Er flieht in die Schweiz, setzt dort das Studium fort und verfällt in eine Depression, durch die »der Gedanke an Mord statt SelbstmordSelbstmord« (S. 17) in ihm aufkommt. Ein medizinisches Gutachten erklärt später, dass der Selbsterhaltungstrieb ihn vor der Selbsttötung bewahrt habe, dass dieser Trieb »die Kugel […] auf ein anderes Opfer abgelenkt« (S. 17) habe. Dieses Opfer ist Wilhelm Gustloff.
Der Prozess, der »weit über die Schweiz und Deutschland hinaus Beachtung findet«11, beginnt am 9. Dezember 1936 in Chur und endet am 14. Dezember. Frankfurter wird des Mordes schuldig gesprochen und zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, am 1. Juni 1945, wird einem Gnadengesuch entsprochen. Sofort nach seiner Entlassung beschließt Frankfurter, »nach Palästina auszureisen, hoffend auf ein zukünftiges Israel« (S. 159).
Alexander Marinesko wird 1913 »in der Hafenstadt Odessa, am Schwarzen Meer gelegen« (S. 13), geboren. »Seine Mutter stammte aus der Ukraine. Der Vater war Rumäne« (S. 13). In Odessa erlebt »der siebenjährige Alexander« (S. 14), wie sich die Bolschewiken, auch die »Roten« genannt, gegenüber den Menschewiken, den »Weißen«, durchsetzen. In einem Bürgerkrieg besiegen die radikalen Roten, die sich unter Lenin zur »Kommunistischen Partei der Sowjetunion« zusammengeschlossen haben, die innenpolitischen Gegner, aber auch den »Rest der britischen und französischen Interventionsarmeen« (S. 14).
Marinesko wird »Mitglied der Jugendorganisation Komsomol« (S. 23), dann Schiffsmaat bei der Handelsmarine, wechselt über zur Kriegsmarine, wird zum U-Boot-KommandantU-Boot-Fahrer ausgebildet und zunächst »als Navigationsoffizier einem U-Boot zugeteilt, dem Sch 306 Pische « (S. 24); später – in der Stalin-Ära – wird er »Kommandant eines U-Bootes« (S. 53), nimmt an Übungen »für den Ernstfall« (S. 72) teil und bekommt endlich als »Kapitän 3. Grades ein neues Boot unterstellt« (S. 87), von dem aus er die Gustloff torpedieren und versenken wird.
Nicht nur durch seinen Ehrgeiz, sondern auch durch seine Vorliebe für Wodka und seine gelegentlichen Bordellbesuche ist Marinesko charakterisiert. Degradierung statt RuhmEr glaubte, große Ehrungen erwarten zu können, als er nach der Zerstörung der Gustloff und eines weiteren Transportschiffs den Heimathafen ansteuerte. Doch »Marinesko wurde weder als ›Held der Sowjetunion‹ ausgezeichnet, noch erhielt er den Lenin-Orden«12. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird er zunächst degradiert, dann »aus der sowjetischen Marine entlassen« (S. 168), schließlich in ein Straflager nach Sibirien eingewiesen. Erst nach Stalins Tod wird er rehabilitiert (S. 169).
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