Robert Macfarlane - Berge im Kopf

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Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge endgültig vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung. Die vermeintliche Heimat von Drachen wurde zum begehrten Ziel menschlichen – vor allem männlichen – Forscherdrangs. Ob Naturwissenschaftler oder Abenteurer, ob Philosophen oder Poeten, sie alle versprachen sich in den eisigen, sauerstoffarmen Höhen unvergleichliche Erfahrungen und Erkenntnisse, für die es sein Leben zu riskieren lohnt: der Sog von Macht und Angst, das Gefühl von Erhabenheit und das Erleben fragiler Schönheit. In seinem preisgekrönten Debüt, das ihn schlagartig bekannt machte, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten der bisweilen fatalen Faszination, die Auftürmungen von Granit-, Basalt- und Kalksteinschichten bis heute in Menschen auslösen, sodass sie nichts anderes mehr als Berge im Kopf haben. Wie kein Zweiter weiß Macfarlane, das eigene Erleben mit dem Gelesenen zu verbinden. Anschaulich und ebenso belesen wie lebendig verbindet er die eigenen Klettererfahrungen mit den Berichten legendärer Bergaufstiege, wie beispielsweise dem Versuch George Mallorys am Mount Everest, von dessen Höhen dieser 1924 nicht wiederkommen wird. Drei Jahre vor seinem Tod schreibt er an seine Frau Ruth: «Der Everest hat die steilsten Grate und die furchtbarsten Abgründe, die ich je gesehen habe. Liebling – ich kann dir nicht beschreiben, wie sehr er von mir Besitz ergriffen hat.»

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Ich liebte die Farben der Steine und wie sie sich anfühlten – die großen flachen, die so schön warm waren, in die Hand passten wie ein Diskus und blaue oder rote Ringe hatten, die sich vom rauchgrauen Hintergrund abhoben. Oder die schweren Graniteier, die über Epochen hinweg von der Massage des Ozeans glatt geschmirgelt worden waren. Oder die Feuersteine, die aussahen wie Edelsteine, so transparent waren wie dunkles Bienenwachs und in die man so tief hineinschauen konnte wie in ein Hologramm. Aber was mich wirklich faszinierte, während ich mehr über Geologie las, war die Erkenntnis, dass jeder Stein seine eigene Geschichte hat, eine Biografie, die über mehrere Zeitalter zurückreicht. Ich war auf seltsame Weise stolz darauf, dass sich mein Leben mit jedem dieser unfassbar alten Objekte gekreuzt hatte, und dass sie wegen mir nun auf dem Fenstersims lagen und nicht mehr am Strand. Gelegentlich nahm ich zwei Steine und schlug, den einen als Hammer nutzend, auf den anderen damit ein. Ein Aufschlag war zu hören, dann entstand ein Riss, ein orangefarbener Funken sprühte, und es roch nach zerborstenem Fels. Einen kurzen Moment lang war ich erfreut darüber, dass ich das geschafft hatte, was den geologischen Kräften in Billionen von Jahren nicht gelungen war.

Dann wanderte ich über die schottischen Hügel und durch die langen Glens der Cairngorms und suchte nach Mineralien. Meine Lieblingsschätze aus den Hügeln waren die von Flüssen rund geschliffenen Brocken von Rosenquarz mit ihrer kalkhaltigen rosa-weißen Tönung und ihrer weich schimmernden Brillanz. Ich schätzte auch den schottischen Granit, der mit seinem pinkfarbenen Feldspat und den dicken Quarz-Flecken aussah wie eine geologische Leberpastete. Ich las mehr über die Geologie und begann die Grammatik der schottischen Landschaft zu verstehen, die Art, wie ihre Hauptbestandteile miteinander zusammenhingen – und auch ihre Etymologie, wie sie entstanden ist. Und ich schätzte ihre Kalligrafie, die Versalien der Täler und Berge, die komplizierten Gravuren der Ströme und Bäche und die herrlichen Serifen der Gratlinien und Talböden.

