Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte

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Die Konstruktion, die wählt, besteht letztlich darin, dass er Hegels Staatslehre zur Ideologie erklärt und seinen eigenen Theorien dem dann übriggebliebenen Hegelschen Abschnitt über die bürgerliche Gesellschaft zugrunde legt. Natürlich konnte er beim besten Willen nicht leugnen, dass es Staaten wie z.B. das Königreich Preußen faktisch gab, sie also mehr als ideologische Erfindungen waren. Was er in Frage stellte, war nicht die faktische Existenz dieses Staates, sondern deren Berechtigung und deshalb auch die theoretische Verklärung dieses Staates durch Hegel. Ganz deutlich wird dies in dem 1844 erschienenen Aufsatz „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung“
Denn die „deutsche Staats- und Rechtsphilosophie, die durch Hegel ihre konsequenteste, reichste und letzte Fassung erhielt“, leidet laut Marx eben daran, dass sie mit ihrem „abstrakte überschwängliche Denken“ nur den „modernen Staat“ erreicht, „dessen Wirklichkeit ein Jenseits bleibt“, da dieser Staat, „vom wirklichen Menschen abstrahiert“ und deshalb „den ganzen Menschen auf eine nur imaginäre Weise befriedigt“. Anders ausgedrückt: den Staat gibt es zwar, aber erstens löst er keines der anstehenden Probleme und zweitens wird er eben auch auf Dauer verschwinden. Er wird deshalb verschwinden, weil sich schon jetzt eine Kraft abzeichnet, die obsiegen wird und ihn nicht benötigt: das Proletariat.
Was Marx da schreibt, schwankt ständig noch zwischen Prognose und Programm. Er hat noch nicht den historischen Determinismus erreicht, den er wenig später vertreten wird. Deshalb spricht er vom Proletariat in einer fast religiösen Terminologie: schon allein von seiner Struktur her ist es der Erlöser. Denn im Proletariat begegnet man „einer Klasse mit radikalen Ketten, einer Klasse der bürgerlichen Gesellschaft, welche keine Klasse der bürgerlichen Gesellschaft ist, eines Standes, welcher die Auflösung aller Stände ist, einer Sphäre, welche einen universellen Charakter durch ihre universellen Leiden besitzt und kein besondres Recht in Anspruch nimmt, weil kein besondres Unrecht, sondern das Unrecht schlechthin an ihr verübt wird.
(Aus dem Beitrag von Nikolaus Lobkowicz)

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Nun einige Worte zu dem hier abgedruckten Text.

Zu Beginn des Kapitels verweist Nikolaus Lobkowicz auf sein 1967 erschienenes Buch Theory and Practice: History of Concept from Aristotle to Marx und hebt hervor, dass er beim Verfassen dieser Schrift ursprünglich das Ziel verfolgt habe „den intellektuellen Werdegang des Philosophierens des ‚jungen Marx‘ vor Abfassung der Deutschen Ideologie nachzuvollziehen“. Besonders wichtig schienen ihm in diesem Zusammenhang die berühmt gewordenen „Feuerbach-Thesen“ von Marx aus dem Jahre 1844, die mit dem Satz schließen: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert ; es kommt darauf an, sie zu verändern “. Diese im Grunde „linkshegelianische Konzeption“ habe Marx indes bereits ein Jahr später „hinter sich gelassen“, fügt Lobkowicz hinzu: „(Es) kommt von nun an nicht mehr darauf an, die Welt zu verändern; angesichts von historischen Gesetzmäßigkeiten, die er meint, entdeckt zu haben …, will Marx mit Gewissheit voraussagen können, sie würde sich radikal verändern. Aus einem Programm ist eine Prognose geworden“.

