Werner Zillig - Mein Sonntag in Münster

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Es fällt mir ein wenig schwer, von all dem zu erzählen. Aber dennoch – es ist so: Seit über zehn Jahren, seit ich in Münster lebe, treffe ich sie jeden Sonntag. In der Regel am Nachmittag, und sie ist, wie ich verlässlich weiß, von einem fremden Planeten. Ich erinnere mich: Vor einigen Jahren habe ich einmal gefragt: «Woher kommst du?» Damals habe ich gesagt: «Deine Heimat muss viele Lichtjahre von der Erde entfernt sein. Unsere Astronomen hätten sie sonst ja längst entdeckt.» Sie hat darauf nur geantwortet: «Mach' dir darüber keine Gedanken. Entfernung und Zeit, das sind irdische Begriffe. Für uns liegt die Erde sozusagen – direkt um die Ecke. Verstehst du?» (Mein Sonntag in Münster)
Diese Zusammenstellung enthält alle Science-Fiction-Geschichten, die Werner Zillig zwischen 1978 und 2001 veröffentlicht hat. Und dazu eine für diesen Band geschriebene Erzählung, die den ›Sonntag in Münster‹ abschließt und erklärt.

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Werner Zillig

Mein Sonntag in Münster

Science-Fiction-Erzählungen 1978–2014

AndroSF 85

Werner Zillig

MEIN SONNTAG IN MÜNSTER

Science-Fiction-Erzählungen 1978–2014

AndroSF 85

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© dieser Ausgabe: Juni 2017

p. machinery Michael Haitel

Titelbild: Lothar Bauer

Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda, Xlendi

Lektorat: Michael Haitel

Herstellung: global:epropaganda, Xlendi

Verlag: p. machinery Michael Haitel

Norderweg 31, 25887 Winnert

www. p machinery.de

für den Science Fiction Club Deutschland e. V., www.sfcd.eu

ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 095 5

Werner Zillig

Mein Sonntag in Münster

Science-Fiction-Erzählungen 1978–2014

Die Finger im Licht

»Hier bist du verloren!«, sagte er.

Er trat auf mich zu, als ich versuchte, durch die Tür zu gehen. Er wollte mich nicht einlassen. Er versuchte, mich durch seine Worte am Weitergehen zu hindern. Er trat mir in den Weg, als ich dennoch weiterging. Ich sagte ihm nur den einen Satz. Ich sagte ihm, ich sei nicht der, den er sehe, ich sei überhaupt nicht da. Er schaute mich starr und ohne Verständnis an. Ich ging an ihm vorbei.

Der Raum ist leer. Er ist so vollkommen leer, dass es mir jetzt, nachdem ich mich zwei- oder dreimal gedreht habe, unmöglich ist zu sagen, woher ich gekommen bin. Ich drehe mich um, ich suche. Ich höre ein Lied. Das hat man an dem Feuer gesungen, in dem ich verbrannt bin. Das Lied weist mir keinen Weg. Ein Bündel Papier fällt ganz langsam auf einem schräg gestellten Kissen, gleitet mit einem kratzenden Geräusch, das ihm Leben eingibt. Auch das unbeschriebene Papier weist mir keinen Weg. Das Papier, auf dem Worte geschrieben sind, ist nur beschrieben, um mich zu verwirren. Die Tür ist ins Schloss gefallen. Sie ist von der Wand aufgenommen worden. Die Tür gibt es nicht mehr. Es gab nie eine Tür, es wird keine Tür geben. Aber ich bin stark genug, dieses Wissen zu ertragen, und ich suche nach der Tür, durch die ich gekommen bin und die es trotzdem nicht gab und nicht gibt und nicht geben wird. Der Raum ist dunkel, so dunkel, als gäbe es kein Licht. Es flackern nur Gedanken auf, ich denke an das Feuer, in dem ich verbrannt bin. Und ich glaube, zu leben.

Ich habe hierher kommen müssen, ich hatte nie eine Wahl. Der Mann vor der Tür war der Letzte, der mich hätte aufhalten können, aber er war nicht unüberwindlich. Er war nicht unbezwingbar, ja, er war nicht einmal stark. Er hatte die Gewissheit, und ich nahm sie ihm, und er verging. Draußen, außerhalb des Raumes, haben sie immer gewusst, dass es, steht man vor einer Tür, möglich ist, einzutreten oder wegzugehen.

Aber Wissen ist nichts. Es gibt diese Möglichkeit nicht, was hätte ich tun sollen? Ob ich aus einer Höhle komme oder von einem Berg, ob ich blind bin oder halb sehe, es gibt keinen anderen Weg. Ich bin in einem Raum und war nie außerhalb des Raumes. Ja, ich rede von draußen, aber warum eigentlich? Ich könnte von Städten reden, von den Menschen und ihren Gesichtern, ihren Haaren. Ich könnte von den Steinen reden. Aber alles ist draußen, nicht hier. Und dennoch: Nichts ist draußen, überhaupt nichts. Es ist nicht leicht zu sprechen. Wie schlägt man ein Licht, wenn man weiß, dass es kein Licht gibt? Es ist schwer, ein Wort zu sagen, ein Wort zu schreiben, wenn man weiß, dass es in einem Raum steht, den es nie verlassen wird.

