Die Sichtbarkeit der Übersetzung
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Betrachtet man diese beiden Übersetzungen und Übersetzer, so scheint die Sache – folgt man Lawrence Venutis (1995) Vorstellung von Sichtbarkeit – eindeutig: Eine erste Übersetzung, die nicht so sehr die Eigenheit und damit Fremdheit des Originals in den Blick nimmt, sondern einen eher gut lesbaren Text zum Ziel hat und damit gewissermaßen das Übersetzt-Sein des Textes verschleiert; eine andere Übersetzung, die – auch wenn sie keine völlige Neuübersetzung darstellt – in vielen Fällen versucht, den sprachlichen Duktus des Originals wiederzugeben und somit als Übersetzung sichtbar ist. Ein erster Übersetzer, der trotz seiner Produktivität in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung tritt, während der zweite Übersetzer, Hans-Christian Oeser, medial präsent ist und auch als „respecter of difference“ (Oeser 1997) gewissermaßen das Sichtbarmachen von Fremdem propagiert.
Im Roman von Ralph Ellison hingegen sind die Rollen und Funktionen von Sicht- und Unsichtbarkeit nicht derart eindeutig verteilt. Der namenlose Erzähler nutzt seine Unsichtbarkeit durchaus auch zu seinem Vorteil, da er ungreifbar für sein Gegenüber bleibt und so auch frei sprechen kann. Auch am Ende des Romans, wenn er sich entscheidet, seine Höhle zu verlassen, bleibt unklar, welche Auswirkungen dies auf seine Sichtbarkeit haben wird: „I’m shaking off the old skin and I’ll leave it here in the hole. I’m coming out, no less invisible without it, but coming out nonetheless.“ (Ellison 1952: 581) Es bleibt den LeserInnen überlassen, ob der Erzähler damit seine Unsichtbarkeit resignativ akzeptiert oder sie als einen Raum für eine neue, eigene Handlungsmächtigkeit sieht.
Während im Roman die Vieldeutigkeit und die komplizierten Bedingungen von (Un-)Sichtbarkeit zu Tage treten, wird der Sichtbarkeitsbegriff in der Übersetzungswissenschaft meist sehr eindeutig, um nicht zu sagen eindimensional gesehen. Der folgende Beitrag will daher blinde Flecken in der übersetzungswissenschaftlichen Diskussion von Sichtbarkeit aufzeigen und einen Beitrag zu ihrer Theoretisierung und auch Differenzierung leisten. Hierfür sollen ausgehend von Venutis Forderung nach Sichtbarkeit bzw. Kritik an der Unsichtbarkeit von ÜbersetzerInnen, Erkenntnisse aus anderen Disziplinen, die sich mit Sichtbarkeit beschäftigen, herangezogen und für die Übersetzungswissenschaft nutzbar gemacht werden.
2 Theoretische Aspekte von Sichtbarkeit
Ellison hat in seinem Roman gezeigt, dass man Unsichtbarkeit sichtbar machen muss, um sie zu erkennen. In der Übersetzungswissenschaft hat dies Venuti (1995) geleistet, indem er erstmals die Unsichtbarkeit von ÜbersetzerInnen thematisierte. Ausschlaggebend ist für ihn dabei die Übersetzungsmethode: Je flüssiger sich eine Übersetzung liest, je stärker sie das Fremde, das Andere des Originals verschleiert, desto unsichtbarer wird sie und damit auch die übersetzende Person. Ihm geht es somit um die Effekte, die bestimmte Übersetzungsmethoden auslösen. Vom US-amerikanischen Buchmarkt und von Verlagen wird laut Venuti eine flüssige, domestizierende Übersetzung forciert, die die kulturellen und sprachlichen Eigenheiten des Originals für das Publikum neutralisiert und so die, wie Jiri Levy (1969) es formulieren würde, „Illusion“ erzeugt, ein englischsprachiges Original zu lesen.
Als sichtbare Übersetzungsstrategie identifiziert Venuti die verfremdende Übersetzung, deren Möglichkeiten und Spielarten er im weiteren Laufe des Buches beschreibt. Er versteht diese übersetzerische Haltung als einen Akt des Widerstands „against ethnocentrism and racism, cultural narcissism and imperialism in the interest of democratic geopolitical relations“ (Venuti 1995: 20). Sein „call to action“, wie das letzte Kapitel des Buches lautet, ruft ÜbersetzerInnen dazu auf, Übersetzungen dazu zu nutzen, das kulturell Andere sichtbar zu machen und so letztlich auch dazu beizutragen, die Lesegewohnheiten zu ändern:
A translated text should be the site where a different culture emerges, where a reader gets a glimpse of a cultural other, and resistancy, a translation strategy based on an aesthetic of discontinuity, can best preserve that difference, that otherness, by reminding the reader of the gains and losses in the translation process and the unbridgeable gap between cultures. (Venuti 1995: 306)
Sichtbarkeit wird bei Venuti aus einem ethischen Blickwinkel betrachtet und mit einer bestimmten Übersetzungsmethode, nämlich der verfremdenden Übersetzung, erreicht. Sein Buch leistete zweifelsohne einen wesentlichen Beitrag zu einer Neufokussierung des übersetzungswissenschaftlichen Interesses, das nunmehr die übersetzende Person verstärkt in den Blick nahm. Gleichzeitig gab es auch heftige, teils polemische Kritik.1 Ohne das Verdienst Venutis schmälern zu wollen, bleiben eine Reihe von offenen Fragen, die Jieun Kiaer, Jennifer Guest und Xiaofan Amy Li (2019: 2) auf den Punkt bringen:
How and when is something made visible through translation, perhaps at the cost of obscuring something else? (In)Visible to whom and made (in)visible by whom, for what purposes and in what contexts? Maybe it is precisely the understanding of invisibility that needs to be diversified and made more visible in discussions about translation, rather than easily dismissing invisibility as undesirable.
