Karl H. Schlesier
Ulzanas Krieg
Die Weißen nannten ihn Josanie
Der letzte Kampf der Apachen
Für Iszánádle-sé und Tóbáshi-scinén, die vielleicht hören, wenn ich ihre Namen nenne. Und für Claire.
Ulzanas Krieg
Die Weißen nannten ihn Josanie
Der letzte Kampf der Apachen
von
Karl H. Schlesier
aus dem Amerikanischen übersetzt von Jana Färber
Impressum
Ulzanas Krieg, Karl H. Schlesier
TraumFänger Verlag Hohenthann, 2015
eBook ISBN 978-3-941485-40-2
Übersetzung: Jana Färber
Lektorat: Kerstin Schmäling
Satz und Layout: Janis Sonnberger, merkMal Verlag
Datenkonvertierung: readbox, Dortmund
Titelbild: James Ayers@2015
Copyright by TraumFänger Verlag GmbH & Co. Buchhandels KG,
Hohenthann
eBook-Herstellung und Auslieferung:
HEROLD Auslieferung Service GmbH
www.herold-va.de
Inhalt
Vorwort Vorwort Ulzanas Krieg fängt mit einer Verwirrung an, denn im Buch wird Ulzana nicht bei seinem Chihuahua Namen genannt, sondern „Josanie“. Josanie ist der Name, der in den Militär- und Regierungsberichten seinerzeit erscheint. In Mexiko, Arizona und Neu-Mexiko wurde er aber oft „Ulzana“ genannt. Auf seinem Grabstein auf dem kleinen Friedhof der Chihuahua-Gruppe in Fort Sill, Oklahoma, ist der Name mit Ol-Sanny angegeben, und sein Todesjahr mit 1909. Die drei Namen sind lediglich Versionen eines Gebrauchsnamen, wie er im Alltag verwendet wurde. Jeder Chiricahua besaß einen eigenen geheimen Namen, der nur in religiösen Zeremonien ausgesprochen wurde und mit dem Tode des Trägers erlosch. Daher ist keiner der echten Chiricahua Namen überliefert. Karl Schlesier Der weiße Mann führte zwei Kriege. Einen, um uns zu töten. Und einen, um die Erinnerung daran auszulöschen. Black Kettle, Cheyenne-Häuptling, 1867
Einleitung
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Neunundzwanzig
Dreißig
Einunddreißig
Zweiunddreißig
Dreiunddreißig
Vierunddreißig
Fünfunddreißig
Sechsunddreißig
Siebenunddreißig
Achtunddreißig
Neununddreißig
Vierzig
Einundvierzig
Zweiundvierzig
Dreiundvierzig
Vierundvierzig
Fünfundvierzig
Sechsundvierzig
Siebenundvierzig
Achtundvierzig
Neunundvierzig
Fünfzig
Einundfünfzig
Zweiundfünfzig
Dreiundfünfzig
Vierundfünfzig
Fünfundfünfzig
Sechsundfünfzig
Siebenundfünfzig
Achtundfünfzig
Neunundfünfzig
Sechzig
Einundsechzig
Zweiundsechzig
Dreiundsechzig
Vierundsechzig
Fünfundsechzig
Sechsundsechzig
Siebenundsechzig
Epilog
Hinweis
Dokumente
Nachwort Des Herausgebers
Vorwort
Ulzanas Krieg fängt mit einer Verwirrung an, denn im Buch wird Ulzana nicht bei seinem Chihuahua Namen genannt, sondern „Josanie“.
Josanie ist der Name, der in den Militär- und Regierungsberichten seinerzeit erscheint. In Mexiko, Arizona und Neu-Mexiko wurde er aber oft „Ulzana“ genannt. Auf seinem Grabstein auf dem kleinen Friedhof der Chihuahua-Gruppe in Fort Sill, Oklahoma, ist der Name mit Ol-Sanny angegeben, und sein Todesjahr mit 1909.