Hier geschieht nichts. Hier lohnt es sich nicht, einen anderen zu kennen. Hier kann nichts heraus, und hier kann nichts herein. Hier gibt es nichts, worin ich mich betrachten könnte. Es gibt keine Spiegel. Es gibt die Erinnerung an das Feuer.

Ich kenne ihren Unglauben.

Ich kenne ihren Unglauben, und deshalb habe ich ihre Gesichter aufgesetzt, wenn ich auf die Straße ging. Nun gibt es die Straßen nicht mehr, und weder Unglaube noch Glaube existieren. Es gibt die Furcht, aber die ist nicht in diesem Raum. Jahrelang bin ich durch sie hindurchgegangen, seit dem Tag, an dem er mich von der Tür abzuhalten suchte. Aber es gibt den Mann vor der Tür nicht.

Zuerst ging ich mit ausgestreckten Händen, weil ich erwartete, an eine Wand zu stoßen. Jetzt gehe ich immer noch, doch ich strecke die Hände schon lange nicht mehr aus. Ich wollte, ich liefe gegen eine Wand. Ich wollte, ich zerschlüge mir daran mein Gesicht, ganz.

Irgendwo steht auf einem runden Tisch, auf dem ein rotes Wachstuch liegt, eine braune Limonadenflasche, ein kleines Blechgefäß mit Curry gefüllt, ein Band von Marcel Prevost, Lettres à Françoise , ein weiteres Buch. Eine Anzahl von Zetteln liegt neben einem niedrigen Glas. Vielleicht steht auf einem dieser Zettel, dass ich M. nicht kenne. Auf einem jedenfalls habe ich einen Satz, ein Zitat geschrieben, überflüssigerweise.

Und ich gehe. Und es gibt nicht den Tisch und nicht den Satz. Es gibt keine kleine Tänzerin, die in einem Loch aus Licht eine sehr schnelle Pirouette versucht, mit ausgebreiteten Armen. Diese Arme reichen in das Dunkel.

Ich habe gerufen. Ich wollte durch ein Echo, durch die Rückkehr meiner eigenen Stimme aus der Ferne eine Wand spüren, ein Ende. Nirgendwo stieß meine Stimme an eine Wand, nirgendwo war ein Hindernis.

Ich lache oft jetzt. Mein Lachen ist ein dauerndes Rufen, das mich nicht anstrengt. Mein Lachen wartet auf kein Echo. Das ist das Entscheidende.

In diesem Raum gibt es keine Wege. Überall ist der Weg, ein sorgfältig geebneter Weg ohne Steine. Nicht das kleinste Hindernis steht mir im Weg.

Der Raum: An einem Abend bemerke ich überrascht, dass eine der beiden Glühbirnen meiner Lampe nicht mehr brennt. Ich gehe zur Lampe und versuche, die Birne fester in die Fassung zu drehen. Ich spüre, dass sie fest darin steckt. Aber sie brennt dennoch nicht. Ich nehme die Birne heraus und lege sie ans Ohr. Ich vernehme ein kleines, dünnes Geräusch, das immer weiter bestehen wird, ohne Ende. Von nun an wird mich dieses Geräusch begleiten. Ich denke daran, dass die zweite, jetzt noch intakte Glühbirne auch kaputtgehen könnte. Dann wäre es plötzlich finster, und anstelle des Lichts träte ein doppeltes kleines Geräusch. Dann wäre die Tür endgültig verschlossen, keiner könnte sie mehr öffnen. Die Vorhänge vor dem Fenster blieben zugezogen, keiner könnte sie mehr bewegen.

Meine Bücher, in denen ich nicht mehr lesen könnte, rückten weiter und immer weiter von mir fort. Auch die anderen Gegenstände entfernten sich. Zuerst geschieht dies sehr langsam, dann immer schneller. Am Anfang brauche ich, um vom Tisch zu dem Sessel, der daneben steht, zu gelangen, eine Minute. Dann zwei Minuten. Irgendwann brauche ich einen vollen Tag. Das ist die Zeit, in der ich beginne, auf dem Fußboden zu schlafen, weil das Bett inzwischen so weit von mir entfernt ist, dass ich nicht mehr hinkommen kann, ohne unterwegs vor lauter Müdigkeit und Schwäche hinzufallen und einzuschlafen. Eines Morgens dann – ich nenne diese Zeit den Morgen, weil ich eben erwacht bin – gehe ich in die Richtung, in der ich meinen Sessel vermute. Und der Sessel, der bei meinem Einschlafen nur so weit von mir entfernt war, dass ich ihn, wenn ich meinen Arm ausstreckte, leicht berühren konnte, hat sich in der Nacht so weit entfernt, dass ich ihn nicht mehr erreiche. Der Abend ist die Zeit, in der ich müde bin. Als ich erwache und mich auf den Weg mache, habe ich jeglichen Orientierungssinn verloren. Ich gehe trotzdem, aber ich weiß jetzt, dass ich den Sessel nie mehr erreichen werde. Und auch der Tisch mit den nutzlosen Büchern darauf bleibt für immer unerreichbar. Die Kreisbögen zwischen Tisch und Bett werden mit jedem Tag größer, die Wahrscheinlichkeit, durch Zufall an einen Gegenstand zu stoßen, wird ständig geringer. Ich gehe dennoch.

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