J. C. Jones
Emma Wilks und der Saphir der Weisheit
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Inhaltsverzeichnis
Titel J. C. Jones Emma Wilks und der Saphir der Weisheit Dieses ebook wurde erstellt bei
Die Ärd-Linge Die Ärd-Linge Seitdem es Menschen gibt, gibt es sie:
Emma Wilks
Eine neue Welt
Edeltrud
Das Training
Die Vorbereitungen
Das Ernte-Fest
Die Reise beginnt
Das Trimm-Gebirge
Der Saphir der Weisheit
Impressum neobooks
Seitdem es Menschen gibt, gibt es sie:
Sie leben in ihrem eigenen Reich unter der Erdoberfläche. Ärd-Linge sehen aus wie Menschen, unterscheiden sich aber durch ihre speziellen Fähigkeiten von den Oberflächenbewohnern. So ist es ihnen möglich, die Kraft der Steine, deren mineralische Stoffe und Eigenschaften dazu zu nutzen, sich besondere Kräfte anzueignen, die das Gleichgewicht auf der Erde aufrecht erhalten.
Hierzu zählt im Besonderen, das Gleichgewicht zwischen „ Gut “ und „ Böse “ zu bewahren.
Ebenso wie die Menschen, so leben auch die Ärd-Linge in verschiedenen Regionen, Städten und Familien zusammen.
Im Grunde genommen könnte ein normaler Bürger einen Ärd-Ling nicht von einem gewöhnlichen Menschen unterscheiden, solange sich dieser nicht vor seinen Augen die Macht der verschiedenen Steine zunutze macht, um damit etwas zu bewirken, was ein Mensch nicht kann.
Grob erklärt gibt es insgesamt sechs verschiedene Arten von Steinen, welche die Ärd-Linge gebrauchen, um das Gleichgewicht auf der Erde zu bewahren. Jeder Einzelne von ihnen steht für eine bestimmte Sache. Diese sind: das Wissen, das Feuer, das Licht, Glück und Liebe, die Erde und die Abwehr des Bösen und des Unglücks.
Wenn diese Dinge, vereint von der Hand einer Prinzessin oder eines Prinzen des Lichtes geführt werden, entsteht ein positives Gleichgewicht auf der Erde - wenn sie sich in der Hand eines Prinzen oder einer Prinzessin der Dunkelheit befinden, entsteht Böses auf der Welt und es herrschen Krieg, Krankheiten, Terror und Gewalt.
Das alte Gesetz der Ärd-Linge verlangt seit jeher, dass sich alle sechs Jahre ein auserwählter Ärd-Ling auf den Weg macht, die sechs Steine in einer bestimmten Reihenfolge zu finden.
Wenn sich der Lichtstern, der hellste Stern, den man je am Himmel gesehen hat, aufleuchtet, wird eine neue Herrschaftsperiode eingeleitet. Dann ist die Zeit gekommen, dass der oder die Auserwählte sich auf die Reise begibt. Nur derjenige, der es schafft diese Aufgabe zu erfüllen, ist würdig über das „ Zepter der Steine “ zu verfügen und somit der oder die Herrscherin über das Reich der Ärd-Linge zu sein.
Immer abwechselnd handelt es sich hierbei um ein Mädchen oder einen Jungen der jeweiligen Seite, das oder der einen Tag nach der Erleuchtung zwölf Jahre alt wird. Wer dazu bestimmt ist, sich der schweren, aber ehrenhaften Aufgabe zu stellen, erfahren die Eltern des Kindes immer sechs Jahre, bevor es seine große Reise antreten muss. Weiterhin werden zur selben Zeit die Begleiter des jungen Ärd-Lings bestimmt, sodass auch diese sich auf ihre große Aufgabe vorbereiten können.
Seit jeher ist es brauch, dass die Auserwählten über ihre Bestimmung nicht in Kenntnis gesetzt werden dürfen, und deren Eltern keinem etwas darüber erzählen, dass ihr Sprössling, dieser Bestimmung folgen soll. Dies soll verhindern, dass diesen jungen Ärd-Lingen, ihren Familien oder Freunden Leid angetan oder gar das Leben genommen wird, um so eine Erfüllung der Vorsehung zu verhindern.
Dies ist notwendig, da wegen eines alten Fluches, den ein geisteskranker Stein vor mehreren hunderttausend Jahren ausgesprochen hat, das Zepter der Steine von alleine der dunklen Seite zu Willen ist, wenn es nicht am Krönungstag durch den Prinzen oder die Prinzessin des Lichtes mit den sechs gefundenen Edelsteinen bespickt wird.
