Fahmy Aboulenein - Die Pharma-Falle

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Ein Arzt bekommt von einem Pharmariesen Geld für einen lobenden Artikel über ein neues Medikament und er braucht ihn nicht einmal selbst zu schreiben. Die PR-Leute des Pharmariesen schreiben den Text in seinem Namen gleich selbst. Das ist verdeckte Korruption und doch nur ein kleines von vielen Beispielen dafür, wie die Pharmaindustrie unsere Ärzte teils subtil und teils ganz offen manipuliert. Dr. Fahmy Aboulenein, Neurologe und MS-Spezialist, hat genug davon. Im Bewusstsein der Folgen, die das für ihn haben kann, wagt er den Schritt an die Öffentlichkeit und durchleuchtet die verfilzten Strukturen zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft, deren Opfer ahnungslose Patienten sind.

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Er hob die Augenbrauen. Offenbar hatte ich die Routine derartiger Begegnungen gestört. Er fragte nochmals nach: »Wirklich nicht? Sind Sie wirklich auch hier in einem solchen Rahmen so strikt?«

Ich nickte kurz, woraufhin er lächelte und lapidar meinte: »Kein Problem, überlegen Sie es sich noch. Sie können und sollen darüber noch nachdenken. Vielleicht denken Sie später anders darüber. Sie müssen es mir auch nicht heute sagen.« Endlich drehte er sich um, ging zu seinem Platz und steckte meinen Umschlag zu seinen Unterlagen.

Das kurze Gespräch hinterließ einen eigenartigen Eindruck bei mir. Konnte es sein, dass unsere Aufgabe hier einzig darin bestand, wie handlungsunfähige Statisten in einem schönen, noblen Ambiente anwesend zu sein? Was sollte es denn anderes bedeuten, bereits vor erbrachter Leistung ein Honorar zu bekommen? Ich fing bereits an, den Sinn und Zweck der sogenannten Expertensitzung zu hinterfragen, bevor sie eigentlich begann. War der Rahmen, das ganze Drumherum nur eine wunderschöne Verpackung, die in Wirklichkeit dazu diente, Ärzte zu beeinflussen und die Verkaufszahlen eines Medikaments in die Höhe schnellen zu lassen? Einen anderen Zweck sah ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Ich war einer von zehn geladenen Ärzten, die ein fürstliches Honorar für circa drei Stunden Teilnahme an dieser Sitzung bekommen sollten. Was konnte wohl an dieser Expertensitzung so wichtig sein, dass sich der Pharmakonzern dies vermutlich zehntausende Euro kosten ließ?

Eigentlich hatte ich mich über die Einladung gefreut und mich, wie ich mir jetzt eingestand, sogar ein wenig geehrt gefühlt. Ich hatte geglaubt, dass die Einladung deswegen an mich ergangen war, weil ich Spezialist für Multiple Sklerose war. Es hatte natürlich auch meinem Ego geschmeichelt. Doch vor allem hatte mich der Wunsch hierher hergeführt, etwas Sinnvolles zu tun, mich mit meinen Kollegen aus ganz Österreich austauschen und diskutieren zu können, somit etwas zu lernen und in Zukunft auch meine Patienten besser behandeln zu können. Von allen Dummen schien ich aber damit der Dümmste gewesen zu sein, geglaubt zu haben, dass es sich hier um ein tatsächlich »unabhängiges« Expertengremium handelte. Ich war dem Pharmakonzern aufgrund meiner Neugierde und Eitelkeit voll auf den Leim gegangen.

Das Unternehmen wollte mich also für meine »unabhängige Expertenmeinung« bezahlen. Ich fühlte mich, obwohl ich nichts angenommen hatte, irgendwie gekauft beziehungsweise zumindest »verkauft«.

Vielleicht sah ich ja alles zu dramatisch.

Der Leiter der Forschungsabteilung des Pharmakonzerns eröffnete mit einem Impulsreferat. Er lobte das zur Diskussion stehende Medikament und präsentierte zahlreiche Studien, die seine Worte bestätigen sollten. Und ja, es stimmte, dass das Medikament sich in der Behandlung von Multiple Sklerose-Patienten in den letzten Jahrzehnten gut bewährt hatte. Auch ich hatte mit dem Medikament im Wesentlichen gute Erfahrungen gemacht und viele Patienten in den letzten Jahren darauf eingestellt.

Der Leiter der Forschungsabteilung des Pharmakonzerns ging jetzt aber sogar so weit, dass er aus den Studienzahlen ableiten wollte, dass das Medikament sehr früh eingesetzt werden könne – früher als jedes andere Konkurrenzprodukt, weil ja der Nutzen hoch und mögliche Nebenwirkungen sehr gering seien. Er betonte immer wieder, dass das Medikament sicher sei. In anderen Worten und überspitzt formuliert, könnten wir Ärzte frei nach dem Motto »Hilft’s nichts, schadet’s nichts« im Gießkannenprinzip das Medikament sehr großzügig verschreiben.

