Arnold Mettnitzer - Mit dem Herzen atmen

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Eine Konstante im Leben des Psychotherapeuten und Theologen Arnold Mettnitzer ist die Spiritualität. Dabei versteht er sie – fernab von Glaubensdogmen ¬ als das Teilen von dem, was einen bewegt, mit seinen Mitmenschen. So kann und soll sie im Alltag in der unmittelbaren Lebenswelt eines jeden spürbar werden. Dieses Buch ist auch eine Rückschau: Anlässlich seines 65. Geburtstag reflektiert der Autor prägende Stationen seines Lebens und verknüpft diese Meilensteine auf vielfältige Weise mit seinem Spiritualitätsverständnis. Die Texte laden die Leser dazu ein, in sich selbst hinein zu spüren; sind aber auch eine (ent)spannende und inspirierende Lektüre.

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Am 19. April 2005 wurde ihr von den Wiener Vorlesungen der Stadt Wien der Erwin-Chargaff-Preis verliehen. Margarete Mitscherlich, die „Grande Dame“ der Psychoanalyse, saß mit uns am Tisch, wir erzählten von unserer Arbeit, sie von ihrer. Wenige Tage zuvor war Papst Johannes Paul II. am 2. April 2005 in Rom gestorben. Einer meiner Therapeutenkollegen erzählte davon, wie er die Liveübertragung des Papst-Begräbnisses am 8. April 2005 im ORF „in Echtzeit“ miterlebt und dabei Gänsehaut und Angst bekommen hätte. Vier Millionen Menschen hätten sich rund um den Petersplatz in Rom versammelt und in nicht enden wollenden Sprechchören gerufen: „Santo subito!“ – „Mach ihn sofort zum Heiligen!“

Adressat dieses Zurufs war der damals noch nicht gewählte, neue und jetzt emeritierte Papst Benedikt XVI. Adressat dieser Erzählung meines Kollegen war an diesem Abend neben Mitscherlich ich, weil er bei mir in diesem Kreis die größte Nähe zur katholischen Kirche vermutete. Obwohl es mich gereizt hätte, hielt ich mich mit einer Antwort zurück. Gerade in diesem Zusammenhang hatte er ein Thema auf den Tisch gebracht, das mich seit Langem beschäftigte, hier und zu diesem Anlass aber unpassend schien: dass nämlich das kirchengeschichtlich Besondere an dieser Situation damals die Tatsache war, dass die Menschen damit die Heiligsprechung eines Mannes forderten, der als Papst das Kunststück zuwege gebracht hatte, in seiner Amtszeit mehr als doppelt so viele Heilig- und Seligsprechungen vorzunehmen wie alle seine Vorgänger in 2000 Jahren Kirchengeschichte zusammen. Professor Max Friedrich, der diese Runde zusammengerufen hatte, gab uns gegen 22 Uhr zu verstehen, dass es aus Rücksicht auf unseren fast 88-jährigen Gast an der Zeit wäre, unser Abendessen zu beenden. Wir verabschiedeten uns voneinander und waren beeindruckt von der Frische und Lebendigkeit dieser großartigen Frau. Zu Hause in der Kochgasse, nicht weit entfernt vom Restaurant, arbeitete ich noch still vor mich hin und erschrak, wie schnell es Mitternacht geworden war. Ich schaltete noch schnell den Fernseher ein – und sah als Interviewgast in der ZIB 3 Margarete Mitscherlich!

Sie war also nicht, wie wir vermutetet hatten, nach Hause gefahren, um sich auszuruhen, sondern ins ORF-Studio, um dort noch zur Mitte der Nacht ein Interview zu geben. Da saß sie nun! Und da saß ich und hörte ihr gespannt zu und notierte mir jedes Wort, dankbar dafür, ihr an diesem Abend persönlich begegnet zu sein. Abschließend wurde sie von der Moderatorin gefragt: „Was sind die nächsten Pläne, Frau Professor?“ Margarete Mitscherlich lacht und antwortet: „Ich bin 87! Der nächste Plan ist, zu sterben.“ Darauf Eva Pfisterer: „Und wie ist dieser Gedanke? Wie sind für Sie Gedanken an den Tod?“ Mitscherlich: „Mit 87 sind sie ziemlich in der Nähe. Ich habe auch nichts dagegen. Ich meine, sterben ist etwas … Noch nie ist einer vom Tod zurückgekommen. Sie sterben und niemand kann Ihnen sagen, was das ist. Niemand! Es hat immer etwas Unheimliches, etwas ganz und gar Unbekanntes. Wer tröstet mich da und hält meine Hand?“

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Troubled water

Das eheliche Glück meiner Eltern war bereits nach wenigen Monaten verflogen. Trotzdem sollte es noch Jahre dauern, bis meine Mutter – nicht zuletzt durch den Beistand eines behutsam an der Not seiner „Schäfchen“ orientierten Seelsorgers – den Mut fasste, sich von meinem alkoholkranken Vater zu trennen. Keine leichte Entscheidung für eine achtundzwanzigjährige Frau mit sechs Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren. Keine leichte Entscheidung in einem ländlich-katholischen Umfeld, dem zumindest nach außen hin an „ordentlichen Verhältnissen“ gelegen war.

