Viele Jahre bin ich nun schon in die Berge gegangen und habe mich über die Tiefe der Zeit gewundert. Als ich an einem sonnigen Tag einmal den glimmerreichen Ben Lawers in Schottland bestieg, fand ich auf halbem Weg ein flaches, viereckiges Stück Sedimentgestein, dessen Rückseite von Moos und Gras überwuchert war. Als ich zurücktrat und den Block von der Seite betrachtete, konnte ich sehen, dass er aus zahllosen dünnen Schichten aus grauem Fels bestand, von denen keine dicker war als ein Blatt. Ich berechnete, dass jede Schicht 10 000 Jahren entsprach. Hier waren also hundert Jahrhunderte in 3 Millimeter dickem Gestein komprimiert worden.
Zwischen zwei dieser grauen Schichten entdeckte ich eine zarte silberne. Ich hackte mit der Schaufel meines Wanderpickels in den Stein und versuchte die Schichten auseinander zu stemmen. Der Block brach auf, und es gelang mir, meine Finger unter die schwere Deckelschicht zu schieben. Ich hob sie an, und da glänzte zwischen zwei grauen Schichten eine etwa 1 Quadratmeter große Schicht silbernen Glimmers in der Sonne – wahrscheinlich das erste Sonnenlicht, das seit Millionen von Jahren darauf fiel. Es war wie das Öffnen einer Schatzkiste, die bis zum Rand mit Silber gefüllt ist oder wie das Öffnen eines Buches, in dem man einen Spiegel findet, oder wie das Öffnen einer Falltüre, um darunter einen Abgrund der Zeit zu entdecken, der so schwindelerregend tief ist, dass man Kopf voraus hätte hineinfallen können.
*Wie der britische Journalist und Autor Simon Winchester vor Kurzem feststellte, glauben laut einer Umfrage von 1991 noch immer rund 100 Millionen Amerikaner daran, dass Gott irgendwann in den letzten 10 000 Jahren den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Erde etwa 5 Milliarden Jahre alt ist und dass die ersten Menschen vor rund 2 Millionen Jahren in Erscheinung getreten sind.
**Die Geologie blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein eine treibende Kraft beim Bergsteigen – die ersten drei Everest-Expeditionen von 1921, 1922 und 1924 wurden zum Teil als wissenschaftliche Expeditionen finanziert und zielten darauf ab, geologische und botanische Studienergebnisse aus der Everest-Region zurückzubringen.
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