So danke ich Dir, Silvana, hiermit nicht nur für 28 Jahre gemeinsamen Lebens, das Du mit mir geteilt hast, nicht nur für die drei wunderbaren Kinder, die wir zusammen haben, sondern auch für manch spannende Gespräche über fachliche und menschliche Herausforderungen im Kontext sozialpädagogischer Arbeit.
Für kritische Rückfragen und konstruktive Anregungen stehe ich den Leserinnen und Lesern gern zur Verfügung.
Bernd Sommer Singen, im Mai 2021
Cover
Titel Bernd Sommer Ausgewählte Orientierungshilfen für sozialpädagogisches Denken und Handeln Eine Einführung für Studierende und Lehrende der Sozialen Arbeit und Sozialwirtschaft Engelsdorfer Verlag Leipzig 2021
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. Copyright (2021) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Titelbild © Ermolaev Alexandr [Adobe Stock] Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
1. Einleitung
1.1. Einführung
1.2. Problemhintergrund
1.3. Fragestellungen und Zielsetzungen
2. Ausgewählte Orientierungshilfen für sozialpädagogisches Handeln
2.1. Einführung
2.2. Grundlogik zielorientierten Vorgehens
2.3. Die Zehn Gebote der Sozialarbeit nach LATTKE
2.4. Die Allgemeinen Prinzipien der Sozialen Einzelfallhilfe nach MAAS
2.5. Der Methodische Vier-Schritt
2.6. Das Modell der Kooperativen Prozessgestaltung
2.7. Das Konzept des Pädagogen als Lernhelfer nach GIESECKE
2.8. Grundgedanken einer Didaktik (in) der sozialpädagogischen Arbeit
3. Sozialpädagogisches Handeln in der Neurologischen Rehabilitation - Ein Praxisbeispiel
3.1. Ausgangsbeobachtung
3.2. Sozialpädagogische Aufgabenbereiche in der Neurologischen Rehabilitation
3.3. Beispiele von sozialpädagogischen Interventionen/Angeboten
3.4. Zwischenfazit
3.5. Didaktische Überlegungen am Beispiel Orientierungs- und Zugtraining
3.5.1. Einführung
3.5.2. Analyse der Ausgangssituation/ Situationsbeschreibung
3.5.3. Inhaltliche Schwerpunkte, Begründungen und Vorgehensweisen
3.5.4. Zum Planen, praktischen Umsetzen und Reflektieren des Lernprozesses
3.5.5. Zusammenfassung und Einschätzung aus didaktischer Perspektive
4. Grundsätze als Orientierungshilfen für sozialpädagogisches Handeln
4.1. Zusammenfassung
4.2. Von didaktischen Überlegungen zu Grundsätzen sozialpädagogischen Handelns
4.3. Ausblick
5. Literaturverzeichnis
Angaben zu dem Verfasser
Endnoten
1. Einleitung
1.1. Einführung
Wir wollen planvoll und zielgerichtet, also methodisch und professionell arbeiten. Dies ist keinesfalls eine Forderung, die ausschließlich von außen an uns gestellt wird, sondern die wir selbst auch als Anspruch an uns als Berufsgruppe der Sozialpädagogen/innen formulieren.
Wir wollen im Kanon allgemein anerkannter Wissenschaftsdisziplinen um unsere begründete Meinung gefragt werden. Unsere Sichtweise soll Einfluss haben auf Entscheidungen übergeordneter Ebene.
Wo und wie lernen wir jedoch professionelles Denken und Handeln in sozialpädagogischen Arbeitsbereichen?
In der Regel durchlaufen in der Sozialen Arbeit professionell Tätige unterschiedliche Ausbildungs- und Studiengänge. Dies reicht von der Ausbildung zum/r Erzieher/in, über Heil- und Erziehungspfleger/in, über Jugend- und Heimerzieher/in bis hin zu Sozialpädagogen/innen und Diplom-Pädagogen/innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, neuerdings im Zuge der sogenannten Bologna-Reform auch zu den Abschlüssen Bachelor und Master of Arts in Studiengängen der Sozialen Arbeit und Sozialwirtschaft .
