Arnold Mettnitzer - Mit dem Herzen atmen

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Eine Konstante im Leben des Psychotherapeuten und Theologen Arnold Mettnitzer ist die Spiritualität. Dabei versteht er sie – fernab von Glaubensdogmen ¬ als das Teilen von dem, was einen bewegt, mit seinen Mitmenschen. So kann und soll sie im Alltag in der unmittelbaren Lebenswelt eines jeden spürbar werden. Dieses Buch ist auch eine Rückschau: Anlässlich seines 65. Geburtstag reflektiert der Autor prägende Stationen seines Lebens und verknüpft diese Meilensteine auf vielfältige Weise mit seinem Spiritualitätsverständnis. Die Texte laden die Leser dazu ein, in sich selbst hinein zu spüren; sind aber auch eine (ent)spannende und inspirierende Lektüre.

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Hubert war der Weltmeister pastoraler Sonderwünsche: Ob bei der legendären Schweinsstelzenversteigerung am Ostermontag in St. Wolfgang ob Seeboden oder bei einer Trauung während eines Fallschirmflugs über dem Millstätter See, mit seinen Aktionen hat er Oberkärntner Pastoralgeschichte geschrieben. Ein etwas irritierter Diözesanbischof rief mich damals an, um nachzufragen, ob Hubert die Trauung in der Luft, im Wasser oder vielleicht sogar unter dem Wasser vorgenommen habe. Was er angegangen ist, hat er mit vollem Herzen und aus ganzer Seele unternommen. Halbherzigkeit war ihm zuwider. Bürokratische Hürden konnten ihn zur Weißglut bringen. Das hat ihn oft mehr Kraft gekostet, als er tatsächlich zur Verfügung hatte. Die Menschen haben es ihm gedankt, nicht alle, aber viele haben ihn auf Rosen gebettet und auf Händen getragen, ihn dabei aber auch immer wieder neu gefordert und nicht selten überfordert. – Ich bin überzeugt davon, dass sein Tod auch damit zu tun hat. Und ich habe auch oft gespürt, dass diese Überforderung für ihn oft schwerer zu tragen war, als er sich das selbst einzugestehen vermochte. Sein Herz war stark und groß und dann doch zu schwach, um weiterzuschlagen.

Hubert war ein Seelsorger aus Leidenschaft. Er hat Gott geliebt und die Art seines kindlichen Vertrauens hat ihn in einer Weise von Gott reden lassen, die schlicht, einladend, nie ausgrenzend war. Und wer dabei sein Lachen und seine „luxigen“ Augen erleben durfte, hat verstanden, was er sagen wollte: „Ich kann euch die Existenz Gottes nicht beweisen, aber ich freu mich aus ganzem Herzen, dass mir keiner von euch seine Nicht-Existenz beweisen kann. Gerade deshalb ist es so sinnvoll, dass wir darüber miteinander im Gespräch bleiben!“

Als Freunde haben wir uns beide nicht geschont und uns gegenseitig nichts geschenkt, in unseren Diskussionen haben wir einander kräftig eingeschenkt. Er hat mich immer wieder einen gefährlichen „Systemzerstörer“ genannt und ich ihn oft einen unerträglichen „Systemerhalter“. Beide haben wir es ernst gemeint mit unserer Kritik aneinander. Die soliden Begründungen für unsere Standpunkte reichten in langen Gesprächen weit hinein in die Nacht. Unsere Freundschaft hat ein großes Stück weit gerade davon gelebt.

Hubert hat der römisch-katholischen Kirche die Treue gehalten. Nicht blinder Gehorsam hat ihn dabei geleitet, sondern ein wacher, kritischer Geist, der manchmal aus der Haut fahren wollte, wenn allzu Menschliches in dieser „seiner“ Kirche den Verdacht aufkommen ließ, Vorschriften, Regeln und Strukturen wären wichtiger als die Nöte und Sehnsüchte der Menschen. Niemals wäre es ihm in den Sinn gekommen, auf seinen kirchlichen Dienst zu verzichten. Dazu waren ihm die Menschen zu wichtig, die er wie Schafe ohne Hirten nicht hätte allein lassen können. Als ich mich aus Gewissensgründen aus dem kirchlichen Dienst zurückziehen musste und zu Fuß über Gleinalm und Mariazell nach Wien wanderte, hat er mich in seine Arme genommen und bitterlich geweint. Er war auch der Erste, vor dem ich mich zu meiner Partnerin bekannte. Auch sie hat er umarmt und in sein Herz geschlossen.

Hubert hat vielen Menschen die Kirche als Asylstätte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe gezeigt. Er war für viele das sympathische Antlitz einer Kirche, die bis zum letzten Atemzug für andere da ist und Einladung nicht nur predigt, sondern auch lebt.

„Was bleibt von einem?“ – „Alles“, hat einmal Peter Handke, sein Mitschüler aus Tanzenberg, in einem Interview auf diese Frage geantwortet. Ein großer Gedanke! Und ein klein wenig Trost. Aber nicht groß genug, um die Trauer in dieser Stunde zu vertreiben!

