Die Welt der Hebräischen Bibel

Здесь есть возможность читать онлайн «Die Welt der Hebräischen Bibel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Welt der Hebräischen Bibel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Welt der Hebräischen Bibel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine umfassende, zuverlässige und wissenschaftlich aktuelle Einführung in die Welt der Hebräischen Bibel: ihr kulturelles Umfeld, ihre literarische Gestalt, ihre gesellschaftlichen Hintergründe, ihre kultische Prägung, ihre Bilder vom Menschen und von Gott.
Die 33 Paragraphen sind von ausgesuchten Fachleuten aus verschiedenen Konfessionen und dem gesamten deutschen Sprachraum verfasst. Sie behandeln auf überschaubarem Raum große Themen wie: «Bibel und Geschichte», «Bibel, Judentum, Christentum», «Kanonbildung», «Individuum und Gemeinschaft», «Gottesdienst», «Leiden und Tod», «Gottes Liebe und Zorn». Knappe Fußnoten, Spezialbibliographien und Register helfen bei der Vernetzung und Vertiefung der gebotenen Informationen.
Das Buch bietet einen kompakten und doch differenzierten Überblick über das «Alte» oder «Erste Testament»: für Studierende, kirchlich Engagierte und kulturell Interessierte, der Bibel Entfremdete und religiös Neugierige, Akademikerinnen und Nichtakademiker. Man lese es allein oder in Gruppen, fortlaufend oder entlang ausgewählter Themen – und lasse sich hineinziehen in die faszinierende «Welt der Hebräischen Bibel».
Für die zweite Auflage wurden alle Beiträge durchgesehen und aktualisiert, streckenweise auch neu geschrieben; ganz neu hinzugekommen ist ein Beitrag "Theologie des Alten Testaments und gesamtbiblische
Perspektiven".

Die Welt der Hebräischen Bibel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Welt der Hebräischen Bibel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dass die Bibel Tendenzliteratur ist und sich biblische Darstellung und Geschichte nicht einfach gleichsetzen lassen, hält sich auch für die Darstellung nach dem Untergang Jerusalems 587 v. Chr. durch. Zwei Beispiele sollen dafür genügen. Der Vorstellung, dass in Deportationswellen (597/96, 587/86 und 582 v. Chr.) die ganze Bevölkerung aus Juda weggeführt worden (2Kön 25,21; vgl. Jer 13,19; 20,4; 52,27; Klgl 1,3; 2Chr 36,20) und das Land anschließend menschenleer gewesen sei (Jer 44,22), wird schon biblisch durch die Darstellung widersprochen, dass Jeremia nach seiner Freilassung »mitten unter dem Volk« bleibt, »das im Land übrig geblieben war« (Jer 40,6). Das Land war weder leer noch vollständig zerstört, sondern die Zerstörung war regional begrenzt. Jerusalem und sein Umland waren besonders betroffen. 55Dass der Perserkönig Kyrus 539 v. Chr. mit einem Erlass (2Chr 36,22–23; Esr 1,1–4) alle Exilierten zur Rückkehr aufgefordert habe und diese anschließend in einem »großen Treck« nach Jerusalem zurückgezogen seien, muss ebenso wie das »leere Land« als Mythos eingestuft werden. Die Rückkehr wird vielmehr nur langsam erfolgt sein. Zudem bezeugen Dokumente aus dem Muraššû-Archiv und aus al-Yaḫūdu in Babylonien (HTAT 274–281) 56sowie von der Nilinsel Elephantine in Ägypten (HTAT 283–294), dass auch viele Judäer »im Exil« geblieben sind und eine Diaspora bildeten. Auch wenn das Exil kein Zuckerschlecken war, so haben sich doch viele der Exilierten – das bestätigen die erwähnten Dokumente – gut integriert, wenn ihnen auch bestimmte Positionen (z. B. am Tempel in Babylon) vorenthalten blieben.

Die biblische Darstellung ist gefärbt und verfolgt bestimmte Interessen. Daher brechen zu Recht immer wieder Fragen auf, wie das Verhältnis von Bibel und Geschichte genauer zu bestimmen ist. Dieses geht nicht in der Frage der Historizität des Erzählten (»Ist das wirklich so gewesen?«) auf, doch hängt daran mehr als nur eine Einschätzungsfrage. Sowohl für das jüdische als auch das christliche Selbstverständnis bietet die Bibel nicht nur Geschichten, sondern hat auch einen Bezug zur Geschichte, und dies ist konstitutiv für den Glauben. Denn es gehört zu den Grundüberzeugungen des Glaubens, dass Gott Israel in der Geschichte erwählt hat und sich in der Geschichte offenbart. Kann das Verhältnis von Geschichten und Geschichte näher bestimmt werden? Vielleicht ist die Trennung von Geschichte und Geschichten am Ende gar nicht so sinnvoll, wie es auf den ersten Blick scheint.

