Dorothea Zwirner - Thea Sternheim - Chronistin der Moderne

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Die erste Biographie von Thea Sternheim, einer unkonventionellen und herausragenden Frau des Kunst- und Kulturlebens des 20. Jahrhunderts – literarisch erzählt.
Thea Sternheim stand meist im Schatten ihres Ehemanns, des umjubelten und skandalumwitterten Dramatikers Carl Sternheim. Dabei hat sie aktiv am Aufbruch der Moderne teilgenommen: als Mitarbeiterin, Muse und Mäzenin, als Sammlerin avantgardistischer Kunst von van Gogh bis Picasso, als intellektuelle Freundin zahlreicher Künstler, als Amateurfotografin berühmter Zeitgenossen, aber vor allem als hellwache Chronistin ihrer Epoche. Im Spiegel ihres Jahrhundert-Tagebuchs entfaltet sich nicht nur ein eigenständiges und unkonventionelles Frauenleben, sondern ein umfassendes Panorama der ersten zwei Drittel des 20. Jahrhunderts, das die kulturelle Blüte dieser Zeit ebenso umfasst wie die politischen Katastrophen. Vor diesem zeitgeschichtlichen Horizont erzählt Dorothea Zwirner den dramatischen Lebensweg Thea Sternheims, die in ausführlichen Zitaten zu Wort kommt.
Die Biographie verläuft exzeptionell in ihrer moralischen Gradlinigkeit, ästhetischen Geschmackssicherheit und politischen Hellsichtigkeit. Zugleich ist Thea Sternheims Leben exemplarisch in ihrem weiblichen Selbstverständnis, das von Anpassung und Aufbegehren, Selbstzweifeln und Sinnsuche, Disziplin und Demut bestimmt war.
Thea Sternheim (1883-1971)
war von 1907 bis 1927 mit dem Schriftsteller Carl Sternheim verheiratet. Außer ihrem Jahrhundert-Tagebuch schrieb sie den Roman «Sackgassen» sowie die Erzählung «Anna», die unter dem Namen ihres Mannes erschien.

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»Es gilt, dem Weibe eine der Geistesbildung des Mannes in der Allgemeinheit der Art und der Interessen ebenbürtige Bildung zu ermöglichen, damit der deutsche Mann nicht durch die geistige Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit an dem häuslichen Herd gelangweilt und in seiner Hingabe an höhere Interessen gelähmt werde, daß ihn vielmehr das Weib mit Verständnis dieser Interessen und der Wärme des Gefühls für dieselben zur Seite stehe.«[21]

Obwohl es 1890 in Köln bereits zehn höhere Mädchenschulen gibt,[22] kommt Thea nach Ostern 1896 mit zwölf Jahren in das neu eröffnete katholische Pensionat der Schwestern Josefine und Anna Meurin nach Bonn. Private Mädchenpensionate sind im 19. Jahrhundert vor allem eine Option für höhergestellte Familien, die ihren Töchtern eine standesbewusste Ausbildung unter ihresgleichen zukommen lassen wollen. Empfohlen wird ein Pensionatsaufenthalt von ein bis zwei Jahren im Anschluss an die Schulzeit, also ungefähr ab dem vierzehnten Lebensjahr, um der moralischen und gesellschaftlichen Erziehung den letzten Schliff zu geben.[23] Wie beliebt das Pensionatswesen war, zeigt sich in dem eigenen literarischen Genre von Internatsgeschichten, das mit Emmy von Rhodens zwei Jahre nach Theas Geburt erschienenem Fortsetzungsroman Trotzkopf einen »Klassiker der Backfischliteratur« hervorgebracht hat.[24] Schon im titelgebenden Spitznamen verdichtet sich das Sozialisationsmuster des aufmüpfigen Backfisches, der durch die Pensionatszeit geläutert zu seiner »weiblichen Bestimmung« findet.

