Verstehen in der Psychiatrischen Pflege

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Menschen leben, denken und handeln im Alltag. Dabei erleben sie eine gemeinsame Lebenswelt. Das Wesen der psychiatrischen Pflege ist das Verstehen der subjektiven Wirklichkeit eines Menschen, das Erkennen der Motivation für Veränderung und die Unterstützung bei der Neudefinition des Sinns von Identität. Doch was bedeutet «Verstehen», welche Denk- und Handlungsansätze gibt es für die klinisch-psychiatrische Pflege? Unter dieser Fragestellung werden pflege-, sozial- und geisteswissenschaftlich ausgerichtete Betrachtungsweisen herangezogen. Der Herausgeberband möchte psychiatrischen Pflegefachpersonen fundierte und innovative Perspektiven für mögliche Wege zum Verstehen psychisch erkrankter Menschen aufzeigen.

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Seinen Ursprung hat der Pflegeprozess in der Systemtheorie und Kybernetik. Dem 6-Phasen-Modell schloss sich im Rahmen einer Studie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an (Ashworth et al. 1987). Je nach Denkschule und pflegetheoretischem Ansatz wurde und wird der Pflegeprozess als normiertes, bedürfnisorientiertes oder standardisiertes Verfahren umgesetzt und gegenstandsbezogen an objektivierbaren Pflegeproblemen geführt (Weißflog 2014). Die Pflegetheoretikerinnen Nancy Roper, Winifried W. Logan und Alison J. Tierney (The Elements of Nursing 1980), basierend auf den Arbeiten von Nancy Roper (1976), sahen den Pflegeprozess als einen Beitrag zur Förderung der individuellen Krankenpflege (Roper et al. 1980). Nach Ansicht der Pflegetheoretikerinnen benötigt der Pflegeprozess einen konzeptionellen Rahmen, da er keine eigenständige Handlungsmethode darstellt (Roper et al. 1993).

Merke

Der Pflegeprozess bildet als Konstrukt einen gedanklichen Vorgang ab, der nicht den Anspruch erhebt, gleichzeitig einen theoriegestützten Interaktionsprozess zu definieren. Um den Genesungsweg psychisch erkrankter Menschen begleitend unterstützen zu können, benötigen Pflegefachpersonen im Feld der psychiatrischen Versorgung Kompetenzen in lebensweltorientierter interaktiver Kommunikation.

Der Betroffenenbewegung ist es ein wichtiges Anliegen, dass Pflegefachpersonen neben der Behandlung objektivierbarer Krankheitssymptome die subjektive Sichtweise der erkrankten Menschen einnehmen – »verhandeln statt behandeln«, um zu einem gemeinsamen Verstehen der subjektiven Wirklichkeiten gelangen zu können. Der Literatur folgend möchten psychisch erkrankte Menschen von Pflegefachpersonen auf dem Weg zu selbstbestimmtem Handeln unterstützt werden. In diesem Zusammenhang beziehe ich mich bewusst auf die Literatur, weil auch psychisch erkrankte Menschen keine homogene Gruppe bilden. Ob sie überhaupt in einer Gruppe zusammengefasst werden können, möchte ich bezweifeln, an dieser Stelle aber nicht weiter vertiefen, weil es zu einer eigenen Abhandlung der Subjektivierung psychisch erkrankter Menschen führen würde.

Aus der US-amerikanischen Selbsthilfe- und Betroffenenbewegung ging die Recovery-Haltung hervor, die den Prozess von persönlichem Wachstum und Entwicklung zu einem erfüllten, sinnhaften und selbstbestimmten Leben beschreibt (Schrank & Amering 2007). Der Genesungsweg sollte getragen sein von Connectedness (Beziehungen, in Gemeinschaft leben), Hope (Glaube an Recovery, Motivation für Veränderung), Identity (Neudefinition des Sinns von Identität), Meaning in life (Neuorientierung, Lebensqualität) und Empowerment (Verantwortungsübernahme, Kontrolle zurückgewinnen) (Leamy et al. 2011).

Der Recovery-Ansatz, mit dem Anspruch eines singularisierten Lebensstils, ist ein Produkt der spätmodernen Gesellschaft, welches dem wissenschaftlichen Menschenbild, der standardisierten und problemorientierten Behandlung psychisch erkrankter Menschen, widerspricht. So können wir ableitend, auch im Hinblick auf die Recovery-Bewegung, von einem Weg der Entidentifizierung bzw. Ent-Subjektivierung psychisch erkrankter Menschen sprechen. Gehen wir davon aus, dass das gesellschaftliche Verhältnis die gesellschaftliche Substanz bildet, dann sehen wir in der Spätmoderne eine Substanz der Polarisierung zwischen der Standardisierung und Singularisierung. Bis auf die Akademikerklasse, in welcher der Faktor Bildung entscheidend ist, werden die Klassenunterschiede und soziale Ungleichheiten durch materielle Ressourcen bestimmt. Das gesellschaftliche Teilhaberecht der Individuen aus sozial schwächeren Klassen ist von ökonomischen Faktoren begrenzt. Die Ermöglichung der freien Persönlichkeitsentfaltung bleibt unberücksichtigt.

