Hannes Führinger - Al Qanater

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Fünf Jahre saß Hannes Führinger unschuldig im Horror-Gefängnis Al Qanater in der Nähe von Kairo. Die ägyptische Staatssicherheit verurteilte den österreichischen Security-Mann in einem Schauprozess gegen einen «ungläubige Ausländer» wegen angeblichem illegalen Waffenbesitzes zu sieben Jahren erschwerter Haft und hielt ihn weiter fest, als sogar ein Höchstgericht seine Unschuld bestätigte. Während er jeden Tag um sein Leben kämpfte, bekam er den Umbruch des Landes und die Flüchtlingsströme im Zerrspiegel einer Gefängniszelle mit. Ein Buch über die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit, die dunkelsten Seiten Ägyptens und eine späte Befreiung.

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Karl und ich blieben zurück. Was wir erlebten, hatte sich bisher wie ein düsterer Traum angefühlt. Jetzt war es, als würden wir daraus erwachen, in eine Wirklichkeit, die noch düsterer war. Was geschah hier? Wir hatten uns nichts zuschulden kommen lassen. Wir wollten bloß ordnungsgemäß angemeldete, kontrollierte, verpackte und versiegelte Waffen vom Flughafen zum Schiff bringen, im Rahmen des dafür von Amts wegen vorgesehenen Prozederes. Warum behandelten die uns wie Verbrecher? Weil ein eifersüchtiger Exfreund Lisas sie gegen uns aufgehetzt hatte? Das konnte nicht alles sein. Ralf wollte uns vielleicht einen Streich spielen, aber damit konnte er nicht gerechnet haben. Die Sache schien eine verhängnisvolle Eigendynamik entwickelt zu haben.

Die Beamten winkten uns zu einer doppelflügigen Tür am Ende des Ganges. Sie war aus schwerem Holz und mit goldenen Ornamenten verziert. Der Raum dahinter, in den uns die Beamten schoben, sah aus, wie ich mir ein englisches Botschaftsbüro aus der Kolonialzeit vorstellte. Ein wuchtiger Schreibtisch mit einem Globus und einem Füllfederhalter. Ein langer Besprechungstisch. Alle Möbel aus dunklem Holz. Hohe Fenster mit Vorhängen aus Damast. Auszeichnungen und auch hier Gemälde an den Wänden. Der Raum war sauber und aufgeräumt.

Sieben Männer befanden sich darin. Drei von ihnen waren offenbar höhere Beamte. Gut gekleidete, gepflegte Ägypter. Hinter jedem von ihnen stand ein Sekretär. Der siebente Mann war ein Dolmetscher.

Einer der drei Beamten trat an uns heran. Das musste der »Attorney« sein, von dem im Gefängnis die Rede gewesen war. Er war ein hagerer Mann Mitte dreißig, der seine mit Öl geglättete Frisur wahrscheinlich für chic hielt. Zumindest ließ sein grauer, glänzender Anzug vermuten, dass er Wert auf Äußerlichkeit legte, und da es ihm offenbar an Geschmack fehlte, sah er aus wie ein Schnösel.

Der Staatsanwalt bildete einen skurrilen Kontrast zu dem Dolmetscher, der mit ihm vortrat, ein klein gewachsener, dicker, etwa siebzig Jahre alter Mann. Der Anzug des Dolmetschers bestand aus einem abgewetzten Sakko und einer durchgesessenen Hose. Schon als er sich vorstellte, vermutete ich, dass er nicht viel besser Deutsch konnte als ich Arabisch. Was für ein Dreamteam, dachte ich.

»Excuse me«, sagte ich zu dem Staatsanwalt. »I …«

Er unterbrach mich mit einer abfälligen Geste, worauf der Dolmetscher sich zu Wort meldete. »Nicht sprechen«, sagte er.

Der Staatsanwalt drehte sich zu den anderen Beamten um und redete mit ihnen auf Arabisch. Ich sah den Dolmetscher fragend an, doch der zeigte keine Reaktion.

Während die Beamten redeten, betrat ein weiterer Mann den Raum. Er war groß, schlank und gepflegt. »Das ist Ihr Anwalt«, sagte der Dolmetscher.

Lisa hatte es offenbar geschafft. Das war immerhin ein Hoffnungsschimmer. Unser Anwalt hieß Ahmed Abouelkassem.

»Sagen Sie ihm, dass wir ohne Grund festgehalten werden«, sagte ich zu dem Dolmetscher. »Er soll herausfinden, was die uns vorwerfen. Ich will wissen, was hier los ist, verdammt noch mal.«

Durch meinen Ton wurden die Beamten wieder auf uns aufmerksam. Der Staatsanwalt schritt langsam zu uns herüber. Der Dolmetscher und der Anwalt erstarrten. Sie schienen regelrecht zu schrumpfen. Der Staatsanwalt sagte zwei Sätze, ganz ruhig und bedacht. Ich verstand sie nicht, aber seine Stimme klang drohend.

Der Anwalt drehte sich daraufhin wortlos um und setzte sich auf einen Stuhl in einer Ecke des Raumes. Dann wandte sich der Staatsanwalt an uns. Der Dolmetscher übersetzte. »Wer sind Sie und was machen Sie hier?«, fragte er.

