Als ich noch psychotherapeutisch tätig war, fragte mich eines Tages der Kollege, mit dem ich meine Praxisräume teilte, ob ich mir sicher sei, dass das, was ich mache, Psychotherapie ist, denn aus meinem Zimmer höre man immer wieder so ein lautes Lachen. Einige Wochen später hatte ich ein Gespräch mit einer Klientin, während eine andere im Warteraum saß. Nachdem das erste Gespräch beendet war, bat ich die nächste in mein Zimmer. Kaum hatte diese schwungvoll den Raum betreten, schleuderte sie mir streng und sehr ernst entgegen: „Warum lachen Sie mit mir nie? Ich will auch mit Ihnen lachen.“ Da wurde mir plötzlich bewusst, wie sehr ich mich bis dahin von ihrem „korrekten“ Verhalten hatte beeindrucken lassen. So sehr, dass ich es nicht gewagt hatte, meinen Humor – und somit MICH – in die Gespräche mitzunehmen. Wenn wir über uns lachen können, löst sich die alte Identität im Nu auf. Die Energie fließt und wir kommen leicht und lustvoll mit dem „ICH bin es“ in Kontakt. Viel Freude beim Lesen!
1.
ICH BIN ES
Willkommen beim größten Abenteuer der Menschheit. Willst du neu sein? So neu, dass dir die Lebensfreude aus den Augen sprüht und du in Glückseligkeit badest? Willst du so sein, wie du wirklich bist, und dich und diese Erde rundum genießen? Willst du dein Leben ganz nach deinen Wünschen gestalten und wandeln, was dich daran hindert? Bist du bereit? Dann steige bitte ein und halte dich – nicht – fest. Entscheide dich und vertraue DIR, denn es geht um DICH. Ganz neu, ganz DU. Komm mit auf die Reise zu DIR.
Kennst du das: Beim Autofahren, beim Joggen, in der Badewanne oder beim In-die-Luft-Schauen kommt plötzlich eine Information aus dir, die die Lösung für ein „Problem“ oder eine neue Idee bringt? Eine Information, die nicht durch das übliche Nachdenken entstanden, sondern aus einem kreativen Raum ganz einfach aufgetaucht ist, überraschend, stimmig und sehr brauchbar. Sie kommt aus einer Instanz in dir, die über die üblichen Aktivitäten des Verstandes hinausgeht. DU bist diese Instanz, du nimmst sie wahr und du führst dich zu ihr. Sie macht dir bewusst, dass du viel mehr bist als das, was dein Verstand und dein Körper über dich erzählen: DU bist die Liebe, DU bist die Freude, DU gestaltest dein Leben. DU bist das Wunder. DU bist es.
In dir ist ein unendlich kreatives Potential, das sich immer mehr ausdehnt, je mehr du daraus schöpfst. Im Bewusstsein des „ICH bin es“ verbindest du dich damit. Wie immer du dieses Potential auch nennst, ob „inneres Wesen“, „wahres Selbst“, „Gott in mir“, „mein Herz“, „mein Bauch“, wesentlich ist, dass du es mit dem „ICH bin es“ verbindest. Nimmst du DICH als Schöpfer und Schöpferin deines Lebens an, bist du gewiss, dass sich alles materialisieren kann, was du dir wünschst. Indem du dir und anderen die Geschichte deines Lebens neu erzählst, bist du neu.
Viele Jahre meines Lebens habe ich mich selbst und andere Menschen bestens mit Geschichten über meinen Vater unterhalten. Sie alle beschrieben einen kreativen und humorvollen Vater, dessen kindliche Anteile zu Streichen herausforderten. Mit diesen Erzählungen erschuf ich einen Vater, den es in meinem gelebten Leben nicht gab, und schloss damit eine Lücke in mir. In den letzten Jahren vor seinem Tod war unsere Beziehung von Nähe und inspirierendem Austausch geprägt und meine Geschichten verstummten. Mittlerweile sind sie ganz verschwunden. Sie werden nicht mehr gebraucht.
Wir Menschen sind tagein und tagaus mit allem Möglichen beschäftigt. Wir suchen den idealen Job, wir bilden Partnerschaften, wir gründen Familien, wir treffen uns in Meetings, wir kennen die neuesten Filme und die intimsten Details aus dem Leben diverser Stars, wir bauen immer höhere Häuser, wir „liken“ uns auf Facebook und wir „twittern“, wir vermehren das Geld. Wir machen uns Gedanken über Gott und die Welt, und wenn wir deswegen nicht schlafen können, dann nehmen wir Pillen. Naht dann schließlich das Ende unseres Lebens und sind wir dabei, diese Welt wieder zu verlassen, reduzieren sich unsere Gedanken auf einige wenige Fragen: War ich glücklich? Habe ich getan, was ich wirklich wollte? Habe ich geliebt und wurde ich geliebt? Kann ich in Frieden gehen?
