Hannes Führinger - Al Qanater

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Fünf Jahre saß Hannes Führinger unschuldig im Horror-Gefängnis Al Qanater in der Nähe von Kairo. Die ägyptische Staatssicherheit verurteilte den österreichischen Security-Mann in einem Schauprozess gegen einen «ungläubige Ausländer» wegen angeblichem illegalen Waffenbesitzes zu sieben Jahren erschwerter Haft und hielt ihn weiter fest, als sogar ein Höchstgericht seine Unschuld bestätigte. Während er jeden Tag um sein Leben kämpfte, bekam er den Umbruch des Landes und die Flüchtlingsströme im Zerrspiegel einer Gefängniszelle mit. Ein Buch über die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit, die dunkelsten Seiten Ägyptens und eine späte Befreiung.

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Jetzt klang auch die Wut der Verzweiflung in ihrer Stimme mit. »Du wolltest dich doch melden, sobald du kannst«, sagte sie.

Ich hatte ein Gefühl, als würde mein Herz einen Moment lang stillstehen. Doch dann gewann mein Überlebensinstinkt wieder die Oberhand. »Hör jetzt bitte gut zu, denn ich habe nicht viel Zeit«, sagte ich. »Die ägyptische Polizei hat uns aufgehalten und ausgeraubt. Unsere gesamte Ausrüstung ist weg. Bitte ruf im Außenministerium an. Sag denen, dass wir einen Anwalt brauchen, und zwar schnell.«

Der Polizist sah aus, als würde er gleich etwas unternehmen. Am Handy hörte ich Lisa weinen. »Ich habe keine Ahnung, was diese Leute mit uns vorhaben«, sagte ich. »Bitte beeil dich mit dem Anwalt. Er soll sich bei der österreichischen Botschaft in Kairo melden. Ich werde versuchen, die Botschaft laufend zu informieren. Ich rufe dich so bald wie möglich wieder an.«

Ich steckte das Handy rasch ein. Der Polizist bedeutete mir, es ihm auszuhändigen. Ich schüttelte den Kopf. Er schien zu überlegen, dann lehnte er sich wieder zurück.

Wir fuhren etwa eine Stunde lang durch Kairo, bis wir vor einem wuchtigen Tor in einer meterhohen Mauer mit Stacheldraht oben drauf hielten. Davor standen zwei Panzer zwischen einigen Leitschienen aus Beton.

»Stecken die uns wirklich ins Gefängnis?«, fragte Karl.

Ich antwortete nicht, doch ich ahnte, wo wir uns befanden. Das musste die Pforte zum Tora-Gefängnis sein, einer Art Gefängnisstadt innerhalb Kairos mit mehreren Gefängnissen für unterschiedliche Kategorien von Häftlingen.

Das Tor öffnete sich und wir fuhren in den weitläufigen Hof des Komplexes. Dort mussten wir von der Ladefläche steigen. Ich ging automatisch auf die erste Tür zu, doch der Polizist packte mich am Arm. Er zeigte auf einen gepanzerten Mannschaftstransporter auf der anderen Seite des Hofs. Wir waren offenbar noch nicht am Ziel.

Wortlos ging ich zu dem Wagen und stieg ein. Karl folgte mir. Der Polizist schloss von außen die Ladetüren und blieb zurück, als der Wagen losfuhr. Durch ein kleines vergittertes Fenster konnten wir hinaussehen. Wir passierten ein zweites Tor an der Rückseite des Innenhofes. Felder zogen an uns vorbei. Dazwischen lag Einöde, bestehend aus trockenem Gras, harter Erde, windschiefen Schuppen und Müll. Die Bilder verschwammen vor meinen Augen. Ich bemerkte, wie durstig ich war. Mein Mund war so trocken wie das Gras da draußen.

Nach längerer Fahrt hielt der Transporter. Jemand riss die Ladetür auf. Die Sonne blendete mich, als wir aus dem Fahrzeug stiegen. Als sich meine Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich mich um. Wir befanden uns in einem kleinen verfliesten Innenhof zwischen fensterlosen Steinhäuschen, in denen Beamte ein und aus gingen.

Der Fahrer des Transporters war inzwischen ebenfalls ausgestiegen. Er musterte mich von Kopf bis Fuß. Dann klopfte er mir auf die Schulter und deutete auf das größte der Steinhäuser. »Ambra Azsah«, sagte er wie ein Busfahrer, der den Fahrgästen den Namen der Station nennt. Er ging zurück zum Auto und lehnte sich an die Tür. Ambra Azsah, so hieß offenbar dieser Teil des Tora-Gefängnisses.

Wenig später standen wir in einem Büro, in dem ein Beamter einen zweiten Mann, offenbar einen Häftling, am Arm festhielt. »Hello, I speak english«, sagte der Häftling. »I am here to translate.«

Ich sah den Mann genauer an. Er hatte tiefe Ringe unter den Augen. Grob zusammengenähte Lumpen verhüllten kaum seinen dürren Körper und er war im ganzen Raum zu riechen. Ich sah zu Karl. Wir konnten hier auf keinen Fall bleiben.