Das Besuchen von Fort- und Weiterbildungen schließt sich in der Regel insbesondere dann an, wenn spezielle Erfordernisse und Kenntnisse in einem spezifischen Arbeitsgebiet als Voraussetzungen für professionell gestaltetes Arbeiten offensichtlich werden.
Der Studiengang Sozialwirtschaft an der Dualen Hochschulen Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen bildet nicht Sozialpädagogen/innen aus, sondern ermöglicht einen Abschluss als Bachelor of Arts im Studiengang Sozialwirtschaft.
Der Studiengang Sozialwirtschaft fußt auf drei Säulen: der Sozialen Arbeit bzw. Sozialpädagogik, der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaft.
Weitere sogenannte Bezugswissenschaften für Studiengänge aus dem Sozialwesen stellen die Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft, die Psychologie, die Soziologie, Geschichts- und Politikwissenschaften, Philosophie und Theologie, Medizin, die Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie die Ethik dar 3.
Am Ende ihres Studiums sollen die Studierenden in der Lage sein, die engen Grenzen einer disziplinären Betrachtung zugunsten einer zumindest in Ansätzen deutlich werdenden interdisziplinären bzw. sozialwirtschaftlichen Perspektive 4überwinden zu können und zu einem neuen, nicht über Einzeldisziplinen bzw. einzelne Orientierungen des Sozialwirtschaftlichen Sechsecks abzudeckenden Blickwinkel auf einen Menschen, eine Situation, eine Notlage zu gelangen.
Dazu ist es u.a. notwendig, nicht nur fachlich-inhaltliche Aspekte der jeweiligen Wissenschaftsdisziplin zu kennen, sondern auch die jeweilige Vorgehens- und Herangehensweisen, die sich z.T. von anderen unterscheiden, die z.T. jedoch auch mit anderen Disziplinen Gemeinsamkeiten aufweisen.
Im Rahmen der Erstsemester-Einführungsveranstaltungen wird im Rahmen von Modul 1 das sozialpädagogische Denken und Handeln thematisiert. Sinnhafte Antworten ausfindig zu machen und mögliche Orientierungshilfen auf die zentrale Fragestellung zu entwickeln, wie ein Sozialpädagoge denkt und handelt, ist der explizit formulierte Auftrag an diese grundlegende Lehrveranstaltung im 1. Semester.
Die Angebote für Möglichkeiten der Orientierung aus der einschlägigen Literatur sind hinsichtlich professionellsozialpädagogischen Vorgehens vielfältig und in ihrer Zahl kaum mehr überschaubar. Von daher wird eine Auswahl nötig sein. Ich gehe im Rahmen dieses Bandes von der Grundvorstellung eines pädagogischen Verständnisses von Sozialer Arbeit aus.
Viele Tätigkeiten in diesem Bereich, zumindest diejenigen, die im unmittelbaren Kontakt mit Klienten/innen stattfinden, stellen die eines Lernhelfers 5dar, eines professionell Tätigen, der Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten für Menschen schafft, also pädagogisch tätig wird. Im erweiterten Sinne sind wir also in Arbeitsbereichen tätig, bei denen es um das Planen, Durchführen und Auswerten zielgerichteter Lern-, Hilfe- und Entwicklungsprozesse geht.
Im Folgenden werden Überlegungen angestellt, mit denen es möglich wird, einen sozialpädagogischen Blick auf einen Menschen, auf ein Thema oder Problem zu werfen.
Mit den Handlungsformen von Helfen , Beraten und Fürandere-Dasein werden die beruflichen Tätigkeiten sozialpädagogischer Mitarbeiter/innen beschrieben, wobei jedoch, so die kritische Anmerkung von LENZEN in diesem Zusammenhang, die Aufgabenfelder von professionell in der Sozialen Arbeit Tätigen so vielfältig seien wie die Probleme, Nöte und Anliegen ihrer Klienten/innen 6.
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