Thomas David - Schweizer Wirtschaftseliten 1910-2010

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Schweizer Wirtschaftseliten 1910-2010: краткое содержание, описание и аннотация

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Männlich, bürgerliche Herkunft, Akademiker, Milizoffizier, freisinnig: Schweizer Wirtschaftsführer bilden im 20. Jahrhundert eine sozial homogene Gruppe. Der Zugang zu Machtpositionen bleibt bis in die 1980er-Jahre exklusiv. Erst in der Folgezeit internationalisieren sich die Konzernspitzen, das «kosmopolitische Kapital» global erfahrener Manager gewinnt gegenüber alten Seilschaften an Bedeutung. Der für die Schweiz typische Zusammenhalt von wirtschaftlichen, politischen und administrativen Eliten bekommt Risse.
Basierend auf biografischen Daten von über 20 000 Personen zeichnen die Autoren das Bild einer Wirtschaftselite im Umbruch. Die systematische Analyse der Herkunft, Ausbildung und Netzwerke von Spitzenmanagern schliesst eine Lücke der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Das Buch hinterfragt das Narrativ leistungsbasierter, sozial offener Eliten und liefert Erklärungsansätze für den heutigen Vertrauensverlust in die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger.

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Zwar gibt es Anzeichen, dass es einfacher geworden ist, über die Schweizer Wirtschaftseliten zu forschen und zu schreiben: Das Internet macht viele Informationen über Unternehmen öffentlich zugänglich. Dasselbe gilt für die «Rankings», beispielsweise die Rangliste der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer, die das Magazin «Bilanz» seit 1989 jährlich zusammenstellt. Zudem müssen die Konzerne heute transparenter informieren, um die Anleger an den Börsen zu befriedigen – das geht so weit, dass die Löhne und Boni der meisten Verwaltungsratspräsidenten und CEOs heute bekannt sind. Dennoch: Liest man die (Wirtschafts-)Presse, staunt man noch immer über die häufig hagiografische und oberflächliche Berichterstattung über die Wirtschaftseliten. In ganzen Artikeln werden die Geschäftsstrategien der Wirtschaftsführer, ihre persönlichen Verdienste oder ihr philanthropisches Engagement gepriesen. Ein beliebtes Thema ist der Leistungskult der Spitzenmanager. Viel Tinte wird vergossen, um ihre sportlichen Exploits – etwa im Lauf- und Wassersport – oder ihren höllischen Arbeitsrhythmus herauszustreichen. Die Aussage, man beginne den Arbeitstag um 4 oder 5 Uhr morgens, ist zur obligaten Passage jedes Interviews mit einem Wirtschaftsführer geworden.

Nichts oder kaum etwas ist dagegen über die Bedingungen und Umstände zu erfahren, die den Erfolg der Spitzenkader erklärten. Es entsteht der Eindruck, der Erfolg der Entscheidungsträger sei allein ihren – gewiss oft grossen – persönlichen Fähigkeiten und Verdiensten zu verdanken. Die sozialen Mechanismen, die ihren Aufstieg erleichterten, werden verschwiegen. Dazu zählen das Familienvermögen, Studien an prestigeträchtigen Bildungsinstitutionen oder die Teilnahme an einflussreichen gesellschaftlichen Netzwerken.

Diese Lücken wollen wir mit unserem Buch schliessen: Die vorliegende Kollektivbiografie der obersten Kader der grossen Schweizer Unternehmen beleuchtet die Faktoren, die zur Entstehung und Reproduktion der Wirtschaftseliten beitragen, und zeigt auf, wie sich das Profil der Wirtschaftsführer über mehr als ein Jahrhundert entwickelt hat. Mit dem Buch, das als Kollektivarbeit entstanden ist und sich auf eine Datenbank mit mehr als 20 000 biografischen Einträgen stützt, legen wir erstmals eine Überblicksdarstellung zu den Schweizer Wirtschaftseliten im 20. und frühen 21. Jahrhundert vor.

Was zeigen wir in diesem Buch? Bis in die 1980er-Jahre zeichnet sich das soziologische Profil der Wirtschaftseliten durch eine gewisse Stabilität und Kontinuität aus. Schematisch liesse sich ein Schweizer Wirtschaftsführer folgendermassen beschreiben: männlich, Schweizer Staatsbürger, Jurist, freisinnig, Milizoffizier, in mehreren Verwaltungsräten von Grossunternehmen (siehe erster und zweiter Teil). Doch im Lauf der letzten 30 Jahre führte die Globalisierung und die zunehmende Finanzialisierung der Wirtschaft zu grossen Umwälzungen. Die Anzahl Ausländer an der Spitze der Unternehmen nahm stark zu. Wirtschaftswissenschaftliche Studien oder ein Master of Business Administration (MBA)* – der im Idealfall an einer prestigeträchtigen angelsächsischen Universität erworben wurde – traten an die Stelle der juristischen Ausbildung. Neue Institutionen wie Business Schools und die internationalen Beratungs- und Revisionsgesellschaften mauserten sich zu wichtigen Orten der Ausbildung und Beziehungspflege. Umgekehrt lockerten sich die Verbindungen zwischen Wirtschaft und Politik. Auch die Verflechtungen zwischen den Grossunternehmen verloren stark an Bedeutung. Doch trotz des Umbruchs blieben traditionelle Auswahlmechanismen wirksam: Nach wie vor erreichen nur sehr wenige Frauen und Arbeiterkinder wirtschaftliche Spitzenpositionen. Zudem bleibt die Armee – obschon sie an Einfluss verloren hat – ein Ort, an dem Schweizer Eliten ausgebildet und sozialisiert werden.

