Robert Macfarlane - Berge im Kopf

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Gipfel zu besteigen ist eine kulturelle Erfindung, die vor dreihundert Jahren begann und nicht nur spektakuläre Blicke in jähe Abgründe bot, sondern auch in die nicht minder schwindelerregende Vergangenheit der Erde. In der Romantik wandelten sich die Berge endgültig vom gemiedenen Ort des Schreckens zu einem der Anziehung. Die vermeintliche Heimat von Drachen wurde zum begehrten Ziel menschlichen – vor allem männlichen – Forscherdrangs. Ob Naturwissenschaftler oder Abenteurer, ob Philosophen oder Poeten, sie alle versprachen sich in den eisigen, sauerstoffarmen Höhen unvergleichliche Erfahrungen und Erkenntnisse, für die es sein Leben zu riskieren lohnt: der Sog von Macht und Angst, das Gefühl von Erhabenheit und das Erleben fragiler Schönheit. In seinem preisgekrönten Debüt, das ihn schlagartig bekannt machte, folgt Robert Macfarlane den Vorstellungswelten der bisweilen fatalen Faszination, die Auftürmungen von Granit-, Basalt- und Kalksteinschichten bis heute in Menschen auslösen, sodass sie nichts anderes mehr als Berge im Kopf haben. Wie kein Zweiter weiß Macfarlane, das eigene Erleben mit dem Gelesenen zu verbinden. Anschaulich und ebenso belesen wie lebendig verbindet er die eigenen Klettererfahrungen mit den Berichten legendärer Bergaufstiege, wie beispielsweise dem Versuch George Mallorys am Mount Everest, von dessen Höhen dieser 1924 nicht wiederkommen wird. Drei Jahre vor seinem Tod schreibt er an seine Frau Ruth: «Der Everest hat die steilsten Grate und die furchtbarsten Abgründe, die ich je gesehen habe. Liebling – ich kann dir nicht beschreiben, wie sehr er von mir Besitz ergriffen hat.»

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Man muss hinzufügen, dass nicht jeder von den Fortschritten der Geologie im 19. Jahrhundert begeistert war. Das Gefühl, dass die Geologie genauso wie die anderen Wissenschaften auf bestimmteWeise die Menschheit verdrängt hatte, war weit verbreitet. Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Methoden hatten auf gnadenlose und unwiderlegbare Art bewiesen, dass der Mensch nicht mehr und nicht weniger von Bedeutung ist als jede andere Anhäufung von Materie. Die Geologie hatte die Weltanschauung der Renaissance, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei, untergraben. Die trostlose Ausdehnung der Zeit, die von der Geologie ans Licht gebracht wurde, war der überzeugendste Beweis dafür, dass die Menschheit bedeutungslos ist. Wer nachvollziehen konnte, dass Berge abgetragen werden und zu Staub zerfallen, musste zwangsläufig auch die Ungewissheit und Vergeblichkeit des menschlichen Strebens spüren. »Die Hügel sind Schatten«, schrieb der englische Lyriker Alfred Tennyson (1809–1892) in seinem Klagelied In Memoriam : »und sie fließen / von Form zu Form, und nichts bleibt. / Der feste Boden löst sich auf wie Dunst / Wie Wolken formt er sich selbst und geht dahin«. Und was das »Fließen von Form zu Form« betrifft: Die Philologie zeigte, dass die Sprache ebenso unaufhörlich Veränderungen unterworfen ist wie alles andere. Nicht einmal Worte bedeuteten noch das, was sie früher bedeuteten. Nichts war beständiger als der Wechsel.

Im Großen und Ganzen wurden die Enthüllungen der Geologie jedoch eher für inspirierend als für bedrohlich gehalten. Genauso gut wie Ruskin die Kräfte der Erde beschreiben konnte, brachte er sein Publikum dazu, eine Landschaft sowohl dahingehend zu interpretieren, was ihr fehlte als auch dahingehend, was vorhanden war – beispielsweise, an was es den Hügeln fehlte durch katastrophale Umwälzungen oder durch die unaufhörliche Arbeit der Erosion. In Ruskins Schriften erhob sich ein Berg nach dem anderen vor dem inneren Auge einer Fantasie, die alle Eventualitäten von »könnte gewesen sein« und »war einmal« in Betracht zog. Wie Shakespeares wunderbarer Prospero rief Ruskin die Geister der Vergangenheit und ließ sie über die Linien des Horizontes und über die Grate des Tages hinweg aufsteigen. Er lehrte, dass die wilde Natur lediglich eine Ruine von etwas viel Erstaunlicherem war – der Verfallszustand dessen, was er »die ersten großartigen Formen, die einst geschaffen wurden« nannte. Sogar das Matterhorn, dessen nach oben strebende Pracht Bewunderer zu Tausenden ins Tal von Zermatt zog, bezeichnete Ruskin als Skulptur, die von den wütenden Kräften der Erde aus einem einzigen Block gemeißelt und zurechtgeschnitten war. So wie John Muir später in den Vereinigten Staaten hat Ruskin seine zahlreichen Leser gelehrt, dass die geologische Vergangenheit überall erkennbar ist, wenn man nur weiß, wie man schauen muss.

