Jürg Schoch - Fall Jeanmaire, Fall Schweiz

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Fall Jeanmaire, Fall Schweiz: краткое содержание, описание и аннотация

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Dramatisiert durch Bundesrat Furgler, verteufelt durch die Medien: Die Taten des «Jahrhundertverräters» Jeanmaire stellen sich aus den Akten anders dar, als sie in der kollektiven Erinnerung präsent sind. Gemäss Bundesrat Furgler hatte Brigadier Jeanmaire den Russen «geheimste Unterlagen» über die Kriegsmobilmachung verschafft. Jene offizielle Mitteilung versetzte 1976 eine breite Öffentlichkeit in Schrecken, glaubte sie doch, es seien Truppenstandorte, geheime Kommandoanlagen und andere sensible Daten verraten worden. Dreissig Jahre nach der Verhaftung Jeanmaires liegt erstmals ein Report vor, der sich auf die Ermittlungs- und Gerichtsakten stützt. War der Brigadier tatsächlich der «Jahrhundertverräter»? Oder war er vielmehr eine Projektionsfläche für den Hass, den die bürgerliche Schweiz gegenüber der totalitären Sowjetunion hegte? Im unparteiischen Bericht von Jürg Schoch machen die Akteure von damals eine zweifelhafte Figur: die Ermittler, manche Presseorgane, das Gericht und selbst Justizminister Furgler.

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Trotz den gegebenen Präzisierungen in dieser Affäre war es uns nicht möglich, das Paar zu identifizieren. Daher scheint es uns unumgänglich, unserer Quelle die folgenden Fragen stellen zu können in der Hoffnung, dass uns geantwortet wird.

Die Fragen lauteten:

1. Wohnen Mur und Mary immer noch in Lausanne?

2. Ist Mur welscher oder deutschschweizerischer Herkunft?

3. Unter welchen Umständen wurden sie rekrutiert? Durch Einladungen der sowjetischen Botschaft?

4. Ist Mur Berufsoffizier, wie sein Wunsch, zum Militärattaché in Moskau ernannt zu werden, vermuten lässt?

5. Welchen Grad bekleidete er 1964?

6. Besuchte Mary in Bern die französisch- oder die deutschsprachige Schule?

7. War ihr Vater Beamter?

8. Wurde sie in der Schweiz oder in Osteuropa geboren?

9. Aus welchen Gründen hatte ihr Vater Kontakt zum Armeestab?

10. In welcher Abteilung arbeitete sie im Militärdepartement?

11. Was machte seinerzeit Mur, arbeitete er im EMD?

12. Signalement des Paares: Alter anno 1964? Haben sie Kinder?

13. Könnten die Code-Namen in der einen oder andern Weise den richtigen entsprechen?

Paul van Marx packte den Fragebogen ein, verabschiedete sich und liess zweieinhalb Wochen nichts mehr von sich hören. Dann, am 2. Juni 1975, fand mit den Bupo-Beamten eine weitere Besprechung statt. Van Marx brachte allerdings nicht die Antworten mit, sondern eine Liste mit weiteren Personen, die laut XX Anlass zu Verdacht gaben. Darunter befanden sich ein pensionierter Oberst im Generalstab und sogar ein Divisionär. 21Van Marx versicherte jedoch den Schweizern, sie würden demnächst Bericht erhalten zu ihren Fragen; ferner gebe die Zentrale grünes Licht «für ausgedehntere Erhebungen, ausser dem direkten Angehen bzw. Befragung der Hauptpersonen». Für diesen letzteren Fall wünsche XX vorher avisiert zu werden. Dazu überliess van Marx seinen Kollegen eine weitere Notiz über Mur. Für diesen sei im November 1964 eine Reise nach Frankreich geplant gewesen, um sich mit der dortigen Fliegerabwehr vertraut zu machen. Mur reise, hiess es darin weiter, täglich von Lausanne nach Bern zur Arbeit, und die Sowjets hielten «Ausschau nach einem toten Briefkasten in den Wäldern entlang der Strasse». Ausserdem sähen die Russen vor, Mur im Gebrauch der «Exacta»-Kamera zu instruieren. 22

Fotoapparate, über Land fahrende Sowjetagenten, die in gepflegten Schweizer Forsten nach toten Briefkästen spähten, rätselhafte Codenamen für ein Paar, das irgendwie mit Russland liiert war, dieser Mur, der scheinbar mit der Fliegerei zu tun hatte – dies alles tönte einigermassen dramatisch, waren doch, wenn man den XX-Meldungen trauen konnte, eine ganze Reihe von Elementen versammelt, die zu den klassischen, von eigentümlicher Abenteuerromantik umwehten Mustern eines veritablen Spionagefalles gehörten.

Animiert durch die letzte Notiz des Mister van Marx suchte die Bundespolizei nun in den Reihen der Flieger- und Flabtruppen nach einem Verdächtigen. «Wir liefen ins Leere», erinnert sich Kommissär Hofer. 23

Erneut verstrichen Tage und Wochen, bis am 24. Juni 1975 die XX-Verbindung endlich geruhte, auf den im Mai unterbreiteten Fragenkatalog zu reagieren.

Die Antworten lauteten: 24

1. Unsere Info datiert von 1964 und wir können nicht sagen, ob sie noch in Lausanne leben.

2. Unbekannt. MUR u. MARY lernten sich kennen, als sie in «einer der Abteilungen des schweiz. Generalstabes» zu arbeiten begann; da sie französisch als ihre Muttersprache betrachtet, wäre anzunehmen, dass «MUR» diese Sprache zumindest gut beherrscht.

