Ruth Meyer
Lehren kompakt II
Jugendliche zwischen Erziehung und Erwachsenenbildung
ISBN Print: 978-3-0355-1652-4
ISBN E-Book: 978-3-0355-1653-1
3., überarbeitete und erweiterte Auflage
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Vorwort
Zur dritten Auflage
TEIL 1: ERZIEHUNGSAUFGABEN IM UNTERRICHT
Kapitel 1: Was ist mit den Jugendlichen los?
Kapitel 2: Womit Jugendliche beschäftigt sind
Entwicklungsaufgaben
Lernen
Mit der Schule kooperieren
Kapitel 3: Pädagogische Leitlinien für den Unterricht
Schulisches Umfeld
Lernklima und Disziplin
Zum Umgang mit Gewalt
Unterstützung der Individualität
Weiterführende Materialien
TEIL 2: UNTERRICHTSGESTALTUNG
Kapitel 4: Selbstgesteuertes Lernen
Merkpunkte: Wie Jugendliche beim selbstgesteuerten Lernen unterstützt werden können
Grundlagen
Wissen aufbauen
Lernumgebungen gestalten
Selbstmanagement für Jugendliche
Weiterführende Materialien
Kapitel 5: Methodik für Jugendliche
Grundsätzliches zu Methoden
Anfangen: Kennenlernen
Anfangen: Informierender Beginn
Interesse wecken: Ins Thema einsteigen
Theorie darbieten
Theorie erarbeiten
Üben, Umsetzen
Lernzielkontrollen, Zusammenfassungen, Repetition
Sich selber besser kennenlernen
Auflockerungen zwischendurch
Merkpunkte: Methodik für Jugendliche
Weiterführende Materialien
Kapitel 6: Beurteilen und Feedback geben
Zwischentests
Prüfen
Soft Skills beurteilen
Rückmeldungen geben
Motivieren
Merkpunkte für das Beurteilen und Feedbackgeben
Weiterführende Materialien
TEIL 3: JUGENDLICHE ZUR LERNLEISTUNG ANSPORNEN
Kapitel 7: Woraus Leistungsbereitschaft entsteht
Hirnbiologische Grundlagen
Die vier Dimensionen des Lernens
Die Entstehung von Leistungsmotivation
Kapitel 8: Spezifische Lernpotenziale Jugendlicher
Aufgaben der Lehrperson
Thesen und didaktische Schlussfolgerungen
Tabellarischer Überblick: Entwicklungspsychologie
Kapitel 9: Was Lehrpersonen können sollten
Kompetenzenkatalog für Lehrpersonen von Jugendlichen
Fazit
Quellenverzeichnis
Vorwort
Die Schul- und Unterrichtsforschung hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Erkenntnissen zu Bedingungen und Merkmalen eines guten Unterrichts hervorgebracht. Unterdessen liegt eine kaum mehr überblickbare Fülle von empirisch gestützten Erkenntnissen vor, die aufzeigen, welche Unterrichtsmerkmale einen positiven Effekt auf die fachlichen und überfachlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ausüben. Als unbestritten gilt dabei, dass sich ein guter, lernwirksamer Unterricht durch einen hohen Anteil von Lernaktivitäten der Schülerinnen und Schüler auszeichnet und dass die Lehrperson diese Prozesse fachkundig begleiten muss.
Was mitunter zu wenig bedacht wird: Wenn diese Erkenntnisse die Unterrichtsgestaltung positiv beeinflussen sollen, müssen sie zunächst Eingang in das individuelle Denken und Handeln von Lehrpersonen finden. Dabei müssen mindestens zwei Anforderungen beachtet werden:
•Es braucht ein ganzheitliches und praktikables Unterrichtskonzept, das der Komplexität der Praxis gerecht wird. Dieses muss den aktuellen Stand des didaktischen und pädagogischen Wissens aufnehmen und verfügbar machen, gleichzeitig aber auch dort reflektierte Hilfestellungen anbieten, wo noch keine gesicherten Forschungsergebnisse vorliegen.
•Das neue Wissen zum Lehren und Lernen muss in das Erfahrungswissen der Lehrpersonen integriert werden können – andernfalls wird es in aktuellen Handlungssituationen nicht verfügbar sein. Mit anderen Worten: Das neue Wissen muss «anschlussfähig» sein; vor allem muss es auf den speziellen beruflichen Kontext und auf praxisorientierte Fragestellungen ausgerichtet sein.
