Entwicklungslinien des Dolmetschens im soziokulturellen Kontext

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Entwicklungslinien des Dolmetschens im soziokulturellen Kontext: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Sammelband, der Beiträge von Expert:innen aus dem Bereich Dolmetschen umfasst, präsentiert Entwicklungslinien des Dolmetschens in einem gesellschaftlichen und behördlichen Umfeld im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Es handelt sich dabei um die erste Publikation, die die Entwicklung eines lange vernachlässigten Bereichs des Dolmetschens umfassend für den deutschsprachigen Raum skizziert. Damit bietet diese Publikation sich auch als Referenzwerk an, das einen breiten Überblick über zentrale Entwicklungen und Themen des Felds liefert.

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Ab den 1980er-Jahren steht infolge eines Paradigmenwechsels hin zu handlungstheoretischen Ansätzen (Schmidt 2008:840ff.) verstärkt das konkret beobachtbare professionelle Handeln als dynamischer Aushandlungsprozess im Zentrum der Professionsforschung. Im Fokus stehen die interne professionelle „Handlungslogik“ (Schmidt 2008:843) professionellen Handelns und die dafür typischen widersprüchlichen Handlungsanforderungen und -muster an Professionsvertreter:innen in der Interaktion mit Klient:innen oder anderen Professionen. Exemplarisch für die Dolmetschwissenschaft sind hier etwa Arbeiten zu Formen von „boundary work“ durch Dolmetscher:innen (Grbić 2010, Grbić & Kujamäki 2019), zu interprofessionellen Beziehungen (Tipton 2016), Prozessen der Deprofessionalisierung (García-Beyart 2015) und der Ausbildung hybrider Professionen (vgl. Colley& Guery 2015 für eine Anwendung auf das Public Service Interpreting ). Im Zentrum derartiger Darstellungen steht, was professionelles Handeln in konkreten, von bestimmten Strukturen geprägten Handlungsfeldern ausmacht und wie Professionalität durch das Handeln der Professionsangehörigen „reproduziert“ wird (vgl. Schmidt 2008:843). Professionen werden von Schmidt (2008:846) vor diesem Hintergrund als „Strukturorte der verwissenschaftlichten Krisenbewältigung resp. der Vermittlung von Theorie und Praxis“ definiert, die von der „Dialektik universalisierter Regelanwendung und hermeneutischem Fallbezug“ bestimmt sind.

Vor dem Hintergrund dieser verschiedenen Ansätze zur Modellierung von ProfessionalisierungsprozessenProfessionalisierungProfessionalisierungsprozess können unter Bezugnahme auf das Begriffssystem von Schmidt (2008) für die vorliegende Publikation verschiedene Dimensionen der professionellen Handlungslogik beschrieben werden, die sich für das Dolmetschen im innergesellschaftlichen Bereich im DACH-Raum beobachten lassen. Dabei wird versucht, sowohl Strukturelemente des Feldes als auch Elemente der inneren Handlungslogik zu beschreiben.

6 Zu den Beiträgen in diesem Band

Vor dem Hintergrund der oben angerissenen Themen ist der Sammelband in fünf Teile gegliedert. Unter der Rubrik „Translationspolitik und barrierefreie Kommunikation“ stecken einleitende Beiträge zunächst den gesamtgesellschaftlichen Rahmen und die durch Migration und Flucht bedingte ethnische Vielfalt (Super-Diversität) im DACH-Raum ebenso wie Entwicklungen infolge der zunehmenden Technologisierung ab. Das Dolmetschen in diesem Feld ist durch eine Ausdifferenzierung verschiedener Wissensvorräte (Alltagswissen, Expert:innenwissen) und Handlungsformen gekennzeichnet (vgl. Schmidt 2008:837). Im Hauptteil der Publikation werden daher unter dem Überthema „Translationskultur(en) im DACH-Raum“ Entwicklungen und der Status quo in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die folgenden drei Ebenen dargestellt: „Wissenshervorbringung“ (Forschung), „Wissensvermittlung“ (Ausbildung) und „Wissensanwendung“ (Praxis). Vor der Folie dieser Darstellung werden im Weiteren ausgewählte innovative Praxisprojekte dargestellt und abschließend eine vergleichende Zusammenschau präsentiert.