Diese deterministische Sicht, das angebliche Wissen um den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, habe ein großes Dilemma für die Anhänger des Marxschen Geschichtsmodells dargestellt, setzt Lobkowicz seine Ausführungen fort: „(Zwar) war sicher, welchen Weg die Weltgeschichte einschlagen würde, aber man durfte dennoch nicht unterlassen, ihr auf diesem Wege nachzuhelfen. Ob dieses Nachhelfen bloß der Beschleunigung der Entwicklung dienen sollte oder ob ‚die Revolution‘ ohne eine solche Nachhilfe am Ende möglicherweise gar nicht stattfinden würde, blieb immer unklar“.

Nach diesen einleitenden Bemerkungen befasst sich Nikolaus Lobkowicz mit der philosophischen Genese des Marxschen Ideengebäudes, so vor allem mit Hegel und mit den Linksgehelianern, zu denen Marx ursprünglich auch zählte. Beim Vergleich zwischen dem Marxschen und dem Hegelschen Denkmodell betont Lobkowicz, dass das futuristische Pathos, das Marx eigen war, Hegel weitgehend fehlte: „Im Gegensatz zu Marx … spricht ja Hegel nie von der Zukunft, stellt nie Zukunftsprognosen auf. Vermeintliches Wissen um Künftiges kann es für ihn nur als ‚subjektive Vorstellung‘, als ‚Furcht oder Hoffnung‘ geben“.

Am Ende des Kapitels befasst sich Nikolaus Lobkowicz erneut mit den Marxschen Zukunftsprognosen und weist darauf hin, dass sie in der Regel nicht eintrafen. Nicht zuletzt Marx’ These von einer permanenten Verelendung des Proletariats.

Wie dem auch sei. Man konnte in der Tat nicht leugnen, dass um die Jahrhundertwende, zumindest in den hochentwickelten Industrienationen des Westens, es statt zu der von Marx vorausgesagten Verschärfung des Klassenkampfes zu einer Abmilderung der Klassengegensätze kam. Die industrielle Revolution, mit der Marx so viele Hoffnungen verknüpft hatte, trug nun ihre Früchte, und die Arbeiter hatten mehr zu verlieren als nur ihre Ketten. Nicht zuletzt deshalb begannen manche marxistische Theoretiker von der Unversöhnlichkeit gegenüber dem bestehenden Staat abzurücken und, zum Entsetzen vieler „orthodoxer Marxisten“, an die Reformierbarkeit der bürgerlichen Gesellschaft zu glauben. Dies war die Geburtsstunde der „revisionistischen“ Strömung innerhalb der Sozialdemokratie, mit der sich Nikolaus Lobkowicz in seinem Text ebenfalls befasst.

Noch einige Worte zur Rubrik „Tribüne“, mit der wir dieses Forum -Heft abschließen. Ich befasse mich hier aus aktuellem Anlass mit den Verschwörungstheorien, die insbesondere für die erste Hälfte des „kurzen“ 20. Jahrhunderts charakteristisch waren und die die damaligen politischen Auseinandersetzungen in Europa entscheidend prägten.

Auch dieses Forum -Heft wurde sorgfältig von Herrn Dr. Peter Paul Bornhausen lektoriert und von Frau Dr. Marina Tsoi technisch betreut. Ich danke ihnen herzlich dafür.

Leonid Luks

1Fedotov, Georgij: K smerti ili k slave?, in : Novyj Grad 14, 1939, S. 102.

I. Der Paradigmenwechsel in West und Ost nach dem Zivilisationsbruch von 1914–1945 (Eichstätter Vorträge)

Bernhard Sutor

Lehren aus dem Scheitern der ersten deutschen Demokratie

Abstract

In the course of establishment and early development of the Federal Republic of Germany, the decisive political forces were united by the anti-totalitarian consensus. Unlike the Weimar Republic, the new German democracy had to be able to defend itself against its opponents from the right (NS) and from the left (communism). Justified criticism of inadequate prosecution of the Nazi crimes did not call this consensus into question. It remained so until the 1968ers terminated it by adopting the old communist slogan “anti-fascism” and denouncing the Federal Republic of Germany as “post-fascist”. But the Basic Law of the Federal Republic establishes a liberal constitutional state, based on fundamental rights, with a balance between the political institutions that has proven to be stable. An integrating party system contributed to stabilization of the young democracy. However, aversion to political parties and lack of understanding of their functions in a democracy, namely a legacy of authoritarian thinking, still represent a deficiency in our political culture today.