Das vorliegende Buch von Ruth Meyer erfüllt diese Ansprüche in einer vorbildlichen Art und Weise: Es basiert auf einem Unterrichtsverständnis, das die Lernaktivitäten der Lernenden und die Lernbegleitung durch die Lehrpersonen ins Zentrum rückt. Dabei liegt eine umfassende Sichtweise zugrunde, die auch pädagogische Aspekte (Erziehungsaufgaben des Unterrichts) sowie die Voraussetzungen des Lehrens und Lernens in die Reflexion einbezieht. Gleichzeitig ist das Bemühen um Anschlussfähigkeit des pädagogischen und didaktischen Wissens durchwegs spürbar: Dies zeigt sich einerseits in einer gut verständlichen Sprache, anderseits aber auch in den vielen praxisbezogenen Beispielen sowie in der starken Akzentuierung auf die Praxisfrage «Wie macht man das?» (Methodenwissen, praxisbezogenes Know-how). Und was das besondere Verdienst dieses Werks ist: Die Überlegungen sind ausgerichtet auf das anspruchsvolle Praxisfeld der Lehr- und Lernarbeit mit Jugendlichen.
Ein Buch, das Mut macht, die eigene Praxis zu überdenken, und das dazu anregen kann, neue Formen des Lehrens und Lernens in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen anzupacken und zu erproben.
Aarau, Januar 2011
Prof. Dr. Norbert Landwehr, Pädagogische Hochschule FHNW
Zur dritten Auflage
«Wer Kindern Liebe predigt, lehrt sie nicht lieben, sondern predigen.»
Alice Miller
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser
Müssen junge Menschen durch ihre Lehrpersonen noch erzogen werden, oder dürfen Lehrpersonen ihnen gegenüber keinesfalls erzieherisch wirken? Wie viel Disziplin braucht es, um Jugendliche optimal fördern zu können? Welche Krisen in der Jugendzeit wirken sich auf den Unterricht aus, und wie können Lehrpersonen damit umgehen? Welche Methoden sind für Jugendliche speziell geeignet? Können Jugendliche von ihrem Entwicklungsstand her überhaupt wie Erwachsene lernen? Auf solche Fragen versucht dieses Buch Antworten zu geben.
Es richtet sich also an Berufsfachschullehrerinnen und -lehrer und alle diejenigen, die mit Jugendlichen arbeiten und sie anleiten (Anbieter von 10. Schuljahren, Brückenangeboten, Übergangslösungen zwischen Schule und Beruf), Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in der Praxis sowie an Gymnasiallehrerinnen und -lehrer.
Sie finden in diesem Buch Impulse, wenn Sie
•es überfliegen,
•von hinten nach vorne lesen,
•sich vom Index ausgehend in ein Thema vertiefen,
•das Inhaltsverzeichnis nach möglichen Hinweisen für Ihre Fragestellung absuchen,
•Zusatzmaterial auf der Webseite www.hep-verlag.chbetrachten.
Zu dieser Fundgrube haben für die erste und die zweite Auflage beigetragen: Karin Anand (Kantonsspital St. Gallen), Monika Gugger (Axa Winterthur Versicherung, Berufsbildung), Christa Heimgartner (Schweizerische Post, Berufsbildung), Rolf Huwyler (Bühler AG Uzwil, Berufsbildung), Irene Lehmann-Fäh (Schweizerische Post, Berufsbildung), Daniela Lüchinger (Klinik Stephanshorn St. Gallen), Claudia Räber (Räber Treuhand GmbH, Leiterin überbetriebliche Kurse) und Benno Schwizer (Stadt Zürich, Berufsbildung).
Seit der zweiten Auflage ist viel Zeit vergangen. In dieser dritten, vollständig überarbeiteten Auflage war es mir deshalb ein Anliegen, aktuellere Zahlen zur Situation der Jugendlichen zu liefern sowie die veränderte Medienwelt einzubeziehen. Auch das Thema «Lebenskompetenzen» hat sich inzwischen den längst notwendigen Raum in der Bildung verschafft.
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