Von allen Gipfeln oder Hängen der Berge, die ich mit meiner Familie bestiegen habe, nahm mein Vater einen Stein mit und trug ihn in seinem orangen Segeltuchrucksack hinab. Er gruppierte sie zu Dutzenden und legte einen Steingarten davon an. Ich erinnere mich an einen Haufen aus Gneisklumpen, an ein schwarzes Basaltkissen, und an eine etwa ein Meter lange Platte aus Silberglimmer, so glänzend wie die Haut eines Lachses, sowie an ein Stück schwarzes Vulkangestein, in das Dutzende Quarzkörnchen eingebettet waren. Der Schönste von allen war für mich ein abgerundeter Block aus gelb-weißem Quarz, der sich so weich und zart anfühlte wie dickflüssiger Rahm.

Trilobiten Das andere Geologiebuch das ich als Kind besaß war der - фото 28

Trilobiten

Das andere Geologiebuch, das ich als Kind besaß, war der chauvinistische Boy’s Guide to Fossils , ein Fossilienführer für Jungen. Während eines Sommers, den ich in einem Häuschen nahe der schottischen Küste verbrachte, war er mein ständiger Begleiter. Oben zwischen den Felsnasen der Klippen, wo die Sedimente mit ihren abgerundeten Kanten lagen, sammelten mein siebenjähriger Bruder und ich, der ich zwei Jahre älter bin, Belemniten, versteinerte Schalen eines tintenfischähnlichen Kopffüßlers. Sie waren spitz und hart wie Patronenhülsen. Wir suchten die Strandschicht nach Trilobiten, den Urkrebsen, ab. Ein hoffnungsloses Unterfangen wie ich heute weiß. Wir holten mit dem Messer Steinklumpen aus den Klippen und schlugen sie mit dem Hammer auf. Wir wanderten hinauf zu den Seen in den Hügeln des Hinterlands und zogen mit unseren kleinen Angeln und winzigen Fliegen Forellen aus dem Wasser: kleine, dunkle Fische, gerade mal so lang wie eine Hand, die in meiner neuerdings stark gewachsenen Fantasie aber mindestens eine Milliarde Jahre alt waren – also eher Quastenflosser denn Forellen. Abgesehen von den Belemniten fanden wir aber keine richtigen Fossilien mehr in diesem Jahr. Weder Ammoniten noch einen Ichthyosaurier. Und ganz bestimmt keinen Archaeopteryx oder gar gigantische prähistorische Haie. Unsere Erfolglosigkeit hielt mich jedoch nicht davon ab zu träumen, den Schädel eines Plesiosaurus aus einer weichen Kalkschicht zu ziehen oder in Sibirien über den Permafrost zu wandern, mit dem Zeh gegen die Spitze eines Stoßzahns zu stoßen und im Eis ein Mammut zu entdecken, das mich ängstlich von unten anstarrt.

Zwei Sommer nach diesen Ferien in Schottland reiste unsere Familie durch die Nationalparks der amerikanischen Wüstenstaaten. In Utah sahen wir die Felswände des Zion- und die Bögen des Arches-Nationalparks sowie die rosafarbenen Obelisken des Bryce Canyons, die links und rechts des Tals aufgereiht dastanden wie barocke Raketen. Ich glaube, dass es in der Nähe des Zion-Nationalparks war, wo wir an einer Tankstelle am Straßenrand hielten, um unseren großen amerikanischen Wagen mit Benzin zu füllen. Auf einer Seite des geschotterten Vorplatzes sah ich einen Mann mit einer Schirmmütze. Er saß auf einem Stuhl hinter einer Kreissäge, die auf einem Gestell befestigt war. Zu seiner Linken war eine Pyramide von rohen Steinbrocken aufeinander gehäuft wie ein Berg von Orangen. Wir gingen hinüber zu diesem Mann und ein Gespräch entwickelte sich zwischen ihm und meinem Vater. »Nimm dir einen Stein«, sagte mein Vater, als er sich zu mir umdrehte. Der Mann stand auf und schaute mir zu, während ich den Steinhaufen untersuchte. Ich fragte mich, ob das vielleicht Dracheneier waren. Ich wog einen der Steine in meiner Hand. Er fühlte sich weniger schwer an, als ich erwartet hatte, und flüsterte meiner Mutter zu, dass er leicht sei.

