Das Buch ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Fachleuten mit psychologischer Ausbildung und langjähriger Erfahrung in der Management-Schulung, Beratung und im Coaching.
Thematisch gliedert sich das Buch in drei Teile:
1. Selbstentwicklung
Die Führungskraft als Persönlichkeit im unternehmerischen Prozess.
Wie kann ich mich und andere besser verstehen?
Wie überprüfe ich mein eigenes Führungsverhalten?
Wer bin ich? (Die eigene Persönlichkeitsstruktur kennenlernen)
Was prägt meine Entscheidungen, mein Verhalten?
Welches ist mein persönliches Kommunikationsmuster?
Welche Möglichkeiten der Verhaltensänderung habe ich?
2. Teamentwicklung
Das Team als Bestandteil des Arbeits- und Entscheidungsgeschehens im Unternehmen.
Die Dynamik in Arbeitsgruppen
Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit von Teams
Gruppenprozesssteuerung
Teamentwicklung
Frühwarnsysteme bei Gruppenproblemen
Konfliktbewältigung
Die Berücksichtigung der verschiedenen Bedürfnisse unterschiedlicher Ansprechpartner (Diversity)
Management einer vielfältigen Belegschaft
Frauen in Führungspositionen
3. Organisationsentwicklung
Die Unternehmung in der Wechselwirkung von sozialen, gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen.
Unternehmungsentwicklung schliesst Management-Entwicklung ein
Lernen lernen – die Basis der Organisationsentwicklung
Organisationsentwicklung und Managementschulung
Veränderung von Organisationen
Selbstorganisation eines Führungsteams aus eigener Kraft
Job-Anforderungsprofile und Mitarbeiterprofile in Einklang bringen
Sich in Organisationen kompetent bewegen
Führen mit Energie (Psychisches Energie-Management)
Das Buch ist für die Praxis geschrieben worden. Es ist kein wissenschaftliches Buch. Wir möchten die Leser und Leserinnen bitten, mit den Inhalten des Buches kreativ umzugehen. Für die visuell geprägten Menschen unserer Leserschaft hat Bruno Peyer einige Inhalte des Buches bildlich dargestellt.
Unser Dank gilt den vielen Seminarteilnehmern und -teilnehmerinnen, Führungskräften und Arbeitsgruppen, die in Diskussionen dazu beigetragen haben, dass dieses Buch eine Verbindung von theoretischen Problemen und praktischer Erfahrung werden konnte.
Die Führungskraft als Persönlichkeit im unternehmerischen Prozess
Karl Kälin
1Die situativ-kooperative Führung
1.1Sich und andere besser verstehen
Im Laufe unseres Lebens entsteht in uns aufgrund von Erfahrungen ein Bild, das wir von uns selbst und von der Umwelt machen. Wir wollen es «Selbst-Bild» nennen. Dieses Selbst-Bild ist individuell geprägt und deckt sich nicht mit dem Bild, das andere von uns haben. Da wir nun unsere individuelle Welt als «Realität» betrachten, führt dies im Führungsalltag zwangsläufig immer wieder zu Missverständnissen (Parikh, 1994).
Im Allgemeinen nehmen wir an, dass unsere eigenen Vorstellungen von Führung und Autorität «wahr» und «richtig» sind. Viele Führungskräfte fragen sich kaum, welches ihre typischen Verhaltensweisen sind und wie ihr Verhalten auf andere Menschen – z. B. auf die Mitarbeitenden – wirkt.
Sich besser zu verstehen, ist deshalb die Grundlage jeglicher Führungsarbeit. Es ist sogar eine grundlegende Forderung, welche die Griechen mit dem «Erkenne dich selbst» ja nicht nur für Führungskräfte auf ihren Tempel gemeisselt haben.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Veränderung.
Vieles kann ich bei anderen besser begreifen und akzeptieren, wenn ich mich selbst etwas besser kenne. Wir beginnen daher mit einem Fragebogen zum Führungsverhalten.
1.2Das eigene Führungsverhalten kennenlernen
Sie finden auf den folgenden Seiten je vier Aussagen zu sieben elementaren Verhaltensbereichen im Umgang mit Mitarbeitenden.
Lesen Sie zunächst die vier Sätze A bis D unter dem ersten Punkt (Verhalten beim Ziele-Setzen). Betrachten Sie jeden dieser vier Sätze als eine mögliche Beschreibung Ihres eigenen Verhaltens. Setzen Sie eine 4 zu jenem Satz, der am ehesten auf Sie zutrifft, und zwar so, wie Sie Ihrer Meinung nach tatsächlich sind, und nicht, wie Sie sein möchten oder sein sollten. Geben Sie dann jenem Satz eine 3, der Ihr Verhalten am zweitbesten beschreibt. Fahren Sie mit den restlichen Sätzen fort, indem Sie der drittbesten Schilderung Ihres Verhaltens eine 2 und dem Satz, der am wenigsten auf Sie zutrifft, eine 1 zuordnen.
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