Raphaela Höfner - Von Sehnsucht und Träumen

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Europa 1941. Die Mitglieder der Familien Sedlmayr und Sternlicht sind weit verstreut: Hannah Sedlmayr studiert in Berlin Medizin und trifft dort auf einen alten Bekannten. Der skrupellose Oberführer Erich Winter geht für seine Karriere über Leichen und bedrängt sie. Hannahs Familie in der Heimat droht zu zerbrechen, da die älteren Brüder ihren Dienst fürs Vaterland tun müssen. Währenddessen kämpft die jüdische Familie Sternlicht im Osten ums nackte Überleben. Hannahs Freundin Marlene Liebreiz infiltriert die Reihen der NSDAP und erfährt von ihren schrecklichen Plänen. Für alle Beteiligten spitzt sich die Lage immer weiter zu. Werden alle den Krieg überleben?

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Viele Familien, die Georg Sedlmayrs Praxis besuchten, klagten über die einseitige Ernährung. Die Kinder wurden immer dünner und kränklicher. Der tägliche Grießbrei, die Kartoffeln und Nudeln brachten nicht genug Vitamine, die die Kinder zum Wachsen brauchten.

Auch Kleidung war Mangelware. Selbst die Preise für die billigsten Baumwollstoffe stiegen in schwindelerregende Höhen, und die Damen hatten keine Möglichkeit mehr, sich mit der neuesten Mode einzudecken. Seine Frau hatte mit ihren Freundinnen die verstaubten Nähmaschinen vom Speicher geholt. Beinahe täglich trafen sie sich, um Kleider umzunähen oder um alte Pullover aufzutrennen, nur um aus der Wolle wieder neue, modernere zu stricken.

Auch heute war die Schlange an Menschen in der Münchner Straße an die fünfzig Meter lang. Vor allem Frauen versammelten sich, um ihre Lebensmittelkarten einzulösen. Wenn man Pech hatte, war schon alles aus, bevor man auch nur eine Flasche Milch erhielt. Die Gesichter der Wartenden waren müde und beinahe teilnahmslos. Nur wenige hatten noch die Kraft, sich zu beschweren und ihre Wut lautstark zum Ausdruck zu bringen. Je mehr man sich aufführte, umso weniger sprang am Ende für einen heraus.

Georg Sedlmayr hielt inne. Die Sonne spiegelte sich in der Schaufensterscheibe eines Ladens, der vor nicht allzu langer Zeit die Apotheke seines besten Freundes Hans Sternlicht gewesen war. Er blickte in das fremde Innere, in dem ein anderer Mann hinter dem Tresen stand und gerade mit einer Kundin diskutierte. Hans Sternlicht war fort. Die Leere, die ihn mit einem Mal aushöhlte, nahm ihm den Atem.

Alle waren sie fort. Sein Sohn Karl, um den er sich jede Nacht ängstigte, sein Sohn Hermann, der bald mit dem Medizinstudium fertig sein und als Arzt eingesetzt werden würde, Hannah, das Nesthäkchen der Familie. Seine einzige Tochter lebte weit weg in Berlin. Er hatte sie nicht halten können, und doch war er mit schuld an ihrem gebrochenen Herzen. Er hatte sie in dem Glauben gelassen, dass die Familie Sternlicht ein Visum in die USA bekommen hatte. Jacob, der zweitälteste Sohn, mit dem Hannah zusammen gewesen war, hatte ihn vertraulich darum gebeten. Seine Frau hatte alles darangesetzt, die beiden zu trennen, nachdem die geheime Liebesbeziehung aufgeflogen war. Sie fürchtete um Hannahs Ruf, um den Ruf der Familie. Und sie fürchtete eine Bestrafung ihrer Tochter aufgrund der Rassenschande.

Als die Sternlichts letztendlich einen Brief mit der Aufforderung erhalten hatten, dass sie innerhalb von zwei Tagen ihre Sachen packen sollten, um nach Polen gebracht zu werden, war Theresa Sedlmayr besänftigt. Sie war wie ausgewechselt gewesen, ihre Augen hatten geleuchtet vor Glück und Erleichterung darüber, dass diese verbotene Liebe zerstört worden war.

Hans war gebürtiger Pole, doch schon als Kind war er nach Bayern gekommen und hier aufgewachsen. Georg Sedlmayr hatte ihn im Ersten Weltkrieg kennengelernt. Sie waren Kameraden gewesen, unzertrennlich, beste Freunde. Er verdankte Hans Sternlicht sein Leben. Er war es gewesen, der Georg mit zerschossenem Bein vom Schlachtfeld gezogen hatte, er war zurückgekehrt und hatte alles riskiert, nur um ihn zu retten. Hans war ihm zum Bruder geworden, nachdem Georg Sedlmayr seinen eigenen Bruder verloren hatte.

