Die Welt der Hebräischen Bibel

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Eine umfassende, zuverlässige und wissenschaftlich aktuelle Einführung in die Welt der Hebräischen Bibel: ihr kulturelles Umfeld, ihre literarische Gestalt, ihre gesellschaftlichen Hintergründe, ihre kultische Prägung, ihre Bilder vom Menschen und von Gott.
Die 33 Paragraphen sind von ausgesuchten Fachleuten aus verschiedenen Konfessionen und dem gesamten deutschen Sprachraum verfasst. Sie behandeln auf überschaubarem Raum große Themen wie: «Bibel und Geschichte», «Bibel, Judentum, Christentum», «Kanonbildung», «Individuum und Gemeinschaft», «Gottesdienst», «Leiden und Tod», «Gottes Liebe und Zorn». Knappe Fußnoten, Spezialbibliographien und Register helfen bei der Vernetzung und Vertiefung der gebotenen Informationen.
Das Buch bietet einen kompakten und doch differenzierten Überblick über das «Alte» oder «Erste Testament»: für Studierende, kirchlich Engagierte und kulturell Interessierte, der Bibel Entfremdete und religiös Neugierige, Akademikerinnen und Nichtakademiker. Man lese es allein oder in Gruppen, fortlaufend oder entlang ausgewählter Themen – und lasse sich hineinziehen in die faszinierende «Welt der Hebräischen Bibel».
Für die zweite Auflage wurden alle Beiträge durchgesehen und aktualisiert, streckenweise auch neu geschrieben; ganz neu hinzugekommen ist ein Beitrag "Theologie des Alten Testaments und gesamtbiblische
Perspektiven".

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§ 3 Bibel und Geschichte

Christian Frevel, Bochum

Geschichte und Geschichten liegen in der Bibel nah beieinander. Begibt man sich auf die Suche nach Geschichte, trifft man auf Geschichten und in Geschichten findet man Geschichte. Das ist mehr als ein Wortspiel, denn würde man die Bibel nur einer der beiden Seiten zurechnen, hätte man schon ihren Anspruch verkürzt. Die Bibel hat selbst eine Geschichte und ist ohne Bezug zur Geschichte nicht zu verstehen. Trotzdem ist die Bibel ebenso wenig ein Geschichtsbuch wie sie in ihren Geschichten aufgeht. Im Verhältnis von Bibel und Geschichte geht es offenbar um Grundlegendes sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch auf das Verständnis der Bibel.

Fragt man zuerst einmal, wie die Bibel selbst über Geschichte redet, stellt man verwundert fest, dass die Bibel gar keinen Begriff für Geschichte kennt, denn Abstraktbildungen sind im biblischen Hebräisch eher selten. Neben anderen Bezeichnungen ist am ehesten von den debārîm die Rede, was als »Worte, Angelegenheiten, Gegebenheiten« übersetzt werden kann. In den Königsbüchern ist häufig von den dibrê hajjāmîm die Rede (1Kön 14,19.29; 15,7.23.31 u. ö.), was als »Chronik« oder »Buch der Geschichte« übersetzt wird. Neben den debārîm , in denen Geschichten und Geschichte zusammenkommen, zeigt das Wort sefӕr die gleiche Nähe. Es kann im biblischen Hebräisch »Buchrolle, Schriftstück, Inschrift«, aber auch »Erzählung« meinen. In den Königsbüchern ist häufiger von einem »Buch ( sefӕr ) der Könige Israels/Judas« die Rede, in dem sich Informationen zu den Regierungen der einzelnen Könige finden lassen sollen (1Kön 11,41; 2Kön 14,15; 24,5 u. ö.). Abgehoben von »Erzählung« kommt der Begriff »Geschichte« im Sinne eines Zugriffs auf die Vergangenheit auch in Bibelübersetzungen eher selten vor. In Dtn 32,7, wo z. B. die Einheitsübersetzung den Begriff »Geschichte« benutzt (»Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte! Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, frag die Alten, sie werden es dir sagen.«), übersetzen andere den im Hebräischen verwendeten Ausdruck dôr wedôr wörtlicher mit »von Generation zu Generation« (Elberfelder) oder »die Jahre der vergangenen Generationen« (Zürcher). Aber es ist klar, dass es um das aus der Vergangenheit her in die Gegenwart hinein Überlieferte geht.

