Richard Rohr - Der Weg der Weisheit

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In der gesamten Schöpfung und in allen Gesellschaften lässt sich ein universelles Muster der Weisheit erkennen. Es ist der Dreischritt von Ordnung, Unordnung und Neuordnung. Wir finden es in der Philosophie genauso wie in den Geschichten der Heiligen Schrift, in Leben, Tod und Auferstehung Jesu, im Aufstieg und Fall von Zivilisationen und in unserem eigenen Leben. Richard Rohr ermutigt, Zeiten der Unsicherheit und Unruhe als Anstoß zu spirituellem Wachstum zu begreifen, um einen neuen Weg zu Vertrauen, innerer Ruhe, Gelassenheit und Weisheit zu beschreiten. Rohrs zeitloser Text, ursprünglich unter dem Titel „Hoffnung und Achtsamkeit“ erschienen, wurde vom Autor persönlich überarbeitet und mit einem aktualisierten Vorwort versehen.

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Oft geht großer Kreativität und echten Wachstumsschritten eine Art Chaos voraus. Finsternis weckt die Sehnsucht nach Licht. Vertrauen geht großen Schritten in ein neues Wissen voraus. Unsicherheit und Ungewissheit sind die Schwelle zum Geheimnis, zur Hinwendung und zum Weg zu Gott – einem Weg, den Jesus „Glaube“ nennt. (Wie seltsam ist es doch und tatsächlich eine Häresie ersten Ranges, dass wir, statt in diese dunkle Nacht des Glaubens einzutreten, auf das Bemühen um Sicherheit und Kontrolle verfallen sind!)

Ich sehe heute Menschen starken Glaubens, Menschen, die sich der größeren Wahrheit verschrieben haben, Menschen, die Kirche zwar lieben, aber nicht länger die Knie vor einem Götzenbild beugen. Sie haben es nicht mehr nötig, eine Institution zu verehren; sie verwerfen sie nicht, aber scheuen sich auch nicht, gegen sie von der größeren Wahrheit Zeugnis zu geben. Das ist ein großer Fortschritt auf dem Weg zur Reife der Menschen. Noch vor wenigen Jahren herrschte das Entweder-oder-Denken vor: „Entweder sie ist vollkommen oder ich trete aus.“ Langsam entdecken wir, was viele von uns als den „dritten Weg“ bezeichnen: den Weg weder der Flucht noch des Streits, sondern den Weg einfühlsamen Wissens, der Achtsamkeit und Hoffnung.

Sowohl dem Weg des Streits als auch dem Weg der Flucht fehlt es an Weisheit, obwohl sie in der Hitze der jeweiligen Situation wie endgültige Antworten erscheinen. Aber in einer Welt des Entweder-oder gibt es den dritten Weg nicht: den Weg, über den ersten wie den zweiten Weg hinauszuwachsen, alles zusammenzuhalten, kreativ zu sein auf Einssein in Vielfalt hin.

Das dualistische Denken zieht es offensichtlich vor, die Dinge nach Schwarz-Weiß-Manier mit anderen zu vergleichen und zu bewerten. Der Preis, den dieses dualistische, aufspaltende Denken kostet, besteht darin, dass die eine Seite des Vergleichs immer idealisiert und die andere verteufelt oder zumindest herabgesetzt wird. Für Ausgewogenheit oder nüchterne Ehrlichkeit ist da kaum Platz, geschweige denn für Liebe. Die Weisheit dagegen hält „Vernünftiges“ und „Romantisches“ immer zusammen: so Aristoteles und Plato, Thomas von Aquin und Bonaventura, Sigmund Freud und C. G. Jung – Geist und Sinne.

Tatsächlich lässt sich sagen: Je größere Gegensätze jemand auszuhalten und zu durchleben vermag, eine umso größere Seele wohnt in ihm. Wir neigen von unserem Temperament her meist eher der einen oder der anderen Seite zu. Wenn man sich auf eine Seite schlägt, befreit es von Spannung und Angst. Nur wenige bringen den Mut auf, ständig die unauflösbare Spannung in der Mitte auszuhalten. Das genau ist die „Torheit“ des Kreuzes, bei der man nicht „beweisen“ kann, dass man richtig liegt, sondern nur zwischen dem guten und dem bösen Schächer „hängt“ und den Preis für deren Versöhnung zahlt (vgl. Lukas 23,39ff).

Das tertium quid , der „versöhnende Dritte“, ist sehr häufig der Heilige Geist. Aber wie schon oft gesagt wurde, ist der Heilige Geist die „vergessene Person“ des dreifaltigen Gottes. Wir wissen nicht, wie wir Wind, Wasser oder die vom Himmel herabschwebende Taube (vgl. Johannes 3,8) in ein Dogma fassen oder in den Griff bekommen können. Solche schönen, aber immer auch unzureichenden Bilder für Gott sollten uns bei all unserem Wissen und Erklären bescheiden bleiben lassen.