Die drei Namen sind lediglich Versionen eines Gebrauchsnamen, wie er im Alltag verwendet wurde. Jeder Chiricahua besaß einen eigenen geheimen Namen, der nur in religiösen Zeremonien ausgesprochen wurde und mit dem Tode des Trägers erlosch. Daher ist keiner der echten Chiricahua Namen überliefert.
Karl Schlesier
Der weiße Mann führte zwei Kriege. Einen, um uns zu töten.
Und einen, um die Erinnerung daran auszulöschen.
Black Kettle, Cheyenne-Häuptling, 1867
EINLEITUNG
Am 17. Mai 1885 verließen fünf kleine Gruppen von Chiricahua-Apachen ihre Lager am Turkey Bach, sieben Meilen südwestlich von Fort Apache in Arizona, und flohen aus der Reservation. Drei dieser Gruppen gehörten ursprünglich zu den Chokonen, einem von Chihuahua, Naiche und Geronimo geführten Teil des Stammes. Die anderen beiden Gruppen waren ehemals Chihenne, auch Warm Springs genannt, und wurden von Nana und Mangus angeführt. Zusammen zählten sie 35 Männer sowie acht von Reservationsbeamten als waffenfähig gekennzeichnete Jungen und 101 Frauen und Kinder.
Charles F. Lummis, ein Journalist, der den kommandierenden Offizier der Arizona-Division Brigadier General George Crook, während einiger seiner Versuche, diese Apachen wieder einzufangen oder zu töten, begleitete, nannte sie „die tödlichste Handvoll Kämpfer in der Geschichte der Menschheit.”
Diese Männer, Frauen und Kinder der Chiricahua waren dieselben, die sich Crook am 20. Mai 1883 in der Sierra Madre in Mexiko ergeben hatten, nachdem sie durch ständige Kämpfe auf beiden Seiten der Grenze aufgerieben worden waren. Zwei Jahre lang hatten sie ohne Todesangst gelebt, mussten aber einen hohen Preis dafür zahlen. Mit ihrer Kapitulation gaben sie jede Hoffnung auf, auch nur einen kleinen Teil des großartigen und reichen Landes, das sie über viele Generationen spanischer, mexikanischer und amerikanischer Herrschaft bewohnt und verteidigt hatten, behalten zu können.
Die Menschen, deren eigentliche Heimat die Berge waren, wurden in sonnenverbrannten, mit Krankheitskeimen verseuchten Wüstengebieten gefangen gehalten, die ihnen fremd waren. Sie waren Regeln unterworfen, die überall außerhalb der Reservationsgrenzen als gesetzwidrig galten. Jeder Aspekt ihrer Kultur und Religion war durch zivile und militärische Instanzen verletzt worden. Korrupte Reservationsbeamte waren durch Betrug reich geworden. Sie hatten mit ansehen müssen, wie viele ihres Volkes an von Europäern eingeschleppten Krankheiten starben oder einfach verhungert sind. Kein einziges, der von der Regierung feierlich gegebenen Versprechen, war gehalten worden. Allmählich wurde das Leben auf der Reservation unerträglich, der menschliche Geist starb.
Als sie noch einmal die Fesseln von Gefangenschaft und Elend abschüttelten, wussten sie, welchen Sturm ihre Flucht auslösen würde. Innerhalb weniger Tage würde jeder Weg diesseits und jenseits der Grenze zu Mexiko von Kavallerie- und Infanterie regimentern und deren Indianerscouts abgesucht werden, um sie zu finden und zu vernichten. Die einzigen anderen Wesen, die im Land der Bergwerke und Rinder einen ähnlichen Hass auf sich zogen, waren der Wolf und der Grizzlybär. Doch ebenso wie die Chiricahua-Apachen gehörten sie zu einer Welt, wie sie der Schöpfer erschaffen hatte und bewahren wollte. So wird die Welt in den heiligen Zeremonien der Chiricahua erklärt.
Dies ist die Geschichte einer dieser Chokonen-Gruppen, geführt von Chihuahua und Josanie. Chihuahua, ein berühmter Krieger und Anführer, war der Häuptling der Gruppe. Sein älterer Bruder Josanie war ihr etablierter Kriegshäuptling.
Читать дальше