Vollzug Hansjörg Anderegg Vollzug Der 4. Fall mit BKA-Kommissarin Chris Thriller
Impressum Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Print-ISBN: 978-3-96752-196-2 E-Book-ISBN: 978-3-96752-694-3 Copyright (2021) XOXO Verlag Umschlaggestaltung: Grit Richter, XOXO Verlag unter Verwendung der Bilder: Stockfoto-Nummer: 419834089, 724345753 von www.shutterstock.com Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag Hergestellt in Bremen, Germany (EU) XOXO Verlag ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH Gröpelinger Heerstr. 149 28237 Bremen Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Hansjörg Anderegg
Hansjörg Anderegg
Vollzug
Der 4. Fall mit BKA-Kommissarin Chris
Thriller
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Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://www.d-nb.de abrufbar.
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E-Book-ISBN: 978-3-96752-694-3
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Umschlaggestaltung: Grit Richter, XOXO Verlag
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Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
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ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
Hamburg
Der Einsatzleiter streckte drei Finger hoch, dann gab er dem Mann am Rammbock das Zeichen zum Angriff. Sperrholz splitterte. Die Tür prallte an die Wand des Flurs. Eine Blendgranate rollte in die Wohnung und explodierte mit einem Knall, der die ganze Etage erschütterte. Im nächsten Augenblick standen in jedem Zimmer der kleinen Wohnung Männer des SEK Hamburg, das Sturmgewehr im Anschlag.
»Polizei! Hinlegen und Hände auf den Rücken!«
Der Einsatzleiter hätte sich den Befehl sparen können. Die Sozialwohnung im achten Stock des Plattenbaus war leer in fast jeder Hinsicht. Möbel gab es so gut wie keine. Einzig ein Fernseher und zwei Pritschen mit Luftmatratzen, auf denen zerknüllte Schlafsäcke lagen, die von Weitem nach scharfem Schweiß stanken, zeugten von menschlichen Bewohnern. Das Fernsehgerät stammte von einem andern Planeten als die abbruchreife Wohnung. Der ultraflache Großbildschirm war an einen Satellitenempfänger gekoppelt, den zwei XXL Parabolantennen auf dem Balkon speisten. Der arabische Kanal von Al Jazeera sendete eine Art Talkshow, in der sich drei Männer anschrien.
»Soviel zu den Bewohnern«, knurrte der Einsatzleiter, verärgert und erleichtert zugleich.
Immerhin hatte er richtig gezählt. Er befahl den Rückzug. Spurensicherung und Fahndung nach den Verdächtigen waren nicht mehr Aufgaben des Spezialeinsatzkommandos.
»Ihre Wohnung«, sagte er zu den Kommissaren vom Bundeskriminalamt, denen er diesen zweifelhaften Einsatz verdankte. »Das Loch ist praktisch leer. Zwei Pritschen, zwei benutzte Schlafsäcke, TV Gerät, das ist alles. Gute Unterhaltung.«
Oberkommissarin Dr. Chris Hegel vom BKA dankte höflich und fügte hinzu:
»Lassen Sie zwei Männer zur Bewachung zurück, bis die Kollegen vom LKA eintreffen.«
Sie nickte ihrem Partner, Kommissar Sven Hoffmann, zu, streifte die hauchdünnen Latex-Handschuhe über und betrat das ›Loch‹. Sven rümpfte die Nase, als sie im einzigen Zimmer standen, das die Verdächtigen bewohnt hatten.
»Stinkt wie im Klassenlager«, brummte er angewidert.
Chris schaltete das arabische Streitgespräch stumm. Für die Kriminaltechnik gab es in dieser Wohnung nicht allzu viel zu entdecken, stellte sie rasch fest. Ein paar Gratiszeitungen und eine Ausgabe der ›Frankfurter Allgemeinen‹ lagen neben dem Fernseher. Der Rest des Lebens hatte sich offenbar draußen und auf den Pritschen abgespielt. Sie schob den einen Schlafsack vorsichtig beiseite. Ihre Hand zuckte unwillkürlich zurück, begleitet von einem überraschten Ausruf.