2. Warum Geschichte nicht objektiv sein kann

Wenn über das Verhältnis von Bibel und Geschichte nachgedacht werden soll, ist die erste Frage, was eigentlich Geschichte ist. Darauf gibt es viele unterschiedliche Antworten, und alle sind bedeutsam für die Frage des Verhältnisses von Bibel und Geschichte. Schauen wir auf zwei grundlegende Verständnisse von Geschichte und beginnen mit dem umfassendsten: Geschichte ist das Vergangene, also die Summe all dessen, was gewesen ist. In dieser umfassenden Antwort zeigt sich schon, dass das Reden über Geschichte einen Standort voraussetzt, von dem aus man etwas als Geschichte versteht, und dass sich dieses Etwas von der Gegenwart kategorial durch das Davor unterscheidet. Zugleich leuchtet unmittelbar ein, dass diese Geschichte mehr ist als das, was man fassen kann. Selbst die umfassendste Vorstellung von big data reicht nicht hin, dass die Gesamtheit des Geschehenen in Raum und Zeit gespeichert werden könnte. Die Vergangenheiten als Gesamtheit des Geschehenen sind unwiederbringlich vergangen! So banal diese Einsicht klingt, so ist sie doch der Ausgangspunkt für eine differenziertere Sicht auf das, was Geschichte ist. Denn wenn das Geschehene auch im optimalen Fall nicht wieder in der Form von uns präsent gehalten werden kann, in der es zuvor war, eröffnet sich der Blick auf ein zweites Verständnis. Geschichte ist dann das, was von dem Vergangenen in der Gegenwart präsent gehalten wird. Während in dem ersten Verständnis Geschichte und Geschehen identisch waren, treten die beiden Größen in dem zweiten Verständnis auseinander. Entscheidend wird nun die Differenz: Der einen Geschichte stehen die vielen Geschichten gegenüber. 57»Erzähl mir deine Geschichte!« meint nicht die Summe des Erlebten, sondern eine Auswahl des Geschehenen, die in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht und als Ereignisfolge erzählt wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Moment der Auswahl des Erlebten, auf das nur über die subjektive Erfahrung des Erzählenden zugegriffen wird. Geschichte in diesem Sinne ist immer selektiv und immer subjektiv. Sie setzt die Gegenwart in ein Verhältnis zur Vergangenheit, indem sie in der Geschichte einen Bezug zu den Vergangenheiten, die vergangen sind, herstellt. Dabei ist es nicht nur das Wissen von dem Geschehenen, sondern vielfach auch das Nicht-Wissen, das den Zugriff auf das Vergangene bestimmt. Das wissen wir aus unserem eigenen Erzählen: Nicht alles, was als Geschichte in der Gegenwart präsent gehalten wird, ist auch geschehen. Indem die Geschichte die Vergangenheit mit der Gegenwart unlösbar verknüpft, verbindet sie das Gewesene zu einem dichten Gewebe, so dass man von einer Textur (lat. textus – »Gewebe, Geflecht«) sprechen kann. Geschichte ist eine selektive, perspektivische und absichtsvolle Textur der Vergangenheit. In der Verknüpfung der Ereignisse wird das Geschehen auf die Gegenwart hin als sinnhaft konstituiert. Der bedeutungsvolle Zusammenhang von Vergangenheit und Gegenwart, der über den bloßen Lauf der Zeit hinausgeht, ist in und durch die Geschichte geschaffen. Geschichte schafft Kohärenz (von lat. cohaerere – »zusammenhängen«). Geschichte ist immer eine Deutung der Vergangenheit und eine der ganz wesentlichen Sinnressourcen in der Deutung des Lebens. Indem die Gegenwart auf die Zukunft gerichtet und in den Kontext der Vergangenheiten gestellt und so ein Zusammenhang (eine Kohärenz im Gefüge der Zeit) geschaffen wird, findet schon eine Sinnstiftung statt.

Mit der Einsicht, dass Geschichte nicht identisch mit dem Geschehenen ist und es keine objektive Geschichte gibt, sondern sich Geschichte im Bezug auf das Vergangene als eine subjektiv gebrochene Konstruktion und Selektion erweist, brechen Spannungen auf. Vor allem stellt sich die Frage, wie es sich mit der Wahrheit der Geschichte verhält, wenn diese nicht mit dem Geschehenen identisch ist. In einem landläufigen Verständnis ist nur das wahr, was gewesen ist, und was nicht gewesen ist, kann nicht wahr sein. Darin unterscheiden sich Fakten und Fiktionen oder Geschichte und Geschichten.

Noch einmal zurück zu der Aufforderung »Erzähl mir deine Geschichte!« Wir erwarten dabei, dass das Gegenüber nicht flunkert, sondern die Dinge, wie sie sich zugetragen haben , wahrheitsgetreu wiedergibt. Und unter dieser Voraussetzung wollen wir das, was erzählt wird, für wahr halten. Da wir über stimmige Erzählungen in unserer Welt Kohärenz erzeugen, ist das nur allzu natürlich. Und dabei übersehen wir mit großer Regelmäßigkeit eine ganz zentrale und wichtige Grundunterscheidung: dass nämlich »wahr« und »historisch« nicht das Gleiche sind und dass das, was Wahrheit beansprucht, nicht notwendig geschichtlich gewesen sein muss. Das, was gewesen ist, ist in einer besonderen ureigenen Weise wahr, doch sind die Vergangenheiten vergangen, und diese ureigene Weise des Wahren und Unverfälschten ist unserem Zugriff entzogen. Unser Griff nach der Vergangenheit ist ein Griff nach den Schatten, die diese geworfen hat. Wir bekommen sie nicht mehr zu fassen, was uns zwingt, das Gewesene immer neu zu konstruieren und die Konstruktion zur Wahrheit zu erheben. Doch es bleibt dabei: Das Gewesene und das im Erzählen Gewordene ist nicht das Gleiche. Wahr ist nicht nur das, was war, sondern Wahrheit gibt es auch in dem, was sich von dem Gewesenen entfernt und die Schatten der Vergangenheit mit dem Licht der Erzählung überblendet. Die Wahrheit des Erzählten entdeckt sich sogar nur dann, wenn sich die Betrachtung von dem Anspruch löst, das Erzählte als bloßes Abbild des Gewesenen zu betrachten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Welt der Hebräischen Bibel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Welt der Hebräischen Bibel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Welt der Hebräischen Bibel»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Welt der Hebräischen Bibel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x