Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei

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Inmitten des gegenwärtigen Weltenbrandes liefert Leitners Tagebuch notwendiges Löschmaterial noch und noch. Führt uns satirisch, kenntnisreich und menschenfreundlich durch Jahrhunderte und Jahrtausende und sämtliche Kontinente. Stellt sich couragiert ohne Ansehen der Person den Mördern in allen Parteien permanent in den Weg und denen, die sie wählen. Berichtet wahrheitsgemäß von Menschen sonder Zahl, die schicksalhafte, quälende, lebenszerstörende Vorgänge durchbrachen und Unglück in Glück zu drehen vermochten. Bis heute jetzt da hier. Von großen Namen und von noch größeren kleinen. Es geht alles gut aus. Wahrheitsgemäß eben.

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b) Den in Studien Befragten nutze es in Wirklichkeit nichts, wenn sie sich äußern. Im Fall der Jugendlichen sei das beispielsweise so.

c) Der Widerstand gegen die gegenwärtige Politik sei in Wirklichkeit nicht organisierbar, weil wir Herren und Knechte zugleich seien. Es könne uns zum Beispiel passieren, dass die Firmenaktien, die wir gekauft haben, für uns gewinnbringend in die Höhe schnellen, weil neben anderen auch wir selber von eben dieser Firma gerade eben entlassen wurden. Widerstand leiste man vermutlich überhaupt nur, wenn man es sich leisten könne oder nichts zu verlieren habe. Gemeinsamer Widerstand sei auch deshalb so schwer zu organisieren, weil die Gruppen, die das tun müssten, daran gewöhnt sind, ihre Einzelinteressen anderen konkurrierenden Gruppierungen gegenüber durchzusetzen. Das Konkurrenzprinzip werde nicht und nicht ausgeschaltet. Genauso wenig wie der Einzel- und der Gruppenegoismus.

d) Die rechtsextreme Selbstinszenierung von Jugendlichen sei zuallererst ein Symptom. Die wirkliche Ursache liege darin, dass man Jugendlichen die Geborgenheit verweigere und dadurch der rechtsextremen Szene die Kanäle der Nachwuchsrekrutierung öffne.

e) Es gebe im bestehenden Rechts- und Sozialstaat immer wieder und zunehmend keine andere Möglichkeit, Menschen in Sicherheit zu bringen und ihnen wirklich zu helfen, als sie gleichsam zu adoptieren, also gleichsam die Aufnahme in die eigene, private Familie.

Zilian hat 2002 übrigens darauf gewettet und war davon überzeugt, dass das österreichische Sozialstaatsvolksbegehren weit über eine Million Unterschriften bekommen werde, wahrscheinlich gar eineinhalb Millionen. Denn die Österreicher seien sehr sozial, wenn man sie es nur sein lasse, sie nicht gegeneinander hetze, sie nicht gegeneinander ausspiele und sie nicht ständig falsch informiere. Völlig falsch auch sei es, zu glauben, der Sozialstaat sei nur für die Randgruppen da. Man müsse im Werben für das Sozialstaatsvolksbegehren vielmehr klarmachen, dass der Sozialstaat die Masse der Bevölkerung, die absolute Mehrheit, versorge, darum gehe es, wolle man das Potential an eineinhalb Millionen Unterzeichnenden ausschöpfen. Des Weiteren hat Zilian sich selbst zu verklären pflegende Einrichtungen, sich selbst zu verklären pflegende tagtägliche Einrichtungen, Hilfseinrichtungen, vorm Looping und vorm Unterleben ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewarnt. Die Begriffe Looping und Unterleben stammen bekanntlich von Goffman und bedeuten in etwa Doublebind, Burnout und Absturzexistenz, nämlich dass die Belegschaft, das Personal, unlösbare Aufgaben aufgetragen bekommt und für die Fehler der Vorgesetzten zur Verantwortung gezogen wird. Mit allen Konsequenzen. Infolge von obrigkeitlichem Organisationsversagen. Des Weiteren hat Zilian den Unterschied zwischen Ethik, Etikette und Etikettenschwindel ins allgemeine Bewusstsein zu heben getrachtet.

2.) Im Juni 2005 fand in Graz anlässlich irgendeines Gedenkjahres der hiesigen Soziologie eine Veranstaltung zum Thema Die flexibilisierte Gesellschaft statt. Die Diskussion war lebhaft und voller Missverständnisse. Ursula Schneider und Hans Georg Zilian debattierten miteinander. Ich weiß nicht mehr, worum es ging. Unter anderem um Zahlenmaterial, das Zilian anzweifelte. Warum, weiß ich nicht, zumal ich, konsterniert über die Missverständnisse zwischen dem von mir für seine Umsicht, Sorgfalt, Gewissen- und Muthaftigkeit bewunderten Zilian und der von mir für ihre Umsicht, Sorgfalt, Gewissen- und Muthaftigkeit bewunderten Schneider, die meines Empfindens und Wahrnehmens ja beide dasselbe sagten, harmoniebedürftig das Weite suchte und mich aus dem Publikum entfernte. Wie die Diskussion weitergegangen ist, weiß vielleicht Professor Prisching noch, der damals ja sozusagen auch mit von der Partie war am Podium. Moderat als Moderator. Zilian ist im Juni 2005 verstorben, Hendrich-Schneider 2009. Die flexibilisierte Gesellschaft war wie gesagt das Thema gewesen.