»Bettnässer?«, fragte ihr Partner grinsend.
»Das Zeug ist noch warm!«, gab sie hastig zurück.
Sie tastete den zweiten Schlafsack ab. Er war kalt.
»Einer muss vor wenigen Minuten noch hier gelegen haben«, schloss sie, »höchstens eine Viertelstunde, schätze ich.«
Sie spürte, wie sich ihre Nackenhärchen sträubten. Das ist unmöglich , sagte ihr Verstand, und Sven sprach aus, was sie dachte:
»Kann nicht sein. Seit einer Stunde beobachten wir mit dem SEK den Zugang zur Wohnung, das Treppenhaus und den Hauseingang. Die Aufzüge sind ausgeschaltet. Der kann unmöglich unter unsern Augen abgehauen sein.«
Chris‘ Gedanken überschlugen sich. Eine unbekannte Person, wahrscheinlich der Verdächtige, Hassan Moussouni, hatte in diesem Zimmer gelegen, während sie die Zugänge zur Wohnung beobachteten. Daran zweifelte sie keinen Augenblick. Nun war er verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Es gab nur eine logische Erklärung. Beide eilten gleichzeitig zur Balkontür. Sie war nur zugezogen, nicht verriegelt.
»Scheiße, der muss ein verdammter Akrobat sein«, knurrte Sven beim Blick in den klaffenden Abgrund.
Ohne Seil und Haken gab es auch für einen Akrobaten keine Möglichkeit, nach unten oder oben zu entweichen. Der Nachbarbalkon jedoch war mit einem tollkühnen Sprung zu erreichen.
»Er versteckt sich in einer andern Wohnung auf dieser Etage«, rief sie und rannte hinaus, um das SEK aufzuhalten.
Zu spät. Bis auf zwei Männer war die Truppe abgezogen. In voller Kampfmontur, mit schwarzer Gesichtsmaske, die nur Augen und Mund freiließ, standen die beiden Wache an der Tür, als führte sie zum Tresor der Bundesbank, statt zu stinkenden Pritschen.
»Der Verdächtige versteckt sich in einer der Wohnungen auf dieser Etage«, erklärte sie den verblüfften Kollegen. »Rufen Sie Ihre Leute zurück. Wir beginnen beim Treppenhaus.«
Sven war schon lange genug ihr Partner, um sofort zu verstehen, weshalb sie nicht in den unmittelbaren Nachbarwohnungen zu suchen begann, sondern am Ende des Ganges. Dort lag die einzige Wohnung, deren Tür sich keinen Spalt geöffnet hatte nach der Detonation der Blendgranate. Mit gezogener und entsicherter Pistole stellten sie sich zu beiden Seiten der Wohnungstür auf. Chris drückte auf die Klingel.
»Polizei, öffnen Sie bitte!«, rief sie laut.
Nichts regte sich. Kein Geräusch drang aus der Wohnung. Sie drückte länger auf den Klingelknopf, klopfte und wiederholte die Aufforderung mit eindringlicher Stimme.
»Niemand da«, murmelte Sven kaum hörbar und ließ die Waffe sinken.
Bevor sie antworten konnte, vernahm sie einen leisen, metallischen Knacks. Innen an der Tür kratzte es, als würde ein Riegel geschoben. Im selben Augenblick, als sich ein Spalt öffnete, schoss Svens Arm mit der Pistole wieder nach oben. Chris hielt den Atem an. Auf halber Höhe erschien ein weißes Gesicht, umrahmt von seidig schimmerndem schwarzem Haar. Schneewittchen, so klein wie ihre Zwerge. Die großen Augen des Mädchens starrten die Polizisten angstvoll an. Chris entspannte sich, beugte sich zum Kind hinunter und beruhigte:
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