Gerahmt und eingeleitet werden die diesen drei Abschnitten zugeordneten Ausführungen von Beiträgen, die sich aus translations- und sprachpolitischer Sicht und unter Einbezug des stetig zunehmenden Bedarfs an barrierefreier Kommunikation dem Feld nähern. So skizziert Peter Sandrinivor dem Hintergrund der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung der Berufswelt unseren Umgang mit Mehrsprachigkeit und damit verbundene Herausforderungen und Zukunftsaussichten für die Sprachmittlung. Judith Purkarthoferbeschreibt aus soziolinguistischer Perspektive Spracherleben, Verständigung, sprachliche Identität und Kommunikationsbedarfe in multilingualen und von Diversität geprägten Gesellschaften. Vor dem Hintergrund der technischen Errungenschaften moderner Informations- und Kommunikationstechnologien beschreibt Ivana Havelkadie Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die interpersonale Kommunikation sowie die Konturen und den Handlungsrahmen einer technikgestützten Translationskultur für das video- und audiobasierte Dialogdolmetschen. Dem Abbau von Kommunikationsbarrieren in unterschiedlichen Bereichen und Möglichkeiten der barrierefreien Kommunikation zur Inklusion und Integration von Menschen mit unterschiedlichen Sinnes- oder kognitiven Beeinträchtigungen und Sprachkenntnissen widmet sich Judith Platter.

Dem Feld der Wissenshervorbringung sind drei Beiträge gewidmet. Die Bezugnahme auf wissenschaftsbasiertes Theoriewissen, die zunehmende Spezialisierung und einschlägige Fachwissensbestände sowie das Vermögen zur praktischen Anwendung von Theoriewissen sind Merkmale der Professionalisierung einer Tätigkeit (Schmidt 2008:840). Im Abschnitt Entwicklungslinien der Forschung skizzieren Bernd Meyer, Franz Pöchhacker und Tobias Haug & Gertrud Hofer vor diesem Hintergrund die Entwicklung und zentrale Themen der Forschung zum Community Interpreting und Gerichtsdolmetschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Meyerresümiert sozial-, sprach- und translationswissenschaftliche Forschung der letzten drei Jahrzehnte mit Fokus auf Deutschland zu diesem Themenfeld. Pöchhackerthematisiert die Entstehungsbedingungen und konzeptuellen Grundlagen der Forschung zum Kommunaldolmetschen in Österreich und Haug& Hofergehen neben Untersuchungen zum Lautsprachendolmetschen im Gesundheits- und Sozialbereich in der deutschsprachigen Schweiz auch auf Entwicklungen im Bereich des Gebärdensprachdolmetschens ein.

Die Sektion Entwicklungslinien der Ausbildung schlägt die Brücke zum Themenkreis der Wissensvermittlung : Werden bzw. in welcher Weise werden Wissensbestände an die handelnden Personen weitervermittelt (formalisierte Ausbildungssysteme, teil-formalisierte Strukturen zur Wissensvermittlung vs. informell-„naturwüchsige“ Ausbildung und Anwendung von Wissen)? Erwerben die professionell Tätigen einen „sachgebundenen“ Habitus (Schmidt 2008:842), der die sachliche Bearbeitung von Problemen ohne Berücksichtigung subjektiver Interessen erlaubt? Werden die wissensvermittelnden Akteur:innen („Ausbildner:innen“) ebenfalls in Bezug auf die Weitergabe und Anwendung dieser spezifischen Wissensbestände geschult (etwa in Form von „Train-the-trainer“-Angeboten)? Ist die Tätigkeit an staatliche Lizensierung und Qualifikation (Berechtigung zur BerufsausübungTranslation) bzw. an Exklusivität (Monopolstellung) gebunden, die mit einem gewissen Berufsprestige einhergehen? Die zuletzt genannten Kriterien sind auf einer „vertikalen Ebene“ der Einbettung von Professionen in gesellschaftliche Strukturen (Schmidt 2008:840f.) Strukturmerkmale, die die Abgrenzung zu „einfacheren“ Berufen erlauben. Den oben genannten Themen nähern sich Şebnem Bahadır, Vera Ahamer und Michael Müller. Bahadırverortet die in Deutschland gegenwärtige Lage der Ausbildung und Praxis kritisch in einem migrations- und translationspolitischen Kontext. Mit Aspekten der Ausbildung und Professionaliserung des Community Interpreting in Österreich befasst sich Ahamer,und Müllerskizziert das vergleichsweise wesentlich ausgereiftere System der Qualifizierung für interkulturell Dolmetschende in der Schweiz.

