Uwe Klausner - Operation Werwolf - Blutweihe

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Berlin im Juli 1941. Ein Serienmörder versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Die Opfer werden grausam verstümmelt und obwohl die Fahndung auf Hochtouren läuft, tappen die Ermittler im Dunkeln.
Um ihn bloßzustellen, wird Tom von Sydow, Kommissar bei der Mordinspektion Berlin, von seinem Vorgesetzten genötigt, den Fall zu übernehmen. Dabei deckt er Verbindungen des Täters auf, die um keinen Preis nach außen dringen dürfen. Verbindungen, die bis in die Reihen der Gestapo reichen, und die den Jäger zum Gejagten werden lassen …

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Uwe Klausner

Operation Werwolf – Blutweihe

Kriminalroman

Zum Buch Ehrenkodex Berlin im Juli 1941 knapp zwei Jahre nach Kriegsbeginn - фото 1

Zum Buch

Ehrenkodex Berlin im Juli 1941, knapp zwei Jahre nach Kriegsbeginn. Ein Serienmörder versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Die Opfer werden grausam verstümmelt und obwohl die Fahndung der Kripo auf Hochtouren läuft, ist ein Ende der „Operation Werwolf“ nicht in Sicht. Um den renitenten Kollegen bloßzustellen, wird Tom von Sydow, Ermittler bei der Mordinspektion Berlin, von seinem Vorgesetzten genötigt, den brisanten Fall zu übernehmen. Dank seiner Verbindungen zur Halbwelt gelingt es dem Ermittler dann auch bald, dem gewieften Psychopathen auf die Spur zu kommen, dessen Opfer sich aus Fahrgästen der S-Bahn-rekrutieren. Dabei deckt er Verbindungen des Täters auf, die um keinen Preis nach außen dringen dürfen. Mit dem Ergebnis, dass Sydow nicht nur bei seinen Vorgesetzten, sondern auch bei Gestapo-Chef Heydrich ins Fadenkreuz gerät. Der Jäger wird zum Gejagten. Nicht lange, und Sydows Leben hängt am seidenen Faden.

Uwe Klausner wurde in Heidelberg geboren und wuchs dort auf. Sein Studium der Geschichte und Anglistik absolvierte er in Mannheim und Heidelberg, die damit verbundenen Auslandsaufenthalte an der University of Kent in Canterbury und an der University of Minnesota in Minneapolis/USA. Heute lebt Uwe Klausner mit seiner Familie in Bad Mergentheim. Neben seiner Tätigkeit als Autor hat er bereits mehrere Theaterstücke verfasst, darunter „Figaro – oder die Revolution frisst ihre Kinder“, „Prophet der letzten Tage“, „Mensch, Martin!“ und erst jüngst „Anonymus“, ein Zweiakter über die Autorenschaft der Shakespeare-Dramen, der 2019 am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda uraufgeführt wurde.

Impressum

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Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2020

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © ullstein bild

ISBN 978-3-8392-6646-5

Vorbemerkung

Die Idee für den Roman entstand während der Lektüre von Sachbüchern zum Thema »Serientäter im Dritten Reich«, unter ihnen der als »S-Bahn-Mörder von Berlin« bekannt gewordene und des Mordes in acht Fällen für schuldig befundene Paul Ogorzow (1912-1941).

An der Fiktionalität der Handlung änderte dies jedoch nichts.

Die Namen der Mordopfer und der Ermittler aus den Reihen der Kripo Berlin wurden geändert.

Personen der Zeitgeschichte werden unter ihren angestammten Namen aufgeführt.

