Irvin D. Yalom - Existenzielle Psychotherapie

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"Das große Standardwerk der Humanistischen Psychologie – kaum ein Werk ist von so zentraler und programmatischer Bedeutung. Und dabei schreibt Yalom so lesbar wie in seinen Romanen, so dass er auch vielen Laien moderne Psychotherapie verständlich machen kann – auf den Schreibtischen der Profis liegt er eh'." «Wenn mich Leser fragen, welches meiner Bücher mir am liebsten ist, würde ich wohl antworten, dass ich besonders stolz auf das Buch ›Existenzielle Psychotherapie‹ bin.» (Irvin Yalom)

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Die existenziellen Dynamiken sind keinem Entwicklungsmodell verpflichtet. Es gibt keinen zwingenden Grund anzunehmen, dass »grundlegend« (das heißt wichtig, elementar) und »zuerst« (das heißt chronologisch zuerst) identische Konzepte sind. Aus einer existenziellen Perspektive tief zu forschen bedeutet nicht, dass man die Vergangenheit erforscht; es bedeutet vielmehr, dass man die alltäglichen Probleme beiseite lässt, und tiefgehend über seine existenzielle Situation nachdenkt. Es bedeutet, außerhalb der Zeit zu denken, über die Beziehung zwischen den eigenen Füßen und dem Boden unter uns, zwischen dem eigenen Bewusstsein und dem Raum um uns herum nachzu denken; es bedeutet, nicht über den Weg nachzudenken, wie man zu dem geworden ist, was man ist, sondern dass man ist.

Die Vergangenheit – das heißt unsere Erinnerung an die Vergangenheit – ist insofern wichtig, als sie Teil unserer gegenwärtigen Existenz ist und dazu beigetragen hat, auf welche Weise man sich mit den letzten Dingen auseinandersetzt; aber dies ist, wie ich später ausführen werde, nicht das lohnendste Gebiet für therapeutische Erforschung. Die-Zukunft-die-zur-Gegenwart-wird ist das primäre Tempus existenzieller Therapie.

Diese Unterscheidung bedeutet nicht, dass man existenzielle Faktoren in einem entwicklungsmäßigen Rahmen nicht erforschen kann (tatsächlich wird im dritten Kapitel die Entwicklung des Todesbegriffs beim Kind gründlich erforscht); aber sie bedeutet, dass Entwicklungsfragen nicht relevant sind, wenn ein Individuum fragt, »Welches sind die grundlegendsten Quellen der Furcht in diesem Moment, auf der tiefsten Ebene meines Seins?« Die frühesten Erfahrungen eines Individuums geben, obwohl sie unbestreitbar wichtig für das Leben sind, keine Antwort auf diese grundlegende Frage. Tatsächlich erzeugen die Überreste frühester Lebenserfahrungen biologische Störungen, die zur Verdunklung der Antwort beitragen. Die Antwort auf die Frage ist transpersonal. Es ist eine einschneidende Antwort in der persönlichen Lebensgeschichte jedes Individuums, eine Antwort, die zu jeder Person passt: Sie gehört zur »Situation« des menschlichen Wesens in der Welt.

Die Unterscheidung zwischen dem entwicklungsorientierten, dynamischen, analytischen Modell und dem unmittelbaren, ahistorischen, existenziellen ist von mehr als nur theoretischem Interesse: Wie ich in späteren Kapiteln erläutern werde, hat sie tief greifende Implikationen für die Technik des Therapeuten.

Die existenzielle Orientierung: Fremd, aber seltsam vertraut

Ein großer Teil meines Materials über die letzten Dinge wird für den Kliniker fremd und doch auf eine seltsame Weise vertraut erscheinen. Das Material wird fremd erscheinen, weil der existenzielle Zugang quer zu gewohnten Kategorien liegt und klinische Beobachtungen auf eine neue Weise zusammenführt. Darüber hinaus ist ein großer Teil des Vokabulars unterschiedlich. Selbst wenn ich den Jargon professioneller Philosophen vermeide und alltägliche Begriffe benutze, um die existenziellen Konzepte zu beschreiben, wird der Kliniker die Sprache als psychologisch fremd empfinden. Wo ist das Psychotherapie-Lexikon, das Begriffe enthält wie »Wahl«, »Verantwortung«, »Freiheit«, »existenzielle Isolation«, »Sterblichkeit«, »Zweck des Lebens«, »Wollen«? Der medizinische Bibliothekscomputer lachte mich aus, als ich Literaturnachweise auf diesen Gebieten von ihm haben wollte.

Dennoch wird der Kliniker in ihnen viel finden, was ihm vertraut ist. Ich glaube, dass der erfahrene Kliniker oft implizit innerhalb eines existenziellen Rahmens arbeitet: »In seinen Knochen« wertschätzt er die Besorgnisse eines Patienten und antwortet demgemäß. Diese Antwort ist das, was ich vorher mit den entscheidenden »Zugaben« meinte. Eine Hauptaufgabe dieses Buches besteht darin, den Fokus des Therapeuten zu verschieben und sich sorgfältig diesen vitalen Dingen und den therapeutischen Transaktionen, die an der Peripherie formaler Therapie stattfinden, zuzuwenden und sie dorthin zu stellen, wo sie hingehören – ins Zentrum der therapeutischen Arbeit.