In Bezug auf die berufspraktische Wissensanwendung in konkreten Handlungssituationen lassen sich ebenfalls verschiedene Dimensionen skizzieren: Steht in der Ausübung der Tätigkeit das Wohl der Klient:innen und die Orientierung an der Sache im Zentrum („Kollektivorientierung“ als auf das Gemeinwohl hin abzielende Orientierung, vgl. Schmidt 2008:840)? Der sogenannte „Zentralwertbezug“ kann beispielsweise (Schmidt 2008:840) als Merkmal einer Profession definiert werden, das beschreibt, ob Professionen als gesellschaftlich relevant erachtete Leistungen erbringen, die an universelle gesellschaftliche Zentralwerte gebunden sind (etwa Recht auf Information und Zugang zu Leistungen)1. Ist die Ausübung der Tätigkeit durch eine „doppelte Autonomie“ gekennzeichnet (d.h. sind Professionelle nicht direkt staatsabhängig oder weisungsgebunden und können Entscheidungen damit sachgebunden treffen, und haben die Klient:innen das Recht auf autonome Wahl der Professionist:innen)? Diese Begriffe können auf einer Ebene der „horizontalen“ Einbettung von Professionist:innen in gesellschaftliche Strukturen verortet werden (Schmidt 2008:840). Als professionsinterne Strukturdimension kann auch noch beschrieben werden, ob Professionen „korporativ organisiert“ (Schmidt 2008:841) sind und Ausübende damit in ihrer beruflichen Autonomie an gewisse berufsständische Normen gebunden sind (etwa Vorhandensein von Berufsverbänden und (verpflichtende oder freiwillige) interne Kontrolle durch diese, Kodifizierung der Tätigkeit durch berufsethische Standards, Berufs- und Standesethos („Eid“), berufsständische Solidarität). Als ein weiteres Merkmal auf einer Handlungs- und Habitusebene formuliert Schmidt (2008:842) eine „Wissensasymmetrie“ zwischen Professionellen und Klient:innen, die die Schaffung und Akzeptanz einer „temporären Vertrauensbeziehung“ erforderlich macht, in der Klient:innen sich darauf verlassen müssen, dass sachorientiert und zu ihrem Wohle gehandelt wird. „Verschleiert“ (Schmidt 2008:848) wird bei dieser Orientierung am Klient:innenwohl die Tatsache, dass Professionist:innen sehr wohl auch von Eigeninteressen (Verdienst, berufliches Fortkommen) motiviert sind. Marktverbundene „Gefahren“ (Schmidt 2008:848) auf einer Praxisebene sind des Weiteren eine mögliche Instrumentalisierung der Professionellen sowie Bürokratisierung und „Technologisierung“ in Form von routinisierten, „eingefahrenen“ und nicht mehr hinterfragten Handlungsmustern (Schmidt 2008:849). Fragen wie den oben genannten gehen Elvira Iannone, Alexandra Marics & Aleksandra Nuč und Nives Grenko Curjuric & Barbara Strebel nach.

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