Wenn es im alten Israel einen Ort für die Geschichte und die Entstehung eines Geschichtsbewusstseins gegeben hat, dann wahrscheinlich am ehesten am Königshof, wo Archive und Listen geführt wurden. Betraut waren damit die Beamten und Schreiber, die sich um die diplomatische Dokumentation in den Archiven kümmerten. Ein Beispiel bietet die Estererzählung, in der die Weisen, die den König beraten, als diejenigen gekennzeichnet werden, die sich »in der Geschichte auskennen« (Est 1,13, Einheitsübersetzung). Wörtlich sind das vom hebräischen Text her diejenigen, die sich auf »die Zeiten« verstehen ( jod’ê hā’itîm ). Bezogen auf eine höfische Geschichtsschreibung benutzen die meisten Übersetzungen daher in 1Chr 29,29 den Begriff »Geschichte«. So etwa die Zürcher Übersetzung: »Und die Taten Davids, des Königs, die früheren und die späteren, sieh, sie stehen geschrieben in der Geschichte Samuels, des Sehers, und in der Geschichte Natans, des Propheten, und in der Geschichte Gads, des Sehers.« Doch im Hebräischen steht auch dort der Plural debārîm – »Worte, Taten«.

1. Die Bibel zwischen Mythos, Legende und Geschichten

Die Bibel erzählt wundervolle Geschichten, etwa von Abraham, von König Salomo oder von dem Propheten Jona. Dabei findet sich in der Bibel Glaubwürdiges und weniger Glaubwürdiges. Schon von daher kann das Verhältnis von Bibel und Geschichte kein einfaches sein. Wenn etwa Abram mit 318 Kriegern, die alle in seinem Haus als Sklaven geboren sind, gegen eine Koalition von vier stattlichen Königen siegreich kämpft (Gen 14,14f.), Salomo 700 Frauen und 300 Nebenfrauen hat (1Kön 11,3) oder Jona drei Tage im Bauch eines Fisches überlebt (Jona 2,1), kommen Fragen auf. Sind das Tatsachen, bloße Übertreibungen oder einfach erfundene Details? Für sog. Fundamentalisten ist in der Bibel bis ins kleinste Detail alles wahr, für andere ist die ganze Bibel bloß Erfindung, Fiktion oder Allegorie. Die einen versuchen mit allen Mitteln nachzuweisen, dass die in der Bibel erzählten Sachverhalte sich so zugetragen haben können, etwa dass das Reich Salomos tatsächlich vom Eufrat bis Gaza (1Kön 5,4) bzw. von Lebo-Hamat bis zum Bach Ägyptens (1Kön 8,65) gereicht oder die Königin von Saba ihn aus Südarabien tatsächlich im 10. Jh. v. Chr. in Jerusalem wegen seiner großen Weisheit besucht haben könnte (1Kön 10). Die anderen halten das für bloße Legenden und betonen, dass es eine Königin von Saba zur Zeit Salomos noch gar nicht gegeben haben kann und zudem in Syrien und im Libanon andere Herrscher als Salomo das Sagen hatten. 47Der Besuch der Königin von Saba mag also eine Legende sein, doch es besteht kein Zweifel, dass es Ägypter, Babylonier, Philister oder Aramäer gegeben hat, die alle in der Bibel erwähnt werden. Auch wenn keine Reste vom ersten Jerusalemer Tempel erhalten sind, weisen doch die Zerstörungen in Jerusalem und im Umland darauf hin, dass auch der Tempel von den Neubabyloniern 587/86 v. Chr. zerstört worden ist. Und wenn der israelitische König Ahab (871–852 v. Chr.) in einer Inschrift des Assyrers Salmanassar III. (859–824 v. Chr.) im Jahr 853 v. Chr. als Gegner in einer Koalition unter der Führung Hadad-Esers (ca. 875–845 v. Chr.) aus Aram-Damaskus genannt wird, lassen sich wenig Zweifel anbringen, dass »alles« nur Erfindung sei. Man mag darüber diskutieren, ob Abraham eine historische Person gewesen ist, die sich von Ur in Chaldäa nach Kanaan bewegte und bei den Eichen von Mamre wohnte (Gen 12,1–3; 13,18); doch dass der in den Makkabäerbüchern (1Makk 1,1; 6,2 u. ö.) erwähnte Makedonier Alexander der Große (356–323 v. Chr.) eine historische Figur war, wird man nicht bestreiten können. Aber vieles von dem, was über Alexander »berichtet« wird, ist Legende, etwa auch die bei dem jüdischen Schriftsteller Josephus zu findende Angabe, dass er bei seinem Zug in die südliche Levante in Jerusalem vorbeigeschaut habe (Jos. Ant. XI, 329–339). Umgekehrt sind z. B. viele geographische Details in den Erzelternerzählungen (Gen 12–36) keine bloße Erfindung.

