Frank-M. Staemmler - Relationalität in der Gestalttherapie

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Dieses Buch charakterisiert die individualistischen und relationalen Strömungen innerhalb der Gestalttherapie und ihre jeweiligen Auswirkungen auf die therapeutische Praxis. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis illustrieren die vielfältigen psychologischen, philosophischen und ethischen Dimensionen, die die Gestaltung der therapeutischen Beziehung beeinflussen. Dabei wird deutlich, wie die moderne Psychotherapieforschung, die relationalen Aspekte der klassischen gestalttherapeutischen Theorie und die neueren Einsichten in die menschliche Dialogizität sich zu einem Verständnis von 'starker' Relationalität verbinden und weiterentwickeln lassen. Der Autor gibt dabei großzügige Einblicke in seine über 40-jährige Berufserfahrung und liefert eine Fülle von Anregungen für die praktisch-therapeutische Tätigkeit von Gestalttherapeuten und Angehörigen anderer Schulrichtungen, die die Beziehungsdimension ihrer Arbeit besser verstehen und gezielt nutzen wollen.
Relationalität stellt eine maßgebliche Dimension in jeder Psychotherapie dar: Für die psychotherapeutische Situation gilt, dass nicht nur die Person des Klienten, sondern auch die des Therapeuten sowie die Qualitäten der Beziehung zwischen beiden entscheidend für die Art der interaktionellen sowie der psychischen Prozesse sind, die in einer Therapie ablaufen, sowie für die Wirkungen, die eine Therapie hervorruft.
Da ich mich mit der Geschichte der Gestalttherapie besser als mit der von anderen Verfahren auskenne, zeige ich hauptsächlich anhand der Entwicklung der Gestalttherapie auf, was in ähnlicher Weise z. B. auch für die Psychoanalyse oder die Personzentrierte Psychotherapie, ja selbst für die Kognitive Verhaltenstherapie gilt: Sie alle nahmen ihren Anfang in einem mehr oder weniger ausgeprägten Individualismus und einer ihm entsprechenden 'Eine-Person-Psychologie' und setzten sich später in einer 'relationalen Wende' fort, die die Bedeutung zwischenmenschlicher Interdependenz und eine 'Zwei-Personen-Psychologie' zunehmend in den Vordergrund rückte.
Theoretisch auf dem aktuelle Stand der Therapieforschung, aber auf sehr eindrucksvolle Weise unterfüttert mit Fallbeispielen und vielen Tipps für die therapeutische Praxis, bietet der Autor einen in dieser Form neuen Überblick über die relationalen Ansätze in der modernen Psychotherapie und ihre wichtigen Perspektiven für die Zukunft der Psychotherapie.

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Das gilt ungeachtet der Tatsache, dass das Buch Gestalt Therapy (Perls, Hefferline & Goodman 1951 13) durchaus schon einige wichtige nicht-individualistische Ideen enthielt. In diesem Zusammenhang ist vor allem der Versuch der Autoren zu erwähnen, einen feldtheoretischen Ansatz zu formulieren, auch wenn dieser noch rudimentär und teilweise inkonsistent ausfiel (vgl. Staemmler 2006). Doch ihr Ausgangspunkt ist eindeutig:

Es gibt keine einzige Funktion irgendeines Lebewesens, die ohne Beteiligung von Objekten und Umwelt wirksam wird, ob man die vegetativen Funktionen wie Nahrung oder Sexualität, oder die Wahrnehmungsfunktionen, oder motorische Funktionen, oder Gefühle, oder das Denken selbst im Auge hat. … Wir wollen diese Interaktion zwischen Organismus und Umwelt bei jeder Funktion das »Organismus/Umweltfeld« nennen. (1951/2006, 22)

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere relationale Elemente in Gestalt Th erapy. Als zusätzliche Beispiele möchte ich zwei Sätze zitieren, die ich für wichtig halte:

1. »Der Kontakt selbst ist die erste und unmittelbarste Wirklichkeit« (Perls et al. 1951/2006, 21).

