Ruth Schneeeberger - Gefallener Mond

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Anna Walter kämpft für Kinder, denen Schreckliches
widerfahren ist. Sie ist die Beste darin, doch dann
führt ein Fall auch sie an ihre Grenzen: Ein Mädchen
verschwindet und kehrt erst nach zwanzig Stunden
zurück. Ihr Entführer hat ihr die blonden Haare abgeschnitten
und sie will nicht mehr sprechen. Sie zeichnet
nur noch, und immer nur blaue Fische.

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»Ich arbeite nicht mit solchen Mitteln.«

»Auch Anwälte überschreiten Grenzen. Der einzige Unterschied zwischen euch Rechtsverdrehern und uns Sterblichen ist doch, dass ihr immer wisst, wann ihr sie überschreitet.«

»Das ist nicht meine Art, Probleme zu lösen.«

»Manchmal ist es aber einfacher, ein wenig nachzuhelfen.«

»Da gebe ich dir Recht. Aber vorerst muss ich lediglich wissen, ob mir tatsächlich jemand folgt.«

»Und wie willst du das anstellen?«

»Warum bin ich wohl ausgerechnet zu dir gekommen?«, fragte Anna.

Mimi grinste. »Ich soll wieder einmal Anna spielen?«

Anna nickte.

»Was hättest du gemacht, wenn ich mir die Haare abgeschnitten und zwanzig Kilo zugenommen hätte?«, fragte Mimi, »wir haben uns seit einem halben Jahr nicht gesehen.«

»Ich hätte eine andere Lösung gefunden.«

»Führst du andere gerne hinters Licht?«

»Von Zeit zu Zeit greifen wir Anwälte auf Blendung und Täuschung zurück, um unsere Ziele zu erreichen.«

Mimi runzelte die Stirn. »Von Zeit zu Zeit?«

»Welche Vorstellung hast du von meinem Beruf?«

»Du hast mir ein ziemlich klares Bild vermittelt«, sagte Mimi, »wo steht dein Auto?«

»Halte dich links, keine hundert Meter entfernt.«

»Fährst du noch immer die alte Schüssel?«

»Ein Auto muss nicht mehr als fahren.«

Mimi schüttelte den Kopf. »Wenn Alex zu alt für mich ist, ist dein Albtraumauto zu alt für dich. Was außer deiner Arbeit hat für dich einen Stellenwert?«

»Ist das nicht genug?«

Mimi verdrehte die Augen. »Life is fun, echt.«

»Nicht immer und nicht für jeden.«

»Die Jahre auf der Straße waren wirklich scheiße und sonst gar nichts. Dank dir habe ich es geschafft, von dort wegzukommen. Wie vielen außer mir hast du schon geholfen? Du hättest dir ab und zu ein wenig Spaß verdient.«

»Auch Arbeit kann Spaß machen.«

»Aber doch nicht deine«, sagte Mimi und zündete sich die nächste Zigarette an. »Auch ich liebe das Tel Aviv. Aber manchmal finde ich die Typen, die hier aufkreuzen, einfach nur zum Kotzen. Vor allem, wenn ich sie morgens um vier betrunken aus dem Lokal schleppen muss.«

Anna warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ich bin schon zu lange weg. Nimm einen letzten Drink an der Bar. Dann setz dich in mein Auto und fahr zu dir. Ich nehme den Hinterausgang und deinen Wagen. Ich hole mein Auto morgen mit dem Taxi. Versteck die Schlüssel am gewohnten Ort. Du weißt, wie du in meine Garage kommst.«

»Du willst offenbar um jeden Preis verhindern, dass dein Verfolger weiß, wo du wohnst«, stellte Mimi fest.

»Nach wie vor ist meine Wohnung für viele meiner Klientinnen der einzig sichere Ort. Solange ich nicht weiß, warum mir jemand folgt und wer es ist, gehe ich kein Risiko ein.«

Mimi nickte. »Gut, dass sich unsere Fahrweisen nicht gleichen. Bis ich bei meiner Wohnung bin, habe ich deinen Verfolger längst abgeschüttelt.«

»Ich weiß«, antwortete Anna lächelnd, »ein weiterer Grund, genau dich um Hilfe zu bitten.«

Mimi grinste und zog ihr rückenfreies Shirt über den Kopf.

»Ich habe ein Tonic bestellt. Dein zukünftiger Nachbar hat schon ein paar Bier intus«, sagte Anna.

»Glaubst du, da draußen passiert etwas, ohne dass ich es weiß?«

»Du solltest ihn nicht mehr warten lassen«, sagte Anna. »Wir sind übrigens schon per Du.«

»Widerlich«, sagte Mimi.

»Aufdringlich trifft es besser«, sagte Anna.

»Wenn er seine Hand auf mein Knie legt, war er das letzte Mal im Tel Aviv«, sagte Mimi und schlüpfte in Annas Hose. Sie passte wie angegossen. »Fahr los. Wahrscheinlich wartet morgen wieder ein Sechzehn-Stunden-Tag auf dich.«

»Eher achtzehn«, antwortete Anna, während sie sich im Spiegel betrachtete. Sie musste sich eingestehen, dass schwarze Latexhosen und ein rückenfreies Top durchaus ihren Reiz hatten. »Danke«, sagte Anna und umarmte Mimi zum Abschied.