Wo aber verläuft die Grenze zwischen Mythos, Legende und Bericht? Dass Gott die Welt nicht in sieben Tagen und schon gar nicht im Jahr 4004 v. Chr. erschaffen hat, legt die wissenschaftlich gut begründete Evolutionslehre nachdrücklich nahe. Erzählungen über eine große Flut gibt es in vielen Kulturen, u. a. im Gilgamesch-Epos oder im babylonischen Atramḫasis-Epos, was zu Beginn des 20. Jh.s n. Chr. den sog. Bibel-Babel-Streit ausgelöst hat, in dem es um die Frage nach der Originalität der biblischen Überlieferung vor dem Hintergrund der älteren Parallelüberlieferungen ging. 48Die Fluterzählungen spiegeln eher die Beschäftigung mit der Entstehung von Kultur überhaupt, als dass sie sich auf ein geschichtliches Flutereignis beziehen. 49Um die Frage, ob Abraham und Sara historische Personen im frühen zweiten Jahrtausend waren, wurde ebenfalls heftig gestritten, doch nachdem die biblische Wissenschaft die Entstehung der Abraham-Überlieferung in das fortgeschrittene erste Jahrtausend datiert hat, ist es darum doch ziemlich still geworden, und die historische Existenz Abrahams gilt den meisten als unwahrscheinlich. 50Beim Exodus, sicher der wirkmächtigsten Erzählung der Bibel, schwankt die Forschung zwischen Fiktion und Erinnerungsfigur, und zuletzt hat Jan Assmann gegen die breite Skepsis festgehalten, dass sich im Mirjam-Lied in Ex 15,21 ein geschichtlicher Haftpunkt für die Entstehung der Exodustradition finden lässt: »Ein besonderes Ereignis wird es gegeben haben, das von den Betroffenen als rettende Intervention JHWHs erfahren wurde und an das sich dann eine legendenhafte Erinnerung knüpfte.« 51Aber weit darüber hinaus kommt man nicht (s. u.). Die Erzählungen von der sog. Landnahme der Israeliten sind im Großen und Ganzen nicht als Bericht zu lesen. Nach dem Zusammenbruch der spätbronzezeitlichen Stadtkultur entsteht eine frühe Dorfkultur in und aus Kanaan und nicht in einer großen Einwanderungswelle, wie sie die Exoduserzählung uns glauben machen will. 52Dass David eine historische Figur war und in Jerusalem regierte, lässt sich seit einer 1993 gefundenen Inschrift von Tel Dan, die im 9. Jh. v. Chr. ein bytdwd »Haus Davids« bezeugt (HTAT 116), nicht mehr sinnvoll bezweifeln, aber dass er ein großer König im 10. Jh. v. Chr. in Jerusalem war, ist damit noch lange nicht erwiesen. Alle Versuche, ihn zum Herrscher eines international bedeutsamen Großreichs zu machen, wie die Bibel es etwa in 2Sam 8 schildert, sind bisher archäologisch und historisch gescheitert. 53Wenn es aber kein geeintes Königreich gegeben hätte, würde auch die in 1Kön 12 geschilderte Reichsteilung zur Legende. Jerobeam I., der in 1Kön 11–12 maßgeblich mit der Abspaltung des sog. Nordreichs in Verbindung gebracht wird, dürfte von dem weit späteren Jerobeam II. (787–747 v. Chr.) her entworfen worden sein. Zwar geht die aus der Perspektive des Südens erzählte Geschichte Judas von einer ungebrochenen dynastischen Kontinuität von David bis Zidkija aus, doch bei genauerem Hinsehen handelt es sich dabei eher um eine Rückprojektion als um eine historische Wirklichkeit. 54Denn ob es überhaupt einen König Rehabeam gegeben hat, ist ebenso unsicher wie etwa, dass Ahasja von Juda (845 v. Chr.), Joram von Juda (847–845 v. Chr.) oder Joasch von Juda (840–801 v. Chr.) Davididen, das heißt Glieder des davidischen Königsgeschlechts, gewesen sind. Sie sind eher Omriden und Nimschiden aus Samaria, die im Filialkönigtum Juda in Jerusalem für einige Zeit regierten. Das unterstreicht in historischer Sicht die große Bedeutung der Omriden für die Staatenbildung Israels und Judas. Mit ihnen steht man auch außerbiblisch auf immer festerem Boden. Der wahrscheinlich erst unter Omri (882–871 v. Chr.) gegründete Nordstaat Israel wird etwa in der moabitischen Mescha-Inschrift (HTAT 105) oder der Monolith-Inschrift Salmanassars III. (HTAT 106) aus dem 9. Jh. v. Chr. erwähnt. Da ist noch lange keine Rede von Juda als politisch wahrgenommener Größe. Der Südstaat Juda ist erst ein Jahrhundert später belegt, wenn die Tributzahlung des Königs Ahas (741–725 v. Chr.) aus dem »Land Juda« ( kurIa’udāyā ) an den Assyrer Tiglat-Pileser III. (745–727 v. Chr.) genannt wird (HTAT 140), die auch biblisch in 2Kön 16,7f. Erwähnung findet. Aber selbst ab dem 8. Jh. v. Chr. lässt sich oft schwer zwischen Legende und Geschichte unterscheiden, wenn etwa König Manasse (696–642 v. Chr.), der aller Wahrscheinlichkeit nach als assyrischer Vasall (HTAT 188.191) ein sehr erfolgreicher judäischer König war, in der Darstellung der Bibel geradezu verteufelt wird (2Kön 21,1–18).

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