2. »Persönlichkeit ist eine Struktur, die aus … frühen interpersonalen Beziehungen heraus entsteht« (a.a.O., 142). 14

Ich werde auf das zweite Zitat später zurückkommen. Was das erste angeht, ist es offensichtlich, dass es sich bei dem Begriff von Kontakt bei Perls et al. um ein sehr allgemeines Konzept handelt, mit dem jede beliebige »Interaktion zwischen dem Organismus und seiner Umwelt« gemeint ist, »in dem zumindest soziokulturelle, biologische und physische Faktoren interagieren« (a.a.O., 22 f.). Perls et al. »führten den Begriff des Kontakts als ein abstraktes, formales Konzept ein« (Miller 1994, xvii); zu atmen oder zu essen galt für sie ebenso als Formen des Kontakts wie den Geschlechtsverkehr zu vollziehen oder einen anderen Menschen zu beschimpfen oder zu schlagen (vgl. 1951/2006, 211).

In dem gesamten Buch spielen die Qualität des zwischenmenschlichen Kontakts in der therapeutischen Situation sowie ihre therapeutischen Implikationen nur eine marginale Rolle; die Wörter »Buber« oder »Ich-Du«, die im zeitgenössischen Diskurs so häufig verwendet werden, tauchen bei Perls et al. kein einziges Mal auf! 15Das Wort »Dialog« findet sich nur ein einziges Mal, dort allerdings nicht im Buber’schen Sinne, sondern mit Bezug auf private oder stille Selbstgespräche (vgl. Staemmler 2015, 276 ff.): »Diesen inneren Dialog hat Sokrates das Wesen des Denkens genannt« (Perls et al. 1951/2007, 153).

Trotz der nicht-individualistischen Überlegungen, die ich oben angedeutet habe, kann der Leser im Übrigen sowohl in Das Ich, der Hunger und die Aggression (Perls 1978) als auch in Gestalt Therapy einige Konzepte finden, die sich aus meiner Sicht als ziemlich individualistisch bezeichnen lassen. Ich denke zum Beispiel an die Aggressionstheorie, 16die auf Smuts’ (1938) konfuser Vorstellung von einem »geistig-seelischen Stoffwechsel« (vgl. Perls 1978, 127) sowie »dem individualistischen Ideal von einer Destrukturierung der Umwelt wie in einem Vakuum« (Saner 1989, 64) beruhte: Typischerweise verleibt sich hier ein hungriger »Organismus« (nicht etwa eine Person!) ein passives Objekt, z. B. ein Nahrungsmittel, ein, das er dann »assimiliert«.

Interaktionen mit anderen Menschen, die in ihrem eigenen Recht existieren und über eine eigene Perspektive und einen eigenen Willen verfügen, wurden seinerzeit – entgegen der Erwartung, die man an psychotherapeutische Literatur richten darf – nicht systematisch diskutiert. Diese Theoriebildung ist aus meiner Sicht als Anleitung zur »Aneignung [zu] verstehen, welche versucht, sich das jeweils Fremde oder Andere ›einzuverleiben‹, anstatt zu ihm in eine Antwortbeziehung zu treten, welche die eigene Stimme dieses Anderen und damit dessen Unverfügbarkeit konstitutiv anerkennt« (Rosa 2016, 326 – H.i.O.) 17

Theoretische Ergänzung 4

Abraham Maslow kam bei seiner intensiven Beschäftigung mit menschlicher Motivation zu dem Ergebnis, dass der individuelle Bedarf an Nahrung sich nicht gerade als prototypisches Beispiel für menschliche Bedürfnisse eignet, sondern dass der relationale Wunsch nach Liebe, d. h. nach Zugehörigkeit, Verbundenheit, Anerkennung und Zuneigung, dafür sehr viel geeigneter ist:

Hunger als ein Beispiel für alle anderen Motivationszustände zu wählen, ist sowohl theoretisch wie auch praktisch unvernünftig. Man kann nach näherer Betrachtung erkennen, daß der Hungertrieb mehr ein Spezialfall der Motivation ist als ein genereller. Er ist isolierter (um dieses Wort zu verwenden, wie es die Gestalt- und die Goldstein-Psychologen tun) als andere Motivationen, und auch weniger allgemein. Und schließlich unterscheidet er sich von anderen Motivationen darin, dass er eine bekannte somatische Basis besitzt, was für Motivationszustände ungewöhnlich ist. …

