Elena Costa - Der Traum vom kühnen Leben

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Paris, 1987
Der junge Yves ist aus der südfranzösischen Provinz zum Studium in die Hauptstadt gekommen. Aus Angst, sich zu verlieren, nimmt er stets dieselbe Metro und dieselben Straßen, jeden Tag geht er mit seinen Büchern ins Café an der Ecke, wo er lernen, aber wo er vor allem ein bekannter Unbekannter bleiben kann. Eines Sonntags trifft er dort auf Evelyne, eine Klavierlehrerin in den Dreißigern, die mit ihrem Sohn, dem dreizehnjährigen Jérôme, seinen Tisch besetzt. Fortan drehen sich seine Gedanken um diese unnahbare, widerspruchsvolle Frau, eine Liebesgeschichte beginnt. Als Evelyne wegen einer Anstellung in die Banlieue zieht, wohnen sie bald zu dritt in dieser möblierten Wohnung mit dem Klavierzimmer und den tausend Schallplatten – bis Evelyne eines Tages verschwindet und die beiden ihrem Schicksal überlässt.
Elena Costas Roman, in dem die französische Presse eine Nähe zu Patrick Modiano erkennt, zeichnet die Erinnerungen von Yves und Jérôme mit einem Abstand von dreißig Jahren nach. Zwischen den zwei Stimmen wechselnd nähert er sich in einer stillen, präzisen Sprache den Themen der Einsamkeit, des Verlassen- und des Erwachsenwerdens sowie der tröstenden Kraft von Musik, während indirekt das Porträt einer Frau entsteht, die kompromisslos nach Freiheit sucht.

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Am Abend rief ich aus einer Telefonzelle meine Mutter an. Ich hätte keine Zeit für die Sardinien-Reise, sagte ich, ich hätte viel zu tun für das zweite Semester, und ich weiß noch, dass ich mit bewegter, zitternder Stimme auflegte. Beim einzigen Mal, da ich meine Eltern besuchte, seit ich in Paris lebte, hatte ich den Eindruck zu ersticken und war augenblicklich in die Gewohnheiten zurückgefallen, die ich ein paar Wochen zuvor hinter mir gelassen hatte. Nach meiner Rückkehr fühlte ich mich noch fragiler, noch einsamer als zuvor. Mein kurzer Aufenthalt in der stattlichen Villa meiner Eltern hatte meine Einzimmerwohnung düster gemacht, und die Holzbalken zu beiden Seiten des Fensters vermochten das Ambiente auch nicht aufzuheitern. Das nur mit einem Bett und einem Schreibtisch ausgestattete Zimmer kam mir plötzlich karg vor und enger als in meiner Erinnerung. Ein Gefühl der Traurigkeit hing in der Luft; ich hatte es mit der Zeit vergessen.

Nach den Prüfungen fiel ich erneut in ein Loch. Die Vorlesungen gingen erst im Januar weiter, und ich hatte den Mut wieder verloren, Paris zu durchstreifen. Ich spürte eine große Müdigkeit und ließ die Tage einfach an mir vorbeiziehen, ohne wirkliche Beschäftigung, so als wollte ich mich mit Evelynes Gesicht, das sich nach und nach entfernte, in diese Leere einschließen, um sie ein letztes Mal zu betrachten. Ich wusste noch nicht, dass wir einander im Laufe dieser Ferienwoche im Viertel über den Weg laufen und mehrere Monate lang zusammen sein würden. Bald sollte Evelyne mir meine Jugend nehmen, so wie man ihr die ihre genommen hatte.

Ich habe mir lange ausgemalt, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich würde die Wohnung in der Nummer 79 der Rue de Courcelles in dem kalten, schmucklosen Botschafts- und Büroviertel mieten und mein Leben noch einmal von vorne anfangen. Ich hätte Evelyne nie getroffen, mich vielleicht mit meinen Kommilitonen angefreundet. Doch es ist besser, nicht daran zu denken, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn Jérôme im Bistro dieses Weinglas nicht umgestoßen und ich Evelyne in den Weihnachtsferien nicht wiedergesehen hätte.

Ich habe keine Ahnung, was aus ihr geworden ist in den letzten dreißig Jahren, in denen ich sie nicht mehr gesehen habe. Ob sie immer noch an der Côte d’Azur wohnt? Sie muss inzwischen fünfundsechzig sein, ihr Gesicht durch die starke Sonnenexposition von tiefen Falten gezeichnet. Wahrscheinlich würde ich sie auf der Straße gar nicht mehr wiedererkennen. Trotz ihrer Abwesenheit schien es mir die ganzen Jahre über, ihr Schicksal sei im Verborgenen noch immer mit meinem verstrickt, so wie zwei im Unglück vereinte Wesen fähig sind, egal, wie groß die Distanz ist, wie viel Zeit vergeht, eine viel intimere und ausschließlichere Beziehung aufrechtzuerhalten, als wenn sie sich weiterhin sehen würden.

