Die Welt der Hebräischen Bibel

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Eine umfassende, zuverlässige und wissenschaftlich aktuelle Einführung in die Welt der Hebräischen Bibel: ihr kulturelles Umfeld, ihre literarische Gestalt, ihre gesellschaftlichen Hintergründe, ihre kultische Prägung, ihre Bilder vom Menschen und von Gott.
Die 33 Paragraphen sind von ausgesuchten Fachleuten aus verschiedenen Konfessionen und dem gesamten deutschen Sprachraum verfasst. Sie behandeln auf überschaubarem Raum große Themen wie: «Bibel und Geschichte», «Bibel, Judentum, Christentum», «Kanonbildung», «Individuum und Gemeinschaft», «Gottesdienst», «Leiden und Tod», «Gottes Liebe und Zorn». Knappe Fußnoten, Spezialbibliographien und Register helfen bei der Vernetzung und Vertiefung der gebotenen Informationen.
Das Buch bietet einen kompakten und doch differenzierten Überblick über das «Alte» oder «Erste Testament»: für Studierende, kirchlich Engagierte und kulturell Interessierte, der Bibel Entfremdete und religiös Neugierige, Akademikerinnen und Nichtakademiker. Man lese es allein oder in Gruppen, fortlaufend oder entlang ausgewählter Themen – und lasse sich hineinziehen in die faszinierende «Welt der Hebräischen Bibel».
Für die zweite Auflage wurden alle Beiträge durchgesehen und aktualisiert, streckenweise auch neu geschrieben; ganz neu hinzugekommen ist ein Beitrag "Theologie des Alten Testaments und gesamtbiblische
Perspektiven".

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3. Wahrheit und Geschichte

Eine der ersten Fragen, die immer wieder an die Bibel gestellt werden, ist die nach der Historizität des Erzählten. Ist es wirklich so gewesen, wie es die Bibel erzählt? Die Antwort darauf kann eigentlich sinnvoll immer nur »nein« lauten, und zwar aus den prinzipiellen Gründen, die oben entfaltet worden sind. Ist aber deswegen die Bibel weniger wahr? Auch die Antwort auf diese Frage lautet nach dem vorher Gesagten eindeutig »nein«. Denn die Wahrheit des Erzählten liegt offensichtlich jenseits der Frage dessen, was an Gewesenem in der Gegenwart präsent gehalten werden soll. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Der »Israel« genannte Erzvater Jakob hatte zwölf Söhne und eine Tochter Dina. Aus den zwölf Söhnen Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Gad, Ascher, Josef, Benjamin, Dan und Naftali (Gen 46,8–26) werden die zwölf Stämme Israels, die aus Ägypten aus- und in das Gelobte Land einziehen. Laut Gen 46,27 waren es 70 männliche Personen, die nach Ägypten kamen und sich dort so vermehrten, dass das Land von ihnen wimmelte (Ex 1,7). Ex 12,37 hält dann fest, dass an die sechshunderttausend Mann aus Ägypten auszogen, »nicht gerechnet die Kinder« (vgl. Num 11,21). Die Zählung in Num 1,46 ergibt sogar die genaue Zahl 603.550 für alle wehrfähigen Männer über zwanzig Jahren (vgl. Ex 38,26; Num 26,51). Der biblischen Chronologie zufolge, die den Tempelbau 1200 Jahre nach Abraham datiert, dauerte der Aufenthalt in Ägypten 430 Jahre (Ex 12,40). Aber ist das alles so, wie es erzählt wird, in einem historischen Sinne wahr? Nun kann man Berechnungen anstellen, wie viele Generationen in die 430 Jahre passen und wie viele Kinder und Kindeskinder es geben muss, um von 70 Männern auf die große Anzahl von 600.000 zu kommen. Die Angabe ist erstaunlicherweise selbst bei eingerechnet hoher Kindersterblichkeit gar nicht so unplausibel, wenn man das Bevölkerungswachstum einer prosperierenden Gesellschaft mit ca. 2 % veranschlagt. Doch geht es darum in den angeführten Aussagen? Gen 15,13.16 scheint einer anderen Chronologie zu folgen, in der jedoch mit der Angabe von vier Generationen in Ägypten das exorbitante Wachstum der Bevölkerung auf keinen Fall möglich wäre. Von den Stämmen Israels als große übergreifende Sozialform fehlt sowohl für das zweite als auch für das erste Jahrtausend v. Chr. jeder außerbiblische Beleg. Das erst recht spät in der Literaturgeschichte herausgebildete Zwölfstämmesystem der Größe »Israel« war zu keinem Zeitpunkt der Geschichte Wirklichkeit, zumindest lassen die Quellen das nicht erkennen. Im Gegenteil: Die ägyptischen Quellen kennen die vermeintlich bemerkenswert große Gruppe von Hebräern in keinem ihrer Texte, weder im 15. Jh. v. Chr., wo man den Exodus aufgrund der Angaben in Ex 12,40–41 und 1Kön 6,1 annehmen könnte, noch in der Regierungszeit Ramses II. (1279–1213 v. Chr.), der wegen der Erwähnung der Vorratsstädte Pitom und Ramses (Ex 1,11) als Pharao des Exodus gilt. Eine so große Gruppe (mit Frauen und Kindern annähernd zwei Millionen Menschen!) wäre wohl kaum in der Wüste von einer Person zu führen gewesen, und wenn doch, hätte sie doch sicher Spuren hinterlassen. Ohne die biblischen Erzählungen käme kein Historiker auf die Idee, dass es ein Ereignis wie den Exodus gegeben hätte.

