Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei

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Inmitten des gegenwärtigen Weltenbrandes liefert Leitners Tagebuch notwendiges Löschmaterial noch und noch. Führt uns satirisch, kenntnisreich und menschenfreundlich durch Jahrhunderte und Jahrtausende und sämtliche Kontinente. Stellt sich couragiert ohne Ansehen der Person den Mördern in allen Parteien permanent in den Weg und denen, die sie wählen. Berichtet wahrheitsgemäß von Menschen sonder Zahl, die schicksalhafte, quälende, lebenszerstörende Vorgänge durchbrachen und Unglück in Glück zu drehen vermochten. Bis heute jetzt da hier. Von großen Namen und von noch größeren kleinen. Es geht alles gut aus. Wahrheitsgemäß eben.

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Ein Wort noch zum allgemeinen Gedächtnisschwund: Ein österreichisch-amerikanischer Philosoph, Paul Feyerabend, hat – zwar in einem etwas anderen Zusammenhang, dennoch grundsätzlich – konstatiert, dass fast niemand mehr wisse, was alles möglich gewesen und daher wieder oder noch immer möglich sei. Es sei gerade wie in einer verbauten, zerstörten Landschaft; nach kurzer Zeit wisse niemand mehr, wie es hier bis vor kurzem ausgesehen habe und wie schön es war und was alles möglich. Im Schlechten wie im Guten.

Den Sozialstaatsschuber habe ich geschrieben aus Furcht, dass alles wieder so wird, wie es gewesen ist und ich es erlebt habe und wie ich es nicht haben will: Dass der sogenannte Staat und die sogenannte Gesellschaft, die Menschen sohin, plötzlich zum Beispiel wieder so sind, wie als ich aufgewachsen bin. Und dass Hilfseinrichtungen, deren jeder Mensch im Laufe seines Lebens bedarf, wenn nicht er selber, dann jemand ihm Nahestehendes, wieder so sind, wie ich weiß, dass sie für Menschen gewesen sind und ihnen nicht gutgetan haben.

Der 1. Teil des Schubers heißt Lebend kriegt Ihr mich nie , ich habe ihn nach Jahrzehnten in wieder entschlüsselter Form von neuem aufgeschrieben, unter anderem damit die Selbsttötungen, insbesondere die von Kindern und Jugendlichen, wahrheitsnäher wahrgenommen werden. Und die gegenwärtigen Familientragödien. Und die gegenwärtig unterlassene Hilfeleistung. Und die gegenwärtigen Formen der Misshandlung. Die gegenwärtigen Deprivationen. Und die gegenwärtigen Sabotagen, insbesondere diejenigen an der Jugendarbeit, diejenigen an der Familienarbeit und diejenigen an der Suizidprävention. Die Unterversorgung inmitten des Überflusses. Der 1. Teil des Sozialstaatsromans handelt jedenfalls von dem, was man den Morbus Austriacus genannt hat, die österreichische Krankheit.

Der 2. Teil heißt Furchtlose Inventur . Das ist eine Vorgehensweise, eine unaufdringliche Fehler- und Unfallkultur der Anonymen Alkoholiker, da schauen sie, was sie selber falsch gemacht und wem sie Schaden zugefügt haben und wie sie das wieder in Ordnung bringen können. Dieser 2. Teil handelt wie gesagt von den Hilfseinrichtungen, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens braucht, wenn nicht er selber, dann jemand, den er liebt.

Der 3. Teil, die Tagebücher 2004–2011 erzählen von den Alternativbewegungen und deren NGOs und so weiter und so fort und warum sie immer wieder scheitern und wie das anders auch ginge.

Alle Triptychonteile des Sozialstaatsromans handeln von Menschen wie Du und ich, die aber von Institutionen oder Hilfseinrichtungen oder ihren Mitmenschen wie Du und ich in schwieriger Situation aufgegeben, im Stich gelassen, verloren worden sind und die jedoch wider Erwarten nicht zugrunde gegangen sind. Und davon, wie sie das gemacht haben, besser gesagt: warum sie Glück hatten.

Der sogenannte Held des Sozialstaatsromans jedenfalls, der hilfsbereite, hilfsbedürftige, m. E. lebensfrohe Uwe, Uwe wie Auweh, erlebt am laufenden Band Pataphysisches, Anomien, Ausgeliefertsein, Ausweglosigkeiten, groteske Katastrophen, organisierte Verantwortungslosigkeiten, ein Milgram- und ein Dörnerexperiment nach dem anderen.