John Ruskin glaubte auch, dass sich die Berge bewegen. Dies war vielleicht sogar sein bedeutendster Beitrag dazu, welche Vorstellung von den Bergen wir haben. Bevor er Old Mountain Beauty veröffentlichte, hatte Ruskin Jahre damit verbracht, die niedrigeren Wege der Alpen abzuwandern. Er fertigte dabei Skizzen an, malte, beobachtete und meditierte. Er zog damals die Schlussfolgerung, dass die willkürlich erscheinende Gezacktheit der Berggrate eine Illusion sei. Wenn man die Berge mit der gebotenen Sorgfalt und Geduld betrachtete, dann konnte man erkennen, dass die Grundform ihres Aufbaus in der Tat die Krümmung war und nicht der Winkel, wie man bei oberflächlicher Beobachtung meinen konnte. Berge waren von Natur aus gekrümmt, und Gebirgsketten geformt und angeordnet wie Wellen. »Die stille Welle der Blauen Berge« waren Wellen aus Gestein, keine Wellen aus Wasser.

Mer de Glace mit den Grandes Jorasses Blick nach Südsüdosten Laut Ruskin - фото 32

Mer de Glace mit den Grandes Jorasses, Blick nach Südsüdosten

Laut Ruskin neigten Bergketten wie hydraulische Wellen dazu, sich zu bewegen. Sie waren einst von kolossalen Kräften aufgerichtet worden und wurden noch immer von ihnen bewegt. Dass man sich die Bewegung der Berge nur vorstellen, sie aber nicht beobachten konnte, war, wie James Hutton festgestellt hatte, nur eine Folge der kurzen Lebensdauer des Menschen. Berge waren nicht statisch, sondern flüssig: Steine fielen herab, und Regenwasser floss über ihre Flanken hinab. Für Ruskin war diese ewige Bewegung der Berge der Anfang und das Ende jeder Naturlandschaft. Er schrieb:

Diese trostlosen und bedrohlichen Ketten schwarzer Berge, zu denen die Menschen in allen Zeitaltern der Welt hoch geschaut haben mit Abneigung oder Entsetzen und vor denen sie zurückschreckten, als wären sie verfolgt vom ewigen Bild des Todes, sind in Wirklichkeit viel größere und wohltätigere Quellen des Lebens und des Glücks als die strahlende Fruchtbarkeit der Ebene […].

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Ruskins Intuition, dass sich Berge bewegten, wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts unerwartet nachgewiesen, als sich der letzte signifikante Wandel der westlichen Vorstellungen von der Vergangenheit der Berge vollzog. Im Januar 1912 stand bei einem unter Geowissenschaftlern mittlerweile legendären Vorfall ein Deutscher namens Alfred Wegener (1880–1930) vor einem Auditorium bedeutender Geologen in Frankfurt auf und erzählte ihnen, dass sich die Kontinente bewegten. Er erklärte, dass insbesondere die Kontinente, die in erster Linie aus granitartigen Gesteinen bestehen, auf dem dichteren Basalt des Ozeanbodens schwimmen würden wie Ölflecken auf dem Wasser. Wegener informierte seine zunehmend ungläubigen Zuhörer darüber, dass 300 Millionen Jahre zuvor die gesamten Landmassen der Welt Teil eines einzigen Superkontinents gewesen wären, eines Urkontinents, den er Pangaea nannte, was »alles Land« bedeutet. Durch die Spaltkraft verschiedener geologischer Kräfte sei Pangaea in viele Teile auseinandergerissen worden. Diese Teile wären später auseinandergedriftet und über den Basalt in ihre gegenwärtigen Positionen gerutscht. Wegener argumentierte, dass die Gebirge der Welt nicht durch die Abkühlung und dadurch bedingte Faltenbildung der Erdkruste entstanden sind – eine Theorie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder in Mode gekommen war –, sondern durch die Kollision zweier Kontinente, die sich ineinander schoben, was einen Buckel rund um die Knautschzone zur Folge hatte. So war der der tief liegende Ural, der das europäische Russland von Sibirien trennt, laut Wegener das Produkt einer früheren Kollision zwischen zwei beweglichen Kontinenten, die vor so langer Zeit geschah, dass die Folgen der Gebirgsbildung in der Knautschzone zum Großteil durch Erosion bereits wieder abgeflacht wurde.

Sehen Sie sich zum Beweis den Globus an, sagte Wegener. Schauen Sie sich die Verteilung der Kontinente an. Wenn Sie diese ein wenig bewegen, dann passen sie ineinander wie die Teile eines Puzzles. Schieben Sie Südamerika auf Afrika zu, dann schließt dessen östliche Küste perfekt an die Umrisse des westlichen Afrikas an. Und wenn Sie Zentralamerika um die Elfenbeinküste legen und Nordamerika an den oberen Teil Afrikas, dann haben Sie schon den halben Superkontinent. Er erklärte, dass dieser Trick auch bei Indiens westlicher Küstenregion funktioniert, die sich eng ans spitze Horn von Afrika schmiegt, genauso wie Madagaskar perfekt zurückrutscht ins einst abgerissene Stück an der Südostküste von Afrika.

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