Dieter Hönig - Testament eines Freimaurers
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Schon bald folgten weitere Treffen mit ihm in verschiedensten Lokalitäten. Nun ging es für mich endlich auch ans „Eingemachte“. Der Mann erschien mir als Inbegriff des sogenannten Esoterikers, aber im guten Sinne. Unsere Gespräche waren von Offenheit und Herzlichkeit geprägt, aber eine gewisse Verwirrung, wie ich sie nun schon gewohnt war, stellte sich dann und wann ein. Der Gedanke, auf dem Prüfstand zu stehen, mich gut präsentieren zu müssen, kam mir jedoch keine Sekunde in den Sinn. Also, wieder ein netter Mensch mehr, durchfuhr es mich.
Ich wurde von meinem Gesprächspartner behutsam an Sinn und Zweck der Maurerei herangeführt: »Eine Methode der Lebensbewältigung, von Menschen für Menschen erdacht«, wie er es nannte. Das schien mir einleuchtend und machte all meinen vorherigen Spekulationen ein jähes Ende. Die Erklärung war vernünftig. Obwohl ich schon einiges an maurerischer Literatur konsumiert hatte, fehlte mir das Maß, um beurteilen zu können, welchen der Autoren ich trauen konnte. Hier war es anders: Es wurde im Gespräch unter gleichwertigen, aneinander interessierten Menschen das Wesen der Maurerei angedacht, mir der Zweck einer durchaus vernünftigen, ja notwendigen Einrichtung nahegebracht, die wohl einzigartig zu sein schien.
Etwas in meinem Inneren geriet in Bewegung, das vieles in meinem Leben in einem anderen Licht erscheinen ließ und auch in Frage stellte. Die Überzeugung, Freimaurer werden zu wollen, nahm immer konkretere Formen an. Es gab bei diesen Gesprächen Momente, die mir gleichsam als Erwachen schienen. Neue Impulse wurden in mir freigesetzt.
Eines Tages eröffnete er, ein Physiker, das Gespräch mit folgenden Worten: »Ich hatte heute einen Termin an einer Hochschule, an der ich einmal wöchentlich unterrichte. Da mir im Anschluss daran bis zu unserem Gespräch noch etwas Zeit blieb, nützte ich diese für einen Friedhofsbesuch. Darüber wollte ich mit Ihnen gern reden. Was fällt Ihnen dazu ein?«
Da er offenbar die großen Gegensätze unseres Lebens angesprochen hatte, ließ meine Antwort auf die Frage auch nicht lange warten: »Zum einen sehe ich hier die Zeit unserer Ausbildung, die Zeit der Hoffnungen, wo wir an den Tod keine Sekunde verschwenden, da wir diesen für uns nicht wirklich zur Kenntnis nehmen wollen. Sterben müssen immer die anderen, jedoch niemals wir selbst. Im anderen, dem Friedhofsbesuch, sehe ich etwas, das uns an unsere Vergänglichkeit erinnern sollte, uns bewusst machen soll, dass dieser Ort letztlich unser aller Ziel ist. Egal, wie erfolgreich wir waren.«
Ein andermal sprach er von einem kürzlich verstorbenen Bruder seiner Loge und wie leid es ihm täte, dass ich diesen nun nicht mehr kennen lernen könnte. Es schien ihn die Frage zu bewegen, wie man diesem Menschen ein Denkmal in den Herzen seiner Brüder errichten könnte.