»Das ist ein gutes Zeichen«, sagte der Mann, nahm meinen Stein, setzte sich wieder auf den Stuhl und stellte ein Bein rechts und das andere links des Sägeblatts. »Leicht bedeutet, dass er innen Platz hat. Nimm ihn.«

Er machte die Säge an, ihre silbergrauen Zähne schienen sich zunächst in die eine, dann in die andere Richtung zu drehen und verschwammen dann zu einer einzigen unbeweglichen Schneide. Der Motor der Säge blies in rhythmischen Stößen blauen Rauch in die Luft. »Pass auf«, rief mir mein Vater über den Lärm der Säge hinweg zu. Ich fragte mich, was geschehen würde, wenn die Säge in den Schoß des Mannes fiele. Mit einem Griff senkte der Mann das Sägeblatt langsam zu meinem Felsei, das er in einer Halterung fixiert hatte. Es dauerte etwa eine Minute, bis sich die Säge kreischend durch den Stein gearbeitet hatte. Als sie durch war, machte der Mann die Säge aus und hob das Sägeblatt hoch. Der Stein fiel von der Halterung hinab in eine Decke, die unter der Säge lag und brach auseinander wie ein halbierter Apfel. Er trocknete die beiden Teile mit einem gelben Handtuch und streckte sie mir entgegen. »Du hattest Glück«, sagte er langsam. »Du hast eine gute Wahl getroffen, eine Geode. Die meisten Leute haben nicht so viel Glück wie du.« Ich hielt in jeder Hand eine Hälfte und betrachtete sie. Jede war innen hohl wie eine Höhle und an den Wänden der beiden Höhlen befanden sich unzählige blaue Kristallzähnchen. Als wir wegfuhren und die Kieselsplitter gegen das Chassis des Wagens spritzten, setzte ich die beiden Hälften wieder zu einem rauen Felsbrocken zusammen, zog sie dann erneut auseinander und war immer wieder überrascht von dem, was ich da sah.

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Zwischen 1810 und 1870 wurde die Skala der »tiefen Zeit« konstruiert und beschriftet. Sie wird jedem geläufig sein, der je ein Geologiebuch aufgeschlagen hat, und die Litanei ist so wohlklingend wie der Wetterbericht für die Schifffahrt: Präkambrium. Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon, Perm, Trias, Jura, Kreide, Tertiär, Quartär … Die geballte Macht der Sprache, die sogar mächtiger ist als die geophysikalischen Kräfte, die sie beschreibt, wurde für die geologische Vergangenheit verwendet und somit hunderte Millionen von Jahren ohne jegliche Anstrengung in einige Buchstaben zusammengepackt. Zunächst war die Geologie zwar ein Spätentwickler unter den Wissenschaften, während des 19. Jahrhunderts ging es aber erstaunlich rasch voran, indem die Zeit immer weiter rückwärts aufgerollt, benannt und etikettiert wurde. Die Zahl der populärwissenschaftlichen Geologiebücher nahm stark zu und das lesende Publikum verstand immer mehr, was die Lyriker unter den Geologen als »die Symphonie der Erde« bezeichneten – das sich wiederholende Muster von Hebung und Erosion, das Berge und Meere sowie Senken und Massive entstehen ließ. Unzählige Artikel über die Geologie und deren Erkenntnisse wurden in ganz Europa und in Amerika in Zeitschriften veröffentlicht. Jeder wurde in die Geheimnisse der Erdgeschichte eingeweiht.

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