Glücklich und frei zu sein, Wunder und Liebe zu erleben und Frieden mit uns und der Welt zu machen, sind offensichtlich wesentliche Elemente eines erfüllten Lebens. Wie wir uns fühlen, ist uns wichtiger als das, was wir denken. Wenn du Glück, Wunder, Liebe, Frieden und vieles mehr erfahren willst, dann musst du mit diesen Wünschen nicht warten. Du kannst dich hier und jetzt dafür entscheiden und dich danach ausrichten, indem du auf deine Gefühle achtest und deinen Wünschen Raum gibst.
Deine Welt entsteht aus DIR und aus dem, was du willst. Bist du im Frieden mit DIR, bringst du Frieden in die Welt. Liebst du dich, wirst du geliebt. Das, was du willst, bist du bereits. Deine Wünsche führen dich zu DIR. Daher ist es so wichtig, dass du deine Wünsche wahrnimmst und anerkennst. Wünsche, deren Vorstellung alleine dir schon große Freude bereiten, kommen aus deinem Herzen. Sie sind – anders als die „Muss-ich-unbedingt-haben-Wünsche“ – unmittelbar mit deinem kreativen Potential verbunden. Je mehr Raum du ihnen gibst, desto deutlicher zeigen sie sich und bereichern dein Leben mit immer neuen freudvollen Erfahrungen. Wenn du DICH kennenlernen willst, dann achte auf deine Wünsche.
Alles, was wesentlich ist, um dein Leben so zu führen, wie du es dir wünschst, ist in DIR. Alles, was du brauchst, um das zu erleben, was du erleben willst. Was möchtest du gerne erfahren? Welche Träume und welche Sehnsüchte schlummern in dir? Alles wartet auf deine Erlaubnis und deine Entscheidung. Stellst du dich auf deiner Liste der „very important persons“ an die erste Stelle und richtest du dein Leben nach deinem Wohlbefinden aus, geschieht der Rest wie von alleine. Du musst dann auch nicht mehr nach dem Sinn des Lebens suchen, weil du weißt, dass DU es bist. DU bist der Sinn. DU bist die Kraft, die dich durch dein Leben führt. DU bist der Weg.
So wie jedes erfolgreiche Projekt eine Leitung braucht, so braucht die Entfaltung deines kreativen Potentials dich. Aus deiner Entschiedenheit, deiner Hingabe und deinem Vertrauen entsteht im Laufe der Zeit die Gewissheit, dass alles das DU bist. Auf Basis dieser Gewissheit dient dir alles, nichts kann dir mehr die Leitung aus der Hand nehmen. Der Schlüssel dazu ist die Verantwortung. Wohlgemerkt Verantwortung im Sinne von „Zuständigkeit“ oder „Kompetenz“ und keinesfalls „Schuld“. Verantwortung abzugeben ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, allerdings sehr zeit- und energieraubend. Gibst du zum Beispiel dem Vollmond die Schuld an deiner schlechten Stimmung, so nimmt er sie dir zwar ab, gibt dir aber zugleich vor, dass du die schlechte Stimmung halten musst, bis er wieder abnimmt. Erst danach darfst du dich wieder gut fühlen, doch leider nur für ein paar Tage. Denn der nächste Vollmond kommt bestimmt, und wer weiß, was der Neumond mit dir vorhat?
„ICH bin es“ zu leben bedeutet, dass du keine Umwege (mehr) gehen musst, nicht mehr warten auf…, nicht mehr hoffen auf…. Du bist von nichts und niemandem abhängig, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, auch nicht von deinem Verstand und auch nicht von deinem Körper. DU bist frei. Leicht und reich fühlt sich dein Leben an, wenn du dich nicht mehr rechtfertigst, warum du dies machst und jenes denkst und nicht mehr darauf wartest, dass dich – am besten alle – Menschen supertoll finden; wenn du dich nicht mehr damit befasst, wie, wann und warum deine Eltern dein Leben ruiniert haben, oder wenn du dich nicht mehr schlecht fühlst, weil deine Großmutter väterlicherseits arm und dein Großvater mütterlicherseits böse waren; wenn du der Schule nicht mehr vorwirfst, dass sie dich nicht fit fürs Leben gemacht hat, und so weiter und so fort… Bitte ausatmen! Kannst du dir jetzt vorstellen, wie viel Zeit und Raum entsteht ohne all die Gedanken, die dich so oder ähnlich beschäftigen? Wie sehr sich deine Freude ausdehnen kann?
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