Ich meldete mich, um zu besagtem »Gießkannenprinzip« eine gegensätzliche, sehr kontroversielle Haltung einzunehmen, da ich es nämlich sehr wohl für bedenklich hielt, jeden Patienten immer und sofort medikamentös zu behandeln. Ich plädierte wie so oft für eine individuell maßgeschneiderte Therapie, um in jedem Einzelfall mit den Patienten gemeinsam abzuwägen, ob wir mit einer medikamentösen Therapie beginnen sollten und wenn ja, mit welcher. Ich sagte rund heraus, dass das Interesse des Konzerns, sein Medikament im Gießkannenprinzip über möglichst viele Patienten auszuschütten, durchaus legitim sei, dass es aber an uns Ärzten läge, kritischer Gegenpol zu sein, die Daten selbst zu interpretieren und mit unserem Erfahrungsschatz abzugleichen, um selbst zu entscheiden.

Die Stimmung kippte. Die Mehrheit meiner Kollegen schloss sich nicht nur meiner Meinung an, sondern sie bestätigten auch, dass sie ebenfalls bei ihren Patienten sehr sorgfältig und sicher nicht im »Gießkannenprinzip« Medikamente verschreiben würden.

Als der Forschungsleiter und die anwesenden Pharmareferenten des Konzerns unruhig wurden, ergriff der Sitzungsleiter, das heißt einer unserer Kollegen, das Wort und meinte, dass uns die Diskussion entglitten sei und dass wir uns doch wieder auf das Wesentliche konzentrieren müssten und nicht vergessen sollten, wer dieses Treffen hier organisiert und uns eingeladen habe. Zumindest als »Gebot der Höflichkeit« sollten wir das Medikament unseres Gastgebers nicht schlechtreden. Mit ernstem Gesicht kam er zum Punkt: »Das Medikament ist ein sehr gutes und lang bewährtes Basistherapeutikum mit sehr guter Wirksamkeit, wie wir alle aus den Studien und vor allem aus unserer Praxis wissen und auch hier festgestellt haben«, sagte er. »Das Problem sind die neuen, modernen, anderen Medikamente der Konkurrenz. Diese neuen, modernen Medikamente lassen den Markt für das Medikament unseres Gastgebers einbrechen.«

Genau in diesem Moment war ich froh und dankbar, vor Beginn dieser Expertenrunde den großformatigen weißen Umschlag, in dem die Honorarnote enthalten war, zurückgewiesen zu haben.

Nein, ich hatte die Sache nicht zu dramatisch gesehen.

Es ging hier nicht um Fachwissen, sondern um Marktanteile. Ich verschrieb das betreffende Medikament regelmäßig, und obwohl es vergleichsweise kostengünstig war, setzte der Hersteller allein durch meine Verschreibungen an die 1400 Euro pro Patient und Monat um, das hieß zehntausende, vielleicht auch hunderttausende Euro pro anwesendem Experten und Monat. Insofern waren die Ausgaben für das noble Meeting hier ein Klacks.

Jetzt ärgerte ich mich über meine Naivität. Fachwissen? Das interessierte hier anscheinend keinen. Die Diskussion wäre wahrscheinlich genau die gleiche gewesen, selbst wenn die Konkurrenzprodukte doppelt so gut gewirkt, weniger Nebenwirkungen gehabt und auch nur die Hälfte gekostet hätten. Wir sollten das Medikament des Gastgebers weiterhin großflächig und sehr frühzeitig verschreiben. Dem neuen Produkt der Konkurrenz sollten wir möglichst keine Chance geben. Wir sollten das Medikament des Gastgebers in höchsten Tönen loben, ohne über die Medikamente der Konkurrenz schlecht zu reden, und natürlich sollten wir unser Lob »wissenschaftlich« untermauern.

Was hier stattfand, war aus meiner Sicht nichts anderes als ein getarnter Bestechungsversuch. Zumindest wüsste ich nicht, wie ich es sonst nennen sollte. Das wissenschaftliche Drumherum sollte doch nur den objektiven Anstrich garantieren.

Nach der Sitzung plauderte ich noch eine Weile mit meinen Kollegen an den Stehtischen. Neuerlich kam der Pharmareferent mit dem weißen, großformatigem Umschlag lächelnd auf mich zu. »Sie brauchen sich deshalb keine Gedanken zu machen. Warum haben Sie ein schlechtes Gewissen? Am Ende bekommt das Geld noch jemand, der gar keine Ahnung hat«, sagte er. Seine Worte brannten sich in der Sekunde ein, in der sie ausgesprochen waren. Er schien über uns Ärzte anders zu denken, als er stets vorgab. Wir, die Experten, schienen für ihn tatsächlich nur Statisten zu sein, die gar keine Ahnung zu haben brauchten. Es schien auszureichen, dass wir hier in einem formellen Kreis zusammenkamen und als Expertengremium einem Impulsreferat des Pharmakonzerns lauschten, nachher ein bisschen plauderten und vor allem das Medikament und den Pharmakonzern beweihräucherten und dafür einen Umschlag mit einer üppigen Honorarnote bekamen. Anscheinend war es für ihn ganz normal, dass Ärzte Geld beziehungsweise Honorarnoten in Umschlägen von ihm entgegennahmen.

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