Der Beamte gab dem abgemagerten Häftling einen Stoß, worauf der weiterredete, wie ein Automat mit einem Wackelkontakt. »You are not going to stay here long«, sagte er. »You have to go to the attorney.«

Wir sollten zum Staatsanwalt? Wir kamen doch eben vom Staatsanwalt. Er hatte uns hierher geschickt. Ich kannte mich allerdings mit dem ägyptischen Justizapparat nicht genau genug aus, um zu wissen, welche Funktionen es vorsah. »Attorney« war auch ein dehnbarer Begriff, zumal, wenn ihn ein Mann verwendete, der Englisch nur radebrechte.

Bevor ich eine Frage stellen konnte, schickte der Beamte den Häftling aus dem Büro und führte uns zurück zu dem Transporter, mit dem wir gekommen waren. Widerstandslos kletterten wir durch die Ladeklappe wieder hinein.

Lisa

Drei Tage vergingen, nachdem mich Hannes vom Flughafen aus angerufen hatte. Zwei Mal insgesamt. Jetzt hörte ich wieder nichts von ihm und er war nicht erreichbar. Die Mitarbeiter der Botschaft in Kairo waren freundlich, aber sie wussten auch nichts über seinen Verbleib.

Sie versuchten, mich zu beruhigen. Doch mir gingen ständig diese quälenden Fragen durch den Kopf. Was machten sie mit ihm? Wo hielten sie ihn fest? Folterten sie ihn womöglich?

Ich hatte inzwischen einen Anwalt gefunden. Das war nicht einfach gewesen, denn die Botschaft hatte abgewunken, als ich nach einer Empfehlung gefragt hatte. Sie wolle keine Werbung machen, hieß es. Sie stellte mir bloß ein Register mit den Namen von Anwälten zusammen, mit der sie schon einmal Kontakt hatte. Ob die kompetent oder nicht und billig oder teuer waren, sagte mir niemand. Ich konnte nur hoffen, eine gute Wahl zu treffen.

Ich wollte noch mehr tun, aber ich wusste nicht, was. Es überforderte mich, einfach nur warten zu können. Wenn Hannes sich bis zum Abend nicht meldet, fliege ich hin, dachte ich.

Gleichzeitig gelang es mir immer schwerer, eine Einsicht zu verdrängen. Eine, die sich mir genauso aufdrängte wie mein Gefühl am Anfang, dass er diesen Auftrag besser ausließ. Doch irgendwann ergab ich mich ihr. Ich wusste, dass Hannes eine lange Zeit nicht zurückkommen würde. Eine sehr lange Zeit.

6

Dieses Herumfahren hatte etwas Sinnloses. Es schien weniger um das Erreichen von Zielen zu gehen, als um das Herumfahren selbst. Diesmal fuhren wir etwa eine Stunde lang. Alles verschwamm vor meinen Augen zu einem Nebel. Die endlosen Fahrten, die ausdruckslosen Gesichter immer neuer ägyptischer Beamter, dazwischen nichts als Einöde. Ich war erschöpft und durstig. Schließlich fanden wir uns in einem Gang im 5. Stock eines großen Gebäudes wieder.

Es sah anders aus als die, die Karl und ich bisher kennengelernt hatten. Der Gang war mit Marmor ausgekleidet. Prächtige Gemälde hingen an den Wänden und Luster von den Decken. Wieder mussten wir warten. Ich sah, dass Karl langsam die Hoffnung verlor. »Karl«, sagte ich, »ich …«

Er winkte ab. Er hatte offenbar an meinem Tonfall erkannt, was ich sagen wollte. Doch wie absurd unsere Odyssee auch war, dies war nicht der richtige Zeitpunkt für die Klärung der Frage, wer sie verschuldet hatte. Wir brauchten unsere Energie, um durchzuhalten.

Ich lehnte mich an die Marmorwand des Ganges. Die Müdigkeit machte mir immer schwerer zu schaffen. Ich konnte mich kaum noch konzentrieren. Ich war es gewöhnt, längere Zeit ohne Schlaf auszukommen, doch jetzt kamen der Durst dazu und die Hoffnungslosigkeit dieser kafkaesken Situation.

Eine Tür ging auf. Ein Mann, etwa Mitte dreißig, trat zu uns heraus. Er war Europäer. Sportlich. Gepflegt. Gut ausgeschlafen. Darum beneidete ich ihn am meisten. Er kam direkt auf Karl und mich zu. Streckte mir die Hand entgegen. »Hannes Führinger?«

Er hieß Peter Schönburg, und obwohl er auf den ersten Blick als Diplomat der österreichischen Botschaft zu erkennen war, hatte ich nicht das Gefühl, dass jetzt alles besser werden würde. Warum eigentlich nicht? Ich wusste es nicht.

Während ich ihm die Hand gab, sah ich hinter ihm zwei ägyptische Beamte auf den Gang treten. »Sie müssen uns helfen«, sagte ich rasch. »Was die hier mit uns abziehen, spottet jeder Beschreibung.«

Die beiden ägyptischen Beamten stellten sich zwischen uns und redeten auf Arabisch auf Schönburg ein. Er diskutierte mit ihnen, dann sah er mich bedauernd an. »Ich darf nicht mit Ihnen sprechen«, sagte er. Er drehte sich um und verschwand wieder in dem Büro, aus dem er gekommen war.

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