Hubert, ich danke dir für jahrzehntelange tiefe Freundschaft. Hätte ich dich noch fragen können, was ich an deinem Grab in deinem Sinne noch sagen sollte, würdest du mich vielleicht gebeten haben, allen Anwesenden für ihr Kommen zu danken, sie um Vergebung zu bitten, wenn du sie gekränkt haben solltest. Und du hättest mich gebeten, jedem Einzelnen von ihnen – so wie wir beide das immer wieder auch füreinander getan haben – den Segen Gottes zuzusprechen. Gott segne dich, Hubert! Luxi! Du Licht! Ewiges Licht leuchte dir! 5

13

Abschied

Die schwer kranke Mutter meines Schulfreundes Max bittet mich um einen Besuch. Max erwartet mich in der Wohnung seiner Eltern und sagt mir, bevor ich das Schlafzimmer der Mutter betrete: „Mama weiß nicht, wie schlecht es um sie steht!“ Ich gehe zu ihr hinein und wir reden lange und gut und über alles. Zum Abschied sagt sie zu mir: „Sag Hans und Max nicht, wie schlecht es um mich steht!“ Draußen erwartet mich Max und schaut mich fragend an: Ich sage ihm: „Deine Mama hat mich gebeten, euch nicht zu sagen, wie schlecht es um sie steht!“

Ein paar Wochen später, nach dem Begräbnis, kommt Max auf mich zu und bedankt sich für meinen letzten Besuch bei seiner Mutter. Denn dadurch wäre es ihm und seinem Vater möglich geworden, über alles zu reden, gemeinsam in Dankbarkeit füreinander zurückzublicken und bewusst Abschied zu nehmen.

14

Du bist ein Himmelskind

Der griechische Philosoph Epikur (um 341–270/271 v. Chr) rät seinen Schülern, sich um den Tod nicht zu kümmern, weil er sie schlicht nichts anginge. In seiner Schrift „Von der Überwindung der Angst“ sagt er sinngemäß, dass der Tod uns nichts anginge. Da alles Gute und Schlechte auf der Wahrnehmung beruhe, der Tod aber der Verlust der Wahrnehmung bedeute, hätte uns der Tod als Lebende nicht zu bekümmern. Im Leben, so Epikur, gäbe es nichts Furchtbares für den, der in rechter Weise begriffen hätte, dass es im Nichtleben nichts Furchtbares gibt. „Denn was uns, wenn es da ist, nicht belästigt, das kann, wenn es bloß erwartet wird, nur eingebildete Qualen bereiten. Das Schauerlichste aller Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht mehr da. Er geht also weder die Lebenden an noch die Verstorbenen: denn die einen geht er nichts an, die anderen sind nicht mehr.“ 6

Mich in diesem Sinne um den Tod nicht zu kümmern, kann mir nur dann gelingen, wenn ich den Tod vom Menschen abstrahiere und dabei so tue, als wäre er nicht ein Teil von mir. Wenn ich aber, wie Rainer Maria Rilke in seinem Gedicht „O HERR, gib jedem seinen eignen Tod“, den Tod als „Frucht, um die sich alles dreht“ 7, sehe, dann kann mich Epikur nicht beruhigen oder ermutigen geschweige denn trösten. Trost, Ermutigung, tiefe innere Berührung sind mir in vielen Erfahrungen meines Lebens ausgerechnet an Sterbebetten geschenkt worden.

Einmal, als Belinda, meine Ministrantin, mich in Klein St. Paul nach der Abendmesse ins Haus ihres sterbenden Opas begleitet. Mit in sein Zimmer gehen wollte sie nicht. Schlussendlich beten wir dann aber doch mit der ganzen Familie versammelt um den schon seit Tagen im Koma liegenden Großvater. Beim „Vaterunser“ bewegt er plötzlich seine Lippen und betet mit. Und nach dem Beten haucht er für uns alle hörbar sein Leben aus. Die achtjährige Belinda schaut mich an und sagt dann: „Jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem Sterben!“ Ein anderes Mal stehe ich am Sterbebett von Gittli, die seit Tagen nur mehr schläft und auf den Tod wartet. Sanft rüttle ich sie wach, sie schlägt die Augen auf, erkennt mich, lächelt und sagt zu mir: „Arnold, mich holt gerade der Teufel!“ – „Aber Gittli“, antworte ich ihr, „das ist unmöglich! Du bist ein Himmelskind!“ Sie lächelt mich an und schläft wieder ein. Ein paar Stunden später stirbt sie. Diese letzte Begegnung mit ihr bleibt in meinem Herzen als ein unendlich sanfter Augenblick, den ich seither als stilles Glück in mir trage. Seither weiß ich viel mehr vom Glück, zur rechten Zeit am richtigen Ort beim richtigen Menschen zu sein!

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