Kebra Nagast
Kebra Nagast von papaapa wird unter Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung 4.0 Internationallizenziert, sofern nichts anderes angegeben ist.
2015 Edited and published by the papaapa family in Accra. The orignal text of this book is around 700 years old. The Kebra Nagast is considered by many christians and rastafarians to be an important historically reliable work.
The work on this book was based on a non-commercial idea, supported by many people. You can copy and use parts of this book for your own purpose. Please respect this work and do no not spread the complete file for free. So you will support future projects.
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Zur Geschichte und zum Anliegen dieser Fassung – Die Kebra Nagast oder auch „Ehre der Könige“, ist eine äthiopische Urschrift, deren Entstehung ungefähr auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Der Text, der manchen Quellen zufolge über 1.000 Jahre alt sein soll, ist nicht nur eine Inspiration für viele äthiopische Christen sondern für Rastafarians weltweit. Das Buch enthält den Bericht darüber, wie die Königin von Saba, Makeda, König Salomo traf und wie die Bundeslade nach Äthiopien kam. Die Schrift erzählt darüber hinaus die Geschichte des Volkes von Äthiopien, wie es sich von der Anbetung von Sonne und Mond abkehrte und den Gott Israels erkannte. Die Urschrift selbst ist in über hundert Kapitel unterteilt, die eng miteinander in Zusammenhang stehen. Kapitel für Kapitel wird illustriert, wie die Königin von Äthiopien zunächst mit Salomon zusammentrifft, und wie der gemeinsame Sohn Menelik dann von Äthiopien nach Jerusalem reist, wo er beschließt, die Bundeslade in das Land seiner Mutter zu bringen. Verknüpft mit vielen Mysterien beginnt eine Reise, die ein vorläufiges Ende in den sagenumwobenen Bergfesten Äthiopiens nimmt. Grundlage für die vorliegende Übersetzung sind Textteile, die ursprünglich in koptischer Sprache geschrieben und dann ins Arabische übersetzt wurden. Eine Verschmelzung von historischen und politischen Aspekten ist bei einem solchen Zyklus fast unvermeidbar. Schließlich soll nichts Geringeres aufgezeigt werden, als dass die Segnungen der salomonischen Dynastie auf das äthiopische Königshaus übergehen. Eingewoben in viele Mysterien und Offenbarungen wird abgleitet, dass die äthiopische Form der Anbetung, Gott am wohlgefälligsten sei. Die Kebra Nagast endet mit der abschließenden Prophezeiung, dass die Macht Roms durch die Macht von Äthiopien verdunkelt wird. Die Kebra Nagast ist naturgemäß ein Text, der historisch-kritisch gelesen werden muss. Ziel der vorliegenden überarbeiteten Fassung ist es, durch einfache Lesbarkeit einen interessanten geschichtlichen Zugang und die ganze Breite der Erzählung zu eröffnen. Damit ermöglichen sich allen humanistisch orientierten Glaubensrichtungen Raum zur Standortbestimmung und Reflexion. Alles in allem möchte diese überarbeitete Version aber auch ein kleiner Teil des Lichts sein, das der unbekannte Autor in der großen Schrift in zeitloser Schönheit wie folgt beschreibt:“Ich bin hinabgestiegen wie ein großer Anker von Eisen an den Schiffen die übernachten, in die Tiefe des Meeres und habe eine Leuchte empfangen, die mir leuchtete, und bin an den Tauen der Klugheit heraufgestiegen. Ich schlief in der Tiefe des Meeres, und ohne vom Wasser überwältigt zu werden, träumte ich darinnen, indem ein Stern in meinem Busen war, und ich verwunderte mich darüber, indem ich ihn festhielt und befestigte ihn am Glanz der Sonne. Ich hielt ihn fest und lasse ihn nimmer in Ewigkeit. Ich trat ein, ins Tor des Schatzhauses der Weisheit, schöpfte mir das Wasser der Erkenntnis und trat ein, in die Glut der Flamme der Sonne, sie erleuchtete mich mit ihrem Glanz, ich wappnete mich damit und ward unversehrt durch das Vertrauen auf sie, nicht nur ich, sondern alle, die auf der Spur der Weisheit wandelten, nicht nur ich, sondern alle Leute meines Landes, des Reiches von Äthiopien und nicht nur sie, sondern auch die, welche auf ihren Wegen wandeln, die Völker, die sie umgeben. Denn der Herr hat uns Samen in Zion verliehen und einen Wohnsitz in Jerusalem. Wir haben jetzt gleiches Los mit denen, die er auserwählt hat, nämlich den Samen Jakobs.“
Einführung in die Geschichte von der Königin Makeda, wie sie nach Jerusalem kommt und König Salomon kennenlernt. Weiterhin wie König Salomon Makeda zur Frau nimmt, und diese später Jerusalem verlässt, um nach Äthiopien zurückzukehren.