Als Hans im Jahr zuvor den Brief erhalten hatte, waren sie von einem Amt zum nächsten gelaufen, hatten alles versucht, um den Beschluss rückgängig zu machen. Er selbst hatte sogar ihren damaligen Ortsgruppenleiter Erich Winter angefleht, dass sie bleiben konnten. Alles ohne Erfolg. Die Sternlichts waren im Sommer in den Zug nach Polen gestiegen. Wenige Male hatte er noch einen Brief erhalten, der an die Arztpraxis adressiert war. So konnte ihn Theresa nicht vorher abfangen. Sie hatten offenbar bei einem Bauern Unterschlupf gefunden. Georg Sedlmayr hatte oft mit sich gerungen, Hannah die Wahrheit zu sagen. Aber was würde sie damit anfangen können? Gerüchte über Deportationen von Juden machten die Runde. Vor allem im Osten. War es nicht einfacher für sie, wenn sie Jacob in Sicherheit wusste? Schließlich hatte er es so gewollt.

»Komm schnell!«, rief eine Frau ihrer Freundin zu und rempelte Georg Sedlmayr beim Vorbeigehen an. »Wir müssen auf den Platz. Dort sind sie ausgestellt.«

Georg drehte den Kopf zur Seite und bemerkte, dass immer mehr Menschen in dieselbe Richtung wie die beiden Frauen strömten. Was konnte das nur bedeuten? Er wandte sich von der Apotheke ab und folgte ihnen.

Mitten auf dem Platz standen Männer der SS, neben ihnen zwei junge Frauen, vielleicht in Hannahs Alter. Sie blickten verängstigt, als erwarteten sie ihr Todesurteil. Grob packte ein Mann die erste Frau bei den Haaren und setzte eine Schere an. Wie Federn segelten ganze Haarsträhnen zu Boden. Als die erste ihre Haarpracht verloren hatte, begann die Tortur für die zweite Frau. Tränen rollten stumm über ihre Wangen. Die eine blickte in die Ferne, als würde sie sich weit wegwünschen, die andere sah zu einer Frau in der Menge, die laut zu weinen angefangen hatte. Wahrscheinlich die Mutter.

»Was ist passiert?«, fragte Georg Sedlmayr einen Mann neben sich. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

»Franzosenliebchen«, antwortete eine alte, verrunzelte Dame stattdessen. »Die beiden Flittchen haben sich auf zwei Franzosen eingelassen und haben ihnen zur Flucht verholfen. Unfassbar, was man alles mitbekommt. Wie kann man als deutsches Mädel nur so eine Dummheit begehen und sich mit einem Kriegsgefangenen einlassen. Als gäbe es hier nicht genug junge Männer.«

Georg Sedlmayr erbleichte.

»Die beiden sind ohnehin noch gut davongekommen. Wenn das meine Tochter wäre, ich hätte sie grün und blau gedroschen. Und zwar schon im Vorfeld. Welche Eltern merken denn nicht, dass die Tochter dieses Gesindel umschwirrt wie eine Mücke das Licht? Ekelhaft«, hetzte sie weiter und spuckte abschätzig auf die Straße. »Wenigstens haben sie die beiden Flüchtigen schnell wieder geschnappt. Die sollen hier ihre Arbeit tun, und nicht die deutschen Fräulein verführen. Die sind ja fast schlimmer als die Juden.«

Georg Sedlmayr musste weg. Eine der jungen Frauen hätte Hannah sein können. Bestraft für eine verbotene Liebe. Bestraft vom Leben für ihre unschuldige Hoffnung auf Glück. Während er durch die Straßen zu seiner Praxis lief, begann er zu fühlen, zu leben und zu begreifen.

Jacob hatte Hannah ein solches Schicksal erspart. Sein selbstloses Verhalten hatte es verhindert, dass Hannah eine Geächtete wurde und ein Leben führen musste, in dem ihr nur Hass und Verachtung entgegengebracht worden wären. Ein Leben ohne Zukunft.

Zum ersten Mal, seitdem die Sternlichts fort waren, war Georg Sedlmayr überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Mai 1941

Wisła, Polen

Es war Mai und die Obstbäume blühten. Vom Ast eines kräftigen Birnbaums baumelten nackte Kinderfüße. Dreck klebte an den Zehen und Fußsohlen. Der warme Wind, der den Schnee zum Schmelzen gebracht hatte, strich sanft darüber hinweg bis hin zu den weißen Blüten. Über dem Hof mit seinen Feldern und Wäldern spannte sich der blaue Himmel. Vereinzelte Wolken hingen wie Zuckerwatte daran und schwebten vom Wind getrieben über den Horizont.

Als Jacob an den Birn- und Apfelbäumen entlangging, löste sich der Körper und plumpste auf seine Schulter.

»Oskar«, rief Jacob und wirbelte herum. »Du hast mich erschreckt!«

Lachend kugelte sich der Junge im kniehohen Gras.

»Das ist ja der Sinn der Sache«, erklärte Oskar altklug und streckte Jacob die Zunge heraus. »Hast du mich davor etwa nicht gesehen?«

»Nein«, gab Jacob ehrlicherweise zu. Der Junge strahlte übers ganze Gesicht, sodass sich tiefe Grübchen in den Wangen bildeten.

»Wenn nicht einmal du mich sehen kannst, dann kann niemand mich sehen.« Er stand auf, war in wenigen Schritten bei Jacob und schmiegte sich an seine Seite. »Nimmst du mich mit?«, bettelte er und blickte Jacob mit seinen großen, bronzefarbenen Augen an. Dessen Widerstand schmolz, als der Kleine auch noch die Unterlippe nach vorne schob.

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