Dieter Hönig - Testament eines Freimaurers

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Testament eines Freimaurers: краткое содержание, описание и аннотация

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Das große Geheimnis aus der Innensicht

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Es meldete sich schon bald ein sehr freundlicher Herr bei mir am Telefon: »Ich wurde gebeten, mit Ihnen ein Gespräch zu führen. Wann und wo könnten wir uns treffen?« Man vereinbarte ein Treffen in einem kleinen Café in der Nähe unserer Wohnungen. Zuletzt hatte aber dieser Herr noch eine Frage an mich: »Jetzt hätte ich fast vergessen, ich habe Sie ja noch nicht gesehen, woran kann ich Sie erkennen?« Da man mich im Freundeskreis des Öfteren scherzhaft Curd Jürgens nannte, antwortete ich: »Sie werden mich sofort erkennen, ich bin so eine Art Curd-Jürgens-Verschnitt!« Die Beschreibung meiner Person war offenbar so exakt, dass besagter Herr bei unserem ersten Treffen, ohne zu zögern, direkt auf mich zusteuerte. Belustigt stellte ich fest: Mein Informator könnte ebenfalls als Curd-Jürgens-Verschnitt gelten. Hier traf also ein Curd-Jürgens-Verschnitt auf den anderen Curd-Jürgens-Verschnitt.

Es handelte sich bei meinem Gesprächspartner um einen herzlichen, humorvollen älteren Herren, und der unbeteiligte Beobachter hätte uns beide ohne weiteres für Vater und Sohn halten können. Also, schon wieder ein netter Mensch mehr! Da dieser Herr ein begeisterter Musikliebhaber und Hobbymusiker war, konnte unser Gespräch – wann hat man denn schon einen richtigen Opernsänger an seiner Seite – kaum an der Musik vorübergehen. Selbstverständlich erzählte ich auch eine Menge Anekdoten aus dem Opernbetrieb und meiner Studienzeit, was ihn sichtlich amüsierte. Während unserer gesamten Unterhaltung ruhten die Augen des alten Herrn mit größtem Wohlwollen auf mir, und es war ihm anzumerken, dass er nur sehr ungern zur Sache kommen wollte, nämlich zur „Prüfung“. Gegen Ende unserer Aussprache war es dann doch so weit und mir wurden folgende Prüfungsfragen gestellt: »Sind Sie aggressiv? Haben Sie rassistische Vorurteile? Sind Sie leicht aufbrausend und unduldsam? Sind Sie eher an oberflächlicher Unterhaltung interessiert? Würden Sie sich als krankhaft ehrgeizig bezeichnen?« Ich konnte erkennen: Der Mann hatte einen ganzen Fragenkatalog vor sich liegen, ließ es jedoch bei diesen wenigen Fragen bewenden. Offenbar war ihm dafür die Zeit mit mir zu schade. Selbstverständlich konnte ich all die Fragen guten Gewissens mit „Nein!“ beantworten, mein Gesprächspartner dürfte auch gar nichts anderes von mir erwartet haben.

Wir vereinbarten noch ein zweites Treffen, das aber im italienischen Beisl stattfinden sollte, denn mein Informator war äußerst begierig jenes Lokal kennen zu lernen, in dem nach meiner Aussage, so viele Freimaurer verkehrten, und er sollte nicht enttäuscht werden.

Man traf sich also beim Italiener, wählte einen Platz in der letzten Ecke des Lokals, wo man ungestört reden und essen konnte, unbehelligt von anderen Gästen, aber auch ungestört von Freimaurern. Dieses Mal war ich der Fragende und wurde von meinem Gesprächspartner nahezu über alles mir wissenswert Erscheinende geduldig und liebevoll aufgeklärt: über die Geschichte der Maurerei, über ihren Zweck und ihre Ziele, über große Freimaurer-Persönlichkeiten der Vergangenheit – über vieles also, nur nicht über jenes große, oftmals zitierte „Geheimnis“, denn diesbezüglich hielt sich mein Gegenüber bedeckt.

Die Zeit verging wie im Flug, und ich bemerkte, dass mein Gesprächspartner unruhig wurde, er es offensichtlich kaum mehr erwarten konnte, auch den anderen Teil des Lokals kennen zu lernen. Jenen Teil nämlich, der laut meiner Aussage so zahlreich von Freimaurern frequentiert würde. Dem Manne konnte geholfen werden: Man brach auf, um die Bar aufzusuchen und bei einem Glas Rotwein wieder zu profaneren Themen zurückzukehren. Mein Informator konnte sich jedoch vor altbekannten Gesichtern, überschwänglichen Begrüßungen und Umarmungen kaum erwehren. Kaum jemand im Lokal, den er nicht schon von irgendwoher zu kennen schien: den Notar, den Architekten, den Maler, den Zahnarzt und einige der netten Leute mehr.

