Frithjof Bergmann - Neue Arbeit, neue Kultur

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Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen -
das Grundlagenwerk zur New-Work-Bewegung
Wie kann die Zukunft der Arbeit aussehen? Frithjof Bergmann beschreibt in diesem Buch die neuen Perspektiven der
Arbeitsgesellschaft, die als «New-Work»-Konzept bekannt wurden und heute aktueller sind denn je. Im Vordergrund seiner Arbeit steht die Frage, was wir wirklich wirklich wollen, wo Talente und Stärken liegen, und wie diese mit der Arbeitswelt verknüpft und Neue umgesetzt werden können.
Frithjof Bergmann, in Sachsen geboren, ist Philosoph und Anthropologe. Er wanderte als 19-Jähriger nach Amerika aus und lehrte als Philosophieprofessor in Princeton, Standford, Chicago, Berkeley und Ann Arbor.
Als Erfinder der «New Work» berät er seit Jahrzehnten Wirt- schaftsverbände, Unternehmen, Regierungen und Kommunen in aller Welt. Ausgehend von der Untersuchung des Freiheits- begriffs entwickelte er die Vision einer humaneren und lebens- werten Zukunft, durch den intelligenten Gebrauch innovativer Technologien.

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Die Grundidee war eher, dass der Mensch im Grunde blutrünstig und wild ist – so, wie man sich die Tiere zu dieser Zeit vorstellte – und dass er zuallererst sozialisiert werden muss, indem man ihm die Krallen beschneidet und ihn zähmt. Mit diesem Argument rechtfertigten die bekanntesten Philosophen dieses Zweiges der Aufklärung die Moral, den Staatsvertrag und den Staat. (Kant, der in vieler Hinsicht das andere, Hobbes entgegengesetzte Ende des Spektrums dieser Philosophen vertrat, bestand nichtsdestoweniger darauf, es sei der Zweck der Moralität, das „Eigeninteresse“ auszulöschen .) Bliebe der Mensch unkontrolliert, ungezähmt, seinen eigenen Impulsen überlassen, so der Standpunkt dieser Philosophen, dann könnten wir nicht sicher in einem Bus fahren. Der Fahrgast neben uns könnte uns ja eine Hand abbeißen.

In dieser offiziellen, die Zähmung betonenden Tradition der Sozialisierung wird die zentrale politische Idee der Freiheit sofort von Vorsichtsmaßnahmen und Bedenken eingeschränkt; sie ist ein „Ja … aber auf keinen Fall zu viel!“. Es soll Freiheit geben, aber mit Verantwortung und allen möglichen anderen Einschränkungen. Mit anderen Worten: Freiheit ja, aber nur wenn das Halsband umgelegt und die Leine stark ist. Die meisten von uns sind so sehr an diese Vorstellung gewöhnt, dass sie ihnen ganz unvermeidlich und fraglos wahr erscheint. Der bloße Gedanke, dass es grundlegende Axiome geben könnte, die diesem Verständnis entgegengesetzt sind, erscheint deshalb bereits seltsam und irreal. Doch ist das völlig gegenteilige Verständnis der menschlichen Natur nicht im Geringsten exotisch, sondern ganz einfach. Es geht von der Überzeugung aus, dass das menschliche Wesen an sich zuerst einmal schwach und zerbrechlich ist. Die Menschen sind schnell entmutigt, niedergeschlagen und zahm. Es ist in der Tat allzu leicht, die Menschen einzuschüchtern und zu dressieren, und sehr viele sind scheu und in sich zurückgezogen.

Das Problem ist also nicht, dass Menschen aufbegehren und sich nicht anpassen wollten. Ganz im Gegenteil. Eigentlich sollte der Faschismus uns davon überzeugt haben, dass es nicht schwer ist, Menschen dazu zu bringen, zu kuschen und stillzuhalten. Sie leisten nur wenig Widerstand, und die Gesellschaft vermag sie zu formen wie Wachs. Wirklich schwer ist es also nicht, den Menschen zu zähmen, sondern ihn so weit zu stärken, dass er sich erheben und Widerstand leisten wird.

In der offiziellen Strömung des Denkens, in der wir aufgewachsen sind, ist die große Gefahr zu viel Wille, zu viel Wildheit und zu viel Aufbegehren. Deshalb geht es darum, zurechtzustutzen, zurückzuschneiden und zu sozialisieren. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, wie emanzipatorisch, wie wirklich befreiend in diesem Geiste ausgeführte Dinge sein können. Kann etwas, das auf den Prämissen der Tradition beruht, in der wir erzogen wurden, wirklich zu einer ernst zu nehmenden „Revolution“ werden, oder werden die so genannten Revolutionen nur darin bestehen, dass man das Kostüm wechselt oder neue Knöpfe an alte Uniformen näht? Natürlich kann es eine neue Regierung geben, eine neue Autorität, die Ordnung und Disziplin zusichert. Anstelle eines Königs kann man ein Parlament oder einen Kongress installieren, und man kann auch den Menschen erlauben, alle paar Jahre zu wählen. Doch Ziel und Absicht bleiben im Grunde noch immer dieselben. Die einzige Frage wird lediglich sein, unter genau welchen Umständen man das Recht hat, einen König zu enthaupten oder sich seiner anderweitig zu entledigen. Aber die neuen, nur anders gekleideten Regierenden werden die Kontrolle der Menschen noch immer als ihren Auftrag ansehen. Deshalb werden sie die ganze Bandbreite der sozialen Institutionen und Strukturen, von den Gerichten über moralische Instanzen und die Polizei und die Schulen bis hin zum Militär dazu benutzen, sicherzustellen, dass die Menschen nicht aus ihrem Käfig ausbrechen, sondern ruhige und zahme Bewohner des Zoos bleiben.

