Werner Zillig - Mein Sonntag in Münster

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Es fällt mir ein wenig schwer, von all dem zu erzählen. Aber dennoch – es ist so: Seit über zehn Jahren, seit ich in Münster lebe, treffe ich sie jeden Sonntag. In der Regel am Nachmittag, und sie ist, wie ich verlässlich weiß, von einem fremden Planeten. Ich erinnere mich: Vor einigen Jahren habe ich einmal gefragt: «Woher kommst du?» Damals habe ich gesagt: «Deine Heimat muss viele Lichtjahre von der Erde entfernt sein. Unsere Astronomen hätten sie sonst ja längst entdeckt.» Sie hat darauf nur geantwortet: «Mach' dir darüber keine Gedanken. Entfernung und Zeit, das sind irdische Begriffe. Für uns liegt die Erde sozusagen – direkt um die Ecke. Verstehst du?» (Mein Sonntag in Münster)
Diese Zusammenstellung enthält alle Science-Fiction-Geschichten, die Werner Zillig zwischen 1978 und 2001 veröffentlicht hat. Und dazu eine für diesen Band geschriebene Erzählung, die den ›Sonntag in Münster‹ abschließt und erklärt.

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Alles geschieht rasch jetzt. Unser Gesang wird zum Schreien, unsere schwankenden Körper beschwören in ihrer Ekstase Senos Erlösung. Dann spüren wir das Ende, sehen es zugleich: Siria hebt ihr Messer und stößt zu. Sie trifft Senos Herz mit dem ersten Stich. Das Blut, das aus der winzigen Wunde fließt, fangen wir mit den Wattebäuschen auf. Seno öffnet die Augen und sein Blick dankt uns. Er lächelt. Sein Lächeln werden wir bis zur Geburt des Kindes aufbewahren.

Wir verbringen die Zeit bis zum Ende der Woche in Gesprächen. Bea fährt, wie es ihr zusteht, am selben Tag ab. Wir küssen unsere kleine Schwester und geben ihr Ratschläge für die Männersuche. Sie sieht dennoch ein wenig traurig aus. Mutter fragt sie, ob sie nicht bei der nächsten Zeremonie ein Kind haben wolle. Bea zuckt mit den Achseln, dann sieht sie uns alle noch einmal an, und wir erkennen, dass sie noch immer traurig ist.

Am letzten Tag unseres Zusammenseins erreicht uns die Nachricht, dass Bea tot ist. Wir wissen nicht, woran sie gestorben ist. Es ist nicht üblich, danach zu fragen. Wir werden es nie erfahren.

1978 Das Familientreffen . Aus: Science Fiction Story Reader 10. Hrsg. von Herbert W. Franke. München: Heyne. (Heyne TB 3602). – Unter dem Pseudonym Heinrich Werner.

Ein Mann für Jolanda

Eugen und Simon stehen nicht weit vom Eingang zur Höhle auf einer kleinen Anhöhe und schauen wie jeden Abend nach Westen. Heute geht die Sonne bei unbedecktem Himmel unter, und das heißt, dass man eine rot verhangene, blasse Scheibe am Horizont sehen kann. Eugen und Simon, so nennt auch die Gruppe diese beiden merkwürdigen Gestalten. Nachnamen gibt es nicht mehr. Sie sind überflüssig geworden, denn die Gruppen sind so klein, dass man alle leicht mit Hilfe von Vornamen unterscheiden kann.

Nachdem sie eine Weile stumm und ehrfürchtig in die Sonne gestarrt haben, fängt Eugen an zu reden. Er bemüht sich, seine hohe Fistelstimme leise zu halten. Es gelingt ihm nur sehr unvollkommen. Während des Redens gestikuliert er nervös mit seinem linken Arm, der ganz dünn und beinahe ohne alles Fleisch ist. Sein rechter Arm indessen, stark und kräftig und das Urbild eines gesunden Männerarms, hängt wie abgestorben an seinem Körper.

»Ich sage dir«, singt er mit sirenenhafter Stimme, »wir müssen uns nach einem Mann für Jolanda umsehen. Du wirst mit mir übereinstimmen, dass bei der einzigartigen Schönheit Jolandas kein Mitglied unserer Gruppe als Mann infrage kommt.«

»Ich glaube, wir sollten noch ein wenig warten«, sagt Simon. Seine Stimme ist eher ein Keuchen, asthmatisch und röhrend.

»Und ich sage dir«, singt Eugen dagegen, »dass sie bald vollständig geschlechtsreif sein wird. Hast du denn nicht bemerkt, wie Robert sie immer anstarrt? Warum? Weil die Narren das beste Gespür dafür haben. Darum.«

Simon, den das Sprechen allzu sehr anstrengt, schüttelt nur den Kopf und gibt so zu verstehen, dass er die Einschätzung Eugens noch immer nicht teilt.

»Aber du gibst wenigstens zu, dass Jolanda so schön ist, dass wir uns nach einem Mann umsehen müssen, der nicht zur Gruppe gehört, nicht wahr?«