Das Mysterium Tremendum

Für Christen bedeutet der Verlust der Gewissheiten, in deren Besitz sich die Moderne wähnte, dass sie wieder energischer auf den Weg der biblischen Religion verwiesen werden und mit dem mysterium tremendum , dem „gewaltigen, erschütternden Geheimnis“ Jesu, zu tun bekommen. Christus ist der Archetyp dessen, was es heißt, ganz und gar Mensch zu sein. Er hält Himmel und Erde zusammen, Göttliches und Menschliches, einen männlichen Körper mit einer weiblichen Seele. Er ist das lebendige Beispiel voller Bewusstheit, die genau darin besteht, die gewöhnlich abgelehnten, unbewussten, angstbesetzten und schattenhaften Teile der Wirklichkeit anzunehmen. Er ist der Sohn Gottes und der Sohn Adams. Wir müssen wahrhaben, dass auch wir Töchter Gottes und Söhne der Erde, der Gottheit und des Fleisches, des Ich und des Schattens sind. Beides ist gut. Und noch besser wird es, wenn es zusammengefügt wird. Jesus ist die Ikone dessen, was Erlösung bedeutet. Wenn beides in uns glücklich zusammen existieren kann, dann könnte man sagen, dass wir „erlöst“ sind.

Unser Ziel sollte sein, aus einer Spiritualität zu leben, die in jeder Hinsicht mit der sichtbaren Welt verbunden und zugleich fähig ist, das göttliche Licht im Weltlichen und Gewöhnlichen, im Physischen und Materiellen, kurz: im gesamten Kosmos aufscheinen zu sehen – und nicht nur im kirchlich Geprägten, im Korrekten und Sauberen, das die Welt aufspaltet und im Widerstreit hält. Es geht um die Synthese, um die Vereinigung der Gegensätze, zu der uns meiner Auffassung nach ein erwachtes Christentum führen sollte. „An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: Dem Herrn heilig. Die Töpfe im Hause des Herrn werden den Opferschalen vor dem Altar gleichgestellt werden“ (Sacharja 14,20).

Paulus zielt genau darauf ab, wenn er im Epheserbrief (4,4–6) sagt: „ Ein Leib und ein Geist … eine gemeinsame Hoffnung … ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.“ Würde ich heute aus mir heraus so reden, würde man mich in vielen katholischen Kreisen des Pantheismus oder leichtgewichtigen Humanismus bezichtigen. So zitiere ich einfach Paulus.

Wir haben keinen Grund, uns für unseren Christus zu entschuldigen. Er ist ein makelloses Abbild all dessen, was Gott auf Erden wirkt, vor allem in seiner gekreuzigten und auferstandenen Existenz. Er ist für uns die lebendige Ikone unserer eigenen Verwandlung. Jesus hält die Spannung der Gegensätze zusammen, und zwar in ihren extremsten Ausprägungen von Leben und Tod. Man könnte die Menschheit definieren als das, was ewig gekreuzigt und ewig auferweckt wird – und beides zugleich!

Wie wir immer wieder sehen werden, ist das Kreuz die Vereinigung der Gegensätze: eine vertikale und eine horizontale Bewegung, die einander sichtbar durchkreuzen. Wenn entgegengesetzte Energien gleich welcher Art in Ihnen in Konflikt geraten, leiden Sie. Wenn Sie es zulassen, sie schöpferisch auszuhalten, bis sie Sie umwandeln zum Einssein, wird die Not zum erlösenden Leiden. Dies steht freilich in radikalem Gegensatz zum Mythos von der erlösenden Gewalttätigkeit, von dem der Großteil der Menschheitsgeschichte beherrscht ist. Wenn man die Widersprüche auszurotten versucht, statt sie miteinander zu versöhnen, erreicht man nichts anderes als eine ständige Weiterführung des Problems. Auch wenn dies eigentlich offensichtlich und einleuchtend so ist, können es die meisten Leute nicht sehen. Vielleicht wird aus diesem Grunde im Johannesevangelium die Blindheit als vorrangiges Bild für die Sünde verwendet.

In heutiger Zeit gibt es in fast jeder Institution eine äußerste Rechte und eine äußerste Linke, und beide Seiten benutzen die Extravaganzen und Fehler ihrer jeweiligen Gegenseite dazu, ihre eigenen fragwürdigen Ansichten zu rechtfertigen. Es sieht so aus, als nähme derzeit überall auf der Welt ein reaktionäres und protektionistisches Denken wieder zu, das dann wiederum als Rechtfertigung dafür dient, dass die politische Linke überreagiert. Dieses Pingpong-Spiel war im 20. Jahrhundert ungemein geläufig, sogar innerhalb der Christenheit (die eigentlich inzwischen etwas weiser geworden sein sollte), sodass Christen für viele Menschen inzwischen gleichbedeutend sind mit Anti-Intellektuellen, mit fanatisch Engstirnigen. In den Augen mancher geht es beim Christentum weder um Glauben noch um Vernunft, sondern lediglich um eine Art reaktiven Stammesverhaltens unter den Röcken der „Mutter Kirche“. Wie traurig, wenn eine so große Tradition zu etwas so Kümmerlichem verkommen wäre!

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