Allgemein hat man angenommen, daß alle Triebe dem von den physiologischen Trieben gesetzten Beispiel folgen. Man kann bereits jetzt voraussagen, daß dies nie der Fall sein wird. Die meisten Triebe sind nicht isolierbar noch können sie somatisch lokalisiert werden, noch können sie betrachtet werden, als wären sie das einzige, was im Organismus in einem bestimmten Zeitpunkt geschieht. Den typischen Trieb oder das typische Bedürfnis oder Verlangen kann man nicht auf eine spezifische, isolierte, lokalisierte somatische Basis beziehen und wird es auch wahrscheinlich nie können. Das typische Verlangen ist offenkundig viel mehr ein Bedürfnis der ganzen Person.… Wenn man die bisher vorliegenden Indizien betrachtet, stimmt es wahrscheinlich, daß wir niemals das Bedürfnis nach Liebe verstehen würden, soviel wir auch über den Hungertrieb wüßten. Tatsächlich kann man auch die dezidierte Behauptung aufstellen, daß wir nämlich aus der vollen Kenntnis des Liebesbedürfnisses mehr über die allgemeine menschliche Motivation (einschließlich des Hungers) lernen können als aus einer gründlichen Untersuchung des Nahrungstriebs. (Maslow 1981, 47)

Ein weiteres Beispiel ist das Modell des »organismischen Zyklus« (Perls 1978, 53 ff.) oder auch »Triebzyklus« (a.a.O., 84), später »Kontaktprozess« genannt (vgl. Perls et al. 1951/2006, 247 ff.), das »ursprünglich zur Beschreibung des Wandels von individueller Perspektive aus herangezogen« (Melnick & Nevis 2006, 264 – H.d.V.) wurde, weswegen es sich allerdings weder dazu eignet, »den bilateralen Charakter der Begegnung zu beschreiben, die zwischen Patient und Therapeut stattfindet, noch den relationalen Prozess, der sich zwischen beiden entwickelt«, wie Macaluso (2015, 234 – H.d.V.) zutreffend feststellt. Das zugrundeliegende Denkmuster war wohl eher: »Ich und nochmal ich und als Erfüllungsgehilfe Du« (Beck & Beck-Gernsheim 1990, 22).

Dasselbe ist über das verwandte Konzept des »Kontaktzyklus« 18zu sagen; ich stimme hier völlig mit Gordon Wheeler überein, der beklagt:

Leider findet sich wenig bis gar nichts von diesem sozialen, relationalen Seinsgrund in den uns vertrauten Gestaltszyklusmodellen wieder. Der Zyklus in seiner üblichen Darstellung … gibt ein Schema der Lebenszeit eines Impulses isoliert wieder, als existierte er getrennt … vom ›äußeren‹ Kontext … anderer Menschen…. Insbesondere scheinen die Zyklusmodelle … oft nahe zu legen, dass der einzig signifikante Ort, an dem man nach der menschliches Verhalten motivierenden Dynamik suchen kann, ›innerhalb‹ der Person läge. So eine eminent individualistische Tendenz verzerrt und reduziert unser Verstehen des menschlichen Prozesses im sozialen Feld. (2006b, 187 f. – H.i.O.)

Theoretische Ergänzung 5

In all diesen Kontakt-Zyklus-Modellen erschien die Umwelt – selbst die menschliche Mitwelt – als mehr oder weniger lebloses Objekt und wurde – der irrigen Stoffwechsel-Metapher folgend – zumeist am Beispiel eines Nahrungsmittels verdeutlicht, das keinerlei Autonomie oder eigene Aktivität an den Tag legt. Doch auch Begegnungen zwischen Menschen wurden bisweilen nach diesem Muster gedeutet. Dass selbst ein ›Liebesakt‹, wenn er durch die individualistisch-biologistische Brille dieses Modells betrachtet wird, derartig einseitig und lieblos erscheinen kann, dass man nicht mehr glaubt, er habe etwas mit einer Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen zu tun, an der beide sozial aktiv und psychisch engagiert beteiligt sind, kann man an dem folgenden Beispiel sehen:

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