Zum Ausgleich hat der verrückte Stein allerdings bewirkt, dass nur die Seite des Lichtes Kenntnis über die Standorte der Steine erlangt, die fast auf den Tag genau, jeweils ein Jahr nacheinander zu erstrahlen beginnen und dann für vier Tage eingesammelt werden können.
Es ist also so, dass es für die dunkle Seite genügt, dafür Sorge zu tragen, dass der oder die Auserwählte ihr Ziel nicht erreichen kann, um die sechsjährige Herrschaft zu erlangen.
Durch diesen enormen Nachteil ist es seit nunmehr 30 Jahren keinem Auserwählten des Lichtes mehr gelungen, die Regentschaft über das Reich der Ärd-Linge aus den Händen der Dunklen Seite zu entreißen.
Bis zum heutigen Tage ist es noch keinem Ärd-Taler gelungen, einen Weg zu finden, diesen Fluch zu brechen.
In diesen Tagen ist es nun wieder soweit, dass eine neue Auserwählte ihren Weg zu den Steinen finden muss. Nachdem gerade die Herrschaft von Prinzessin Amalia der Dunklen begonnen hat, wird es nun an einem weiblichen Ärd-Ling sein, sich auf die Suche nach den sechs Steinen zu begeben. Ihr gegenüber wird zur selben Zeit ein männlicher Ärd-Ling bestimmt, der Amalia beerben wird, wenn sie bei ihrem Vorhaben scheitern sollte.
Ebenso wie alle ihre Vorgänger, so ist auch Amalia einen Tag nach ihrer Inthronisierung 18 Jahre alt geworden. Unterstützung erhält die junge Prinzessin vom „ Dunklen Rat der Ältesten “ und allen ihren lebenden Vorgängern, was bedeutet, dass „ der Rat der Träger des Zepters “ derzeit mit zwei Vertretern der Seite des Lichtes und acht Ärd-Lingen aus den Reihen der dunklen Seite besetzt ist.
Dieses enorme Ungleichgewicht hat über die Jahre zu einer starken Unterdrückung der Bevölkerung, Enteignungen, Verrat und Gewalt geführt, unter der die Ärd-Linge sehr zu leiden haben. Immer mehr von ihnen verlassen das Ärd-Tal und begeben sich an die Oberfläche, um dort ungestört als ganz gewöhnliche Menschen, in Ruhe, leben zu können. Jeden Tag bilden sich neue Untergrund-organisationen, die einen Systemwechsel oder einen Putschversuch unternehmen wollen, um die bestehende Gesellschaft neu zu strukturieren und ein faireres Leben für alle erreichen zu können.
Viele sehen nun den letzten Versuch gekommen, das Ärd-Tal in seiner jetzigen Form zu erhalten. Weitere sechs Jahre unter dem Joch der Dunklen Seite möchte niemand mehr erleben müssen ...
Emma Wilks ist 11 Jahre alt und lebt, zusammen mit ihrem 78-jährigen Großvater Tinus, in einem kleinen Dorf in den USA, am Rande eines großen Waldgebietes.
Sie ist für ihr Alter durchschnittlich groß, eher eine Kleinigkeit zu dünn, hat grüne Augen und trägt ihre kräftigen, blonden Haare kurz.
In der Schule gehört das allseits beliebte Mädchen zu den Besten ihres Jahrganges, sie ist fleißig und auch in der Nachbarschaft mehr als nur ein gern gesehener Gast.
Am liebsten ist sie allerdings zu Hause bei ihrem Opa, der ja schon etwas älter ist, wie sie es gerne formuliert. Häufig spielen sie Dame gegeneinander, wobei ihr Großvater fast immer gegen sie verliert, weil er jedes Mal denselben Fehler macht. Dann sagt er immer:
»Deine Steine schlagen mich zwar, aber ich werde wieder kommen – immer – immer – immer wieder, werde ich kommen – bis ich dich schlagen werde. Solange bis du keine Lust mehr hast und mich gewinnen lässt. Denn wenn ich einmal gewonnen habe, dann genügt mir das!«
Emma kann es schon nicht mehr hören, aber das Spiel macht ihr soviel Spaß und ihrem Opa auch.
Außerdem ist die Zeit, in der sie zusammen Dame spielen, die Einzige, in der sich der Greis nicht in seinem „Arbeitszimmer“, hierbei handelt es sich um einen Anbau mit Gewächshaus, oder in seinem Garten, aufhält. Dort „spielt“ er dann mit seinen Steinen und Drusen.
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