Dieter Hönig - Testament eines Freimaurers

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Das große Geheimnis aus der Innensicht

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Als ich anlässlich des Gelöbnisses die scharfe Spitze des Zirkels an meiner Brust spürte, war das ein berührender Moment – die wahre Bedeutung dieser Handlung wurde mir jedoch erst viel später bewusst: Hier wurde angedeutet, dass der Mensch zu aller erst im Herzen zum Freimaurer wird und eindringlichst an unser Gewissen und Mitgefühl appelliert. Es kann uns nicht von außen verordnet werden, alle Menschen in gleichem Ausmaß zu lieben. Niemand außer uns selbst kann den Kreis bestimmen, den er bereit ist, ins Herz zu schließen. Durch diese symbolische Handlung trat für mich der Humanitätsgedanke in aller Eindringlichkeit ans Licht. Etwas, das den Menschen in seinem Innersten treffen und ihn zur Besinnung seiner selbst anregen soll, kann niemals durch Worte, Ermahnungen und Gebote erreicht werden. Die so herbeigeführte Gesinnungsänderung wäre oberflächlich und flüchtig, würde keine nachhaltige Läuterung bewirken. Das Innerste bliebe davon unberührt!

Die Arbeit an sich selbst muss daher anderswo ansetzen, muss tiefer gehen, als Worte es vermögen. Die Gesinnung macht den Menschen, nicht die Gesellschaft in der er sich bewegt. Ist sie vorhanden, formt sich die Gesellschaft von selbst! Ich empfand es schließlich als Segen, wenn sich wenigstens einige solch höherer Aufgaben annehmen: Sich durch die maurerischen Werkzeuge selbst zu formen und formen zu lassen.

Unvergesslich blieb für mich der Augenblick, als man uns, den Suchenden, das „Große Licht“ erteilte, uns die Binde von den Augen nahm, und wir uns in einem Kreis von Männern wiederfanden, die ab jetzt unsere Brüder waren und in einer feierlichen Kette verbunden standen. Obwohl ich gewiss nicht jener Sorte Mensch angehöre, die nahe am Wasser bauen, fühlte ich dennoch, dass meine Augen feucht wurden. Ich unternahm keinen Versuch dagegen anzukämpfen.

Wann immer ich in der Folge Rezeptionen besuchte, wurde ich stets aufs Neue von diesem Augenblick überwältigt. Ich machte die Erfahrung, dass jedes Einweihungsritual, und es sollten deren mehrere folgen, einen ganz besonderen Höhepunkt hat: eine symbolische Handlung, bei der ich stets das Gefühl eines Erwachens hatte. Eine neue Erkenntnis schoss mir jäh ein, die es jedoch im Nachhinein zu verstehen galt. Dieses spontane Erleben ist das „Geheimnis“ des Freimaurers, da es wahrhaftig nicht mitteilbar ist, zumindest nicht in seiner ganzen, individuellen Dimension.

Erst viel später begann ich zu ahnen, was der wirkliche Sinn, die esoterische Aussagekraft hinter der symbolischen Blindheit, die man uns fühlen ließ, sein könnte: Warum verband man uns die Augen? Was wollte man uns hier andeuten? Was ist der tiefe Sinn dahinter? Vielleicht um uns zu zeigen, dass der Mensch sein Glück machen könnte, würde er es nur sehen, es erkennen? Viele von uns sind jedoch nicht in der Lage, es zu erkennen, ist ihr Augenmerk doch stets auf das Negative, Lebensverneinende gerichtet. Blind gegenüber den wesentlichen, wahren und schönen Dingen des Lebens, wenden sie einen großen Teil ihrer Zeit für Destruktives auf, ohne es selbst zu bemerken. Es scheint wohl in der Natur des Menschen zu liegen, dass er erst durch Verluste und Niederlagen begreift, was Glückseligkeit ist. Erst wenn einen tiefstes Dunkel umgibt, ist man offenbar in der Lage, das Licht wahrzunehmen. Vielleicht wirklich erst an der Schwelle des Todes, wie jener verstorbene Bruder es empfand?

Was bei eisiger Kälte auf einem Friedhof begonnen und seinen Höhepunkt in der Erteilung des „Großen Lichtes“ hatte, war Anlass für mich, die nächste Zeit sehr nachdenklich zu werden und mein bisheriges Leben mit anderen Augen zu betrachten.

Dieser besinnliche, wenn auch aufrüttelnde Akt der Einweihung sollte dann beim großen Festessen an der „Weißen Tafel“, – uns, den neu aufgenommen jungen Brüdern zu Ehren – einen weiteren Höhepunkt finden. Man aß, trank, hielt nicht enden wollende Trinkreden und war bester Laune. Um unsere Bedeutung – wir waren ja nun der symbolische Grundstein am Bau der Humanität – noch mehr hervorzuheben, wies man uns den Platz vis-à-vis vom Großmeister und dem Meister der Loge zu. Wir beide waren der Mittelpunkt des Abends und genossen dies nun, da auch entspannter, immer mehr.

Ein wenig überfordert war ich allerdings, als Brüder sich bemüßigt fühlten, mir schon an diesem Abend die ganze Maurerei erklären zu wollen, dass es ihnen ein Bedürfnis war, der bereits im Tempel stattgefundenen Instruktion noch eine weitere nachfolgen zu lassen. Meine Aufnahmebereitschaft war jedoch durch die Erlebnisse des Tages zur Gänze erschöpft. Die neuen Eindrücke waren einfach zu groß. Am Höhepunkt eines tiefen Gefühles ist man stumm. Worte stellen sich erst viel später ein, wenn man nämlich beginnt, über das Erlebte nachzusinnen.

Ein langjähriger Freund, der die Situation erkannte, erbarmte sich meiner mit den Worten: »Nimm dein Glas Wein, lehn dich zurück und entspann dich!« Und dieser Aufforderung kam ich dann auch gern nach. Der Abend endete in besinnlicher und entspannter Stimmung zu schon früher Morgenstunde.

Es war mir erst lange Zeit danach möglich, diese gewaltigen Eindrücke einigermaßen verarbeiten zu können, schließlich auch meine Beweggründe, die mich zur Maurerei führten, einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen. Ich wusste, je eher ich den tiefen Sinn des Erlebten, die Wirklichkeit, die sich hinter Ritual und Symbol verbirgt, erkennen könnte, je eher würde die eigentliche Einweihung in mir passieren, der Mensch sich zu dem wandeln, was er von seinem innersten Wesenskern ja wirklich ist!

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