Held heißt übrigens von der Etymologie her freier Mensch , mehr nicht. Der freie Mensch des Romans wird (ich erzähle Ihnen jetzt bloß von ein paar losen Steinen), als Kleinkind, Säugling – und vorher natürlich auch schon – fast umgebracht, besser gesagt: zufällig doch nicht umgebracht, versucht sich ab seinem 11. Lebensjahr selber umzubringen, weil er endlich leben will, nicht gequält werden will, nicht gedemütigt werden will, völlig erschöpft ist, so erschöpft, dass es endlos weh tut, und weil das da eben kein Leben ist. Er wächst von klein auf unter Gewerkschaftern, Beamten und Militärs auf, wird der Freund eines verzweifelten Schulkollegen aus gutem, katholischem, sozialdemokratischem Haus, der im Begriffe ist, zugrunde zu gehen, und dessen Vater in Auschwitz Wärter gewesen war, SSler. Einmal steht Uwe plötzlich vor-unter einem Erhängten; dessen Freundin aus bestem Haus erzählt ihm, wie alles war und warum ihr Freund und sie keine Chance hatten. Uwe jedenfalls ist immer froh, dass er lebt, will immer nur leben und Menschen lieb haben können und dass die Menschen ein Leben haben, und er muss aber zugleich mit dem fertigwerden, was er erlebt hat, es gelingt ihm, als er die Frau seines Lebens kennen lernt.

Sie haben beide gute Aussichten im schönen Leben. Aber die beiden erleben plötzlich in einem fort und ohne Ende unnötige Not und Pein von Menschen mit, und er will dann einmal sein Eigentum einer hochanständigen Hilfseinrichtung zur Verfügung stellen und wird anständig betrogen; und einmal wird ihnen über einen anderen Menschen gesagt, er werde nicht überleben und wenn doch, dann ohne jede höhere geistige Fähigkeit, und dann, dass dieser Mensch einfach nicht therapierbar, nicht rehabilitierbar sei. Aber es ist dann zum Glück alles nicht wahr, aber es ist ein sehr anstrengender Kampf, damit das alles nicht wahr ist. Um dieses Leben eben ein Kampf; und einmal erleben sie mit, wie ein anderer Mensch ständig falsch behandelt wird, weil dauernd falsche Diagnosen gestellt werden, es ist dann aber Krebs und zu spät. Aber zwischendurch kann ein gutes Leben sein, weil darum gekämpft wird.

Und einmal erleben sie mit, wie ein anderer Mensch in ein berüchtigtes Heim verschleppt wird, in das er nie und nimmer gehört, niemand gehört dorthin, und sie holen ihn da raus, und das riesige Heim wird später wegen der Grausamkeiten darin geschlossen. Bruchstücke habe ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, da bislang nur erzählt.

Der freie Mensch des Romans erzählt immer schnell das, wovon er Kenntnis erlangt, weiter, aber es ist den meisten Leuten egal oder zu viel. Und viele Leute – Leute hängt übrigens zusammen mit dem griechischen, altgriechischen Wort eleutheros, frei , hoi eleutheroi, die Freien –, viele Leute wissen nicht, was tun, oder glauben ihm einfach nicht, meinen, er übertreibe oder kenne sich nicht aus. Es müsse an ihm liegen oder an denen, von denen er erzählt, wie schlecht es ihnen ergehe. Zum Beispiel auch wissen seine Zuhörer nichts mit ihm anzufangen, als er im Jänner 2002 die Sache mit den Hedgefonds weitererzählt und dass man die Hedgefonds ja nicht zulassen dürfe oder sofort wieder verbieten müsse. Und im Herbst 2004 auch nicht, als er sagt, dass die normale Arbeitslosigkeitsrate bestenfalls 10 % betragen werde und dass es jetzt dann sowieso zum Platzen der Immobilienblase kommen werde. Er ist eben zu unwichtig. Im Frühjahr 2000 auch schon, als er den Pflegenotstand weitererzählt. Manchmal kann er aber jemandem wirklich helfen. Flüchtlingen zum Beispiel. Oder einer Hilfseinrichtung. Oder eben, wenn jemand aufgegeben worden ist. Und einmal hat er eine Zeit lang bei den Leuten sogar viel Erfolg und er wird gemocht, was ihn freut. Und die Konkurrenz fürchtet, er wolle eine konkurrierende Partei gründen, was er aber nie und nimmer will. Er versteht, da er selber nicht konkurriert, nicht einmal, dass er mitten unter Konkurrenten ist. Aber eine Bewegung gründet er mit. Und das ist auch sehr absurd. Und daran zerbricht er fast. Als Mensch, wie man so sagt.

Und einmal erzählt ihm ein Gewerkschafter, sagen wir einmal, im Frühjahr 2001, dass die Gewerkschaft gar nicht streiken könne, denn die Streikkassen seien in Wahrheit leer und die Gewerkschaft müsse, wenn sie wirklich streiken wolle, zuvor ihre Bank verkaufen. Und so weiter und so fort. Falls Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, all diese Dinge nicht nur als langweilig und ermüdend, sondern auch als an den Haaren herbeigezogen und als viel zu dick aufgetragen erscheinen, als peinlich, weil egoman und megaloman, dann muss ich Sie, sehr geehrte Damen und Herren, enttäuschen: Sie sind, wie soll ich sagen – wahr. Romanwahr.

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