Richard Sennetts Formel Der flexible Mensch wird bekanntlich von Mund zu Ohr, von Ohr zu Mund gereicht. Die Quintessenz aus besagtem Werk bekommt man dabei aber fast nie zu hören. Die Quintessenz ist kurz und bündig gesagt das Lebenswerk des Emmanuel Lévinas, welcher Mitte der 1990er Jahre gestorben ist und den viele Kritiker der Gegenwart bei aller Skepsis Lévinas’ blinden Flecken gegenüber als einen der wichtigsten Ethiker des 20. Jahrhunderts erachten. Von Lévinas stammen die vielleicht befremdlichen, vielleicht gar reflexartig abstoßenden Worte, dass das Gesicht nicht vergewaltigt und nicht getötet werden kann, sondern dass das Gesicht die Misshandlung verhindert. In Der flexible Mensch wie gesagt nennt Richard Sennett en passant und kürzelartig gerade Lévinas’ zwischenmenschliche Verhaltensfundamente als vielleicht wichtigstes Gegenmittel gegen die seelischen Wirkmechanismen des neuen Kapitalismus. Lévinas wäre verrückt geworden, heißt es, freilich nicht bei Sennett, und Lévinas hätte nicht mehr leben können, heißt es, hätte er anders empfunden, wahrgenommen, gedacht, geredet, als er es tat. Er habe empfunden, wahrgenommen, gedacht, geredet wie jemand, der zwar der Zerstörung entkommen sei, der aber innen und außen immer noch inmitten allgegenwärtiger Zerstörung und ständiger Bedrohung lebt, leben muss. Lévinas habe angesichts der Vernichtung, der Qualen, der Unentrinnbarkeit, der völligen Sinnlosigkeit, welcher die Menschen, die er liebte, erbarmungs- und endlos ausgesetzt waren, keinen anderen Sinn mehr fühlen können als den, von dem er berichtet. Es bestehe die Gewissenspflicht eines jeden Menschen, das Leiden eines jeden anderen Menschen auf sich zu nehmen, zu tragen und zu beheben, steht bei Lévinas festgeschrieben. Die jeweiligen Eliten freilich, meinte er, neigen zu einem heuchlerischen Verständnis von Gewissen, Nächstenliebe, Gott. Man mag meinen und zugestehen, Lévinas rede von Extremen, gegen Extreme sei er vielleicht gut. Doch Lévinas redete von jedem Tag, vom Alltag, von Alltagsmenschen, von alltäglichem Leben. Lévinas’ seltsames Denken will Menschen unbeirrt und unnachgiebig vor der Gewalt schützen, die sie einander antun. Für Richard Sennett jedenfalls ist Lévinas vielleicht das wichtigste Gegenmittel gegen die Gegenwart mit ihrer neuen Wirtschaft, neuen Politik, neuen Kultur und ihrem neuen Seelenleben samt neuer Arbeit. Die Unverletzlichkeit des menschlichen Antlitzes und die absolute, rückhaltlose Hingabe an den Anderen, darauf beruht diese seltsame Ethik. Lévinas’ Verständnis von Identität z. B. bedeutet, Zitat Sennett 1998, daß ich verantwortungsvoll handeln muß, selbst wenn ich mir meiner nicht gewiß bin und egal, wie verwirrt oder gar zerstört mein eigenes Identitätsgefühl ist , denn andere müssen sich auf mich verlassen können . Im Gräuel der NS-Zeit und des Lagers habe Lévinas die Aufrechterhaltung des Ich an anderen und durch andere erfahren, nämlich gebraucht zu werden und daher verlässlich sein zu müssen. Für den Soziologen Sennett und seinen Metaphysiker Lévinas ist Solidarität und ist Charakter möglich, weil Solidarität und Charakter möglich sein müssen. Soviel zu Lévinas’ Ethik des menschlichen Antlitzes, zur Moral der Visage als Ausweg. Eine spontane Replik des Humanisten Zilian auf Lévinas’ Humanismus lautete einmal: In die Augen eines Menschen schaut die ganze Welt hinein und aus den Augen eines Menschen schaut die ganze Welt heraus .

3.) Am Anfang war der Wortbruch. Meiner. Scheint es. Ich habe den Wortbruch, scheint’s, bislang durchgezogen. Angekündigt habe ich nämlich einen Vortrag folgenden Titels und Inhalts: Auswege? Ja sicher! Aber wie? Versuch einer philosophischen Provokation angesichts dessen, dass die Menschen gut und klug sind, wenn man sie es sein lässt, und Systeme änderbar, wenn man sich ihrem Verhängnis nicht fügt. Wiedergegeben, mit Bourdieuschen Mitteln analysiert und zur öffentlichen Diskussion gestellt werden Gespräche mit folgenden Ausübenden von helfenden, recherchierenden und wissenschaftlichen Berufen: Werner Vogt, Friedrich Orter, Markus Marterbauer. Wie sehen sie die anomische Wirklichkeit und ihre Arbeit in selbiger? Das also habe ich angekündigt. So also habe ich mich in die Veranstaltung eingeschlichen. [...]

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