FIKTIVE CHARAKTERE

(alphabetisch)

Eberhard Derpa, Revierleiter

Paul Hanke, Polizeibeamter

Max Jakubeit, Unterscharführer des SD der SS

Erich Kalinke, Kriminalassistent und Sydows rechte Hand

Hertha Krause alias ›Bijou‹, Animierdame im Tanz-Kabarett »Kakadu«

Emil Leschek, genannt Hantel-Emil, Türsteher im Tanz-Kabarett »Kakadu«

Hagen Mertz, Kriminalobersekretär der Gestapo

Herbert Michalski, Kriminalassistent und stellvertretender Leiter der Spurensicherung

Adele Mürwitz, Pensionärin

Adolf Peschke, Frührentner

Erna Pommerenke alias ›Tante Lola‹, Grande Dame der Berliner Halbwelt

Karl Prittwitz, Oberbahninspektor

Friedbert Schultze-Maybach, Sydows Vorgesetzter und Leiter der Kriminalgruppe M der Kripo Berlin

Ava Schumann, Revue-Tänzerin

Tom von Sydow, Kommissar der Kripo Berlin

Theodor Wattke, Leiter der Spurensicherung

Heinz Wischulke, Sanitätsgefreiter

REALE CHARAKTERE

Reinhard Heydrich (1905–1942), Chef des RSHA

Heinrich Himmler (1900–1945), Reichsführer-SS, Reichsinnenminister und Chef der Deutschen Polizei

DIE BERLINER S-BAHN 1931

ERSTES BUCH BLUTWEIHE Die NaziPartei duldete keine kriminellen Banden neben - фото 5

ERSTES BUCH

BLUTWEIHE

»Die Nazi-Partei duldete keine kriminellen Banden neben sich. Sie machte Berlin zur Kommandozentrale von Verbrechen einer ganz neuen Dimension: der staatlich gedeckten Entwürdigung, Freiheitsberaubung, Ausplünderung und Ermordung von Millionen unschuldiger Menschen.«

(Michael Bienert / Elke Linda Buchholz, Die Zwanziger Jahre in Berlin. Ein Wegweiser durch die Stadt, Berlin 2018, S. 255)

KYRIE

Requiem aeternam dona eis, domine,

Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,

Ad te omnis caro veniet.

Zu dir wird kommen alles Fleisch.

Kyrie eleison,

Herr, erbarme Dich,

Christe eleison,

Christus, erbarme Dich,

Kyrie eleison.

Herr, erbarme Dich.

(Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem in d-Moll [KV 626])

*

»Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer sich selbst von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind.«

(Adolf Hitler in einer Rundfunkansprache am 1. September 1939)

FREITAG, 8. SEPTEMBER 1939

1

Ostoberschlesien, Region Kattowitz

09:15 Uhr

»Ich zähle jetzt bis drei. Entweder du kommst raus, oder die Bude fliegt dir um die Ohren!«

Die Drohung verhallte ungehört. Kein Laut, auch nicht das leiseste Geräusch. Jetzt war guter Rat teuer. Auf die Tour kam er hier nicht weiter.

Aber egal. Er konnte auch anders. Die Rotzgöre würde sich noch wundern. Wenn sie nicht spurte, na wenn schon. Dann war es das eben gewesen. Wie du mir, so ich dir. Da kannte er nichts. Auch wenn sich das Luder querstellte, er saß am längeren Hebel. Wer nicht für die SS war, der war gegen sie.

Hopp oder topp.

Sie hatte die Wahl.

An der unsichtbaren Front, das würde die Kleine noch zu spüren bekommen, herrschten andere Gesetze. Ihn nach Strich und Faden verarschen, das würde ihr so passen. Da musste sich das Miststück einen Dümmeren suchen.

Die Schlampe war reif, so reif wie noch was.

Aber gewieft bis zum Gehtnichtmehr. Ein Grund mehr, vor ihr auf der Hut zu sein.

»He, du da drin, bist du taub, oder was?« Nichts ging mehr. Die Mühe hätte er sich sparen können. Aus dem Kühlschuppen, wo sich das gerissene Weibsstück verbarrikadiert hatte, drang kein Laut zu ihm nach draußen. »Mach kein Theater, du hast sowieso keine Chance!«

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