1. Gegen Legendenbildung

1.1 Der Konsens der politisch maßgeblichen Kräfte in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, zunehmend Konsens auch in der Gesellschaft, wird heute von manchen gern auf die Formel Antifaschismus gebracht. Antifaschismus war aber die Propagandaformel der Sowjetunion und ihrer Gefolgsleute, um in ihrem Herrschaftsbereich eine Einheitsfront, genauer die Gleichschaltung aller politischen Kräfte unter der Führung der Kommunisten zu legitimieren. Dagegen hieß der Konsens in Westdeutschland nicht Antifaschismus, sondern Antitotalitarismus – ein Nein gegen den überwundenen Nationalsozialismus wie gegen die neue Gefahr des Kommunismus.

In Deutschland war der Nationalsozialismus als Ideologie 1945 erledigt. Wenige Unverbesserliche verkrochen sich, viele ehemalige Nazis ließen sich für die Demokratie gewinnen. Freilich war der betonte Antikommunismus für manche auch eine bequeme Flucht aus ihrer NS-Vergangenheit und eine Kompensation. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 machte sich in der öffentlichen Diskussion eine gewisse „Schlussstrichmentalität“ breit, was die Verfolgung von Tätern und die Aufarbeitung von Taten aus der NS-Zeit betraf. Sie wurde begünstigt durch offensichtliche Fehler der Entnazifizierung, wie sie die Besatzungsmächte allzu formal und schematisch versucht hatten, indem sie mehr nach Mitgliedschaften in Partei und Organisationen fragten als nach wirklicher persönlicher Verstrickung und Mitwirkung im System. Zudem war die Vorstellung verbreitet, die Hauptverbrecher seien durch die Prozesse der Besatzungsmächte ohnehin bestraft, und die Besatzungsmächte selbst hatten der deutschen Justiz ausdrücklich untersagt, Prozesse, die sie schon geführt hatten, wieder aufzurollen. Eine systematische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch die deutsche Justiz begann erst Ende der 1950er Jahre. Das gehört in den Kontext einer weiteren Legende.

1.2 Diese besagt, die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit habe erst mit den Unruhen und Protesten der 1968er begonnen. Das ist so nicht haltbar. Vielmehr haben die 1968er ihre Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus radikalisiert, personalisiert und gegen die angeblich noch faschistisch verseuchte Bundesrepublik Deutschland gewendet.

Richtig ist, dass die Mehrheit der Deutschen in den ersten zehn bis 15 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg von Krieg und NS nichts mehr hören wollte. Man war froh, davongekommen zu sein, bedauerte die eigenen Leiden und Lasten und warf sich auf den wirtschaftlichen Wiederaufbau. Diese Mentalität erleichterte es den in der Vergangenheit schuldig Gewordenen, ihre Beteiligung zu vertuschen und zu verdrängen. Aber dass eine öffentliche und auch wirksame Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen in dieser Zeit nicht stattgefunden hätte, ist nachweislich falsch. Im gesamten kulturellen Bereich, in Literatur, Theater, Kino, in Wissenschaft und Bildung war sie vielmehr für viele, auch wachsende Gruppen seit dem Zusammenbruch 1945, ein zentrales Thema. Selbst für die deutsche Justiz stimmt nicht, dass die Aufarbeitung erst mit den 68ern begonnen hätte. Der erste große Auschwitz-Prozess begann bekanntlich 1963. Seine Vorgeschichte reicht bis 1957 zurück, als im sogenannten Einsatzgruppenprozess in Ulm viele bis dahin ungesühnte Verbrechen aufgedeckt wurden. Das führte zur Bildung der gemeinsamen Zentralstelle der Bundesländer zur Verfolgung von NS-Verbrechen im Jahr 1958 in Ludwigsburg.

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