Martin Arz - Die Knochennäherin

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Das Comeback des einstigen Weltstars Nives Marell steht unter schlechtem Vorzeichen: Im Gemüsebeet ihres Gartens wird ein Skelett gefunden. Man vermutet einen historischen Fund aus der Keltenzeit. Doch der Münchner Kriminalrat Max Pfeffer ahnt schnell, dass mehr dahintersteckt. Die Gebeine scheinen hervorragend zu einem lange zurückliegenden Vermisstenfall zu passen. Die bayrische Bilderbuch­idylle des beschaulichen Wallfahrtsortes vor den Toren Münchens, in dem die fast vergessene Diva residiert, entpuppt sich schnell als reine Fassade. Würde die Schauspielerin für ihr geplantes Comeback am Münchner Residenztheater gar über Leichen gehen?

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Viola Bruhns verdrehte die Augen. »Wozu soll ich mir diesen Film mit Nives ansehen? ICH spiele die Tochter! Ich kann es nicht mehr hören, Hannes. Wirklich! Die große Nives Marell, unsere Frau in Hollywood. Wann war das noch einmal? Entschuldige, Nives, Schätzchen, du weißt, dass ich dich und deine Arbeit … nun … brillant, zweifelsohne, Hannes hat absolut recht … Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, du hast die Rolle der Tochter in der Verfilmung von ›Kanakenbraut‹ ganz eigen angelegt, ganz speziell … Aber damals, als du die Rolle gespielt hast … ich meine, da … « Sie machte eine viel- und gleichzeitig nichtssagende Handbewegung und ließ den Satz unvollendet.

»Da wog ich eine Tonne weniger, wolltest du sagen?« Nives Marell sah ihrer Kollegin offen in die Augen. »Sicher, Viola, Liebes. Aber ich habe die Bundesfilmpreise, den César und den Goldenen Löwen von Venedig damals nicht wegen meiner Figur bekommen. Ich habe die Tochter übrigens nicht nur im Film, sondern auch in der Theaterfassung gespielt …«

»Das wissen wir alle.« Viola Bruhns lächelte falsch. »Unter Fritz Roloff persönlich!«

»Zickenalarm«, seufzte Werner Androsch, der den Vater spielte, und setzte sich auf die Tischkante. Mit beiden Händen fuhr er erst über sein Gesicht, dann über seine schütteren, nach hinten pomadisierten Haare.

»Habe ich ein Wort über ihr Gewicht verloren?« Viola sah sich um, suchte Augenkontakt mit ihren Kollegen. Alle wichen ihrem Blick aus. »Ein Wort, Hannes? Werner?«

»Lass mich da raus!«, antwortete der Schauspieler und stierte auf seine Schuhe.

»Wenigstens war ich damals, als ich die Tochter spielte, tatsächlich im glaubwürdigen Tochteralter«, sagte Nives Marell.

»Wie bitte?«, fuhr Viola hoch. »Nives, meine Liebe, auch wenn du es nicht wahrhaben willst, ich könnte tatsächlich deine Tochter sein.«

»Könnte«, seufzte Nives. »Gott sei Dank nur könnte!«

»Können wir uns wieder konzentrieren«, ging der Regisseur Hannes Wachsmuth mit lauter Stimme dazwischen. An seiner Autorität gab es keine Zweifel, schließlich war er nicht nur Regisseur dieser Inszenierung, sondern auch Intendant des Theaters. »Viola, Süße, du …«

»Ich habe mit keinem Wort ihr Gewicht erwähnt, Hannes!« Violas Stimme bekam etwas Mädchenhaftes, Einschmeichelndes.

»Nein, sicher, hast du nicht.« Hannes Wachsmuth ließ die Schultern hängen. Es war mehr eine Geste, um Viola zu beruhigen als echte Resignation. Er hatte schon zu lange ein vorgeblich heimliches, in Wahrheit nur allzu bekanntes Verhältnis mit ihr, als dass er nicht genau wusste, wie er sie manipulieren konnte.

»Siehst du.« Viola Bruhns drehte sich triumphierend zu Nives Marell um. »Siehst du!« Sie schüttelte den Kopf und sah ihren Regisseur ernst an. »Hannes, wir geben alle unser Bestes, um ›Kanakenbraut‹ ganz im Sinn von Fritz auf die Bühne zu bringen. Wir vermissen ihn alle. Ich besonders, schließlich waren wir …« Sie brach ab. Ihre Augenlider flatterten dramatisch.

Alle wussten, was sie meinte. Alle verachteten sie dafür.

»Sie chargiert schon wieder«, flüsterte Nives Marell halblaut vor sich hin.