Thea erlebt ihre zweijährige Internatszeit in Bonn ohne Heimweh, aber auch ohne jede Begeisterung.[25] Der streng geregelte Schulalltag lässt wenig Spielraum zur individuellen Entfaltung. Die ein- und ausgehende Post wird kontrolliert, was Thea entweder zu umgehen weiß oder wogegen sie offen rebelliert.

In ihrem Bedürfnis nach Idealisierung und Ausdruck bietet ihr vor allem die Literatur neue Nahrung. An die Stelle des Schutzengels über ihrem Bett hängt sie nun das Porträt des jungen Goethe und ergeht sich selbst in dichterischen Versuchen.

Im Schlafsaal ist die zwei Jahre ältere Eugenie Hauth aus Düsseldorf ihre Bettnachbarin, mit der Thea sich bald anfreundet, wenngleich sich der Altersunterschied zwischen den jungen Mädchen deutlich bemerkbar macht. Während bei Eugenie bereits das Interesse am anderen Geschlecht geweckt ist, hält Thea ihre heimliche Schwärmerei für Fritz Werner vor der Freundin verborgen. Trotz aller Diskretion fühlt sich Theas Vater offenbar bemüßigt, die Schwärmerei mit dem Hinweis auf Werners jüdische Abstammung zu unterbinden, worin Thea erneut den antisemitischen Beigeschmack fühlt, der ihren Widerspruchsgeist weckt.

Eine willkommene Abwechslung bieten die Sommerferien, die Thea auf Einladung des Ehepaars Schaurte auf deren Anwesen verbringt. Die bei Neuss gelegene mittelalterliche Lauvenburg mit dem Trabergestüt Schabernack, die Christian Schaurte erworben und in eine heute noch erhaltene Villa umgebaut hatte, wird für Thea zum Ferienparadies. Von hier aus lassen sich Ausflüge zu Theater- und Restaurantbesuchen in das nahe gelegene Düsseldorf unternehmen, aber vor allem gemeinsame Stunden mit der bewunderten Hedwig verbringen, bei deren drittem Kind Thea die Patenschaft übernimmt.

Entsprechend schwer fällt Thea die Rückkehr in das ungeliebte Bonner Pensionat. Durch häufige Erkältungen weiß sie sich jedoch immer wieder dem Unterricht zu entziehen, um sich der Arbeit an einem fünfaktigen Drama über den böhmischen Reformator Jan Hus zu widmen:

»Dieses Machwerk ist der Querschnitt durch meine damalige Weltanschauung. Antiautoritär, antiklerikal, Papst und Kaiser als Roßtäuscher anprangernd, den Ketzer als Märtyrer darstellend. Der verfemten Tochter des Konstanzer Henkers, die selbstverständlich in einen Liebeshandel mit Hieronymus von Prag verstrickt ist, lege ich alle Rechtfertigungsgründe in den Mund, die Fritz Werner der judenfeindlichen Umwelt entgegnen könnte. Hus und Hieronymus sind im Aufmarsch der Personen jedenfalls die einzigen, die die Gebote Jesu befolgen.«[26]

Theas apologetische Eloge auf den Wegbereiter der Gewissensfreiheit verträgt sich schlecht mit der schulischen Missachtung des Briefgeheimnisses. Hat sie bisher ihren heimlichen Briefwechsel mit Gudrun Wette einer Zugehfrau aus der Badeanstalt anvertraut, die für Theas tägliches Vollbad zuständig ist, so sucht sie jetzt die offene Konfrontation mit der Schulleitung, indem sie die Zensur in ihrer offiziellen Korrespondenz zum Thema macht.

