und eine verbeulte Tragetasche in den Händen. Ärmlich gekleidet und halb verhungert stolperten sie durch die Dörfer und bettelten um einen Esslöffel Schweinefett, um ein Stückchen Brot, um ein paar Eier oder auch um zwei, drei Holzscheite. Den Einheimischen waren sie lästig, diese von Hof zu Hof ziehenden Hamsterer , wie sie eher abfällig genannt wurden. Weil es so viele von ihnen waren! Weil man unmöglich allen helfen konnte!

Aber Mama hatte für alle ein gutes Wort. Meistens auch etwas Mehl, ein paar Kartoffeln oder Äpfel und einen Schluck Most. Mamas Augen waren immer voller Mitleid, ihre Gesten sagten zwar, wir hätten leider keine Wundertöpfe, aber ihr Mitgefühl und ihr Verlangen, diesen Hungernden zu helfen, waren stärker.

Damals blühten auch Schwarzmarkt und Tauschgeschäfte. Eingetauscht wurden vor allem Kleider, Anzüge, Mäntel und dgl. gegen Esswaren. Es gab zwar im ganzen Land Lebensmittelmarken für alle Bewohner, aber wo waren die vollen Läden? Und was man auf den Marken zugestanden bekam, reichte oft nicht aus, um den Hunger zu stillen.

Auch größere Artikelwie Pelzmäntel, Nähmaschinen, Fahrräder oder auch kleine Motorräder wurden mitunter angeboten – etwa gegen mehrere Riemen geräucherten Schinken oder gegen ein paar Säcke Kartoffel oder Mehl.

Unser NSU-Motorrad (125 Kubik, Baujahr 1939 oder anfangs der 1940er Jahre) wurde auf diese Weise eingetauscht. Wir, mein Bruder und ich, fuhren es nach Papas Tod noch mehrere Jahre lang. Einen gebrauchten Volkswagen konnte sich unsere Familie erst viel später leisten. Papa hat es nicht mehr erlebt. Er hatte vor dem Krieg im Wolfsburger VW-Werk eine Bestellung aufgegeben und auch vorausbezahlt: 999 Reichsmark! Das war um 1938. Doch dann brach der Krieg aus und alle noch nicht ausgelieferten Wagen wurden konfisziert und für die Wehrmacht umgebaut. Das Geld erhielten wir nie zurück.

Gelassenheit war nie Papas herausragende Eigenschaft; das war Mamas Markenzeichen: Gleichmut, Dankbarkeit, Humor, Gottvertrauen – und Mitleid mit allen Minderbemittelten, Kranken, Schwachen und Leidenden. Sie sorgte sich um alle, die in Bedrängnis waren, und half mit, ihre Not zu lindern.

Das spürten auch wir Kinder. Nicht, dass sie uns alles durchgehen ließ. Nein, aber wenn sie mal eine Schelte erteilen musste, dann tat es ihr gleich wieder leid – und wir sahen es ihren Augen an, dass sie uns trotz allem sehr gerne hatte.

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