Ich erklärte ihm so ruhig wie möglich, dass wir mit dem Auftrag, ein Schiff namens Four Smile vor Piraten zu schützen, auf der Durchreise seien, im Hafen von Suez an Bord gehen würden, und dass wir für uns und unsere Waffen alle nötigen Papiere hätten.

Der Staatsanwalt nickte und beriet weiter mit seinen Kollegen. Ich versuchte, Blickkontakt mit Abouelkassem, unserem Anwalt aufzubauen, doch der saß eingesunken und weiterhin stumm in seiner Ecke und ignorierte uns. Schließlich wies uns der Staatsanwalt mit Gesten an, den Raum zu verlassen.

Einer der Sekretäre führte uns zu einer Bank am Gang, wo wir Platz nehmen sollten. Ich bemerkte, dass die Tür, durch die Schönburg verschwunden war, offen stand. »Karl, die haben gerade unserem Anwalt gesagt, er soll still sein und sich in die Ecke setzen«, sagte ich. Ich sagte es so laut ich konnte, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.

Karl verstand. »Stimmt«, sagte er ebenso laut. »Außerdem haben sie ewig lange über uns beraten, während der Dolmetscher kein Wort für uns übersetzt hat.«

Ich konnte nur hoffen, dass uns Schönburg oder jemand anderer von der Botschaft hörte. So wie die österreichischen Diplomaten sich bisher benommen hatten, konnte ich nicht davon ausgehen, dass sie achtsam und schlau genug waren, unsere Nachrichten wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Doch den Versuch war es wert.

Als nächstes mussten wir einzeln in das Büro des Staatsanwaltes zurück. Zuerst war ich an der Reihe. Der Staatsanwalt saß jetzt hinter dem wuchtigen Schreibtisch. Die anderen Beamten und die Sekretäre hatten an dem langen Tisch Platz genommen. Ich sagte, auf seine neuerliche Frage, wer ich sei und was ich in Ägypten wolle, etwas ausgeschmückt das gleiche noch einmal wie gerade eben. Der Staatsanwalt wirkte abwechselnd belustigt und wütend.

Piraten gäbe es nicht, übersetzte der Dolmetscher für mich. Das seien Märchen. Es stellte sich heraus, dass der Staatsanwalt uns für Australier hielt. Das Wort »Austria« hatte er noch nie gehört. Er kannte das Land nicht. Schnösel, zumal ungebildete, in hohen Positionen sind gefährlich, dachte ich. Wenn die es auf einen abgesehen hatten, war mit allem zu rechnen.

Nachdem Karl unsere Geschichte ebenfalls erzählt hatte, brachten uns zwei Polizisten wieder zum Transporter. Ehe wir einsteigen konnten, hielten sie mir zwei Wasserflaschen hin. Als ich mit überschwänglichem Dank danach griff, zogen sie die Flaschen zurück. »Fourty dollar«, sagten sie.

Ich leckte mir über die Lippen, zog meine Brieftasche und gab ihnen das Geld. Ich musste dieses Wasser haben. Eine Flasche reichte ich Karl. Wir tranken beide gierig.

Der Gefängnisdirektor empfing uns diesmal im Innenhof. Wir mussten unsere Kleidung und alle unsere Sachen inklusive meiner 3.600 Euro und 800 Dollar abgeben. Ich hielt mich mit Protesten zurück. Sie würden in dieser Situation keinen Sinn ergeben. Der ägyptische Justizapparat, ob er diesen Namen nun verdiente oder nicht, hatte uns vereinnahmt.

Nicht nur der Zustand des Häftlings, der für uns übersetzen sollte, hatte mich gewarnt. Anlässlich der Inhaftierung Husni Mubaraks im Tora-Gefängnis hatte ich Berichte über die Zustände dort gelesen. Demnach war dort ein Menschenleben wenig wert und niemand fragte nach den Toten.

Wir bekamen weiße Hosen und Hemden. Sowohl das Wort »weiß« als auch die Worte »Hosen« und »Hemden« waren eigentlich unpassend. Es handelte sich um verdreckte Sachen, die aus ehemals weißen Lumpen zusammengeflickt waren. Als ich das »Hemd« überzog, fiel der rechte Ärmel ab.

Ein Wärter führte uns zu unserer Zelle. Durch kleine vergitterte Fenster in zwei Metern Höhe fiel dämmriges Licht in den etwa zwanzig Meter langen und fünf Meter breiten Raum. Der Boden bestand aus gestampfter Erde und Dreck. In die rohen Wände waren Betonbänke eingelassen, jeweils eine in Bodennähe und eine anderthalb Meter darüber. Diese Bänke dienten den Insassen offenbar als Schlafplätze.

Dabei gab es eindeutig mehr Insassen als Schlafplätze. Die Augen von ungefähr achtzig Männern richteten sich auf uns, als wir die Zelle betraten. In ihren Gesichtern standen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Sie wirkten ausgezehrt und krank. Sie alle trugen weiße Lumpen.

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