3. Nicht bekannt.

4. MUR sagte lediglich, er würde «gerne» Militärattaché in Moskau sein, um russisches Leben und Bräuche kennenzulernen; nicht um sich mit Spionage zu befassen. Über diese letzte Äusserung berichtete der GRU-Offizier, dass MUR diese vorgeblich scherzhaft gemeint habe, dass MUR jedoch im Ernst über seinen Patriotismus und seine Feindschaft gegen kommunistische Ideen gesprochen habe.

JeanLouis Jeanmaire rechts aussen als Hauptmann der Infanterie und Paul - фото 4

Jean-Louis Jeanmaire (rechts aussen) als Hauptmann der Infanterie und Paul Chaudet (vierter von rechts) vor einem Ausflug in die Lüfte. Der Begriff «Luftschutz» führte im Ausland wiederholt zur falschen Annahme, Luftschutzchef Jeanmaire sei selber ein führender Exponent der Flugwaffe.

5. Nicht bekannt.

6. Siehe ursprüngliche Information: «Sie war hauptsächlich vom frühen Alter an in einem Fribourger-Internat erzogen worden und betrachtete französisch als ihre Muttersprache […]»

7. Siehe ursprüngl. Information: «Mary’s Vater hatte weitreichende Verbindungen im schweiz. Generalstab.»

8. Nicht bekannt, möglicherweise aber Russland, da MUR gesagt hatte, «Mary war ein Opfer der russischen Revolution von 1917.»

9. Nicht bekannt.

10. u.11. Nicht bekannt.

12. Nicht bekannt, keine Erwähnung von Kindern.

13. Wir können darüber nicht spekulieren; erst feststellbar ob Namen richtig, als Alias oder Code aufzufassen sind, wenn eine Identifizierung erfolgt ist.

Wesentliche neue Erkenntnisse lieferten diese Antworten der Bundespolizei nicht. Dennoch gelang an jenem 24. Juni offenbar die Identifizierung. Mur und Mary, kamen die Kommissäre zum Schluss, konnten niemand anderes sein als Jean-Louis und Marie-Louise Jeanmaire. 25

Weshalb aber ging dieser Offenbarung eine so lange Inkubationszeit voraus?

Der Abgang des James Jesus Angleton

Als Bill Hood im Oktober 1974 mit seinem ersten «Della Casa»-Paket angereist war, ahnte er vermutlich nicht, dass sein Besuch auch gleich die Abschiedsvisite in Bern sein würde. Kaum zurück in seiner Heimat, waren es die Büros der CIA-Counterintelligence, die sich in einen Taubenschlag verwandelten. Dort nahm eine lange Ära plötzlich ihr Ende – die Ära des James Jesus Angleton.

Angletons Fall rechtfertigt einen Ausflug in die schatten- und fintenreiche Welt der grossen Geheimdienste. Tief wollen wir freilich nicht in diesen Kosmos eindringen, lediglich ein paar Schritte, die zeigen, dass die Flügelschläge jener Schattenwelt hin und wieder auch den ruhigen Kleinstaat im Herzen Europas berührten.

James Jesus Angleton war eine ebenso charismatische wie exzentrische Persönlichkeit und zu Lebzeiten schon eine Legende. Aufgewachsen in Arizona und Italien, immatrikulierte er sich 1937, als 20-Jähriger, an der Yale University und studierte Literatur. Gemeinsam mit anderen Studenten gründete er das literarische Magazin «Furioso», das zeitgenössische amerikanische Poesie publizierte. 26Aber Angleton liebte nicht nur die Kultur, er hatte auch eine Neigung zur Natur. In seiner Freizeit züchtete er Orchideen und widmete sich dem Fischfang. Fischen ging ihm über alles. Weil auch der stetige Genuss von Alkoholika Teil seines Alltagsrhythmus war, legte er entlang des Flüsschens, an dem er seine Fischpacht hatte, in regelmässigen Abständen Depots mit seinen Lieblingsflaschen an.

Fischen war, im übertragenen Sinn des Wortes, die eigentliche Berufung des James Jesus Angleton. Wie sein späterer Freund Bill Hood trat er 1943 in die Dienste des OSS ein. Als Counter Intelligence Officer wirkte er von 1944 bis 1949 in Italien und kehrte dann nach Washington zurück, wo er in der CIA-Zentrale eine steile Karriere machte und bereits 1954 zum Chef der Abwehr aufrückte. In dieser Funktion hatte es Angleton in erster Linie mit der Aufspürung feindlicher Spione zu tun, mit Doppelagenten, Überläufern, Maulwürfen und der ganzen Palette jener höchst enigmatischen, für Laien kaum nachvollziehbaren Tricks, mit denen die einen die anderen an die Wand zu spielen suchten – und umgekehrt. Während der ersten acht Jahre seiner Amtszeit führte Angleton die Abwehr effizient. 27In den 60er-Jahren allerdings nahmen seine Exzentrik und ein fast krankhaftes Misstrauen zunehmend skurrile Züge an, eine Entwicklung, hinter der eine Figur stand, die im west-östlichen Spionagetheater eine wichtige Rolle spielte: der Überläufer Anatoli Golitsin.

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