Ein weiterer vertrauter Zug besteht darin, dass die wesentlichen existenziellen Fragen seit dem Beginn niedergeschriebener Gedanken erkannt und diskutiert wurden, und dass ihr Primat von einer ununterbrochenen Reihe von Philosophen, Theologen und Dichtern anerkannt wurde. Diese Tatsache mag unser Gefühl von Stolz auf die Moderne, unseren Glauben an eine ewige Spirale des Fortschritts erschüttern; aber von einer anderen Perspektive aus gesehen mögen wir uns darin bestätigt fühlen, dass wir auf einem ausgetretenen Pfad reisen, der weit in die Zeit zurückreicht und der von den weisesten und nachdenklichsten Persönlichkeiten eingeschlagen wurde.

Diese existenziellen Quellen der Furcht sind auch insofern vertraut, als sie zur Erfahrung des Therapeuten wie jeder anderen Person gehören; sie sind keinesfalls ausschließlicher Bestandteil der Erfahrungen psychisch gestörter Menschen. Immer wieder werde ich betonen, dass sie Teil der Situation des Menschen sind. Wie kann dann, mag man fragen, eine Theorie der Psychopathologie 8auf Faktoren beruhen, die von jedermann erfahren werden? Die Antwort ist natürlich, dass jede Person den Stress der menschlichen Situation in hoch individualisierter Form erfährt. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das existenzielle Modell nicht gravierend von anderen größeren Theorien. Jedes Individuum geht durch bestimmte Entwicklungsstufen, jede mit ihrer eigenen dazugehörigen Angst. Jeder geht durch den ödipalen Konflikt, das irritierende Auftauchen aggressiver und sexueller Gefühle, die Kastrationsangst (zumindest für die Männer), den Schmerz der Individuation und Trennung und viele andere ernsthafte Herausforderungen der Entwicklung. Das einzige Modell der Psychopathologie, das nicht auf allgemein erfahrbaren Faktoren beruht, ist eines, das auf akute Traumata gegründet ist. Traumatische Neurosen sind jedoch selten. Die überwältigende Mehrheit der Patienten leidet an dem Stress, der in unterschiedlichem Ausmaß Teil der Erfahrung jedes Menschen ist.

Tatsächlich kann nur die Universalität menschlichen Leidens die allgemeine Beobachtung erklären, dass das Patient-Sein allgegenwärtig ist. André Malraux, um eine solche Beobachtung zu zitieren, fragte einst einen Gemeindepriester, der fünfzig Jahre lang die Beichte abgenommen hatte, was er über die Menschheit gelernt habe. Der Priester antwortete: »Als erstes, dass die Menschen viel unglücklicher sind als man glaubt … und dann die grundlegende Tatsache, dass es so etwas wie eine erwachsene Person nicht gibt.« 9Oft sind es nur die äußeren Umstände, die dazu führen, dass die eine Person Patient genannt wird und nicht die andere: zum Beispiel finanzielle Mittel, Verfügbarkeit von Psychotherapeuten, persönliche und kulturelle Einstellungen zur Therapie oder Berufswahl – die Mehrzahl der Psychotherapeuten wird selbst bona fide zu Patienten. Die Universalität von Stress ist einer der Hauptgründe, weshalb die Gelehrten auf solche Schwierigkeit stoßen, wenn sie versuchen, Normalität zu definieren und zu beschreiben. Der Unterschied zwischen Normalität und Pathologie ist quantitativ, nicht qualitativ.

Das zeitgemäße Modell, das für unsere Beweisführung am nächsten liegt, ist analog zu einem Modell der somatischen Medizin, demzufolge eine Infektionskrankheit nicht nur das Ergebnis von Bakterien oder Viren ist, die in einen schutzlosen Körper eindringen. Vielmehr ist die Krankheit das Ergebnis eines Ungleichgewichts zwischen dem Schädling und dem Widerstand des Wirtes. Mit anderen Worten, Schädlinge existieren die ganze Zeit im Körper – gerade so, wie Stress vom Leben nicht wegzudenken ist und alle Individuen befällt. Ob ein Individuum eine klinische Krankheit entwickelt, hängt von der Widerstandskraft des Körpers (das heißt solchen Faktoren wie Immunsystem, Nahrung und Müdigkeit) gegen den Schädling ab: Wenn der Widerstand verringert wird, entwickelt sich die Krankheit, obwohl die Giftigkeit und Aggressivität des Schädlings unverändert bleiben. Deshalb sind alle menschlichen Wesen in einer solchen misslichen Lage, aber einige davon sind nicht imstande, damit fertig zu werden: Psychopathologie hängt nicht nur von der An- oder Abwesenheit von Stress ab, sondern von der Wechselbeziehung zwischen allgegenwärtigem Stress und den Abwehrmechanismen des Individuums.

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