Geredet hat Mama (fast) nie darüber, oder besser gesagt, nur in der ihr eigenen Art eines vielsagenden Schweigens. Und so hat sich unter uns Geschwistern ein stilles Übereinkommen ergeben, die Mutter mit Fragen nach unserem Vater nicht zu überfordern. Mir als dem Ältesten fiel das besonders schwer. Nicht zu wissen, wie es meinem Vater geht, hat mir wehgetan. In meinen Gymnasialjahren habe ich dann begonnen, ihn regelmäßig zu besuchen, mit ihm zu „watten“ und ihn dabei möglichst oft gewinnen zu lassen. Beim Kartenspiel gegen seinen Sohn zu verlieren, konnte er schwer verkraften, ebenso, wenn er bemerkte, dass sein Gegner ihn trotz besserer Karten gewinnen lassen wollte. Insofern waren meine Besuche bei ihm alles andere als einfach, oft schwierige Gratwanderungen zwischen Zumutung und verletztem Stolz. Manchmal aber wurden daraus kleine Sternstunden, in denen er aus seinem Leben erzählte und dabei immer wieder darüber redete, wie sehr er sein „Ingele“, unsere Mutter, geliebt habe. Wenn er davon zu reden begann, klang für mich immer ein uneingestandener Schmerz mit, so als wüsste er im Tiefsten seines Innersten darum, das Schicksal seiner Familie mit sechs Kindern zum großen Teil selbst verschuldet zu haben. Ihm daraus Vorwürfe zu machen, wäre mir in all unseren Begegnungen im Traum nicht eingefallen. Im Sommer 1994, kurz nach seinem 64. Geburtstag, so alt wie ich heute bin, wird mein Vater mit akuter Multiorganschwäche ins Krankenhaus eingeliefert. Bei meinem Besuch dort wird mir sehr schnell der Ernst seiner Erkrankung bewusst. Als ich ein paar Tage später von der dramatischen Verschlechterung seines Zustandes erfahre, bin ich gerade mit meiner Mutter im Auto unterwegs und entschließe mich, ihn sofort zu besuchen. Dass meine Mutter mitkommen will, überrascht mich, ist sie doch all die Jahre nach ihrer Scheidung meinem Vater kein einziges Mal mehr persönlich begegnet. Allein trete ich an sein Sterbebett und sage ihm, dass auch Mama mitgekommen wäre und draußen warte. „Soll nur draußen bleiben“, lautet sein kurzer Kommentar. Als ich mich später von ihm verabschiede, frage ich meinen Vater, ob Mama hereinkommen dürfe. „Wenn sie unbedingt meint, dann soll sie halt kommen“, antwortet er knapp. Angespannt betritt meine Mutter das Krankenzimmer. „Inge!“, ruft ihr mein Vater entgegen. Ich schließe hinter ihr die Türe und lasse die beiden allein. Als Mama nach einer guten Stunde herauskommt, hat sie Tränen in den Augen. Als würde sie mich gar nicht wahrnehmen, sagt sie halb laut vor sich hin: „Nie hätte ich gedacht, dass ich diesem Menschen nach 34 Jahren so aus ganzem Herzen verzeihen kann!“ Ein paar Tage später, am 25. Juli 1994, stirbt mein Vater im Krankenhaus in Spittal an der Drau. Ich bin überzeugt davon, dass er im Grunde seines Herzens auf diese Begegnung gewartet hat, um versöhnt und in Frieden sterben zu können.

Das Vergeben und das Verzeihen gehören zu den innigsten Kulturleistungen des Menschen. Ohne die Kunst der Versöhnung, ohne die Kraft der Vergebung, ohne gelebtes Verzeihen verlieren die kleinen und großen Gemeinschaften in unserer Gesellschaft ihren inneren Halt. Nach nichts hat ein Mensch mehr Sehnsucht als nach dem anderen Menschen, der sich ihm vor allem an den entscheidenden Wegkreuzungen des Lebens als Mensch erweist. Schon Paracelsus wusste, dass „der Mensch des Menschen beste Medizin“ ist und „das beste Maß dafür die Liebe“ bleibt.

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Hubert

Nie spüren wir deutlicher als durch den Tod, was uns ein Mensch bedeutet; erst recht, wenn es ein Freund ist; und der Schmerz, den wir dabei empfinden, hat wohl auch damit zu tun, den kostbaren Wert einer Beziehung zu Lebzeiten nicht gründlich genug ermessen zu haben …

Mit Hubert Luxbacher habe ich meinen besten Freund verloren. Vor Jahren haben wir beide in einem Fernsehfilm über die Kunst einer Männerfreundschaft nachgedacht. Zu gerne hätte ich ihm noch ein letztes Mal gesagt, was er mir bedeutet. Aber mit diesem Schmerz bin ich heute hier nicht allein. Seine Liebe hat vielen Menschen gegolten. Er hat die Menschen gerngehabt und es war seine besondere Begabung, das auch zeigen zu können. So ist er vielen im besten Sinn des Wortes zum „Guten Hirten“ geworden … „Lux, das Licht, es leuchtet nicht“, hat im Gymnasium in Tanzenberg sein Geschichtslehrer Schnabl gespottet, weil er ihm „die Balkanfrage“ nicht beantworten konnte! Und ob sein Licht geleuchtet hat! Und wie! Sein Lachen, der Schalk in seinen Augen, sein herzlich-unkompliziertes Wesen, auch seine akribische Genauigkeit, die ich manchmal als unnütze Kompliziertheit abgetan habe … All das hat uns viel von seinem Licht, von seiner Lebendigkeit und Leidenschaft gezeigt.

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