Für einen umfassenden Blick auf die Frage der Sichtbarkeit, ihre Manifestationsformen und ihr Verhältnis zur Unsichtbarkeit, die A.E.B. Coldiron (2012: 189) als „mirror notion“ bzw. „ alter idem “ bezeichnet, scheint es nützlich, über den disziplinären Zaun zu blicken. Erkenntnisse und Diskussionen aus den Kunstwissenschaften (z.B. Schaffer 2008; Klein/Mai/Tumanov 2017), der Philosophie (z.B. Foucault 1977), der Kritischen Theorie (z.B. Butler 1990, 2004), und vor allem der Soziologie (z.B. Honneth 2003a, 2003b; Thompson 2005; Brighenti 2007, 2017), können wertvolle Beiträge zu einer Theoretisierung translatorischer (Un-)Sichtbarkeit leisten. Zunächst jedoch sollen einige der Probleme und offenen Fragen, die Venutis Verständnis von Sichtbarkeit mit sich bringen, dargelegt werden.
Fremdheit scheint bei Venuti ein im Text gesetztes Faktum zu sein. Wenn allerdings in der Übersetzung Fremdheit repräsentiert wird, so bedeutet dies nicht, dass damit eine Realität des Anderen wiedergegeben wird. Judith Butler, unter anderen, weist auf die Gefahr hin, die Beziehung zwischen der sichtbaren Repräsentation und dem Realen zu verwechseln: „[T]he real is positioned both before and after its representation; and representation becomes a moment of the reproduction and consolidation of the real“ (Butler 1990: 106). Eine Absolutsetzung des kulturell Anderen bzw. seiner Repräsentation in der Übersetzung, wie dies Venuti indirekt fordert, birgt letztlich auch die Gefahr seiner bzw. ihrer Essentialisierung. Wie Clive Scott (vgl. 2012: 11) treffend feststellt, führt die Annahme einer unhinterfragten Differenz zwischen zwei Sprachen dazu, dass ÜbersetzerInnen in Begriffen wie sprachlicher Identität und nationaler Kultur gefangen gehalten werden und damit der Blick auf andere übersetzerische Möglichkeiten und damit auch Formen von Sichtbarkeit versperrt wird.
Das kulturell Andere und seine Vermittlung durch eine verfremdende Übersetzungsstrategie wird bei Venuti in eine lineare Relation zur Sichtbarkeit gesetzt. Sichtbarkeit wird also von vornherein und unabhängig von situativen, sozialen und kulturellen Faktoren mit bestimmten Eigenschaften verknüpft, eine Haltung, die der Soziologe Axel Honneth in seiner Diskussion von Sichtbarkeitskategorien als „starken Wertrealismus“ (Honneth 2003a: 331) bezeichnet. Sichtbarkeit ist jedoch von Normen, Erwartungen und Werten abhängig, die einem ständigen, kulturellen und sozialen Wandel unterworfen sind. Folglich erweist sich die Annahme einer starren Korrelation zwischen Sichtbarkeit und einer bestimmten Übersetzungsmethode als nicht haltbar, was gerade bei einem weiteren Blick zurück in die Geschichte der Übersetzung deutlich wird: Wie Coldiron (2012) in ihrer Studie zeigt, wurde die (Un-)Sichtbarmachung des Fremden in verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Wertigkeiten versehen. Eine flüssige Übersetzung bedeutete nicht automatisch Unsichtbarkeit von ÜbersetzerInnen, im Gegenteil, sie konnten durch Vorworte, Kommentare auf die Schwierigkeiten der Übersetzung hinweisen, ihren Wert hervorstreichen und gleichzeitig das Fremde weitgehend naturalisieren. Gerade eine – zumindest als Postulat – stark einbürgernde Übersetzung, wie Luthers deutsche Fassung der Bibel zeigt, wie immens sichtbar und exponiert eine Übersetzung sein kann, obwohl sie gerade die Lesbarkeit und Verständlichkeit zur Maxime erhebt. Zwar integriert Venuti – wie auch der Untertitel seines Buches deutlich macht – eine historische Dimension in seine Betrachtungen, die allerdings im Wesentlichen nur ins 19. Jahrhundert, das von der romantischen Sicht auf die Fremdheit der Sprachen geprägt war, zurückreicht.
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