Thomas David - Schweizer Wirtschaftseliten 1910-2010

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Schweizer Wirtschaftseliten 1910-2010: краткое содержание, описание и аннотация

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Männlich, bürgerliche Herkunft, Akademiker, Milizoffizier, freisinnig: Schweizer Wirtschaftsführer bilden im 20. Jahrhundert eine sozial homogene Gruppe. Der Zugang zu Machtpositionen bleibt bis in die 1980er-Jahre exklusiv. Erst in der Folgezeit internationalisieren sich die Konzernspitzen, das «kosmopolitische Kapital» global erfahrener Manager gewinnt gegenüber alten Seilschaften an Bedeutung. Der für die Schweiz typische Zusammenhalt von wirtschaftlichen, politischen und administrativen Eliten bekommt Risse.
Basierend auf biografischen Daten von über 20 000 Personen zeichnen die Autoren das Bild einer Wirtschaftselite im Umbruch. Die systematische Analyse der Herkunft, Ausbildung und Netzwerke von Spitzenmanagern schliesst eine Lücke der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Das Buch hinterfragt das Narrativ leistungsbasierter, sozial offener Eliten und liefert Erklärungsansätze für den heutigen Vertrauensverlust in die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger.

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Diesen generellen Tendenzen entging auch die Schweiz nicht: 1910 waren nicht einmal ein Prozent der Wirtschaftseliten Frauen ( Tabelle 2). Nur vier Frauen sassen in einem der Verwaltungsräte der 110 grössten Unternehmen, und keine einzige übte eine der obersten Leitungsfunktionen aus (Verwaltungsratspräsidium oder Generaldirektion). Ihre Lage verbesserte sich in den folgenden Jahrzehnten nur unmerklich. In den vier erfassten Stichjahren 1910, 1937, 1957 und 1980 stehen 35 Frauen 3266 Männern gegenüber. Über den gesamten Zeitraum blieben Frauen von den leitenden Organen der wichtigsten Spitzenverbände der Unternehmerschaft (SHIV, ZSAO, SGV und SBVg) ausgeschlossen.

Tabelle 2

Frauenanteil unter den Spitzenmanagern der 110 grössten Schweizer Unternehmen, 1910–1980 (in Prozenten)

1910(N=809) 1937(N=739) 1957(N=828) 1980(N=887)
0,5 0,8 0,6 2,2

Stichprobe: Verwaltungsratsmitglieder und Generaldirektoren.

Neben Faktoren, die in allen europäischen Ländern wirksam waren, trugen auch einige spezifische Merkmale der Schweizer Eliten zum starken Ausschluss von Frauen bei. So ist etwa der Offiziersgrad in der Schweizer Armee ein Kriterium, das Männer bevorteilt, da der Militärdienst nur für sie obligatorisch ist (Kapitel 4). Die Rekrutierung von Verwaltungsratsmitgliedern über ein Kooptationssystem – bei dem schon amtierende die neuen Mitglieder bestimmen – ist ebenfalls ein Hindernis für Frauen. Dieses System stützt sich auf eine «Club-Logik»: Die Bisherigen wählen Personen aus, die denselben sozialen Kategorien angehören wie sie selbst. Frauen, aber auch Personen aus sozial bescheideneren Verhältnissen sind dabei benachteiligt. Nicht zuletzt war auch der bis in die frühen 1970er-Jahre währende Ausschluss von der politischen Mitbestimmung ein Grund, weshalb der Aktionsradius der Frauen auf die häusliche Sphäre begrenzt war.

Die unsichtbare Rolle der Frauen im Familienkapitalismus

Die wenigen Frauen in unternehmerischen Spitzenpositionen sind Ausnahmen, die die Regel bestätigen ( Tabelle 2). Die Verwaltungsrätinnen grosser Unternehmen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eint ein Merkmal: Sie waren alle mit der Familie verbunden, welche die Firma kontrollierte, sei dies als Ehefrau oder als Erbin. In der Tat wurde in dieser Zeit der grössere Teil der Konzerne noch von einer Familie kontrolliert (Kapitel 3). So ist beispielsweise 1910 Elise Hoffmann (1845–1913) im Verwaltungsrat des Basler Chemieunternehmens Roche. Sie sass dort an der Seite ihres Sohnes, Fritz Hoffmann (1868–1920), der das Geschäft 1896 mit seinem Vater gegründet hatte. Gemeinsam mit ihrem Mann Gustav Hasler, der das Unternehmen von seinem Vater geerbt hatte, sass 1937 die Engländerin Marie Hasler-Simpson im Verwaltungsrat der Hasler AG (Produktion von Telegrafen und Telefonen). Ein anderes Beispiel ist Frieda Gyr-Schlüter, die holländischer Abstammung war und 1957 gemeinsam mit ihrem Bruder Otto Hermann Schlüter (Verwaltungsratsdelegierter) im Verwaltungsrat von Landis & Gyr sass. Sie war die Witwe von Karl Heinrich Gyr, der die Firma bis zu seinem Tod 1946 geführt hatte. In einer selteneren Konstellation übernahm Else Selve-Wieland (1888–1971) Anfang der 1930er-Jahre die Führung der Metallfabrik Selve in Thun; dies nach dem Tod ihres Mannes Walther, der das Unternehmen selbst von seinem Vater Gustav Selve (1842–1908) geerbt hatte. Else Selve war eine der wenigen Frauen, die bis an die Spitze einer Grossunternehmung aufstieg. Auslöser war wohl, dass in der näheren Verwandtschaft keine geeigneten männlichen Nachfolger bereitstanden, als ihr Mann starb. Der Fall zeigt, dass – anders als in der Politik – es nicht die rechtlichen Rahmenbedingungen waren, die Frauen am Zugang zu Machtpositionen hinderten. Dennoch blieben ihnen die Türen zu den Entscheidungsorganen der Familienunternehmen meist verschlossen. So ging zwar 1904 die Firma Robert Schwarzenbach & Co. – damals eines der wichtigsten Seidenindustrieunternehmen der Welt – nach dem Tod von Robert Schwarzenbach auf seine Frau Mina und ihre fünf Kinder über. Doch obwohl Mina und ihre zwei Töchter Anteile an der Gesellschaft erbten, blieben sie im Unterschied zu den drei Söhnen «von der Geschäftsleitung ausdrücklich ausgeschlossen». 13

