Peter Henisch - Der Jahrhundertroman

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Henisch - Der Jahrhundertroman» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Jahrhundertroman: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Jahrhundertroman»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein wunderbar ironischer Roman über eine junge Frau, einen alten Mann und die Kraft der Literatur.
Als Buchhändler war der alte Herr Roch stets von Büchern umgeben, nun hat er selbst einen «Jahrhundertroman» geschrieben. Es soll darin um Literatur gehen – von Musil und Roth bis zu Bachmann und Handke. In Geschichten, in denen der Möglichkeitssinn die Wirklichkeit oft ausblendet. Die Studentin Lisa, Kellnerin in Rochs Stammcafé, soll das Manuskript für ihn abtippen. Da sie Rochs Schrift nicht lesen kann, will er ihr diktieren, doch alles ist heillos durcheinandergekommen. Zwischen dem alten Mann, der voller Geschichten steckt, und der jungen Frau, die ihm nicht alles glaubt, entwickelt sich eine ambivalente Beziehung. Doch Lisa hat auch andere Sorgen: Ihre Freundin Semira soll abgeschoben werden. Kann Rochs Bücherlager ihr Zuflucht bieten?

Der Jahrhundertroman — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Jahrhundertroman», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Schau! sagte sie. Aber Ronnie war gerade in ein Videospiel vertieft.

Wahrscheinlich war er auch nicht der richtige Adressat für diese Botschaft.

Stimmt schon, vielleicht erinnerte Herr Roch Lisa ein wenig an ihren Großvater … Durch die Art, wie er gewisse Wörter aussprach … Das Wort Melange zum Beispiel … Oder das Wort Bagage … Aber darüber hinaus hielt sich die Ähnlichkeit in Grenzen.

Nach seinem Schlaganfall war seine rechte Seite, wie er es nannte, ein bisschen lädiert. Aber er war auf den Beinen, das war doch das Wichtigste. Und er war lang nicht so alt wie ihr Opa damals. Der hatte zuletzt behauptet, er sei bereits hundert.

Aber nein, Opa, sagte sie, du bist noch nicht hundert, du warst gerade erst neunzig.

Wie willst du das wissen? antwortete er. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Wer bist du überhaupt? Warte! Du kommst mir bekannt vor … Du kommst mir bekannt vor, aber ich erinnere mich nicht an deinen Namen.

Ich bin Lisa, sagte sie. Lisa, deine Enkelin. Lisa, dein Enkelkind.

Du lügst, sagte er. Du bist kein Kind, du bist eine Frau … Sie sind eine fremde Frau (da war er auf einmal per Sie mit ihr) … Ich kenne Sie nicht. Wer hat Sie überhaupt hereingelassen?

Er verkniff die Augen. Sind Sie die neue Pflegerin?

Nein, Opa, sagte sie, es gibt keine neue Pflegerin.

Und wo ist Zdenka? fragte er.

Zdenka hat sich ein bisschen hingelegt. Oben, im kleinen Zimmer, hat sie sich hingelegt, in dem Papa für sein Examen gelernt hat.

Welcher Papa? fragte er.

Na, mein Vater, Dein Sohn!

Ich habe einen Sohn? fragte er.

Klar, Opa, du hast einen Sohn.

Das ist mir entgangen, sagte er, das muss ich meiner Frau sagen. Seien Sie so freundlich und rufen Sie meine Gattin!

ach Großvater lieber Großvater letzten Endes warst du schon nicht mehr ganz auf dem Laufenden

Zdenka lag oben im Zimmer in dem mein Vater für sein Examen gebüffelt hatte

ich saß neben dir und hielt deine überraschend leichte Hand

aber deine Frau meine Oma lag seit sieben Jahren draußen auf dem Friedhof

doch die Vögel zwitscherten trotzdem auf der Terrasse

fraßen das Körnerfutter pickten das Fett aus den Meisenringen

schau Opa sagte ich die vielen Vögel ach ja sagte er Amsel Drossel Fink & Star

ob ich den Frühling noch ertrage ob ich mir noch ein Jahr antun soll ich weiß nicht

Aber das hatte nichts damit zu tun. Das hatte nichts damit zu tun, dass sie sich schließlich doch auf den Job mit Rochs Roman einließ. Das hatte vor allem mit ihrer finanziellen Lage zu tun. Und die wurde damals, im Laufe des November, prekär.

So eine Scheiße , mailte sie Semira. Die Hoffnung auf die Studienbeihilfe kann ich begraben. Zuerst hat es wochenlang gedauert, bis die Kommission auf mein Ansuchen reagiert hat. Und jetzt wollen sie eine notariell beglaubigte Bestätigung, aus der hervorgeht, dass mich mein Vater nicht finanziell unterstützt .

Und mein Vater müsste das unterschreiben. Was für eine Idee! Natürlich wird er das nie machen. Er hat mir ja erst unlängst ein Kuvert mit zwei Fünfhundertern geschickt. Ich habe mir vorgenommen, sie nicht anzurühren, aber ich weiß nicht, wie lang ich das durchhalte .

Herr Roch jedoch bot ihr zwei Euro pro Seite. Okay, sagte sie. Ich könnte dieses Manuskript jetzt abtippen.