Freimaurern eilt der Ruf voraus, sich mit einem Geheimnis zu umgeben. Ich hatte nun Gelegenheit, dies am eigenen Leib zu erfahren und zu erdulden. Meine Erwartungshaltung wurde bis an den Rand der Leidensfähigkeit strapaziert. Was ich in meinem Aufnahmeverfahren zu tun hatte, war getan, es blieb mir nun nichts anderes übrig, als geduldig zu warten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, auch war Geduld noch nie meine Stärke. Wann immer ich den zaghaften Versuch wagte, Näheres von ihnen zu erfahren, etwa wie es denn um meine Aufnahme stünde, begegnete ich geheimnisvollen, undurchdringlichen Mienen. Niemals auch nur die versteckte Andeutung oder der leiseste Wink. Nein, hartnäckiges, eisernes Schweigen. »Wenn sie mich nicht wollen, dann sollen sie es gefälligst sagen, auch wollte ich ja eigentlich ohnehin bald nichts mehr von ihnen wissen«, tröstete ich mich mit finsteren Gedanken.

Über die endgültige Aufnahme eines Suchenden hat die Loge in einer geheimen Abstimmung, der so genannten Ballotage (Kugelung) zu entscheiden. Drei negative Stimmen sind bereits ausreichend und verpflichten, einem Kandidaten die Aufnahme in den Bund der Freimaurer zu verwehren. All das wusste ich und sah darin für mich keine allzu rosige Aussicht: Was, wenn sich einer von denen irrt, wenn er die Kugeln vertauscht? Wenn er statt weiß, schwarz wirft? Oder wenn er sich überhaupt nicht irrt, mich aber ganz einfach nur nicht dabei haben will? Wenn er vielleicht auf meinen Bürgen nicht gut zu sprechen ist und so die einmalige Gelegenheit hätte, sich durch meine Ablehnung an ihm zu rächen? Auch Freimaurer sind Menschen und nicht immer die besten. Wie oft hatte man mich gewarnt? Auf was für eine unsichere Sache habe ich mich da nur eingelassen? Nette Leute hin und her, was habe ich denn von ihren schönen Reden? War das die Zeit und Mühe wert? Die vielen, stundenlangen, hochkonzentrierten Gespräche, um am Ende sagen zu müssen: »Alles versungen und vertan«.

Schließlich war es so weit, der Tag der Kugelung gekommen. Man gab mir den Wink, mich spät abends im Beisl einzufinden. Ich kam der Aufforderung nur äußerst ungern nach, auch sollte das meine Stimmung in keinster Weise heben. In Gedanken versunken, mit Blick zur Tür, harrte ich der Dinge, die jetzt auf mich zukommen sollten. Dann endlich: Die Tür öffnete sich und nach und nach tröpfelten sie herein, einer nach dem anderen, mit ernster und geheimnisvoller Miene. Wie ich dessen schon überdrüssig war! Sie kamen, mich gerade eines flüchtigen Blickes würdigend, und stellten sich weit abseits an die Theke. Dunkel gekleidete Männer mit besorgten Mienen. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit und mir wurde jäh bewusst, zu welch kindlicher Erwartungshaltung ich mich die letzte Zeit hatte hinreißen lassen. Diese Geheimnistuerei, dieses Spielen mit meinen Hoffnungen, Ängsten und Gefühlen, dieses ewige Frage-und-Antwort-Spiel, um letztlich die Antwort stets schuldig zu bleiben. Was sollte das alles? Ich hatte bis jetzt gut gelebt, ohne Freimaurer zu sein, und werde das auch in Zukunft tun. Mein Freund, der Notar, schien meine Gedanken erraten zu haben. Unbemerkt von den anderen hob er, mir zulächelnd, seinen rechten Daumen, als Zeichen des OK, um sich sogleich mit ernster Miene seinen Logenbrüdern zuzuwenden.

Ein paar Tage später kam ein „blauer Brief“ des Logenmeisters, um mich von meiner bevorstehenden Rezeption zu informieren und mich zu bitten, mir dafür nach Möglichkeit den ganzen Tag freizuhalten. Na also, warum nicht gleich, wozu die wochenlange Geheimniskrämerei? Selbstverständlich löste der Brief in mir Erleichterung aus. Es fiel mir der sprichwörtliche Stein vom Herzen und nach menschlichem Ermessen konnte jetzt nichts mehr passieren – oder doch? Was ist, wenn ich plötzlich erkranken sollte? Würde man wegen mir die Rezeption verschieben?

Am Vorabend meiner Aufnahme traf ich nochmals meinen Bürgen im Stammlokal, um letzte Formalitäten bezüglich der Rezeption zu besprechen. Er war in Begleitung eines netten, aber mir unbekannten Herrn. Wie soll ich im Beisein eines Unbeteiligten Details bezüglich meiner Aufnahme besprechen, durchfuhr es mich. Was hatte sich mein Bürge dabei gedacht? Ich richtete schließlich an meinen Bürgen, die wie mir schien, unverfängliche Frage: »Um wie viel Uhr soll ich im ersten Bezirk sein?« »So etwa um 16 Uhr!« Die Antwort kam von dem unbekannten Herrn.

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