Studien zur Wirtschaftselite beschränken sich – sofern sie diese Frage nicht ganz einfach ignorieren – meistens darauf, das Fehlen von Frauen in den Entscheidungsorganen der Unternehmen zu konstatieren. Dennoch zeigen einige Forschungsarbeiten, dass die Ehefrauen der Firmenchefs in Familienunternehmen eine tragende Rolle spielten. Diese war aber informeller Natur und damit schwierig zu erfassen. 14Einerseits trugen die Frauen dazu bei, das Bild der gemeinwohlorientierten Bürgerlichkeit zu stärken, indem sie gesellschaftliche Netzwerke pflegten und entwickelten – zum Beispiel über die Organisation grosser Empfänge, Familienfeste und durch wohltätige Engagements. Andererseits offenbaren zahlreiche Studien, wie wichtig Frauen für die Allianzen zwischen den Unternehmerdynastien waren. Wie Philippe Sarasin am Beispiel der Basler Eliten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt, 15heirateten die Männer der einflussreichen Familien meistens Frauen ihres sozialen Rangs. Diese Strategie erlaubte es, das Familienvermögen zu erhalten oder zu vergrössern. Aber die Heirat hatte nicht nur eine wirtschaftliche Funktion; sie diente auch dazu, die soziale Kohäsion des Milieus zu bewahren. Ein bezeichnendes Beispiel einer solchen Heiratsstrategie war die 1896 zwischen Sidney W. Brown (1865–1941) und Jenny Sulzer geschlossene Ehe. Beide stammten aus einflussreichen Familien der Maschinenindustrie: Der Bräutigam war niemand anders als der Bruder des BBC-Gründers, die Braut gehörte der Familie Sulzer an, welche die gleichnamige Winterthurer Firma besass. Solche Heiratsallianzen verschwanden auch im 20. Jahrhundert nicht, ganz im Gegenteil. Wir nennen hier nur zwei Beispiele: 1923 heirateten Hans Hürlimann (1891–1974), der Generaldirektor der Brauerei Hürlimann, und Gertrud Anna Huber. Sie war die Tochter von Emil Huber, dem Generaldirektor der MFO und Pionier der Elektrifikation des Schweizer Eisenbahnnetzes. 1944 schlossen Louis von Planta (1917–2003) und Anne-Marie Ehinger den Ehebund. Er sollte später zum Präsidenten und Delegierten des Verwaltungsrats der Ciba-Geigy aufsteigen, sie war die Tochter von Mathias Ehinger, dem ehemaligen Präsidenten des Verwaltungsrats der Basler Privatbank Ehinger. Solche Heiratsbünde zwischen mächtigen Familien spielten eine entscheidende Rolle für die Reproduktion der herrschenden Klasse. Falls keine männlichen Erben vorhanden waren, ermöglichten sie es zudem oft, den familiären Charakter eines Unternehmens dadurch zu bewahren, dass man es einem Schwiegersohn übertrug. Meistens stammte dieser selbst aus einer einflussreichen Industriellen- oder Kaufmannsfamilie. Allerdings gab es auch Fälle, in denen eine Heirat den Aufstieg eines Schwiegersohns aus sozial bescheideneren Verhältnissen erlaubte, der den «Makel» seiner Herkunft mit seinen grossen Berufskompetenzen kompensierte. So vererbte sich die Landwirtschaftsmaschinenfirma Bucher während vier Generationen vom Vater auf den Sohn, bis zu Jean Bucher (1875–1961), dessen Nachkommenschaft aus fünf Töchtern bestand. Das Unternehmen ging deshalb auf Walter Hauser-Bucher (1904–1967) über. Hauser-Bucher war Bauernsohn, verfügte aber über einen Abschluss als Maschineningenieur der ETH Zürich. 1934 heiratete er eine der Töchter von Jean Bucher, übernahm die Firma und vererbte sie danach an seine Kinder weiter. Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts spielten Mütter und Ehefrauen deshalb eine wesentliche Rolle für die Weitergabe von Machtfunktionen und Besitz innerhalb von Familienunternehmen.

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