Als wir nach Hause fuhren, fragte er mich: „Papa, stimmt es, dass bei dir im Spital jemand vergiftet worden ist?“
„Leider ist es so. Man konnte den Täter bis jetzt nicht ermitteln.“
„Suchst du nach ihm?“
„Nein, ich halte mich völlig heraus. Jakob Steinbeißer tut es. Ich will unsere Familie nicht gefährden, wie das letzte Mal.“
„Vielleicht finde ich etwas heraus.“
„Du bist hier, um Chirurgie zu betreiben und um zu lernen, nicht um Detektiv zu spielen.“
Die Ankunft des verlorenen Sohnes löste daheim großen Jubel aus. Theresa tanzte um ihn herum, und auch Julia war begeistert. Sie hatte ein Kalb geschlachtet und ein exzellentes Essen für ihn zubereitet, von dem auch ich profitierte, denn abends essen wir normalerweise wenig und kalt.
Eine Woche später wurde ich erneut mit dem Todesfall konfrontiert, diesmal war es Julia, die davon zu sprechen begann.
„Dein Wotruba hat bei seinen ersten Ermittlungen nichts Inkriminierendes über den jungen Miller herausgefunden. Trotz großer Ausgaben scheint die finanzielle Situation der jungen Leute stabil zu sein. Er bekommt regelmäßig Geld von seiner Familie, das er auch ausgibt. Damit hat er sich den Porsche gekauft. Ich möchte nur wissen, wie Wotruba so etwas herausfindet.“
„Wir sind heute alle gläserne Menschen geworden. Im Internet lässt sich mit einem Klick viel, wenn nicht alles herausfinden. Du könntest schon aufgrund meiner Ausgaben durch die Kredit- und Bankomatkarten herausfinden, ob ich dich betrüge oder nicht. Warum habe ich etwas in einem Dessousgeschäft eingekauft und du hast kein Geschenk erhalten? Oder ich mache eine Reise, und die Hotelabrechnung ist ungewöhnlich hoch. Ich war also nicht allein. Du hebst auf einmal viel Bargeld ab, um eine Kontrolle zu vermeiden, aber du kaufst dir nichts dafür. Für wen oder was hast du das Geld verwendet?“
„Das ist erschreckend, willst du mich kontrollieren?“
„Nein, sicher nicht, aber wie meinte einstens Nestroy: Der Dumme weiß wohl auch, dass die Frauen falsch sein können, aber der denkt sich halt, die seine ist gerade die, die nicht falsch ist, und das ist gescheit, oder er denkt sich gar nichts, und das ist noch gescheiter.“
„Bist du nun der Dumme, der sich nichts denkt und deshalb gescheiter ist?“
„Nein, ich bin der Gescheite, der dich und Nestroy kennt und deshalb weiß, dass es besser ist, nicht darüber nachzudenken oder dich zu kontrollieren, und dem es genügt, einfach gescheit zu sein. Das Gescheitersein überlässt er den Dummen.“
„Du bist ein spitzfindiger Teufel, du könntest mit deinen Sophismen sogar bei Gericht reüssieren.“
„Julia, ich liebe dich.“
„Aber von nun an werde ich alle deine Ausgaben kontrollieren.“
„Tu es, mein Gewissen ist rein.“
„Jedenfalls, Marion haben die Auskünfte über Kevin beruhigt. Sie will ihn nun bald in die Geschäftsführung nehmen. Habt ihr im Spital schon etwas herausgefunden?“
„Ich finde gar nichts heraus. Es geht mich nichts an. Bei uns läuft jetzt wieder alles normal.“
Ich fand das sehr merkwürdig, ich hatte schwören müssen, mich nicht mehr in einen Kriminalfall einzumischen, und jetzt wollte die eigene Familie, dass ich mich dafür interessierte.
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