»So schnell wird man Anwältin«, sagte Mimi, bevor sie ihr Büro verließ.

7

DIENSTAG

Die roten Punkte der Tasse leuchteten im Neonlicht. Als der Kessel pfiff, griff Anna danach und übergoss die Teeblätter mit kochendem Wasser. Das Aroma von schwarzem Darjeeling füllte ihre Nase, während sie ihre Handflächen am aufsteigenden Dampf wärmte. Das Thermometer vor dem Küchenfenster zeigte drei Grad über Null. Die kahlen Äste der japanischen Kirschbäume bewegten sich rhythmisch im Wind. Zu ihren Füßen drückte ein einzelner Fußgänger seinen Hut auf den Kopf und umschlang den Kragen seines Mantels. Nachdem Anna vergeblich die Straße nach parkenden Geländewagen abgesucht hatte, stellte sie die halb geleerte Tasse neben die Spüle und wischte Krümel ihres gestrigen Abendessens von der Arbeitsfläche. Wenn sie sich weiter von Knäckebrot mit Butter ernährte, würde sie in Kürze neue Hosen besorgen müssen.

Am Weg zur Wohnungstür flocht sie ihre Haare zu einem Zopf, stülpte ein rotes Gummiband über das Ende und fischte ihre Jacke vom Garderobenhaken. Während sie die Laufschuhe schnürte, drangen die Goldberg-Variationen aus ihren Kopfhörern. Anna zog den Reißverschluss bis unter das Kinn und Handschuhe über und lief die Stiegen fast geräuschlos nach unten. Als sie das Haustor öffnete, riss der Wind an ihrer Mütze. Anna zog sie tiefer in die Stirn, trocknete ihre tränenden Augen und legte die wenigen Straßen bis zum Radweg am Ufer des Donaukanales in lockerem Trab zurück. Ohne den Schutz der Häuser verstärkte sich der Wind zum Sturm und sie hatte Mühe, ihren gewohnten Rhythmus zu finden. Ihre Freundinnen verstanden nicht, warum sie sich jeden Morgen aus dem Bett quälte, um eine Stunde durch das verschlafene Wien zu laufen. Ihr Vater sorgte sich, ob sie unbeschadet zurückkäme und hätte ihr am liebsten einen Hund geschenkt. Doch Anna brauchte diese Stunde der Einsamkeit, in der ihre Fälle weit hinter ihr blieben. Nur in dieser Stunde hatte sie die Möglichkeit, die Jahreszeiten zu verfolgen. Es war die einzige Stunde des Tages, in der sie nur an sich denken konnte. Oder nicht denken konnte. Es war ihre ganz persönliche Stunde.

Als Anna sich vom Stadtzentrum entfernte, kam ihr ein einsamer Läufer entgegen. Stumm nickten sich die beiden zu und Anna schaute auf ihre Armbanduhr. Ihr blieben fünf Minuten, bevor sie ihren gewohnten Wendepunkt erreichte. Da ihre Lungen von der ungewohnt kalten Luft schmerzten und ihre Haut brannte, entschied sie, früher umzukehren, zumal sie den Umweg über Mimis Wohnung einberechnen musste. Noch in der Nacht hatte ihre Freundin ihr mitgeteilt, dass ihr kein Wagen gefolgt war. Hatte sie sich alles nur eingebildet? Hatte der Fahrer einfach dieselbe Route genommen? Mimi hatte nach dem Warum gefragt. Lag der Grund in einem lange zurückliegenden Fall, oder ließ Tolstunov sie beschatten? War es möglich, dass er bereits wusste, dass Julia sie aufgesucht hatte?

Anna bemerkte den entgegenkommenden Läufer erst, als sie mit ihm zusammenprallte. Zu spät versuchte sie, ihren Kopf zu heben, doch da drückte sein Schlüsselbein bereits gegen ihren Hinterkopf. Er hielt sie an den Oberarmen, um sie beide am Fallen zu hindern.

»Ich habe nicht aufgepasst«, sagte Anna.

Der Wind war zu laut um seine Antwort zu verstehen.

»Es tut mir leid«, rief sie einem Rücken in einer dunklen Jacke zu, die in der Dunkelheit verschwand. Als Anna den ersten Schritt machte, fuhr der Wind ungeschützt über ihren Kopf. Ihre Mütze lag am Wegrand auf einem Haufen Laub und sie bückte sich danach. Der Stoff war feucht und nasse Blätter klebten daran. Als Anna sie überzog, bemerkte sie, dass sich auch ihr Zopf gelöst hatte. Sie suchte den Boden nach dem roten Gummiband ab, doch sie konnte es nicht entdecken. Nachdenklich drehte sie sich noch einmal um. Der andere Läufer war verschwunden und Kälte drang durch den Stoff ihrer Laufhose. Anna setzte sich in Bewegung und wechselte von den Goldberg-Variationen zu Michael Jackson. Sie musste sich beeilen, wenn sie es pünktlich ins Büro schaffen wollte.

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