Jeden Nachmittag ging ich ins Café an der Rue du Petit-Musc. Ich musste erst mehrere dieser langweiligen, untätigen Tage über mich ergehen lassen, bevor sich unsere Wege wieder kreuzten. Ich arbeitete für die Universität vor, indem ich den Stoff für das zweite Semester durchging. Ich dachte an Evelyne und schämte mich, gescheitert zu sein bei meinem doch so simplen Vorhaben, Paris zu erkunden, und wieder brauchte ich es, mich an ihr festzuklammern. Wenn die Bank frei war, setzte ich mich in den großen Raum, an den Platz, an dem sie bei unserer ersten Verabredung auf mich gewartet hatte. Die Porträts des Manns und der Frau, die auf das Geschehen herunterblickten, beruhigten mich, die SchwarzWeiß-Fotos prägten den Raum, gaben ihm etwas Zeitloses. Jedes Mal, wenn die Bistrotür aufgestoßen wurde, hob ich den Kopf in der Hoffnung, es sei Evelyne und sie würde sich zu mir an den Tisch setzen. Manchmal hielt ich hinter der Scheibe nach ihr Ausschau und stellte mir vor, wie sie mit der weißen Hülle von der Reinigung über der Schulter hereinkäme, und alles würde wieder von vorn beginnen, mit dem amerikanischen Pärchen, das mich bitten würde, ein Foto zu machen. Einmal, noch vor Beginn der Weihnachtsferien, hatte ich mir überlegt, bei Schulschluss auf Jérôme zu warten. Vielleicht holte Evelyne ihn manchmal ab, aber dann fielen mir ihre Worte ein: Sie sah ihn nur sehr selten. Nach ihrer Trennung mehrere Jahre zuvor hatte ihr Mann das alleinige Sorgerecht für Jérôme erhalten. Vor dem Gymnasium hatte es ausgesehen, als wäre er der dunkelhaarigen Frau im Pelzmantel mit dem leeren Blick näher als seiner Mutter.

Am 24. Dezember, einem Donnerstag, machte das Café an der Rue du Petit-Musc gegen fünf Uhr nachmittags zu. Bis ich meine Sachen zusammengepackt hatte, hatte der Wirt das Licht bereits ausgemacht. Er hängte ein Schild an die Glastür, und ich beeilte mich, zu ihm auf die Straße zu kommen. Er drückte mir die Hand und wünschte mir frohe Festtage, und bevor er ging, fragte er mich mit einer sanften Stimme, die mich an die eines Arztes erinnerte, nach meinem Namen. Ich fürchtete mich davor, allein zurückzubleiben, so als würde ich gleich in Ohnmacht fallen, wenn er weg wäre. Ich wäre gerne noch länger mit ihm zusammengeblieben, wahrscheinlich, weil er mich geduzt hatte, mir mit Wohlwollen begegnet war, und ich wünschte mir, er würde mich von meinem Unbehagen befreien. Ich dachte kurz, er sei drauf und dran, mich einzuladen, den Heiligabend bei ihm zu verbringen. Er sah tatsächlich seinem Vater ähnlich, dem dunkelhaarigen Mann, dessen Porträt an der Wand hing. Ob seine Eltern noch lebten, wollte ich ihn fragen, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen, doch er wünschte mir fröhliche Weihnachten und drehte sich um. Ich blieb vor dem Café stehen, um ein wenig die Zeit verstreichen zu lassen, und sah dem Wirt nach, der die Straße hinunterging Richtung der Seine-Quais. Das Café werde erst am Montag, dem vierten Januar, wieder öffnen, stand auf dem Schild, und darunter »Bis nächstes Jahr«, gefolgt von drei Punkten.

Ich ging in die Rue Saint-Antoine und rief aus einer Telefonzelle meine Mutter an. Nein, ich sei nicht allein heute Abend, sagte ich ihr, während ich mich zwang, beruhigend zu klingen, ein Kommilitone habe mir vorgeschlagen, den Abend mit ihm bei seiner Familie zu verbringen. Ich stellte mir diesen jungen Mann als den großen Blonden aus Bordeaux vor, der mich kaum noch grüßte, wenn wir uns im Hörsaal sahen. Ja, versicherte ich ihr, ich würde meinem Freund eine Schachtel Pralinen und seiner Mutter einen Strauß Blumen mitbringen. Einige Sekunden später legte ich auf, ich hatte nicht die Kraft, sie noch weiter anzulügen. Sie könne verstehen, dass ich nicht zu spät zur Feier erscheinen wolle, hatte sie mir geantwortet, sie werde meinen Vater von mir grüßen. Ich hatte ganz vergessen, ihnen eine gute Reise zu wünschen: Am nächsten Tag bestiegen sie das Schiff nach Italien.

Ich hatte keine Lust, in mein Zimmer zurückzukehren, obwohl die Straßen ausgestorben waren und in mir dasselbe Gefühl der Verlassenheit auslösten, das ich zu Hause hatte. Ich hatte noch etwas Kleingeld und rief Evelyne an. Ich hatte nicht vor, mit ihr zu sprechen, falls sie abnehmen sollte, ich wollte nur ihre Stimme hören, bis sie sich über das Schweigen ärgerte und auflegte. Der Anschluss war nicht mehr erreichbar. Evelyne hatte von einer Stellvertretung in einem Gymnasium in der Banlieue gesprochen: Vielleicht war sie während der Ferien umgezogen, um bei Schulbeginn im Januar mit dem Unterrichten anzufangen? Ich spürte gleichzeitig Erleichterung und einen Stich im Herz: Mit Ausnahme von Paris, seinen vier oder fünf berühmten Vierteln, würde ich nie neue Horizonte entdecken, dachte ich plötzlich.

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