»Gut, das ist eine Weile her, dass er und ich …«, fuhr Viola unbeirrt fort, doch Nives fiel ihr ins Wort: »Und er und ich auch, Liebes, und was war mit Werner? Also hör auf, hier die trauernde Witwe zu spielen. Ich war dabei, als Fritz Roloff starb. Ich, Viola. Nicht du.«

»Darauf kannst du dir was einbilden.« Violas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Schätzchen, wie du nur zu genau wissen dürftest, ist hier niemand an dem Stück beteiligt, ich betone, niemand, der nicht ein besonderes Verhältnis zu … oder auch mit Fritz Roloff hatte.«

»Doch, ich«, meldete sich ein junger Mann, der bisher neben der Bühne gehockt hatte. Er richtete sich auf und streckte sich. Sein muskulöser nackter Oberkörper zog sofort die Blicke auf sich. Er trug eine schamlos tief sitzende rote Trainingshose, über deren Bund sich schwarze Schamhaare kräuselten, so wie es seine Rolle als der Kanake in ›Kanakenbraut‹ forderte. Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte kein Verhältnis mit oder zu Fritz Roloff. Ich kannte ihn nicht mal.«

»So habe ich das nicht gemeint, Levent.« Viola Bruhns ging zu Levent Demir hinüber und fuhr ihm sanft über den Kopf durch das dichte schwarze Haar. Mit einer minimalen Kopfbewegung drückte der türkische Schauspieler sein Unbehagen über die Berührung aus. Viola genoss es, ihre Hand besonders langsam zurückzuziehen und dabei wie zufällig seine breiten Schultern zu berühren. Eine kaum merkliche Gänsehaut lief ihm über den Rücken. Viola schmunzelte.

»Doch, so hast du es gemeint«, sagte Nives Marell. »Genau so.«

»Wirklich?« Levent Demir zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Er sah nacheinander Viola Bruhns, Nives Marell, Werner Androsch und Hannes Wachsmuth an.

»Wirklich«, antwortete Nives, und Werner ließ zischend Luft zwischen seinen Lippen entweichen.

»Wow.« Levent Demir zuckte erneut mit den Schultern.

»Ich glaube nicht, dass hier die erotischen Eskapaden von wem auch immer zur Disposition stehen«, sagte Hannes Wachsmuth hörbar verärgert. »Bitte noch mal zurück auf Position. Wir sollten den letzten Akt ab dem ›Verrecken sollst du‹ von Nives noch einmal komplett durchspielen. Dann ist Feierabend.«

»Ich hab noch ’ne Anprobe«, murmelte Levent Demir, bevor er sich wieder ins Dunkel setzte, um sein Stichwort bei der Schlussszene abzuwarten.

Nives hatte sich nicht geirrt. Er saß wirklich da im Dunkeln. Obwohl er noch nichts bei den Proben zu suchen hatte. Noch spielten die Schauspieler mit Probenkostümen, die man aus dem Fundus zusammengesucht hatte. Noch hatte er nichts weiter zu tun, als die Zuschnitte zu machen und die Schneider zu beaufsichtigen. Jedenfalls tat er so. Seit der Neue da war, war alles schwieriger geworden. Denn der Neue war gut, wirklich gut, und das hatten die anderen längst bemerkt. Es wurde immer schwieriger, das Gesicht zu wahren. Da er nie zu kämpfen gelernt hatte, überließ er freiwillig das Terrain dem Neuen und bemühte sich, die letzten Jahre vor der Pensionierung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Aber Nives zu beobachten – das liebte er, dafür stahl er sich gerne mal weg. Wie schön sie immer noch war. Nives Marell, dieses blasse, wohlgenährte, blutjunge Bauernmädel, das der große Fritz Roloff einst entdeckt hatte. Dieser üppige blonde Barockengel, der hoch hinausflog, der erst die Münchner Kleinkunstbühnen, dann den deutschen Film und schließlich die internationalen Kinoleinwände im Sturm erobert hatte. Er war dabei gewesen! Auch als der Absturz kam. Als der deutsche Star nach seinem Hollywood-Ausflug aufging wie ein Hefekuchen, gefüttert von unstillbarer Sehnsucht nach der wahren Liebe, gebläht von dem gierigen Hunger nach Koks und Champagner. Er war dabei gewesen, als sie in Frankreich und Italien von B- zu C-Filmen abrutschte, als die Angebote ausblieben, als La Nives Kassengift wurde, als keiner mehr ihre legendären türkisgrünen Katzenaugen auf Celluloid bannen wollte, als niemand mehr ihre milchweiße Haut strahlen und ihren üppigen Busen wogen sehen wollte – als es aus und vorbei war.

Nun, er war auch bei anderen Gelegenheiten in Nives’ Leben dabei gewesen – und das gereichte ihm bisher nicht zum Schaden! Im Gegenteil. Jetzt war er wieder dabei, als sie nach langen Jahren der Vergessenheit ihr Comeback versuchte. Was für ein verrücktes Karussell das Leben doch sein konnte. Er lächelte. Er und Nives wieder bei der Arbeit vereint. Dass sie ihn bei jeder Begegnung mit inbrünstiger Verachtung anstierte, stachelte ihn nur noch mehr an. Sollte sie ihn hassen, er hatte sie in der Hand. Wer hätte das gedacht. Sie war ihm ausgeliefert. Und das nur, weil er sie auch in jener Nacht beobachtet hatte, als sie etwas tat, wobei sie auf gar keinen Fall hatte beobachtet werden wollen.

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