Im schöpferischen und gerechtigkeitsliebenden Eifer malt sich Thea bereits eine Zukunft am Theater aus, bei der die bürgerlichen Vorstellungen ihrer »weiblichen Bestimmung« keine Rolle spielen. Sind berufliche Ambitionen für wohlhabende junge Mädchen ohnehin noch eher die Ausnahme, so bedeutet ihr Berufswunsch einer Theaterlaufbahn ein geradezu anstößiges Ansinnen.[27] In erster Linie ist es der Lehrerinnenberuf, der eines der wenigen standesgemäßen Berufsfelder für Mädchen aus bildungsbürgerlichen Schichten eröffnet, allerdings zu dem Preis des Lehrerinnenzölibats.[28]

Ob es Theas eigensinniger »Trotzkopf« ist, der nach zweijähriger Pensionatszeit einen erneuten Schulwechsel geraten sein lässt, oder der elterliche Wunsch nach einer internationalen Ausbildung, ist nicht bekannt. In jedem Fall wird Thea 1897 mit vierzehn Jahren in ein neues, diesmal protestantisches Internat nach Brüssel geschickt.[29]

Anders als in Bonn herrscht dort eine offenere und freiheitlichere Atmosphäre mit Schülerinnen aus aller Welt.[30] Kein frühes Aufstehen, kein verordneter Gottesdienstbesuch, dazu tut die gute belgische Küche das Übrige, um Theas freiheitsliebendes und sinnenfreudiges Temperament zu beflügeln. Hier kann sich ihre Wissbegierde und Begeisterungsfähigkeit erstmals voll entfalten. »Von Natur aus fleißig« werden Literatur und Geschichte zu ihren Lieblingsfächern, ihre französischen Aufsätze können schon bald mit denen der Muttersprachlerinnen konkurrieren, und ihr historischer Horizont weitet sich unter der internationalen Perspektive. Zu dem Goethebild über ihrem Bett gesellte sich Heinrich Heines Porträt, dessen gesammelte Werke sie systematisch durcharbeitet. Reitunterricht gehört ebenso zum extracurricularen Angebot wie die Klavierstunden bei der Musikertochter Louisa Merck, die für Thea zum nächsten Objekt ihrer schwärmerischen Veranlagung wird. Ohnehin bietet das Pensionatsleben reichlich Nahrung für die aufgeladene Gefühlswelt der jungen Mädchen. Über das alterstypische Maß hinaus findet diese überspitzte und aufgewühlte Emotionalität ihren zeitgenössischen Ausdruck in der symbolistischen Strömung der Jahrhundertwende, die Thea bei den belgischen Dichtern Émile Verhaeren und Maurice Maeterlinck für sich entdeckt. In ihrer Begeisterung für die fantasiereiche und märchenhafte Sprache Maeterlincks begnügt sich Thea nicht mit der Lektüre seiner dramatischen Schöpfungen, sondern tut zum ersten Mal das, was sie im späteren Verlauf ihres Lebens immer wieder tun wird. Sie sucht den direkten brieflichen Kontakt zu einem zeitgenössischen Dichter. Maeterlinck erkennt in Thea »une âme, que je sens si jeune, si vivante et en même temps si résolue et si indépendante«,[31] wie er ihr entgegen seiner sonstigen Gewohnheit tatsächlich antwortet. Die Antwort eines der bedeutendsten Vertreter des Symbolismus an die Sechzehnjährige wird für Thea zu einem Schlüsselerlebnis:

»Noch heute entsinne ich mich des inneren Aufruhrs, den ich mit Maeterlincks Antwortschreiben auf meinen an ihn gerichteten Brief empfand. Überhaupt war die in Brüssel verlebte Zeit mit Verlaine, Pascal, Verhaeren und Maeterlinck unbedingt die an musischen Eindrücken reichste meiner Jugend; die, wo ich mein natürliches Ich selbstverständlich leben durfte, die mir gemäße Stellung einnahm, den meinen ähnlichen Interessen vielfach bei anderen begegnete. Das Geschlechtliche war noch ausgeschaltet, keine Enttäuschung hatte meinen Enthusiasmus geknickt.«[32]

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