Die andere Tradition, der zweite Zweig der Aufklärung, geht von der Erkenntnis aus, dass menschliche Wesen bei ihrer Geburt noch sehr unvollständig und sehr abhängig sind. Dies steht in krassem Gegensatz zu dem berühmten Satz von Rousseau: „Der Mensch ist frei geboren .“ Der Mensch muss vielmehr genährt und gestärkt werden. Seine Individualität muss gefördert und ermutigt und zum Vorschein gebracht werden. Das Letzte, was ein Mensch braucht, ist, dass man seine Individualität abschleift, dass man sie poliert, bis sie verschwunden ist, dass man ihm Beruhigungspillen verabreicht und ihn in den Schlaf singt. Was Not tut, ist, dass man ihn aufweckt!

Nichts könnte irriger sein als die Annahme, die konventionelle und zähmende Tradition sei irgendwie vernünftiger oder glaubwürdiger als die anstachelnde und belebende Strömung. Der Stammbaum dieser letzteren Tradition kann sich durchaus sehen lassen, denn zu ihren Vorvätern gehören viele angesehene, überragende Persönlichkeiten. Man könnte Goethe, Melville und Whitman anführen, aber auch Hölderlin, Rilke, Hesse, Lawrence und Gide, und natürlich Philosophen wie Emerson und Thoreau und sicherlich nicht zuletzt, sondern an einem Ehrenplatz, Hegel und Nietzsche. Suchte man einen einzigen Satz als ein Emblem, als Motto für diese breite Strömung, dann könnte man William Blakes „Energie ist Ewiges Entzücken“ nehmen oder auch Jack Londons „Lieber will ich zu Asche verbrennen, als zu Staub zerfallen“.

Es steht außer Frage, dass die Geschichte dieser anderen, das Individuum stärkenden und fördernden Tradition lang und beeindruckend ist. Sehr allgemein gesagt, könnte man feststellen, dass sie ihre Anfänge vor allem in der Literatur, der Philosophie und der Kunst hatte. (Viele meiner Freunde haben mich darauf hingewiesen, dass die lebensbejahende Tradition der Aufklärung vielfältige Ähnlichkeiten mit den Philosophien und auch Religionen des Ostens hat. Die Rezeption von östlicher Philosophie, Psychologie, Religion und von Methoden zur Transformation von Körper und Bewusstsein begann nach ihrer Auskunft im Abendland bereits mit Schopenhauer, dessen Denken entscheidend von den Upanischaden beeinflußt war, hat sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts [C. G. Jung, D. T. Suzuki, Erich Fromm] ständig beschleunigt und hat inzwischen viele Bereiche der abendländischen Natur- und Geisteswissenschaften erfasst sowie nicht zuletzt Bereiche der Medizin [Psychoneuroimmunologie] und große Bereiche der körper- und psychotherapeutischen Methoden. Einen guten Überblick über die Entwicklung dieser Integration der lebensbejahenden Strömungen von östlichem und westlichem Denken gibt das Werk von Ken Wilber, insbesondere sein Hauptwerk Eros, Kosmos, Logos.)

Nun, inzwischen hat diese Tradition einen alles durchdringenden und auf alles abfärbenden Einfluss darauf, wie zahllose Menschen, ja in der Tat die überwiegende Mehrheit in unserer gegenwärtigen Kultur über Moral und Werte denken sowie darüber, wie man sein Leben leben sollte. Die große Geistesverwandtschaft zwischen dieser anderen, belebenden Strömung und dem Feminismus ist bezeichnend und bedeutsam. Alle möglichen Gemeinsamkeiten springen sofort ins Auge. Eine der fundamentalsten ist der Standpunkt, dass die Fähigkeit, sich selbst zu behaupten , nicht geschwächt, sondern im Gegenteil gestärkt und trainiert werden muss wie die Muskeln eines Athleten.

Die Kultur, die anstacheln und aufwecken will, hat auch in einigen Bereichen der Erziehung ihre Zelte aufgeschlagen. Sie hat zwar bisher keineswegs einen entscheidenden Sieg davongetragen, doch in der Diskussion darüber, wie man mit jungen Menschen und ganz besonders mit Kindern umgehen sollte, spielt die bekräftigende Seite des Projekts der Modernität eine zunehmend wichtige Rolle. Immer mehr Eltern kommen zu dem Schluss, dass sie sich nicht an der Schwächung und Verunstaltung ihrer Kinder beteiligen wollen oder daran, wie man zu sagen pflegte, ihren Willen zu brechen .

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