Die Wahrheit der Aussagen zum Exodus und zu den zwölf Stämmen Israels muss jenseits der Frage liegen, ob es sich um historische Tatsachen handelt. Es geht vielmehr um die gemeinsame Abstammung von einem Ahnvater, um die Entwicklung, dass Israel aus allen Stämmen und nicht nur aus Juda besteht und dass die über das ganze Land verstreuten Gruppen eine gemeinsame Abstammung eint. Es geht um eine gemeinsame theologische Perspektive der Erwählung und um die Betonung, dass Gott die Geschichte lenkt. Dem dienen das chronologisch genaue System und die Anbindung der Datierung des Exodus an Abraham und den Tempelbau. Mit der Erwählung Israels durch den Gott Jhwh ist der Auftrag verbunden, eine Größe zu werden, die einen inneren Zusammenhalt aufweist. Es geht um die Einlösung der göttlichen Zusage, dass sich Abrahams Nachkommen vermehren und zu einem großen Volk heranwachsen werden. Die Geschlossenheit der Israeliten als familiensolidarische Verwandtschaftsgruppe, die neben der Abstammung eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Identität eint, soll durch die Erzählung geschaffen werden. In den Texten wird viel eher eine Ordnung als Ideal konstruiert, als dass eine historische Tatsache abgebildet würde.

Geschichte, so könnte man zusammenfassen, verfolgt einen Zweck. Sie zielt dabei nicht unbedingt darauf, das Geschehene abzubilden. Zugespitzt formuliert will erzählte Geschichte nicht in erster Linie die Vergangenheit abbilden, sondern die Zukunft verändern. Erneut treten die Geschichte als Summe alles Geschehenen und die Geschichte als das in der Gegenwart Erinnerte und präsent Gehaltene auseinander.

4. Alle Geschichte ist Konstruktion

Dass es Geschichte an sich nicht gibt, sondern sie eine Kultur- und Deutungsleistung ist, wurde im Anschluss an die Aufklärung im 19. Jh. klar, nachdem die Ansicht, der Historiker wolle »blos zeigen, wie es eigentlich gewesen« (Leopold von Ranke), überwunden worden war. Dass diese Eigentlichkeit nicht zu haben ist, sondern das in der Geschichte Unvergangene durch den »garstigen breiten Graben« (Gotthold Ephraim Lessing) von dem Vergangenen getrennt bleibt, macht die Geschichte faktisch unüberprüfbar. Sinn macht die Geschichte erst, wenn sie auf eine Gegenwart bezogen ist, wie Walter Benjamin in seinem Essay »Über den Begriff der Geschichte« trefflich formuliert hat: »Die Geschichte ist Gegenstand einer Konstruktion, deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit erfüllte bildet.« 58

Damit ist alle Geschichte Konstruktion, aber wie unterscheidet sich Konstruktion von Beliebigkeit? »Konstruiren muß man bekanntlich die Geschichte immer […]. Der Unterschied ist nur, ob man gut oder schlecht konstruirt«, 59hatte Julius Wellhausen in seinen Prolegomena zur Geschichte Israels diese Herausforderung gekontert. Aber was entscheidet darüber, ob etwas gut oder schlecht konstruiert ist? Damit ist die Frage von Quellen und Methoden angesprochen. Prinzipiell sollte eine Geschichts(re)konstruktion alle verfügbaren Daten und Informationen einbeziehen – also Bild- und Schriftzeugnisse und die materielle Kultur, und eben im Fall der Geschichte Israels auch die Bibel. Da keine Geschichtsschreibung ohne Auswahl der zur Verfügung stehenden Informationen auskommt, sollte diese methodisch nachvollziehbar transparent gemacht werden. Dazu gehört immer auch zu sagen, was man alles nicht weiß und welche Informationen fehlen. Ein Teil davon ist selbstverständlich seit dem Geschichtstheoretiker Johann Gustav Droysen die Quellenkritik, die den Erkenntniswert einer Quelle aufgrund nachvollziehbarer Kriterien zu beurteilen sucht. Von daher erscheint der Streit um die Verwendung der Bibel als Quelle, der seit den späten 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts immer wieder heftig geführt wurde, geradezu unverständlich, es sei denn, man setzte voraus, dass die Bibel als unhinterfragte Wahrheit den Ausgangspunkt darstellt und nicht eine Erzählung, sondern die Geschichte wiedergibt. Die holzschnittartig zugespitzten Positionen wurden mit den unglücklichen Bezeichnungen »Minimalisten« und »Maximalisten« belegt. 60Letztere waren diejenigen, die eine Geschichte Israels ganz von der Bibel als Quelle und Norm aus entwerfen wollten, und Minimalisten diejenigen, die die Bibel nur dann als Quelle akzeptieren wollten, wenn sie mit außerbiblischen Zeugnissen zusammenstimmt. In dem erbitterten Streit hatte es sich auch eingebürgert, im Anschluss an das 19. Jh. (Leopold von Ranke) scharf zwischen Primär- und Sekundärquellen zu unterscheiden. Während die Primärquellen, wie etwa eine Inschrift, unmittelbar ein Ereignis aus erster Hand bezeugen, sollte das bei den Sekundärquellen, wie vor allem der Bibel, nur nachgeordnet der Fall sein. Diese bot quasi nur Informationen aus zweiter Hand, während den Primärquellen Augenzeugenschaft unterstellt wurde. Doch zum einen ist die Unterscheidung nur bedingt durchführbar, zum anderen gibt es keine objektiven Quellen. Schon ein flüchtiger Blick in die »Geschichtsdarstellung« ägyptischer und altorientalischer Königsinschriften zeigt, dass diese die Geschichte so darstellen, wie es ihnen passt, und sich kein König öffentlich als Verlierer einer Schlacht inszeniert. Jede Information bedarf in der Verwendung für eine Geschichtsschreibung der Interpretation.

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