Die Schweizer Wirtschaftseliten unterscheiden sich von denjenigen anderer europäischer Länder dadurch, dass sie gleichzeitig in mehreren Machtsphären vertreten sind. Das gilt vorab für die Politik, aber auch für die militärischen, kulturellen, wissenschaftlichen und philanthropischen Bereiche. Warum ist das so? Das Milizsystem hat den Bundesstaat seit seiner Gründung 1848 geprägt, daher die enge Verflechtung zwischen der wirtschaftlichen, militärischen und politischen Macht. Hinzu kommt die Kleinräumigkeit des Landes, die zu einer überschaubaren Eliteformation geführt hat, in der, dank einer Vielzahl von gesellschaftlichen Netzwerken, «jeder jeden kennt». Das aus der Kleinräumigkeit des Landes heraus entstandene Gefühl der Verletzlichkeit führte zu einer engen Kooperation zwischen sektoriellen und regionalen Eliten, obwohl diese nicht selten voneinander abweichende Interessen vertreten. Einige Beobachter haben das schweizerische System der «Corporate Governance» deshalb als «Alpenfestung» charakterisiert: Vom Ersten Weltkrieg bis in die 1980er-Jahre wurde Ausländern der Zugang zur Spitze von Schweizer Grossunternehmen erschwert oder ganz verwehrt. Diese relative Abschottung war in einem gewissen Sinn paradox, fand sie doch vor dem Hintergrund einer Öffnung gegenüber den Weltmärkten und einer starken Expansion der multinationalen Konzerne statt.

Das Milizsystem, die geringe Grösse des Landes und die grosse Abhängigkeit von den internationalen Märkten erklären also den Einfluss und die engen Beziehungen zu den anderen Machtsphären, die die Wirtschaftseliten hierzulande haben. In seinem Klassiker über die amerikanischen Eliten führte der Soziologe C.Wright Mills vor 50 Jahren den Begriff der «Machtelite» («power elite») ein, um die Organisation und die Funktionsweise der damals herrschenden Kreise zu erfassen. Mit dem Begriff umschrieb Mills «diejenigen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Gruppen […], die als kompliziertes Gebilde einander überschneidender Kreise an allen Entscheidungen von zumindest nationaler […] Tragweite teilhaben». 4Aufgrund ihrer Führungspositionen in den wirtschaftlichen, politischen und militärischen Einflusssphären zählen diese Akteure zu den wichtigsten Entscheidungsträgern der Gesellschaft. Ohne Zweifel gehören Schweizer Wirtschaftsführer zu einer «Machtelite», wie sie Mills für die USA definierte.

Methode: Wie studiert man Wirtschaftseliten?

Dieses Buch fasst die Ergebnisse des Forschungsprojekts «Die schweizerischen Eliten im 20. Jahrhundert: Ein unabgeschlossener Differenzierungsprozess?» zusammen. Geleitet wurde das vom Nationalfonds finanzierte Projekt von André Mach und Thomas David. Im Rahmen des Projekts entstand eine umfangreiche Datenbank mit Angaben zu Personen, die in den Jahren 1910, 1937, 1957, 1980, 2000 und 2010 Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung bekleideten. Die in diesem Buch präsentierten Daten und Analysen stützen sich auf diese Datenbank. 5Im von uns verwendeten Ansatz der Kollektivbiografie entsteht Geschichte auf der Basis von systematisch gesammelten Indikatoren zu einer sozialen Gruppe, die nach einheitlichen und transparenten Kriterien ausgewählt wurde.

Was ist im Folgenden unter Wirtschaftseliten zu verstehen? Ob eine Person zu dieser Gruppe gehört, wird über die Machtposition bestimmt, die sie besetzt. Als Wirtschaftseliten bezeichnen wir also die Führungspersonen der wichtigsten Schweizer Unternehmen, aber auch die Vorstandsmitglieder der wichtigsten Unternehmerverbände, welche in der Schweiz eine Schlüsselrolle spielen.

Wie identifizierten wir diese Individuen? Wir wählten zunächst für jedes der Stichjahre mittels einer Kombination von Umsatz, Börsenkapitalisierung und Anzahl Beschäftigte die 110 wichtigsten Unternehmen aus. 6Darauf identifizierten wir die operativen Führungskräfte (Generaldirektor, Delegierter und Präsident des Verwaltungsrats) sowie die Verwaltungsratsmitglieder dieser Firmen. Dabei gilt es zu beachten, dass das Schweizer Recht den Unternehmen einen grosszügigen Handlungsspielraum lässt, wie sie ihre Organisation gestalten. Historisch betrachtet bildet der Verwaltungsrat das wichtigste Organ, denn er ist gleichzeitig für die strategische Ausrichtung und die operative Geschäftsführung zuständig. Allerdings werden die ausführenden Funktionen meist einer separaten Generaldirektion oder Delegierten übertragen, die an den Verwaltungsratssitzungen teilnehmen und mit der operativen Leitung der Gesellschaft betraut sind.

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