Meine Gedanken dazu, die ich ihm damals mitteilte, waren folgende: »Es ist nicht die profane Größe und Wichtigkeit eines Menschen, die für uns, die Zurückbleibenden, von Bedeutung ist. Was in unserer Erinnerung erhalten bleibt, sind die eher gering erscheinenden Dinge des Lebens. Das kann ein Blick, ein Lächeln, eine verständnisvolle Geste dieses Menschen sein, also im Grunde genommen die völlig unspektakulären Augenblicke eines Menschenlebens.«
Bei unserem letzten Gespräch, vor meiner Aufnahme in den Bund, richtete er an mich die Frage: »Was erwarten Sie sich eigentlich von den Menschen, die Sie bei uns in Zukunft vielleicht kennen lernen werden?« »Ich hoffe hier auf Menschen zu treffen, mit denen mich einfach mehr verbindet, als bloß oberflächliche Freundschaft. Was ich bisher gesehen und erkannt habe, gibt mir aber allen Grund zu dieser Vermutung! Was ich hier sicher nicht zu finden hoffe, sind Menschen, deren Seichtheit mir in meinem bisherigen Leben bereits zu schaffen macht.« Die Miene des Stuhlmeisters wurde ernst. »Was würden Sie sagen, wenn Sie einige der von Ihnen zuletzt geschilderten Menschen auch bei uns antreffen? Unterliegen Sie bitte nicht der trügerischen Hoffnung, hier nur schöngeistige Menschen und Edelmänner vorzufinden!«
Das war zwar eine Banalität, und dennoch schien sie ihm so wichtig, mich gleich mehrmals in aller Eindringlichkeit auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. Es war ihm offenbar ein Bedürfnis, mich vor allzu großen Erwartungen in meine zukünftigen Brüder zu bewahren. So als wollte er mir vermitteln: Die Freimaurerei ist groß, die Freimaurer sind es mitnichten. Er wurde schließlich noch präziser, indem er fast hellseherisch meinte, dass bei mir die unausweichliche Ernüchterung spätestens in etwa einem halben Jahr nach meiner Aufnahme in den Bund eintreten würde. Diese sollte jedoch, wie man bald sehen wird, schon weit früher eintreten. Ich benötigte dazu kein halbes Jahr. Seine letzten Worte dazu: »Ich habe Sie gewarnt!« Schließlich wurde ich vom Stuhlmeister der Loge informiert, dass ich mich einem Hearing vor einigen Meistern der Loge stellen müsse, die meine Eignung für den Bund nochmals ausloten sollten. Bei einem etwa einstündigen Gespräch hatte ich fünf Herren der Loge gegenüber Rede und Antwort zu stehen. Auch der Stuhlmeister der Loge war zugegen. Er erschien mir jedoch diesmal, ganz entgegen meinen bisherigen Eindrücken, etwas verkrampft, ja, gar ein wenig missmutig, sodass ich seinen strengen Blicken, die nicht gerade aufbauend auf mich wirkten, auswich. Es herrschte auch eindeutig Prüfungscharakter. Man gab sich sehr sachlich, wollte meine Motive kennen lernen, meinen bisherigen Wissensstand ergründen und interessierte sich seltsamerweise auch für die Freimaurer-Literatur, die ich bisher gelesen hatte.
Nun, bei der Literatur hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, kannte ich manches davon beinahe auswendig und geriet so keine Sekunde in Verlegenheit. Anders bei meinen Beweggründen: Dazu fiel mir aufgrund meiner Erregung und Irritation nicht viel mehr ein, als die Freude, neue Menschen kennen zu lernen. Das wurde von ihnen offenbar als die Suche nach einem Nette-Leute-Club interpretiert. Ein verhängnisvolles Missverständnis, das mich noch lange Zeit danach verfolgen sollte und das mir im Anschluss sogar das Thema für mein erstes Lehrlingsbaustück (Vortrag) bescheren sollte: »Ich kenne nette Leute«.
Auf meine Definition von „Freimaurerei“ angesprochen, konnte ich offenbar keine befriedigende Antwort geben und der Vorsitzende der Runde versuchte mir etwas auf die Beine zu helfen. »Könnte Freimaurerei nicht vielleicht eine Art von Psychotherapie sein?« Die Frage verblüffte mich, erschien mir fast wie ein schlechter Witz und meine Antwort kam blitzartig: »Ja, aber das würde doch bedeuten, dass ich hier unter lauter psychisch Kranken säße.«
Diese Antwort löste allgemeine Erheiterung aus. Das Eis war gebrochen und ich der Loge zur Aufnahme empfohlen. Die Erkenntnis, die ich daraus zog: Auch Freimaurer haben Humor.
Dieses doch etwas seltsame Hearing erinnerte mich ein wenig an einen tiefsinnigen Dialog aus Lessings Freimaurergesprächen „Ernst und Falk“, der die Sache auf den Punkt bringt. Hier versucht der Freimaurer Falk seinem interessierten Freund Ernst zu vermitteln, dass die Aufnahme in den Bund der Freimaurer noch keinerlei Gewähr für maurerisches Wissen ist.
Ernst: »Du bist aufgenommen, du weißt alles.«
Falk: »Andere sind auch aufgenommen und glauben zu wissen.«
Ernst: »Könntest du denn aufgenommen sein, ohne zu wissen, was du weißt?«
Falk: »Leider!«
Ernst: »Wieso?«
Falk: »Weil viele, welche aufnehmen, es selbst nicht wissen; die wenigen aber, die es wissen, es nicht sagen können.«
Wer glaubt, dass es mit einem knapp einstündigen Hearing für mich schon getan war, irrt. So billig geben es die Freimaurer nicht. Dieses Hearing sollte längst nicht das letzte Gespräch sein, das ich mit ihnen zu führen hatte. Drei Informatoren hatten sich noch bei mir zu melden, um mir weiter auf den Zahn zu fühlen, um nur ja jeden Irrtum nach menschlichem Ermessen auszuschließen.
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