Hier nickte Simon bedächtig. Er erinnerte sich für einen Augenblick an Jolandas Schönheit. Das heißt nicht, dass Simon an ein schlankes, blondes Mädchen mit hellen, wasserblauen Augen dachte. Nein. Jolanda war klein, rundlich, sogar dick. Sie hatte einen etwas dümmlichen Gesichtsausdruck, war über und über bedeckt mit Pickeln und hatte Füße, die für ein Mädchen ihrer Größe wirklich außergewöhnlich waren. Die Füße verliehen Jolanda ein entenhaftes Aussehen, das sie durch einen watschelnden Gang unterstrich. Und nebenbei gesagt: Jolanda hatte nicht nur ein dümmliches Gesicht, nein, sie war dumm. Hart an der Grenze zu den Narren. Aber sie war schön. Eugen hatte nicht übertrieben. Sie war schön, weil ihr nichts fehlte. Sie hatte Haare, Augen, Ohren, ein vollständiges Gesicht mit richtigen Lippen, Hals, Arme, Beine. Unter ihrem Kleid zeichneten sich bereits kleine Brüste ab. Sie hatte alle körperlichen Eigenschaften der früheren Menschen, und deshalb war sie schön. Um schön zu sein, brauchte man weder Eugens exakt arbeitenden Verstand noch Hermines wunderschöne, dunkle Augen zu besitzen. Schön zu sein, heißt vollständig sein. Eugen hatte recht, man musste sich nach einem Mann umsehen, der ebenso wie Jolanda vollständig war. Zusammen konnten sie die schönsten Kinder in ganz Europa haben. Selbstverständlich gab es keine Garantie. Es war durchaus möglich, dass keines der Kinder überhaupt lebensfähig war. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Jolanda mit einem schönen Mann wunderschöne, vollständige Kinder haben würde, war doch sehr, sehr groß.

In der Gruppe, der Jolanda ebenso wie Eugen und Simon angehörte, gab es keinen zeugungsfähigen Mann, der schön genug war, um mit Jolanda verheiratet zu werden. Das Problem war nur, dass die anderen Gruppen weit entfernt waren. Wer Jolanda besuchen wollte, musste mitten durch das verstrahlte Gebiet, das rings um die Höhle lag. Bei dieser Reise bestand die Gefahr, dass der junge Mann Genschäden davontrug, die das ganze Vorhaben sinnlos werden ließen. Eugen und Simon dachten schon seit geraumer Zeit über diese Sache nach. Die Chance, einige vollständige Kinder zu bekommen, war zweifellos gegeben. Das war das Wichtigste. Und es lag in ihrer Entscheidung, wie man vorgehen sollte, denn schließlich waren sie die Köpfe der Gruppe. Wenn sie auch alles andere als schön waren, so hatten sie doch einen klaren Verstand, ein Umstand, der ihnen in der Gruppe den Ehrentitel ›die Philosophen‹ eingetragen hatte. ›Das müssen wir unsere Philosophen fragen‹, war eine gängige Redewendung, wenn man vor einem Problem stand und nicht weiter wusste. Jolanda war ein solches Problem.

»Ich habe gestern mit Rudolf gesprochen. Er sagt, in einer der Gruppen ganz in ihrer Nähe, da gäbe es einen Jungen ungefähr so alt wie Jolanda. Der sei auch ganz und gar vollständig.«

»Rudolf? Seine Gruppe ist doch südlich von Nürnberg, oder?«, fragte Simon keuchend.

»Ja schon, aber sonst kennen wir doch niemand. Das ist doch immerhin etwas,«

Simon ließ seinen großen Kopf wieder bedächtig hin und her pendeln, ehe er antwortete. »Das sind über fünfzig Kilometer. Luftlinie. Das können wir nicht schaffen.«

Die Höhle, in der die Gruppe lebte, lag in der Fränkischen Schweiz. Die Tatsache, dass Simon sogleich die Entfernung kannte, zeigte, dass er einer war, der viel wusste. Um solche Dinge kümmerte sich sonst keiner in der Gruppe. Wozu auch. Außer Eugen hatte sich noch kein Mitglied der Gruppe jemals mehr als fünf Kilometer von der Höhle entfernt. Überall war stark verstrahltes Gebiet. Mit Rudolf hatte Eugen über das alte Funkgerät gesprochen, das die Gruppe besaß. Das Funkgerät war ein Schatz und unbezahlbar. Nur ganz wenige Gruppen hatten eine solche Zauberkiste. Eugen konnte gegenwärtig mit ungefähr zwanzig anderen Gruppen sprechen. Es wurden freilich immer weniger. Noch vor zwei Jahren waren es ungefähr dreißig gewesen. Irgendwann hatte jedes Gerät einmal einen Defekt. Es gab weder jemanden, der wusste, wie es zu reparieren war, noch Ersatzteile.

Wie sie es schaffen sollten, einen jungen Mann heil über fünfzig Kilometer zu Jolanda zu bringen, wusste auch Eugen nicht. Einmal, in seiner Jugend, war er selbst auf eine weite Reise gegangen. Er ganz allein, und mit nichts anderem, als einem guten Geigerzähler. Er hatte einfach immer versucht, irgendeinen Korridor in der Landschaft zu finden, der nicht unbegehbar war. Die ganze Gruppe, obwohl sie ihm von der Reise abgeraten hatte, war stolz auf ihn. Von jener Expedition damals stammte auch das Funkgerät. Die harte Strahlung? Nun, Eugen wusste, dass er trotz der Benutzung der Korridore so viel an Strahlung abbekommen hatte, dass seine Lebenserwartung deutlich unter der der anderen Gruppenmitglieder lag. Er war jetzt siebenundzwanzig Jahre alt. Die Reise lag mehr als zehn Jahre zurück. Er rechnete damit, dass er noch fünf, maximal zehn Jahre zu leben hatte. Ohne die Reise damals wäre er vielleicht fünfzig Jahre alt geworden. Aber trotzdem, die Reise hatte sich gelohnt. Er hatte nicht nur das Funkgerät, sondern auch einen Handkarren voller Bücher zurückgebracht. Mithilfe dieser Bücher hatten die Menschen in der Höhle lernen können, und heute gehörten sie sicherlich zu den wenigen Gebildeten in Mitteleuropa. Simon wusste sogar, wie weit Nürnberg von ihrer Höhle entfernt war. Den großen Atlas hatte er damals in einer halbwegs erhaltenen Bücherei in Bamberg gefunden.

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