1
Prolog - Die Herrlichkeit der König
Dem König Salomon und den Königen vom Thron von Axum zur Verherrlichung! Die Geschichte wie das Königreich Davids von seinem Sohne Salomon, dem König von Israel, auf das Land des Negus von Abessinien überging. Gott sah, dass Salomon nach dem Tode seines Vaters David, des Sohnes von Jesse, der über die Kinder Israels als König herrschte und in Jerusalem den Tempel Gottes plante. Nach Gottes Willen hatte Salomon mit dem Bau gewonnen und befahl von ungeheuren Stein Blöcke zu behauen. Die Arbeiter waren aber nicht im Stande die Steine zu behauen weildie Brechwerkzeuge zerbrachen. So riefen sie zum König Salomon, er möge in seiner Weisheit auf etwas sinnen das ihnen die Arbeit erleichtere. Salomon bat nun Gott den Spender der Weisheit, er möge ihm dazu eine Eingebung senden. Dann berief er Jäger und befahl ihnen, ihm das Junge eines Drachen zu verschaffen. Sie brachten ihm seinem Befehle gemäß ein Drachen Junges und Salomon ließ sogleich einen kupfernen Kessel herstellen, dessen Innenraum das erwähnte Junge bedeckte, mit drei Ellen hohen Füßen. Nun ließ er das Drachenjunge mitten im Palast niedersetzen und den Kupferkessel darüber stülpen. Aber die Flügel des Drachen guckten unter dem besagten Kessel hervor, da letzterer sich ja über der Erde erhob. Als nunder alte Drachen zu den hohen Bergen in seine Heimat kam und sein Junges nicht da war, da geriet er in Unruhe und flog auf der Erde umher, um sein Junges zu suchen. Er blickte dabei auch herab auf Jerusalem, da gewahrte er sein Junges unter dem erwähnten Kessel, fand aber nicht Mittel und Wege es wegzunehmen. Nun flog er auf gegen das Paradies Gottes, den Osten von Eden und fand unterhalb des Paradieses ein Stück hingeworfenes Holz, bereit für ihn zum Forttragen. Da trug er es in seiner großen Trauer um sein verlorenes Junges fort, ruhte nicht, bis er es nach Jerusalem brachte und warf es auf den kupfernen Kessel. Da geschah durch die Kraft Gottes ein Zeichen an diesem: Er spaltete sich in zwei Hälften und dem Drachen erschien sein Junges, er trug es fort und flog damit nach Hause. Als nun Salomon und alle Kinder Israels dies sahen, priesen sie laut den Allmächtigen, der einem unvernünftigen Fluggeschöpfe Verständnis verliehen hatte für etwas, was keine menschliche Macht zu Stande gebracht hatte. König Salomon ließ nun sofort die Steinmetzen jenes heilige, gesegnete Holz nehmen, dann das, was sie an den Steinen abspalten wollten, ausmessen, daran ein Zeichen machen und dann dort das erwähnte Holz ansetzen. Da ließen sich durch die Kraft Gottes des Allmächtigen die Steine da spalten, wo jene wollten, und diese Arbeit wurde ihnen leicht.
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