Das freut mich, sagte er. Das freut mich ganz außerordentlich. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen gleich morgen die erste Lieferung bringen.

Diese erste Lieferung sollte sie allerdings nicht im Café Klee entgegennehmen. Die Chefin musste nichts davon mitbekommen. Erneut hatte diese Roch mit Lokalverbot gedroht, wenn er ihre Kellnerin nicht in Ruhe lasse. Er war zwar nicht ganz sicher, wie ernst sie das meinte, aber vielleicht war es besser, sie nicht zu provozieren.

Lisa traf Roch also in einem etwa eine Viertelstunde vom Café entfernten Park. Als sie ein paar Minuten zu spät, kurz nach halb drei, dort hinkam, saß der Alte schon auf einer Bank. Das Wetter war in dieser Woche wieder besser geworden, die Sonne brachte die letzten Blätter, die noch an den Bäumen hingen, zum Leuchten. Für Mitte November war es ein erstaunlich milder Tag.

Neben Roch auf der Bank stand eine etwas abgeschabte Aktentasche. Darin war wahrscheinlich das angekündigte Manuskript. Als sich Lisa, ohne lang zu überlegen, so zu ihm setzte, dass die Tasche vorerst zwischen ihnen stand, stellte er sie von links nach rechts.

Dabei wirkte die Tasche bedenklich gewichtig.

Schön, dass Sie gekommen sind, sagte er, ich habe schon befürchtet, Sie haben es sich anders überlegt.

Er nahm ihre Hand und hielt sie für ein paar Augenblicke fest.

Entschuldigung, sagte er, als er merkte, dass ihr das nicht recht war. Ich bin nur so froh, dass Sie sich wirklich entschlossen haben …

Er beendete den Satz nicht. Ließ ihn gewissermaßen in der Luft hängen.

Vielleicht spürte er den leisen Zweifel, der sich inzwischen wieder in ihr rührte. Hatte sie sich wirklich entschlossen? Erwartete er, dass sie es noch einmal bestätigte, oder fürchtete er, dass sie wieder dementierte? Der halbe Satz hing in der Luft, zwischen ihm und ihr war für ein paar Sekunden eine etwas ratlose Stille.

Ein Engel geht durch den Raum, das heißt genau genommen durch den Park. Roch versuchte zu lächeln, als er das sagte. Nun kam sein Lächeln ja meistens ein bisschen schief. Aber vielleicht kam es ihr jetzt, da sie neben ihm saß, noch etwas schiefer vor als sonst.

Ich seh keinen Engel, sagte sie. Womöglich war das ein bisschen brutal. Doch sie hatte das Gefühl, eine gewisse Nüchternheit könnte in dieser Situation nicht schaden.

Gewiss, sagte Roch. Sie haben natürlich recht. Von Engeln sollte man nicht so leichtfertig reden.

Okay, sagte sie, dann geben Sie mir das Manuskript. Sie war jetzt für eine möglichst rasche Abwicklung der Übergabe.

Natürlich, sagte Roch. Ich will Sie nicht länger aufhalten. Wer weiß, was Sie heute Abend noch Schönes vorhaben.

Er beugte sich über seine Aktentasche und zog eine große, schwarze Mappe heraus. Zwei darübergespannte Gummibänder sollten offenbar verhindern, dass die darin enthaltenen Seiten herausrutschten. Wie viele Seiten es waren, ließ sich auf den ersten Blick nicht abschätzen. Aber für eine erste Lieferung waren es viele.

Es war jedenfalls nicht leicht, diese Mappe in ihrem Stadtrucksack unterzubringen. Sie brachte da alles Mögliche unter, Sachen für die Uni, Kosmetiktäschchen, das Buch, das sie gerade las. Und den Laptop natürlich. Alles kein Problem. Doch diese Mappe war sperrig, der Zipp ließ sich kaum schließen.

Roch war ihr noch behilflich, sich den Rucksack wieder umzuhängen. Und dann stand sie da, mit dieser Last auf dem Rücken, die er ihr somit aufgeladen hatte. Irgendwie wehrlos, die Bewegungsfreiheit ihrer Arme eingeschränkt durch die Träger des Rucksacks, die sich ungewohnt eng anfühlten. Und genau in diesem Augenblick steckte ihr Roch noch einen Hundert-Euro-Schein in die Manteltasche.

Als Vorschuss, sagte er. Für die ersten fünfzig Seiten.

Aber …, sagte sie.

Lassen Sie nur, sagte er. Es ist mir eine Freude.

Na bitte, dachte sie, wenn es ihm eine Freude ist … Dann wollte sie ihm diese Freude nicht verderben.

Und dann ist sie schon auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle, die letzten paar Meter läuft sie sogar, damit ihr die Straßenbahn, die gerade hält, nicht davonfährt. Und die Mappe im Rucksack ist beim Laufen hinderlich, aber sie schafft es. Im Wagen ist es sehr voll, sodass Berührungen mit anderen Menschen unvermeidlich sind. Und da erschrickt sie, weil sie plötzlich den Eindruck hat, dass jemand den Zipp ihres Rucksacks zu öffnen versucht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Jahrhundertroman»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Jahrhundertroman» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Jahrhundertroman»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Jahrhundertroman» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x