Die Fürsorge der Pflegepersonen, vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Teilhabe psychisch erkrankter Menschen, wurde durch diskursive Prozesse subjektiviert. Das sehen wir sehr gut daran, dass Pflegefachpersonen aus dem Feld der psychiatrischen Versorgung in einem sehr breit angelegten Aufgaben- und Tätigkeitsbereich arbeiten, aber im gesellschaftlichen Diskurs in erster Linie auf die Themenfelder Aggressions- und Gewaltereignisse sowie Zwangsmaßnahmen reduziert werden. Pflegefachpersonen selbst sehen sich im Kontext von Zwangsmaßnahmen in einer Schlüsselrolle, mit der sie sich identifizieren können, weil sie wichtige Informationen zur Auslösung oder Beendigung der Maßnahme beitragen und die Maßnahmen überwachen. Sie wurden zum Subjekt und zum Objekt der Disziplinarmacht und Körperpolitik. Als Objekt der Macht haben sie die Funktion, das Verhalten der »Patienten« zu ändern.

Merke

Die gesellschaftlichen Verhältnisse zeigen uns diskursive kollektive und institutionelle Zuschreibungen, die mit unterschiedlichen Erwartungen an die psychiatrische Pflege verbunden sind. Da auch die psychiatrische Pflege Teil der Gesellschaft ist, kann die Ent-Subjektivierung nicht über das Ablösen aus gesellschaftlichen Verhältnissen herbeigeführt werden. Mit Foucault wissen wir, dass Wissen und Wahrheit im gesellschaftlichen Diskurs durch diskursive Praktiken nach Regeln produziert werden. Es ist für einen bestimmten Zeitraum festgelegt, was geschrieben werden darf.

Eine Option auf dem Weg zur Emanzipation psychiatrischer Pflege wäre weiter zu warten, bis die diskursiven Praktiken grundlegend geändert werden. Eine weitere Option könnte den Grundwiderspruch zugunsten einer lokalen Ent-Subjektivierung auflösen. Die Pflege psychisch erkrankter Menschen ist ein Prozess der Sinnfindung, Bedeutungszuschreibung und des Verstehens des Handelns im Ablauf und in der Wirkung, als Vorbehaltsaufgabe im Rahmen des Pflegeprozesses. Der Fokus pflegerischer Interventionen ist auf die individuelle Handlung bzw. das individuelle Handeln im Alltag gerichtet, welches im Gegensatz zum bloßen Verhalten auf Handlungsentwürfen basiert. Hier liegt die Schnittstelle von Handlung und Wissen. Wissen ist die Grundlage allen Handelns und es bestimmt, wie wir das Handeln anderer verstehen. Handelnde im Alltag zu verstehen und zwischen Handeln und Handlung und zwischen unterschiedlichen Handlungsmotivationen unterscheiden zu können, eröffnet der theoretische Ansatz der Lebenswelt, der den Pflegeprozess theoretisch fundieren und zur lokalen Ent-Subjektivierung der psychiatrischen Pflege beitragen kann. Lassen Sie uns nun vom Allgemeinen zum Besonderen kommen.

1.4 Phänomenologie und Lebenswelt: Edmund Husserl

Beginnen möchte ich mit Edmund Husserl, dem Begründer der Phänomenologie, und seinem Zentralbegriff Lebenswelt aus der Spätphilosophie (Husserl 2018).

»Um das erwachsende praktische und theoretische Problem, das sich aus dem Fragwürdig-werden des bisher Selbstverständlichen ergibt, zu lösen, haben wir in dessen Horizonte auslegend einzudringen.« (Schütz 1971, S. 154)

Die europäische Wissenschaftsentwicklung in den 1930er Jahren folgte zunehmend der Idee einer wissenschaftlichen Objektivität der wahren, vorurteilsfreien und messbaren Erkenntnis, die mit der modernen Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert begann. Die theoretische Beschreibung von Naturphänomenen führte in den Folgejahren zu einer raschen Zunahme an Wissen, weshalb es möglich wurde, die Welt empirisch zu erschließen.

Durch die systematische Erhebung von Daten im Feld oder durch das Experiment aus Sicht der dritten Person – dem Anspruch einer beweisbaren Wahrheit folgend – entfernte sich die Wissenschaft zunehmend vom Subjekt und den subjektiven Gegebenheiten, wie dem Erleben und dem Erfahren einer Sache, wie Husserl feststellte (Husserl 2018).

Merke

Der Diskurs um die Wahrheit stellte eine zentrale Problematik der Philosophie dar. Der Naturwissenschaft reicht es nicht aus, andere Menschen von einer Hypothese zu überzeugen. Die Hypothese muss durch empirische Befunde überprüfbar und wiederholbar sein. Für die Naturwissenschaft ist die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zentral, um Regelmäßigkeiten erkennen zu können.

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