Thomas David - Schweizer Wirtschaftseliten 1910-2010

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Männlich, bürgerliche Herkunft, Akademiker, Milizoffizier, freisinnig: Schweizer Wirtschaftsführer bilden im 20. Jahrhundert eine sozial homogene Gruppe. Der Zugang zu Machtpositionen bleibt bis in die 1980er-Jahre exklusiv. Erst in der Folgezeit internationalisieren sich die Konzernspitzen, das «kosmopolitische Kapital» global erfahrener Manager gewinnt gegenüber alten Seilschaften an Bedeutung. Der für die Schweiz typische Zusammenhalt von wirtschaftlichen, politischen und administrativen Eliten bekommt Risse.
Basierend auf biografischen Daten von über 20 000 Personen zeichnen die Autoren das Bild einer Wirtschaftselite im Umbruch. Die systematische Analyse der Herkunft, Ausbildung und Netzwerke von Spitzenmanagern schliesst eine Lücke der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Das Buch hinterfragt das Narrativ leistungsbasierter, sozial offener Eliten und liefert Erklärungsansätze für den heutigen Vertrauensverlust in die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträger.

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Je nach Kapitel und behandelter Thematik verwenden wir eine andere Stichprobe:

Für die leitenden Direktoren haben wir detaillierte biografische Angaben zur sozialen Herkunft, dem Geschlecht, der Nationalität, der Ausbildung, dem militärischen Rang, dem Karriereverlauf sowie den verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Mandaten gesammelt. Für jedes Unternehmen haben wir den Verwaltungsratspräsidenten und den Generaldirektor (oder den Verwaltungsratsdelegierten) erfasst. Diese Informationen dienen unserer Kollektivbiografie als Grundlage (siehe im Besonderen erster Teil und Kapitel 9).

Für die Verwaltungsratsmitglieder mussten wir uns, wegen der Grösse der Gruppe, auf die Kriterien Geschlecht, Nationalität sowie wirtschaftliche und politische Mandate beschränken und konnten keine detaillierteren Analysen durchführen.

Basierend auf der Zusammensetzung der Verwaltungsräte konnten wir Netzwerkanalysen zu den Verflechtungen zwischen den Firmen erstellen (Kapitel 5 und 10).

Schliesslich haben wir die Mitglieder der Leitenden Ausschüsse und die festangestellten Sekretäre der wirtschaftlichen Spitzenverbände erhoben: der Economiesuisse (vormals Schweizerischer Handels- und Industrieverein SHIV), des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen (ZSAO, heute Schweizerischer Arbeitgeberverband SAV), sowie des Schweizerischen Bauernverbands (Kapitel 6–8 und 11).

Für die Erhebung dieser Informationen waren uns – um nur die wichtigsten zu nennen – die folgenden Quellen und Nachschlagewerke besonders dienlich: das Historische Lexikon der Schweiz (HLS), die Diplomatischen Dokumente der Schweiz (Dodis), die Firmendokumentationen des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs in Basel, aber auch die Reihe Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik.

Erster Teil

Wie wird man Wirtschaftsführer?

Die Schweiz blieb von den beiden Weltkriegen weitgehend verschont und war während des 20. Jahrhunderts durch eine hohe soziale und politische Stabilität geprägt. Diese zwei Faktoren begünstigten das Wachstum der wichtigsten Unternehmen im Land. Auch das soziologische Profil der Schweizer Wirtschaftsführer zeichnete sich durch eine hohe Stabilität aus. Aber welche Ressourcen und Fähigkeiten waren es, die ihnen den Aufstieg an die Spitzen der grössten Unternehmen erleichterten? Im ersten Teil des Buchs, der sich auf die Jahre 1910–1980 konzentriert, beleuchten wir die sozialen Merkmale der Schweizer Wirtschaftselite. Diese widerspiegeln auch den Charakter der Grossunternehmen und geben Aufschluss über die Gesellschaftsstruktur als Ganzes.

Drei Faktoren prägten die Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert. Erstens lässt sich von einem doppelten Ausschluss sprechen, der Frauen und Ausländer betraf. Bis in die 1980er-Jahre gab es kaum weibliche oder ausländische CEOs und Verwaltungsräte. Seit dem Ersten Weltkrieg zogen die Unternehmen – trotz ihrer frühen Internationalisierung – Schweizer Staatsangehörige vor, wenn es darum ging, die Mitglieder ihrer Leitungsorgane zu rekrutieren. Dahinter stand der Versuch, sich gegen ausländische Übernahmen zu schützen (Kapitel 1). Frauen dagegen blieben von wirtschaftlichen Machtpositionen weitgehend ausgeschlossen, was wenig überrascht, wurden ihnen doch auch politische Rechte bis in die frühen 1970er-Jahre verwehrt (Kapitel 2). So blieben Frauen und ausländische Staatsangehörige in den Schweizer Wirtschaftseliten lange Aussenseiter.

Der zweite Faktor ist die anhaltende Machtausübung und Kontrolle, die wichtige Gründerfamilien über ihre Firmen behielten. Obschon das Firmenkapital geöffnet und Firmen in Aktiengesellschaften umgewandelt wurden, hielt sich der Einfluss dieser Familien bis weit ins 20. Jahrhundert. Die Spitzen von Grossunternehmen bildeten vielfach eigentliche Dynastien. Das hatte direkte Auswirkungen auf die soziale Herkunft der Wirtschaftsführer. «Nachkommen» blieben in den Führungspositionen weiterhin präsent. Gleichwohl konnte sich auch der Typ des professionellen Managers, der nicht der Eigentümerfamilie entstammt, durchsetzen. Familienfremde Manager übernahmen – oft in Zusammenarbeit mit den Firmenerben – vermehrt operative Leitungsfunktionen (Kapitel 3).

Von Bedeutung für den Aufstieg in die Führungsspitzen von Unternehmen war, drittens, die Ausbildung. Denn obwohl Eliteschulen nach französischem Muster in der Schweiz fehlten, waren Personen, die Fächer wie Recht oder Ingenieurwissenschaften studiert hatten, im Vorteil. Einer Karriere in Grossunternehmen dienlich war zudem eine Offizierslaufbahn in der Milizarmee, die Führungsstärke attestierte und weltanschauliche Kohärenz herstellte. So stärkte die Offiziersausbildung, die wiederum Frauen und Ausländer ausschloss, die gemeinsame Weltsicht der Wirtschaftseliten (Kapitel 4).

Diese drei Faktoren ermöglichten die Entstehung eines eng verflochtenen und homogenen Wirtschaftsestablishments. Die Unternehmerelite war das Produkt einer Personalpolitik, die auf eine Logik sozialer Exklusivität und das Verfahren der Kooptation – die Wahl neuer Mitglieder durch bestehende – setzte. Der dritte Teil der Studie wird zeigen, wie diese Mechanismen ab den 1990er-Jahren zunehmend infrage gestellt wurden.

Kapitel 1

Zwischen Internationalisierung und Protektionismus

«Auf Grund unserer heutigen Besprechung bestätige ich Ihnen, dass Sie mir am 14. September telephonisch die schwerwiegenden kriegswirtschaftlichen Verhältnisse als Grund angegeben haben, weshalb meine Demission als Mitglied des Verwaltungsrates der Aktiengesellschaft der Eisen- und Stahlwerke vormals Georg Fischer dringend notwendig ist.» 7

Mit diesen Worten begründete Immanuel Lauster 1939 seinen Austritt aus dem Verwaltungsrat der Firma Georg Fischer, dem er seit 1930 angehörte. Die an Ernst Homberger, den Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsidenten, gerichteten Zeilen lassen durchblicken, dass dieser seinen deutschen Kollegen zum Rücktritt aufgefordert hatte. Um das zu verstehen, muss man Folgendes wissen: Während des Ersten Weltkriegs waren Schweizer Firmen mit deutschen Verwaltungsräten wie Maggi oder die Aluminium Industrie Aktiengesellschaft (AIAG, ab 1963 Alusuisse) von den Alliierten verdächtigt worden, für Deutschland zu arbeiten. Gewisse Firmen waren deswegen boykottiert worden, bei anderen war Guthaben beschlagnahmt worden. 1939, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, befürchtete Ernst Homberger wahrscheinlich ähnliche Sanktionen seitens der Gegner Deutschlands, was sich bei einigen Unternehmen dann auch bewahrheiten sollte.

Diese Episode macht deutlich, wie brisant es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war, wenn Ausländer in Leitungsgremien von Unternehmen einsassen. Sie zeigt zudem, wie die Schweizer Eliten die Präsenz von Ausländern einzuschränken versuchten, obschon sich die Geschäftstätigkeit der Grossunternehmen stark internationalisierte. Das war nicht immer so. Die lange Phase des «nationalen Rückzugs», die im Ersten Weltkrieg ihren Anfang nahm und bis in die 1980er-Jahre andauern sollte, hatte einer ersten Internationalisierungsphase der Eliten ein Ende gesetzt. Diese hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen und war insbesondere von einer starken Präsenz deutscher Manager geprägt gewesen.

Die Internationalisierung der Eliten vor dem Ersten Weltkrieg

In der Gegenwart zeichnen sich Schweizer Grossunternehmen durch stark internationalisierte Führungsriegen aus (Kapitel 9). Diese Internationalität gilt es historisch einzuordnen. Entgegen einer verbreiteten Ansicht ist die Globalisierung der Wirtschaft nicht erst eine Episode der jüngsten Geschichte. Vielmehr ist der Kosmopolitismus der Eliten wohl so alt wie der wirtschaftliche Austausch selbst. 8Allerdings wissen wir in historischer Perspektive noch wenig darüber, wie stark und in welcher Form die Schweizer Wirtschaftseliten internationalisiert waren. In diesem Kapitel konzentrieren wir uns deshalb auf die Präsenz von Ausländern in Schweizer Unternehmensleitungen. Dies ist aber nicht der einzige Indikator für die starke Internationalisierung. So absolvierten die Schweizer Eliten seit Anfang des 20. Jahrhunderts häufig auch Ausbildungen und Praktika im Ausland (Kapitel 4).

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